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Deniz
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zuletzt 6. Juli

Umgang mit schlechten Perspektiven

Mich würde interessieren, wie ihr mit schlechten Diagnosen und der Greifbarkeit vom Ende eines Hundelebens umgeht. Was tun, wenn medizinisch das meiste ausgeschöpft ist? Was hilft euch? Was hilft eurem Hund oder hat ihm geholfen? Es sieht für meinen Hund leider nicht sehr rosig aus... Er ist noch relativ jung, hat aber eine degenerative Bandscheibenerkrankung. Nach 2 großen Operationen letzten Herbst, viel Physio, engmaschiger ärztlicher Betreuung und allem, was man für einen bandscheibenkranken Hund im Alltag tun kann, sind nun erneut Schatten auf den Röntgenbildern zu sehen und das Gangbild hat sich verschlechtert. Er bekommt nun Schmerztherapie und angepasste Physio, aber das Risiko für einen erneuten Bandscheibenvorfall ist hoch. Eine weitere Operation an der Wirbelsäule würde ich ihm nicht zumuten wollen, vor allem da die Heilungschancen in dem Fall gering sind. Er frisst, nimmt Anteil, genießt Streicheleinheiten und kriegt zum Glück nicht viel von seiner Lage mit. Aber ich muss mich darauf einstellen, dass ihm vielleicht nur noch Wochen oder Monate bleiben und es zerreißt mir das Herz. Wie geht ihr damit um, wenn das Damoklesschwert über euch hängt?
 
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Marc
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19. Juni 23:15
Ich bin als ehrenamtlicher Sterbebegleiter im HIV / AIDS-Bereich tätig. Und ich habe mein Leben lang Haustiere gehabt. Da ich nie Schildkröten hatte, wusste ich immer, dass jedes Tier mich nur einen Teil meines Lebens begleiten wird. Mit dem Tag, an dem ich ein Tier zu mir nehme, sage ich Ja zu dem Tag, an dem das Tier mich verlassen wird. Letztes Jahr starb eine ganze Katzengeneration, die zusammen jung waren und zusammen alt geworden waren. 3 Katzen. Ich gehe mit dem Abschiednehmen so um, dass ich mich nicht nur für ihr Leben und ihre Gesundheit verantwortlich fühle; ich fühle mich genauso verantwortlich für ein Sterben, das frei ist von Schmerzen und Qualen. Konkret bedeutet das, dass ich mir sehr gut überlege und mich darin auch von Ärzten beraten lasse, welchen Gewinn an Lebensqualität eine medizinische Maßnahme für das Tier bringt. Wenn die Lebensqualität nicht mehr verbessert werden kann, dann spreche ich mit dem Tier und sage ihm, dass er / sie gehen darf, wenn er / sie nicht mehr kann und keine Lebenskraft mehr hat. Ich sage dem Tier: Du darfst gehen, wenn du nicht mehr kannst. Meine Tiere haben mich dann erkennen lassen, wann der Tag gekommen war, an dem sie gehen wollten. Und ich war dann in der Verantwortung, dass ich dafür sorgen wollte, dass sie schmerzfrei, angstfrei, ohne Atemnot und ohne Übelkeit auf die letzte Reise gehen konnten. Liebe hält, aber klammert nicht. Liebe trägt und lässt dem anderen Freiheit. In Liebe und aus Liebe loslassen, das ist am Ende unser letzter Liebesdienst.
 
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Regina
19. Juni 18:18
Oje, das tut mir leid für Euch. Es ist schwer, aber versuche, den Hund nicht merken zu lassen, wie weh Dir das tut. Wahrscheinlich wird er es aber doch merken. Macht Euch eine schöne Zeit, verwöhne ihn. Und bitte begleite ihn auf seinem letzten Weg, das hat er verdient. Leider hört man immer öfter, daß manche Halter das nicht tun. Ja, es schmerzt fürchterlich, aber hinterher ist man froh, alles für die Fellnase getan zu haben. Vor 12 Jahren musste ich meine Oldies innerhalb von 5 Monaten beide erlösen, das war krass. Es hat 1,5 Jahre gedauert bis ich wieder bereit für einen neuen Hund war. Heute denke ich mit einem Lächeln an die beiden, träume manchmal von ihnen, aber es sind schöne Träume! Jetzt wird meine Emma auch bald 12 Jahre, für einen großen Hund schon alt aber topfit, doch auch da naht langsam der Abschied. Ich weiß jetzt schon, dass es mich fertig macht, aber versuche, es mir nicht anmerken zu lassen. Klingt leichter, als es ist. Aber Du wirst hier immer Leute treffen, mit denen Du Dich austauschen kannst, die Dich verstehen. Halt die Ohren steif, ich hoffe für Euch, dass es noch sehr lange dauert, bis der Moment kommt.
 
