Home Blog Wenn „süß aussehen“ eigentlich Stress bedeutet – Warum wir lernen müssen, Hunde besser zu verstehen

Wenn „süß aussehen“ eigentlich Stress bedeutet – Warum wir lernen müssen, Hunde besser zu verstehen

Ob auf Instagram, TikTok oder YouTube – täglich scrollen wir an Hundevideos vorbei, die uns zum Schmunzeln bringen: Ein Welpe in einem Kostüm, ein Hund, der „grinst“, oder ein Vierbeiner, der sich scheinbar stoisch umarmen lässt.

Wir denken: „Wie goldig!“ – und drücken auf Like.

Doch was, wenn wir damit Situationen feiern, die für den Hund alles andere als angenehm sind?
Was, wenn das, was wir als „geduldig“ oder „lieb“ interpretieren, in Wirklichkeit Stress, Überforderung oder Angst ist?

Was wir sehen – und was Hunde tatsächlich zeigen

In den sozialen Medien kursieren immer wieder Videos von Hunden, die deutliches Stressverhalten zeigen:

  • Sie lecken sich die Lefzen (Beschwichtigungssignal)

  • Gähnen übermäßig (kein Zeichen von Müdigkeit!)

  • Drehen den Kopf weg

  • Erstarren oder kauern sich zusammen

  • Blinzeln häufig oder machen große Augen, sodass man das Weiße im Auge sieht („Whale Eye“)

  • Ziehen die Ohren nach hinten an den Kopf

  • Hecheln ohne ersichtlichen Grund

  • Ziehen ihre Rute ein 

Das alles sind Zeichen dafür, dass ein Hund sich unwohl fühlt. Doch wer keine Erfahrung mit Hundesprache hat, interpretiert diese Gesten oft falsch – als lustig, niedlich oder „geduldig“.

Sind Influencer:innen Teil des Problems?

Viele Content Creator:innen meinen es sicher nicht böse. Sie zeigen ihre Hunde, wie sie mit Sonnenbrille "chillen", von Kindern geherzt werden oder in TikTok-Trends eingebunden sind. Doch je mehr solche Videos viral gehen, desto mehr werden andere motiviert, es ihnen gleichzutun.
Das Problem: Je öfter wir gestresste Hunde als „süß“ abspeichern, desto mehr verlernen wir, ihre wahren Bedürfnisse zu erkennen.

Influencerinnen tragen Verantwortung. Aber auch wir als Zuschauerinnen haben die Macht, was wir liken, teilen oder kritisch hinterfragen.

Was können wir tun?

  1. Hunde besser lesen lernen: Wer die Hundesprache versteht, erkennt Stresssymptome und kann darauf reagieren.

  2. Nicht alles liken, was süß aussieht: Auch wenn es schwerfällt – frag dich: Geht es dem Hund in diesem Moment wirklich gut?

  3. Aufklären statt verurteilen: Nicht jeder weiß, was bestimmte Verhaltensweisen bedeuten. Sanfte Aufklärung wirkt oft mehr als scharfe Kritik.

  4. Eigene Inhalte reflektieren: Wer Hunde auf Social Media zeigt, trägt Verantwortung. Zeige echte Freude, Spiel, Kommunikation oder Ruhe – statt erzwungener Szenen.

Fazit

Hunde sind keine Requisiten. Sie fühlen, kommunizieren – und sie verdienen, gehört und gesehen zu werden. Wenn wir lernen, ihre Sprache zu verstehen, können wir sie nicht nur besser schützen – sondern auch viel tiefere Verbindungen zu ihnen aufbauen. 🐾

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