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Home / Forum / Zucht / VDH & seine Züchter - Unantastbar?!

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Jennifer
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 63
zuletzt 29. Dez.

VDH & seine Züchter - Unantastbar?!

Kann man 'Züchtern' im VDH irgendwie den Gar ausmachen oder beißt man sich da die Zähne vergeblich aus? Oder sind die (gutgläubigen) Halter und Käufer schlichtweg das Problem? Ich habe das Gefühl Zuchtvereine und Zuchtwarte stehen voll und ganz hinter den Züchtern und sind um keine Ausrede verlegen. Die Züchter brechen bei Kritik oder zu vielen Nachfragen den Kontakt zum Halter/Käufer ab. Ich habe viel von oft ähnlichen gesundheitlichen Problemen mitbekommen und noch etwas tiefergehend recherchiert beim Staffordshire Bull Terrier. Sobald ich aber Züchter, Zuchtwarte und Vereine anspreche oder damit konfrontiere, wird sofort dicht gemacht. Die 'Zucht' hört nicht auf oder wird besser kontrolliert. Kritische Stimmen werden einfach nicht beachtet, wenn anscheinend die Masse der Kritiker zu gering ist. Viele Staffie Halter wollen, ohne groß sichtbare Einschränkungen der Hunde, keine (kostspieligen) Tests durchführen oder verschließen eben auch gänzlich die Augen bei bestehenden Problemen. Großflächig fehlende Haare, ein schiefer Gang oder das lüpfende Hinterbein sind doch nicht schlimm, solange der Hund keine Schmerzen zeigt.. Man ist im netten Kontakt mit den 'Züchtern' und möchte sich keine Feinde machen. Was ist da schon dabei, wenn sich noch jemand einen Hund aus den Zuchten holt, enorme Kosten und Probleme haben wird.. Nicht über den VDH Züchter zu kaufen ist oftmals keine Alternative. Für Reisen außerhalb Deutschlands müssen für die Rasse in vielen Ländern Ahnentafeln mitgeführt werden, Frankreich z.B. erkennt nur FCI an. Die VDH Züchter für die Rasse sind recht überschaubar, aber alle haben mindestens eine der folgenden Probleme, meist eher eine Kombination daraus: - immer kürzere Schnauzen Langjährige und wirklich namhafte Züchter mit europaweiten Ausstellungserfolgen produzieren Staffies mit immer kürzere Schnauzen. Die Hunde sind aber gekört, obwohl das Aussehen eigentlich nicht mehr den FCI Standards entspricht und zunehmender Mops und Frenchie ähnelt. Da läuft doch auf allen Ebenen etwas gewaltig schief?! - HD/ED und Knieprobleme Es wird argumentiert, dass es keine Rassekrankheit ist und darauf nicht getestet werden muss bzw. alle Tiere eben frei davon sind. Wenn es bei einem gekauften Hund nachweislich vorkommt, sogar mehrere im Wurf oder vorherigen Würfen darunter leiden, wird es auf falsche Bewegungsmuster mit den Welpen seitens der Halter geschoben. Die Mutterhündinnen werden weiter eingesetzt und nicht geröntgt. - Hautkrankheiten wie Demodikose. Bis zum zweiten Lebensjahr wird es als normal angesehen, juvenil, und das geht schon weg. Wenn es länger bleibt, viele Würfe der Züchter davon betroffen sind und man bei Welpen ab 4 Wochen schon die kahlen Stellen um Augen und Ohren ausmachen kann, wird dennoch nichts unternommen. Zuchtwarte bestreiten das gesehen zu haben, aber auf niedlichen Werbefotos der Züchter ist es durchweg erkennbar. Nach Jahren bei Wiedersehenstreffen immer noch da. Die Mutterhündinnen bleiben weiter im Programm. Die Halter sind Schuld, begünstigen Hautkrankheiten durch falsche Ernährungsformen. Immer gleiche oder ähnliche Hautkrankheiten bei unterschiedlichen Ernährungsform, oft sogar noch das gleiche Futter wie der Züchter.. Aber nur die Halter müssen da etwas falsch machen. - keine wesensfeste Hunde für den Familienalltag trotz Körung der Zuchthunde Es werden Würfe komplett in Zwingern aufgezogen, obwohl die Webseite mit Familienanschluss wirbt (damit werben alle VDH Staffie Züchter). Die Welpen sind schreckhaft und scheinen auch nach mehreren Jahren noch einen psychischen Knacks zu haben. Wenn der angehende Halter oder der Zuchtwart kommt, ist der Wurf im Haus, aber auch beim Handling sollte da doch auffallen, dass etwas nicht stimmt? Bei der Abnahme durch die Zuchtwarte ist angeblich immer 'alles ok'. Die Tiere werden gut genug vorbereitet auf Körungen, um weiter züchten zu können. Sie sind aber alles andere als Wesensfest und dem 'Rassestandard entsprechend', wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Durch begehrte Blutlinien werden die Tiere auch von anderen 'Züchtern' gekauft und eingesetzt ohne groß Wert auf adequate Sozialisierung oder ein gutes Nervengerüst zu legen. Züchter holen die Welpen nach dem Kauf nicht immer beim angedachten Auszug ab, daher werden Wochen oder gar Monate ohne viel Kontakt zur Außenwelt im Zwinger verbracht. Halter machen sich dann oft Vorwürfe, wenn auch mit viel Geduld und Training noch vieles nicht gut läuft, obwohl die Start- und/oder genetischen Bedingungen für die Hunde alles andere als gut waren, was die Halter oftmals gar nicht wissen.
 

