Hallo Ines,
Morgendliches Erbrechen von Schleim und Galle ist häufig ein Anzeichen für eine Übersäuerung des Magens.
Bei einer Übersäuerung entsteht im Magen zu viel Salzsäure. Diese wird von Drüsen des Magens produziert und dient der Zersetzung der Nahrung, als auch das Abtötung von Krankehitserregern. Die Produktion von Magensäure ist also sehr wichtig, kann aber, wenn sie überhand nimmt, zu Sodbrennen und Magenschmerzen führen. Es gibt jedoch einige Tricks und Mittel, wie du dem entgegenwirken kannst.
Wenige Mahlzeiten
Hunde sind von Natur aus gewohnt, mit einer Mahlzeit eine längere Zeit lang auszukommen. In freier Natur würden Hunde ihre Beute erlegen und sich an dieser richtig satt fressen. Danach würden sie erst einmal einige Zeit (bis zu mehrere Tage) hungern, bis sie das nächste Tier erlegt haben. Durch die Domestikation erhalten Hunde quasi ständig Zugang zu Futter. Der Magen von Hunden ist jedoch darauf ausgelegt, nur wenige Mahlzeiten aufzunehmen und in der restlichen Zeit im Ruhemodus zu sein. Durch das ständige Angebot von Futter wird der Magen immer wieder zur Produktion von Salzsäure angeregt, was dann zu einer generell gesteigerten Grundproduktion führen kann. Es ist also sinnvoll, dass du deinen Hund langsam daran gewöhnst, nur noch 3 Mahlzeiten am Tag zu bekommen. Wenn dein Hund älter ist kannst du die Anzahl auch gern auf 2, oder sogar nur 1 Mahlzeit am Tag verringern. Beachte dabei jedoch, dass der Hund nach jeder Mahlzeit eine gewisse Ruhezeit zum Verdauen erhalten sollte.
Feste Fütterungszeiten vermeiden
Gemäß der Klassischen Konditionierung (Pawlowscher Hund) erlernen Hunde, auf eine wiederkehrende Situation gleich zu reagieren. Hat dein Hund also gelernt, dass er immer zu den gleichen Zeiten Futter bekommt, beginnt der Magen schon vorab mit der Produktion von Magensäure, da er gelernt hat, dass zu dieser bestimmten Zeit Futter gereicht wird. Dies verursacht jedoch nicht nur eine Produktion von Salzsäure, obwohl noch kein Futter im Magen vorhanden ist, sonder auch eine generell gesteigerte Magensaftproduktion. Durch den Verzicht auf feste Fütterungszeiten (bitte auch hierbei den Hund langsam angewöhnen), lernt der Magen nur noch dann Salzsäure zu produzieren, wenn auch Futter zum Verwerten im Magen ist.
Futterzusätze
Heilerde ist ein effektives Mittel bei einer Vielzahl von Magen-Darm-Problemen. Aber auch Ulmenrinde kann bei einer Magenübersäuerung helfen. Die Inhaltsstoffe der Ulmenrinde reagieren im Magen mit Wasser und bilden einen Schleim, der sich schützend über die Magenwand legt. Auch kann die Zugabe von Haferschleim zum Futter eine reizlindernde Wirkung zeigen. Bitte nutze als Futterzusatzstoffe wie Ulmenrinde nur Mittel, die für Hunde geeignet sind, und beachte die Fütterungsempfehlungen. Alternativ kannst du deinem Hund für einige Tage auch erst einmal nur Schonkost anbieten. Hierzu zählen gekochte Hühner- oder Putenbrust mit Kartoffeln oder Reis. Schonkost ist leicht verdaulich und entlastet somit den gesamten Magen-Darm-Trakt.
Sollte das Erbrechen nicht besser werden, oder zusätzliche Symptome wie Durchfall, Apathie oder Fieber hinzukommen, solltest du deinen Hund einem Tierarzt / einer Tierärztin vorstellen.
Viel Erfolg und gute Besserung!