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Deniz
19. Juni 18:34
Danke für die lieben Worte... Es ist so schwer sich darauf zu fokussieren, dass er ja noch da ist, während man so große Angst hat vor dem, was kommt... Er ist so ein tapferer Knopf. Alleine lassen würde ich ihn nie, wenn es soweit ist. Es ist mir schleierhaft, wie Menschen das ihrem Begleiter (und auch den TierärztInnen und HelferInnen) antun können. Ich informiere mich auch etwas über Hausbesuche und mobile Tierärzte, um ihm vielleicht auch den Weg in die Klinik zu ersparen.
 
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Regina
19. Juni 18:48
Danke für die lieben Worte... Es ist so schwer sich darauf zu fokussieren, dass er ja noch da ist, während man so große Angst hat vor dem, was kommt... Er ist so ein tapferer Knopf. Alleine lassen würde ich ihn nie, wenn es soweit ist. Es ist mir schleierhaft, wie Menschen das ihrem Begleiter (und auch den TierärztInnen und HelferInnen) antun können. Ich informiere mich auch etwas über Hausbesuche und mobile Tierärzte, um ihm vielleicht auch den Weg in die Klinik zu ersparen.
Meine Tierärztin ist zu uns nach Hause gekommen, es wurde bei uns im Garten auf ihren Lieblingsplätzen gemacht, den Weg in die Praxis hat sie uns erspart, bin ihr heute noch dankbar. Aber irgendwie fand ich es gut, mich in Ruhe über Wochen verabschieden zu können. Mein erster Hund wurde mit 4,5 Jahren plötzlich aus unserem Leben gerissen, Magendrehung. Es ging alles so schnell, ich konnte mich in der Tierklinik gar nicht richtig verabschieden. Ratzfatz in den OP, weil ja jede Minute zählt, dann die Nachricht, dass er in der Aufwachphase einen Kreislaufkollaps hatte und gestorben ist. Das war aus heutiger Sicht schlimmer, weil es so plötzlich und unerwartet kam.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Juni 19:14
Lebe den Moment, geniesse jeden Tag bewusst, macht schöne Sachen zusammen, verwöhnen deinen Hund. Meine verstorbene Hündin hatte einen inoperablen Tumor am Herz. Ich habe das obige mit ihr zusammen praktiziert und als sie nicht mehr konnte, war es für sie eine Erlösung. Ich wünsche dir noch eine lange und vor allem schöne gemeinsame Zeit .
 