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Jennifer
29. Dez. 13:33
Aber heutzutage hat doch jeder die Möglichkeit, sich über seine Wunschrasse zu informieren. Auch - und gerade - über rassespezifische Krankheiten. Trotzdem werden z.B. die ganzen Brachys gekauft wie blöd. Spinnen wir doch einfach mal wild drauflos: wenn z.B. NIEMAND mehr Hunde mit Plattnasen kaufen würde - was würden die Züchter tun? Weiterzüchten und die Hunde alle selbst behalten? Oder vielleicht umdenken und gesunde Hunde züchten? Zugegeben, das ist sehr utopisch, denn es gibt leider immer noch viel zu viele Menschen, denen die Gesundheit ihres Hundes (zumindest beim Kauf) herzlich egal ist. Das kleine Knautschgesicht, der süße Bollerkopp... ist ja auch zu niedlich.... Das Geschrei geht dann erst hinterher los, wenn die ersten Tierarztrechnungen fällig werden. Wenn der Hund bei der kleinsten Anstrengung umkippt usw. Versteht mich nicht falsch, ich bin auch der Meinung, dass bei Verbänden vieles schief läuft und ich stehe Zucht/Züchtern auch nicht uneingeschränkt blauäugig gegenüber, aber sie bedienen ein Stück weit auch nur die Nachfrage. Warum sollen sie umdenken, wenn der Kunde trotzdem bzw. gerade deswegen kauft? Schaut euch doch mal hier auf Dogorama um. Wieviele von genau diesen problembehafteten Rassen tagtäglich gepostet werden. Und wie viele Kommentare "ach wie süß" .... Die Käufer haben viel mehr Macht, als sie denken. Die Schuld nur auf die Verbände bzw. Züchter abzuwälzen, ich finde, da macht man es sich zu einfach. Das ist nur eine Seite der Medaille.
Zumindest in meinem Fall geht es eben auch um rassespezifische Krankheiten, die (noch) nicht als rassespezifisch deklariert sind. Ich fände es einen großen Schritt in die richtige Richtung da mehr Aufklärung von Seiten der Züchter, Verbände und auch Halter zu betreiben. Genau dieses Umdenken und gesunde Hunde züchten sollte doch beim VDH und allen anderen Vereinen, die sich nicht zu Vermehrern zählen, stattfinden. Warum kommt dann soviel Gegenwehr, anstatt sich sachlich über mögliche Probleme und Lösungsansätze auszutauschen? Irgendwo muss man doch anfangen und wenn es Käufer immer geben wird, sollte doch von oben herunter der Hund gut genug gezüchtet sein oder sachlich über Krankheiten aufgeklärt werden. Versicherungen schließen HD/ED nicht vom Leistungsspektrum aus beim Staffie, da es eben nicht als rassespezifische Krankheit gilt. Wenn die Kosten übernommen werden, ist der Anreiz die Finger von einer Rasse zu lassen, bestimmt geringer. Hunde mit generalisierter Demodikose sollten nicht in der Zucht sein, bleiben es dennoch, da es zwar vorkommen kann, aber auch nicht als explizit rassespezifisch gilt. Züchtungen der Staffies in England außerhalb der FCI Standards sind größer, haben längere Schnauzen und seltener bollige Köpfe. Dürfen aber nicht nach Deutschland eingeführt werden, also bleibt nur das hier vorhandene Erbgut und vielleicht mal eine Besamung aus dem Ausland. Es wird hier schon länger auf Nachfragen eingegangen (der Bollerkopf und die kurze Schnauze taucht nicht über Nacht auf!) und Gesundheit scheint Nebensache zu werden. Ist aber keine "Moderasse" und hinkt bei der Aufklärung sehr hinterher. Muss der Hund erst so kaputt gezüchtet werden, dass etwas passiert oder Rassen verschwindet?
 
