Wir gehören auch eher in die Kategorie „nicht gesellschaftsfähig“… muss mal schauen, ob ich etwas davon filmen kann. Wir hatten die letzten Tage eigentlich total viele Situationen, die gepasst hätten, aber da habe ich natürlich nicht gefilmt.
Bonnie kann zwar z.B. in einem Restaurant unauffällig unter dem Tisch warten (zumindest solange kein Hund reinkommt). Aber entspannt ist sie dabei definitiv nicht. Ähnlich beim Warten in Menschenmengen, Busfahren usw. Theoretisch können wir das ohne Leute zu belästigen. Praktisch ist es für Bonnie extrem stressig und ich mache es deshalb sehr selten. Sie macht zwar Fortschritte, aber von uneingeschränkt gesellschaftsfähig sind wir weit weit weg.
Ergänzung neues Bild 1: Bonnie kommt täglich mit ins Büro. Und so sieht das eigentlich den ganzen Tag aus. Mal ausgestreckt, mal linksrum gedreht, mal rechtsrum gedreht, aber geschlafen wird fast durchgehend. Abends braucht sie dann oft mehrere Aufforderungen bis sie aufsteht und mitkommt 😅
Ein paar Fotos habe ich nun doch (die meisten unscharf, weil der Autofokus bei meinem Handy spinnt).
Bild 1 & 2: wir waren mit Freunden im Skiurlaub. Vor einem Jahr wäre ich nichtmal auf die Idee gekommen Bonnie mitzunehmen. Nun habe ich mich dafür entschieden. Ich wusste, dass es stressig für sie wird, insbesondere weil sie eigentlich sehr viel Schlaf braucht, aber ich war mir sicher, dass sie die 3 Tage durchhält. Sie hat viele Pausen im Zimmer gebraucht, weil sie mit den vielen Leuten (insgesamt waren wir 16) nicht zur Ruhe kam. Hat meine Nähe oft gebraucht (Bild 2: auf meinen Schoss wollte sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr, in der Situation hat sie das offensichtlich gebraucht). Aber im Großen und Ganzen hat sie sich wirklich gut gemacht. Konnte sich nach kurzer Zeit auf Kuscheleinheiten einlassen. Hat die Leute nur noch verbellt, wenn sie in Skiausrüstung reinkamen und sie sie deshalb nicht erkannt hat. Und hat selbst die Leute um den Finger gewickelt, die sonst nicht viel mit Hunden anfangen können.
Bild 3, 4 & 5: bei meiner Oma im Altenheim. Bis auf kurze Aussetzer (reinkommenden Pfleger verbellen, Wutanfall als ein anderer Hund durch den Speisesaal lief) war sie toll. Hat sich im Zimmer zum Schlafen hinter die Couch verkrümelt. Und hat sich beim Essen sogar teilweise hinlegen können.
Ein Schlüsselerlebnis war eine Aussage meiner Oma, als ich nach Bonnies Ausraster meinte, dass sie ab und zu einfach anstrengend ist. Ich musste mich davor bewusst wieder entspannen, weil ich noch so verkrampft war und nur auf den nächsten Ausraster gewartet habe. Und meine Oma hat lapidar geantwortet „es liegt nur an dir“. Erst da ist mir aufgefallen, dass sich außer mir absolut keiner an Bonnies Verhalten gestört hat. Klar, einige haben sich erschreckt. Aber es gab keine schiefen Blicke, keine unausgesprochenen Vorwürfe, gar nichts. Und mit dem einzelnen Satz hat meine Oma es geschafft mich aus der Anspannung zu holen und dadurch wurde auch Bonnie deutlich ruhiger.