Home Blog Sollten Böller und Feuerwerkskörper an Silvester verboten werden? Eine Diskussion aus der Perspektive von Hundemenschen

Sollten Böller und Feuerwerkskörper an Silvester verboten werden? Eine Diskussion aus der Perspektive von Hundemenschen

Jedes Jahr um Silvester wird das Thema Feuerwerk kontrovers diskutiert. Während die einen die bunten Lichter und das Knallen als Tradition und Vergnügen betrachten, sehen andere die Auswirkungen kritisch. Besonders für Hundebesitzer:innen ist der Jahreswechsel oft weniger ein Grund zur Freude, sondern eine Zeit erhöhter Sorgen um das Wohlbefinden ihrer vierbeinigen Freunde. Aber warum ist das so? Und wäre ein Verbot von Böllern und Raketen eine Lösung? Dieser Artikel beleuchtet die Problematik und die möglichen Konsequenzen.

Der Stress für Hunde

Für Hunde kann der Lärm von Feuerwerkskörpern extrem belastend sein. Ihr Gehör ist wesentlich empfindlicher als das des Menschen, und die plötzlichen, unvorhersehbaren Knallgeräusche können große Angst und Stress auslösen. Zu den häufigsten Symptomen bei Hunden gehören:

  • Zittern und Hecheln

  • Verstecken oder Fluchtversuche

  • Unkontrolliertes Bellen

  • Appetitlosigkeit

  • Aggressives oder ungewöhnliches Verhalten

Eine Studie des "Journal of Veterinary Behavior" zeigt, dass etwa 45% der Hunde starke Angstreaktionen auf Feuerwerk zeigen. Diese Angst kann sich langfristig negativ auf die psychische und physische Gesundheit auswirken, insbesondere wenn der Hund keine Möglichkeit hat, sich von diesem Stress zu erholen.

Weitere Nachteile von Feuerwerken

Neben der Belastung für Haustiere gibt es auch andere Argumente gegen das Abbrennen von Feuerwerkskörpern:

  1. Umweltverschmutzung: Raketen und Böller setzen Schadstoffe frei, die die Luftqualität verschlechtern. Der Feinstaub, der dabei entsteht, kann nicht nur für Menschen mit Atemwegserkrankungen problematisch sein, sondern auch für Tiere, die sich im Freien aufhalten.

  2. Verletzungsgefahr: Jedes Jahr kommt es zu zahlreichen Unfällen, bei denen Menschen durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern verletzt werden. Auch Tiere können betroffen sein, etwa durch herumliegende Böllerreste.

  3. Kosten für die Gemeinschaft: Die Entsorgung der Reste und die medizinische Versorgung von Verletzten verursachen erhebliche Kosten, die von der Allgemeinheit getragen werden.

  4. Wildtiere in Gefahr: Nicht nur Haustiere, sondern auch Wildtiere leiden unter dem Lärm. Vögel verlassen in Panik ihre Nester, was im Winter lebensbedrohlich sein kann.

Hund liegt zwischen Lametta an Silvester
© Kaboompics.com

Alternativen zum klassischen Feuerwerk

Für diejenigen, die auf die festliche Stimmung nicht verzichten möchten, gibt es umweltfreundliche und tierfreundliche Alternativen:

  • Organisierte Lichtshows mit Drohnen: Diese Technologie ist leise und bietet beeindruckende visuelle Effekte.

  • Organisierte Laser-Shows: Auch diese können spektakulär sein, ohne Tiere und Umwelt zu belasten.

  • Gemeinsames Anstoßen und Feiern: Viele Menschen schätzen den sozialen Aspekt des Jahreswechsels mehr als das Feuerwerk selbst.

Wäre ein Verbot sinnvoll?

Ein generelles Verbot von Feuerwerkskörpern wäre sicherlich ein großer Schritt, der viele Diskussionen auslösen würde. Einige Städte in Deutschland, wie etwa Berlin oder Hannover, haben bereits Verbotszonen eingeführt, in denen das Abbrennen von Feuerwerk untersagt ist. In anderen Ländern, wie den Niederlanden, gab es während der Pandemie ein temporäres Verbot, das von vielen positiv aufgenommen wurde.

Für Hundebesitzer:innen wäre ein Verbot zweifellos eine Erleichterung. Es würde die Belastung für die Tiere erheblich reduzieren und gleichzeitig die Sicherheit und Umweltfreundlichkeit des Jahreswechsels erhöhen.

Fazit

Ob Feuerwerk an Silvester verboten werden sollte, ist eine Frage, die viele Perspektiven umfasst. Aus Sicht von Hundemenschen und Tierliebhabern überwiegen jedoch die Nachteile deutlich. Ein bewussterer Umgang mit der Tradition, etwa durch die Nutzung von Alternativen oder das Abbrennen nur an bestimmten Orten, könnte ein sinnvoller Kompromiss sein. Letztlich liegt es an jedem/jeder Einzelnen, Verantwortung zu übernehmen und das neue Jahr so zu beginnen, dass weder Mensch noch Tier unnötig leiden müssen.

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