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Jessica
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Anzahl der Antworten 9
zuletzt 22. Apr.

Abschied/Trauer bei zwei Hunden

Hallo, mich beschäftigt in letzter Zeit viel das Thema Tod. Weil unser Rüde nun schon 15 Jahre alt ist und immer mehr abbaut. Er lebt in der unteren Etage bei meinen Eltern. Während meine Hündin, 4 Jahre oben lebt. Die Beiden verbringen am Tag ca. 3 Stunden mit einander. Manchmal mehr, manchmal weniger. Ich habe mehrfach gehört, dass es nach dem Tod eines Hundes zu Problemen bei dem zweiten Hund kommen kann. Ich frage mich nur, wie verhalte ich mich, wenn unser Rüde verstirbt? Lasse ich meine Hündin noch zu ihm und lasse sie Abschied nehmen? Oder vermeide ich, dass sie nach seinem Ableben ihn nochmal sieht? Riecht sie den Geruch in der Wohnung dann trotzdem? Wie verhalte ich mich in der Phase der Trauer, die meine Hündin haben könnte? Wie habt ihr euch mit euren zweiten Hunden verhalten? Schon einmal vielen Dank für eure Hilfe. ☺️
 
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Silke
Beliebteste Antwort
22. Apr. 17:09
Die Hündin wird sowieso merken, dass etwas nicht in Ordnung ist. Darum würde ich die in alles mit einbeziehen und sich auch verabschieden lassen. Vor allem aber: Dein Hund ist 16, aber noch nicht tot. Versuch mal, ihn weiterhin einfach ganz normal wahrzunehmen und ihm nicht jetzt schon als Sterbenden oder Toten zu begegnen. Das nimmt euch kostbare Zeit, die ihr noch habt und wird womöglich beide Hunde verunsichern. Ich verstehe, dass dir die Endlichkeit besonders deutlich wird, dadurch dass dein Senior abbaut. Aber er ist da! Und er lebt! Versuch, euch diese Zeit zu gönnen! (Es ist ja auch davon auszugehen, dass deine Eltern und/ oder Großeltern viel eher sterben als du; trotzdem siehst du sie doch als Lebende und betrauerst nicht, dass sie eines Tages sterben.)
 
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Regina
21. Apr. 19:08
Tut mir leid, dass der Rüde bald über die Regenbogen Brücke geht. Du wirst abwarten müssen, wie die Hündin reagiert. Ich hatte beim ersten Mal den Fall, dass ein Hund eine Magendrehung hatte, wir mit ihm in die Tierklinik sind und er die OP nicht überlebt hat. Als wir ohne ihn nach Hause kamen, hat der Zweithund massiv getrauert, wollte nicht spielen, fressen oder Gassi. Er hatte ja keine Chance, sich zu verabschieden. Ihm hat nur geholfen, dass wir wieder eine Fellnase aus dem Tierheim geholt haben. Als er dann mit über 16 Jahren über die Brücke ging, hat die Tierärztin das bei uns im Garten gemacht, die Hündin war dabei. Die Ärztin sagte, da er schon lange krank war, hätte die Hündin das schon gewusst und sich von ihm verabschiedet. Sie hat kurz getrauert, wollte aber lieber Einzelprinzessin bleiben. Leider ist sie dann aber nur 5 Monate später so krank geworden, dass wir auch sie erlösen mussten. Es reagiert also jeder Hund anders, aber ich denke, auch Deine Hündin weiß schon, dass die Zeit für den Rüden gekommen ist. Ich wünsche Euch viel Kraft in der kommende. Zeit!!!
 
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Thomas Alexander
21. Apr. 19:13
Liebe Jessica, ich weiß, jeder geht mit dem Thema Abschied, Tod, Trauer anders um. Manchmal möchte oder braucht man ein paar persönliche Worte. Aber mit der Zeit wiederholen sich die Antworten. Es gibt eine eigene Kategorie zu diesem Thema. Dort sind es inzwischen 2000 Beiträge. Ich glaube das du dort gute und passende Antworten finden wirst. Vielleicht kannst du ja auch andere Betroffene direkt anschreiben.
 
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Sabrina
22. Apr. 00:17
Ich habe eine Nachbarin, die immer 2 Hunde hat. Sie hat eine Hündin und einen Rüden. Und immer wenn einer von den 2 gestorben war, war der übrig gebliebenen da bei um sich von seinem Kumpel zu verabschieden. Nach einigen Tagen oder Wochen, ist sie dann mit dem Hund ins Tierheim und dort suchte sie zusammen mit dem Hund nach einem neuen Spielgefährten. Und bis jetzt war immer der richtige Kumpel gefunden.
 
