Diese Hunderasse ist in unseren Breiten weniger bekannt. In seiner Heimat ist der Vierbeiner dafür um so beliebter. Bereits die Übersetzung des Namens verrät die Herkunft und auch die Aufgabe dieser Rasse. Der Australian Cattle Dog ist ein Vierbeiner, der in Down Under vor allem auf Farmen zum Treiben, Hüten und Beschützen von Viehherden eingesetzt wurde. Der Australian Cattle Dog ist auch unter dem Namen Heeler oder Blue Heeler bekannt. Da diese Vierbeiner sehr sportlich sind, optisch ins Auge stechen und auch einen besonderen Charakter haben, werden die Australian Cattle Dogs aber auch bei uns immer beliebter.
Gewicht: | Rüden: 15 - 18 kg Hündinnen: 14 - 16 kg |
Größe: | Rüden: 46 - 51 cm Hündinnen: 43 - 48 cm |
Herkunft: | Australien |
Lebenserwartung: | 10 – 12 Jahre |
Temperament: | Mutig, gehorsam, loyal, beschützend |
Farbe: | Blau, Rot, Weiß, gesprenkelt, getupft |
FCI-Standard: | Gruppe 1, Hütehunde und Treibhunde |
Der Ursprung der Australian Cattle Dogs ist eng mit der Geschichte der europäischen Auswanderern nach Australien verbunden. Vor allem Farmer aus England brachten für ihren Neustart in Down Under auch ihre Hunde mit.
Über die genaue Entstehung gibt es jedoch mehrere Geschichten. Der Rinderzüchter Thomas Hall dürfte von diesen Vierbeinern so begeistert gewesen sein, dass er die optisch auffälligen Drover Dogs, die ein blau getupftes Fell hatten, aus England importieren ließ. Hierbei handelte es sich um eine Kreuzung aus Schäferhund, Mastiff und Foxhound. Aus diesen Drover Dogs züchtete Thomas Hall seine eigene Rasse, die Hall’s Heeler genannt wurde. Er verkaufte zu Lebzeiten keinen seiner Hunde, doch nach seinem Tod 1870 rissen sich andere Farmer geradezu um diese Tiere und durch weitere Einkreuzungen entstand der heutige Australian Cattle Dog.
Um 1830 soll der Farmer namens Timmer seine Smithfields Hündin mit einem Australischen Wildhund verpaart haben. Ziel war es, einen ruhigeren Hütehund zu erhalten, der auch besser mit den klimatischen Bedingungen Australiens zurecht kam. Bobtails und Smithfields waren zu schwerfällig und verschreckten durch ihr Gebell häufig auch die riesigen Herden. Absolut zufrieden war man mit dieser Verpaarung jedoch auch nicht, da diese Kreuzung zu eigensinnig war.
Vermutlich wurden in jenen Zeiten zahlreiche Experimente und Verpaarungen gestartet und am Ende setzte sich der heutige Australian Cattle Dog durch. Harry und Jack Bagust zum Beispiel verpaarten Dalmatiner und Kelpies mit dem Halls Heeler. Diese Verpaarung dürfte mit Gewissheit der Ursprung der heutigen Rasse sein.
Bei den Australischen Hüte- und Treibhunden handelt es sich um kräftige und kompakte Vierbeiner. Die Rasse ist mittelgroß und ähnelt von der Statur her auf den ersten Blick einem kurzhaarigen, sehr kräftigen Schäferhund. Der Körperbau ist symmetrisch, weist eine gute Muskulatur auf und besitzt Substanz. Die Statur dieser Hunde sorgt dafür, dass diese so besonders ausdauernd und leistungsfähig sein können.
Das Fell ist glatt und weist zusätzlich eine kurze Unterwolle auf. Das Fell dieser Rasse ist jedoch die absolute Besonderheit und kommt lediglich bei den Australian Cattle Dogs vor. Die Farben blau, blau gesprenkelt, blau getüpfelt und rot gesprenkelt dürften durch die Einkreuzung der Blue Merle Collies entstanden sein. Hierbei handelt es sich eigentlich um einen Gendefekt und doch sind gerade diese Farben bei Vierbeinern sehr beliebt. Auch wenn damit häufig Taubheit der Hunde verbunden ist, lieben viele diese Fellfarben.
