Auch wenn dein Beitrag schon ein wenig her ist...
Auch ich mache mir oft die Gedanken. Und dann kullern Tränen.
Meine kleine ist für mich das wichtigste in meinem Leben. Der Mittelpunkt.
Mir vorzustellen, sie ist irhendwann nicht mehr, zerreißt mich innerlich.
Keiner mehr der sich freut, wenn ich heim komme. Kein tapsen mehr auf meine Hand, wenn sie gestreichelt werden möchte. Kein Socken-bringen mehr, wenn ich heim komme. Usw usw.
Ich glaube, man kann sich noch so stark darauf vorbereiten... Wenn der Moment da ist, ist das alles vergessen. Nele ist meine erste Hündin und teilweise bereue ich es, sie zu haben. Nein, nicht weil ich sie nicht liebe. Das tue ich abgöttisch. Aber man denkt oft nicht daran, dass man auch Abschied nehmen muss. Ich habe tatsächlich nicht erwartet, wie stark die Bindung zu einem Hund sein kann. Der Hund ist nunmal immer präsent, es ist wie ein Kind, das auf seinen Menschen angewiesen ist.
Aber, wir sollten jede, wirklich jede Minute mit ihnen genießen. Ihnen Freude am Leben geben und ihnen auch Freiheiten geben. Und den allergrößten Liebewsbeweis müssen wir Ihnen erweisen.. Sie gehen zu lassen, wenn es keinen "Sinn" mehr ergibt. Wenn die Fellnase anfängt zu leiden müssen wir, so hart es klingen mag, die reißleine ziehen.
Ich habe das erst am 13.05.2022 durchgemacht mit einer meiner Katzen. Im November kam raus, sie hat Leberkrebs. Die Leber war wie ein löchriger Käse. Sie war noch nicht Lethargisch oder dergleichen. Also habe ich abgewartet und sie auch nicht mit Medikamenten vollgepumpt. Aber sie hat immer mehr abgenommen. Hatte aber nicht erbrochen oder Durchfall gehabt. Aber sie hat abgenommen. Und das nicht wenig. Ich habe ihr auch nur Antibiotika gegeben und das auch selbst gespritzt. Jedoch hat das nicht geholfen. Ich habe zig Futter gekauft, nur in der Hoffnung, sie nimmt zu. Nach 6 Monaten, da es einfach keinen Sinn ergab, musste ich die Entscheidung treffen. Es war bisher eine der schwersten Entscheidung in meinem Leben. Ich habe mir viele Vorwürfe gemacht, auch weil das einschläfern nicht so gelaufen ist daheim, wie es gewünscht war. Einzelheiten erspare ich euch.
Am Ende wusste ich, es war richtig. Ich hatte auch danach nochmals mit dem TA telefoniert. Hätte ich gewartet, wäre der Krebs auf alle umliegenden Organe über gegangen und sie hätte Schmerzen ohne Ende gehabt. Sie hat viel geschlafen, zu viel meiner Meinung nach. Stumpfes Fell und eben das abnehmen. Mehr hatte sie nicht an Symptomen. Damit möchte ich dir sagen... Probieren kann man es, aber man sollte die Grenzen kennen und wenn es keine Heilung gibt, dann sollte man entscheiden. Heute weiß ich, dass ich richtig gehandelt habe. Ich halte auch nicht so viel davon, Tiere mit medis vollzupumpen, nur damit sich das rauszieht. Die Tiere bekommen meist so starke Medikamente, das sie vom Leben nichts mehr mitbekommen. Was also soll das bringen? Genau... Dem Menschen mehr Zeit. Aber dem Tier ist damit nicht geholfen. Vor der Prozedur habe ich sogar überlegt, ob ich dem TA die Tür öffnen soll. Dann habe ich, als er da war, überlegt, ob wir ihr nicht noch Zeit geben sollten. Das war jedoch ein Versuch der Flucht. Ich habe natürlich nichts davon unternommen, sondern habe es "durchgezogen". Alles andere wäre hoch egoistisch gewesen.
Aber es war hart. Sehr hart über ein Leben entscheiden zu müssen, das man liebt.
Heute steht Mina schön dekoriert in meinem Schrank. Hin und wieder mache ich eine Kerze an. Manchmal erzähle ich ihr was und Tränen kullern.
Es wird nicht einfach. Aber denke an das jetzt und nicht an das was leider kommen wird. Der Hund wird deine Trauer spüren, obwohl diese derzeit unbegründet ist.
Weist du was der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist? Tiere leben im hier und jetzt. Sie machen sich keine Gedanken, was kommen wird. Sie machen sich keine Gedanken über den Tod. So sollten wir es auch machen. Heute sind es 9 Monate, wo meine kleine Fellnase nicht mehr da ist. Und sie fehlt immer noch.
Sorry für so viel text ❤️