Hallo Rudolf,
Aus den tierärztlichen Unterlagen ist ersichtlich, dass verschiedene mögliche Ursachen für die Symptome deines Hundes im Raum stehen.
Zum einen können die Symptome aufgrund einer Gastroenteritis, also einer Magen-Darm-Infektion entstehen. Oft sieht man in einem Ultraschall typische Veränderungen bei einer Gastroenteritis. Ultraschall und Röntgen können aber auch unauffällig sein. Unter der Medikation sollte sich der Zustand deiner Hündin jedoch verbessert haben, sollte eine Gastroenteritis hinter der Symptomatik stecken.
Zum anderen stehen Rückenschmerzen auf der Liste der Differentialdiagnosen. Auf dem Röntgenbild deiner Hündin sind Spondylosen der Wirbelsäule erkennbar. Bei Spondylosen handelt es sich um knöchene Zubildungen, die sich zwischen den Wirbeln bilden. Diese führen zu starken Rückenschmerzen. Rückenschmerzen können sich beim Hund ganz unterschiedlich bemerkbar machen. Häufig zeigen betroffene Hunde Schmerzanzeichen wie Hecheln, Schmatzen und Unruhe. Bei starken Schmerzen kann es hierbei auch zu unkotrolliertem Kot- und Urinverlust, sowie Erbrechen kommen.
Aufgrund der Symptomatik deines Hundes und des äußeren Erscheinungsbildes hat der Tierarzt aber auch einen Verdacht auf Morbus Cushing gestellt. Hierbei handelt es sich um eine Überfunktion der Nebenniere, wodurch der Hund zu viel Kortison produziert. Betroffene Hunde zeigen eine typische Stammfettsucht (Fettansatz im Brust- und Bauchbereich), vermehrte Wasseraufnahme und dadurch auch vermehrten Urinabsatz, ein verändertes Haut- und Fellbild sowie ein starkes Hungergefühl. Ebenso zählt häufiges Hecheln und Unruhe zu den Symptomen eines Morbus Cushing. Beides also Symtome, die deine Hündin zeigt. Zudem zeigt sich bei vielen an Cushing erkrankten Hunden eine Leberbeteiligung. Diese wird zum einen aufgrund erhöhter Leberwerte auffällig, zum anderen zeigt sich eine sogenannte Hepatomegalie (Vergrößerung der Leber) im Röntgen. Auch dies trifft beides bei deiner Hündin zu.
Aufgrund der Tatsache, dass deine Hündin unter der Medikation keine wirkliche Besserung zeigt und einige Auffälligkeiten auf eine Morbus Chushing Erkrankung hindeuten, würde ich dir empfehlen, deine Hündin dahingehend weiter durchchecken zu lassen. Der Tierarzt hat in seinem Befund den Rat zu einer erneuten Ultraschalldiagnostik ausgesprochen. Im Ultraschall können auch die Nebennieren dargestellt werden. Eine Vergrößerung dieser kann hinweisend auf einen Morbus Cushing sein. Außerdem gibt es spezifische Blut- und Urinuntersuchungen, die den Verdacht eines Morbus Cushing bestätigen können. Außerdem sollten auch die Rückenschmerzen als mögliche Ursache weiter beleuchtet werden.
Ich hoffe, ihr findet schnell heraus was deiner Hündin fehlt. Ich wünsche viel Erfolg und gute Besserung 🐾