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Damaris
19. Juni 19:51
Versuch jede Sekunde zu genießen und in dem Moment zu leben und nicht in der Zukunft. Auch wenn es schwer ist… Ich habe in diesem Jahr leider innerhalb von 10 Tagen zwei Hunde einschläfern müssen. Zu erst ganz plötzlich meine 5 Jahre alte Hündin, bei der keiner damit gerechnet hat. Ihr Tod kam für alle sehr unerwartet und mein gesamtes Umfeld war/ ist extrem traurig… 10 Tage später folgte ihr mein alter Labrador, bei dem wir seit längerem wussten das seine Zeit bald leider vorbei ist und uns über jeden Tag den er länger bei uns war ein Loch in den Bauch gefreut haben. Ich vermisse beide Hunde ganz schrecklich doll, aber habe an dem Tod meiner Hündin deutlich mehr zu knabbern. Bei meinem Labbi war es dadurch das ich darauf „vorbereitet“ irgendwie „okay“ für mich. Das mag garantiert auch an ihrem jungen Alter liegen, schließlich hab ich sie die nächsten Jahren als fester Bestandteil meines Lebens gesehen und viele Pläne mit ihr gehabt, aber auch daran das es so plötzlich kam. Ich möchte damit nicht sagen das es weniger schlimm ist, wenn man weiß das man nicht mehr viel Zeit zusammen hat, aber ich persönlich glaube das man die letzte Zeit mit dem Wissen das sie begrenzt ist einfach deutlich intensiver wahrnimmt… Ich wünsche euch aber noch eine wundervolle gemeinsame Zeit. PS: Ich finde es sehr stark von dir, das du das ganze so realistisch siehst und an deinen Hund denkst. Aus beruflicher Erfahrung kann ich sagen das es genug Menschen gibt die das Thema bis zum Schluss verdrängen (und ja das sind dann auch leider oft die, die den letzten Weg nicht gemeinsam mit ihrem Tier bestreiten)
 
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Karin
19. Juni 20:28
Hi, das tut mir echt sehr leid. Wir haben auch kürzlich über den Tierarzt erfahren das unsere Hündin leider nur noch 2 bis 5 Jahre mit der gestellten Diagnose ( Herzwürmer) leben wird. Es ist sehr schwierig damit umzugehen und neutral zu handeln. Es gibt Tage da achte ich echt auf alles und mache mich echt bekloppt. Ist zu heiß, zu kalt, zu nass, hechelt zu viel...eigentlich möchte ich sie so betrachten als ob nix wäre und einfach unbeschwert in den Tag leben. Sie einfach Hund sein lassen ohne daran zu denken und auf irgendwas zu achten. Aber es fällt mir sehr schwer. Wir nutzen die guten Tage so gut wie es eben mit dem Hund gemeinsam geht und versuchen die Zeit zu genießen. Schöne Sachen machen woran Roxy Spaß hat allerdings auch darauf achten das sie Zeiten zur Erholung bekommt so wie sie es benötigt. Dazu gehört natürlich sie gut zu beobachten um zu erkennen wann sie Pausen braucht. Schmerzen hat Roxy zum Glück keine. Desweiteren ist für mich persönlich momentan mein Stand, das wenn mein Hund keine Lebensfreude mehr hat , ich die Stärke besitze um sie gehen zu lassen. So traurig das irgendwann auch für mich selbst sein wird, der Tod gehört zum Leben dazu. Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute und das ihr noch viel Freude miteinander teilen könnt. Alles gute euch 👋
 
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Karin
19. Juni 20:32
Versuch jede Sekunde zu genießen und in dem Moment zu leben und nicht in der Zukunft. Auch wenn es schwer ist… Ich habe in diesem Jahr leider innerhalb von 10 Tagen zwei Hunde einschläfern müssen. Zu erst ganz plötzlich meine 5 Jahre alte Hündin, bei der keiner damit gerechnet hat. Ihr Tod kam für alle sehr unerwartet und mein gesamtes Umfeld war/ ist extrem traurig… 10 Tage später folgte ihr mein alter Labrador, bei dem wir seit längerem wussten das seine Zeit bald leider vorbei ist und uns über jeden Tag den er länger bei uns war ein Loch in den Bauch gefreut haben. Ich vermisse beide Hunde ganz schrecklich doll, aber habe an dem Tod meiner Hündin deutlich mehr zu knabbern. Bei meinem Labbi war es dadurch das ich darauf „vorbereitet“ irgendwie „okay“ für mich. Das mag garantiert auch an ihrem jungen Alter liegen, schließlich hab ich sie die nächsten Jahren als fester Bestandteil meines Lebens gesehen und viele Pläne mit ihr gehabt, aber auch daran das es so plötzlich kam. Ich möchte damit nicht sagen das es weniger schlimm ist, wenn man weiß das man nicht mehr viel Zeit zusammen hat, aber ich persönlich glaube das man die letzte Zeit mit dem Wissen das sie begrenzt ist einfach deutlich intensiver wahrnimmt… Ich wünsche euch aber noch eine wundervolle gemeinsame Zeit. PS: Ich finde es sehr stark von dir, das du das ganze so realistisch siehst und an deinen Hund denkst. Aus beruflicher Erfahrung kann ich sagen das es genug Menschen gibt die das Thema bis zum Schluss verdrängen (und ja das sind dann auch leider oft die, die den letzten Weg nicht gemeinsam mit ihrem Tier bestreiten)
Das tut mir schrecklich leid, das ist echt heftig. Ich wünsche dir alles Gute und das dir die schönen Erinnerungen an beide über diese schwere Zeit hinweg helfen und trösten. 😪
 