Generell werden Australian Cattle Dogs als weiße Hunde geboren, die Masken und Flecken sind bereits erkennbar, die konkreten Farben aber entwickeln sich erst nach einigen Wochen. An der Haut der Pfoten kann jedoch bereits die zu erwartende Färbung erkannt werden.
Der Fang läuft spitz zu und weist ein kräftiges und muskulöses Kiefer auf. Die Stehohren laufen spitz zusammen und stehen weit auseinander. Der Australian Cattle Dog hat braune Augen, die wach und aufmerksam in die Welt blicken. Die Schultern sind kräftig und die Brust tief angesetzt. Der Rücken dieser Hunde muss gerade sein und soll an den Rippen eine gute Wölbung aufweisen. Die Lenden und der Knochenbau sind kräftig und die Muskulatur stark. Markant sind auch die langen Oberschenkel, die für die hohe Geschwindigkeit verantwortlich sind, welche diese Vierbeiner laufen können. Die Rute der Hunde muss eine ordentliche Länge aufweisen.
Bei den Australian Cattle Dogs handelt es sich um sehr selbstbewusste und selbständige Vierbeiner. Die Tiere sind sehr aufmerksam und mutig und eignen sich ideal als Wachhunde. Diese Rasse gilt als sehr pflichtbewusst und intelligent.
Australian Cattle Dogs sind ausdauernd und weisen auch eine gewisse Dominanz auf. Bei der Erziehung ist eine starke Hand und liebevolle Konsequenz nötig. Die Rasse ist nicht unbedingt für Anfänger geeignet und auch der Besuch einer Welpenschule ist für diese Hunderasse dringend empfohlen.
Cattle Dogs aus Australien sind zwar sehr loyal und haben eine enge Bindung zu ihrem Rudel, weisen jedoch keinen absoluten Will to Please auf. Dafür sind diese Hunde viel zu freiheitsliebend und eigensinnig. Dennoch muss bei der Erziehung sehr sensibel vorgegangen werden. Australian Cattle Dogs haben einen enormen Sinn für Gerechtigkeit und reagieren auf Druck meist stur.
Bei dieser Hunderasse spielt die Rangordnung eine wichtige Rolle. Diese sollte von Anfang an geklärt werden, damit sich der Hund im Rudel einfügen und sicher fühlen kann. Wichtig ist dies auch, wenn der Cattle Dog in Familien mit Kindern kommt. Hier muss der Hund von Anfang an klar erkennen, dass Kinder unantastbar sind und am höheren Rang stehen.
Der Australian Cattle Dog sollte noch weniger als andere Hunderassen die Unsicherheiten seines Besitzers bemerken. Diese Hunde folgen einem starken Halter mit absoluter Loyalität.
Auf jeden Fall bedeutet die Erziehung dieser Hunde ein ordentliches Stück Arbeit. Zudem solltest du dir klar sein, dass dieser Hund kein Langweiler ist. Er benötigt eine Aufgabe und will sowohl geistig als auch körperlich gefordert und gefördert werden.
Die Hunderasse eignet sich ausgezeichnet für die Ausbildung zu Rettungshunden und auch Therapiehunden. Natürlich werden sie am besten auch heute noch am Bauernhof als Hüte- oder Treibhunde eingesetzt. Wer gerne reitet, hat mit dem Australian Cattle Dog als Reitbegleithund ebenfalls garantiert viel Freude.
Agility und Obedience, sowie andere Hundesportarten sind unbedingt zu unternehmen. Gerne werden Australian Cattle Dogs verhaltensauffällig, wenn sie keine oder zu wenig Beschäftigung haben.
Der Australian Cattle Dog ist eigentlich sehr robust und gesund. Lediglich das Problem mit der Taubheit tritt bei dieser Rasse vermehrt auf. Die Taubheit kann sowohl angeboren sein, aber auch erst im Alter auftreten. Auch kommt es bei diesen Vierbeinern öfter zu Blindheit und Augenproblemen.
Erbkrankheiten lassen sich zu großem Teil vermeiden, wenn lediglich gesunde Elterntiere verpaart werden. Daher ist es beim Australian Cattle Dog besonders wichtig, auf einen vertrauensvollen und erfahrenen Züchter zu setzen.