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Sabrina
22. Apr. 00:24
Als meine Tante starb, hinterließ sie eine Zwergspitz Hündin, die schon bei uns In der Zeit als meine Tante im Krankenhaus, wohnte. Wir hatten zu der Zeit eine Shih Tzu Hündin die war 4 Jahre alt und die Hündin von meiner Tante war 7 Jahre alt, als meine Tante verstarb. Die Hunde waren und wurden leider keine beste Kumpel. Sie gingen sich so weit wie möglich aus dem Weg. Als die Hündin von meiner Tante mit 10 Jahren eingeschläfert werden musste, nahmen wir das tote Tier mit nach Hause. Unsere Hündin schnupperte kurz und dann war es für sie erledigt. Getrauert hatte sie gar nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Apr. 06:55
Deine negativen, deine traurigen, aber auch deine guten Gedanken übertragen sich auf deinen Hund. Machst du ein Thema daraus wird es für den Hund auch. Ich musste so viele Hunde gehen lassen. Bis auf den letzten Fall war das Rudel gar nie mit dem Thema beschäftigt. Vielleicht waren sie etwas ruhiger, aber spätestens im Garten waren alle fröhlich. Nur Jil, sie war blind, ist nach dem Tod ihres halbbruders krank geworden. Ob sie so oder so krank geworden wäre? Ob es am Tod lag? Er war ihr Schutz, er war ihr Auge. Sie war auch schon 10. So musste ich sie kurz nach ihrem Flash gehen lassen. Dieses Erlebnis sehe ich aber aufgrund der anderen Erfahrungen als ungewöhnlich an. Ich verfalle aber auch nicht in tiefste Trauer. Ich sehe es als den Lauf des Lebens und erinnere mich und freue mich über erlebte gemeinsame Zeit. So können die anderen Hunde gut damit umgehen.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Apr. 07:04
Zum Thema gibt es ein tolles Buch, vielleicht hilft dir das: https://www.animal-learn-verlag.de/buecher/hunde/347/abschied-fuer-laenger
 
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Silke
22. Apr. 17:09
Die Hündin wird sowieso merken, dass etwas nicht in Ordnung ist. Darum würde ich die in alles mit einbeziehen und sich auch verabschieden lassen. Vor allem aber: Dein Hund ist 16, aber noch nicht tot. Versuch mal, ihn weiterhin einfach ganz normal wahrzunehmen und ihm nicht jetzt schon als Sterbenden oder Toten zu begegnen. Das nimmt euch kostbare Zeit, die ihr noch habt und wird womöglich beide Hunde verunsichern. Ich verstehe, dass dir die Endlichkeit besonders deutlich wird, dadurch dass dein Senior abbaut. Aber er ist da! Und er lebt! Versuch, euch diese Zeit zu gönnen! (Es ist ja auch davon auszugehen, dass deine Eltern und/ oder Großeltern viel eher sterben als du; trotzdem siehst du sie doch als Lebende und betrauerst nicht, dass sie eines Tages sterben.)
 
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Ina
22. Apr. 17:36
Hallo Jessica, Ich habe diese Erfahrung nun 2x innerhalb eines Jahres gemacht, die letzte vor 3 Wochen und ich kann nur von mir und meiner Erfahrung berichten. Bisher habe ich es bei allen Tieren so gehandhabt das ich das verstorbene Tier zuhause in sein Körbchen gelegt habe und das Hinterbliebene Tier so die Möglichkeit hatte sich noch zu verabschieden um für sich zu verstehen das der Freund nun wirklich Tod ist. Denn wie soll das verbliebene Tier verstehen was passiert ist wenn es nicht die Möglichkeit hat sich zu verabschieden? Ich bin bisher damit gut gefahren und werde es zukünftig auch wieder so machen. Sicher trauern auch die Tiere, was völlig normal ist,aber das legt sich meist nach wenigen Tagen. Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft für den letzten Weg deines Hundes.Du wirst den richtigen Zeitpunkt finden und den richtigen Weg für deinen anderen Hund damit umzugehen. Fühl dich gedrückt🫂🫂🫂
 
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Jessica
22. Apr. 18:08
Vielen lieben Dank für all eure Antworten. Sie haben mir auf jeden Fall gut geholfen und mir einen guten Blick auf die Situation gegeben. ☺️