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Regina
19. Juni 20:38
Hi, das tut mir echt sehr leid. Wir haben auch kürzlich über den Tierarzt erfahren das unsere Hündin leider nur noch 2 bis 5 Jahre mit der gestellten Diagnose ( Herzwürmer) leben wird. Es ist sehr schwierig damit umzugehen und neutral zu handeln. Es gibt Tage da achte ich echt auf alles und mache mich echt bekloppt. Ist zu heiß, zu kalt, zu nass, hechelt zu viel...eigentlich möchte ich sie so betrachten als ob nix wäre und einfach unbeschwert in den Tag leben. Sie einfach Hund sein lassen ohne daran zu denken und auf irgendwas zu achten. Aber es fällt mir sehr schwer. Wir nutzen die guten Tage so gut wie es eben mit dem Hund gemeinsam geht und versuchen die Zeit zu genießen. Schöne Sachen machen woran Roxy Spaß hat allerdings auch darauf achten das sie Zeiten zur Erholung bekommt so wie sie es benötigt. Dazu gehört natürlich sie gut zu beobachten um zu erkennen wann sie Pausen braucht. Schmerzen hat Roxy zum Glück keine. Desweiteren ist für mich persönlich momentan mein Stand, das wenn mein Hund keine Lebensfreude mehr hat , ich die Stärke besitze um sie gehen zu lassen. So traurig das irgendwann auch für mich selbst sein wird, der Tod gehört zum Leben dazu. Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute und das ihr noch viel Freude miteinander teilen könnt. Alles gute euch 👋
Das ist auch sehr traurig, tut mir leid. Ich finde Deine Einstellung gut, es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Wir haben immer gesagt, bei uns soll kein Tier leiden müssen. Ich kenne Leute, die die Regenbogen Brücke rausgezögert haben, weil sie sich nicht trennen konnten, die Hunde haben echt gelitten. Darüber war ich echt sauer, das ist purer Egoismus. Realistisch betrachtet tut es mir heute genauso weh wie in 2 Wochen oder Monaten. Für den Hund ist es ein riesiger Unterschied, wenn er Schmerzen hat.
 
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Karin
19. Juni 20:45
Das ist auch sehr traurig, tut mir leid. Ich finde Deine Einstellung gut, es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Wir haben immer gesagt, bei uns soll kein Tier leiden müssen. Ich kenne Leute, die die Regenbogen Brücke rausgezögert haben, weil sie sich nicht trennen konnten, die Hunde haben echt gelitten. Darüber war ich echt sauer, das ist purer Egoismus. Realistisch betrachtet tut es mir heute genauso weh wie in 2 Wochen oder Monaten. Für den Hund ist es ein riesiger Unterschied, wenn er Schmerzen hat.
Ja, das fände ich auch furchtbar und dem Tier unfair gegenüber. Wenn man weiß es tritt keine Besserung mehr ein sollte man für das Tier entscheiden, mit Herz und Verstand. Auch wenn es so unendlich weh tut. 😫
 
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Deniz
19. Juni 22:22
Eure Worte und Erfahrungen helfen etwas auf dem Weg... Danke! Gerade die Schicksale der jungen Hunde machen mich nachdenklich. Wenn der Hund so aus dem Leben gerissen wird, bleibt einem die Möglichkeit nicht mehr, sich zu verabschieden. Diese Chance habe ich noch, und ich kann bei manchen Eigenheiten noch Fünfe grade sein lassen, kleine Ausflüge planen oder neben ihm auf der Terrasse ein Buch lesen.