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Bettina
29. Dez. 17:21
Zumindest in meinem Fall geht es eben auch um rassespezifische Krankheiten, die (noch) nicht als rassespezifisch deklariert sind. Ich fände es einen großen Schritt in die richtige Richtung da mehr Aufklärung von Seiten der Züchter, Verbände und auch Halter zu betreiben. Genau dieses Umdenken und gesunde Hunde züchten sollte doch beim VDH und allen anderen Vereinen, die sich nicht zu Vermehrern zählen, stattfinden. Warum kommt dann soviel Gegenwehr, anstatt sich sachlich über mögliche Probleme und Lösungsansätze auszutauschen? Irgendwo muss man doch anfangen und wenn es Käufer immer geben wird, sollte doch von oben herunter der Hund gut genug gezüchtet sein oder sachlich über Krankheiten aufgeklärt werden. Versicherungen schließen HD/ED nicht vom Leistungsspektrum aus beim Staffie, da es eben nicht als rassespezifische Krankheit gilt. Wenn die Kosten übernommen werden, ist der Anreiz die Finger von einer Rasse zu lassen, bestimmt geringer. Hunde mit generalisierter Demodikose sollten nicht in der Zucht sein, bleiben es dennoch, da es zwar vorkommen kann, aber auch nicht als explizit rassespezifisch gilt. Züchtungen der Staffies in England außerhalb der FCI Standards sind größer, haben längere Schnauzen und seltener bollige Köpfe. Dürfen aber nicht nach Deutschland eingeführt werden, also bleibt nur das hier vorhandene Erbgut und vielleicht mal eine Besamung aus dem Ausland. Es wird hier schon länger auf Nachfragen eingegangen (der Bollerkopf und die kurze Schnauze taucht nicht über Nacht auf!) und Gesundheit scheint Nebensache zu werden. Ist aber keine "Moderasse" und hinkt bei der Aufklärung sehr hinterher. Muss der Hund erst so kaputt gezüchtet werden, dass etwas passiert oder Rassen verschwindet?
Aber gibt es denn überhaupt noch eine Rasse, die man bedenkenlos kaufen kann? Die wirklich gesund ist? Ich habe langsam den Eindruck, sobald der Mensch eingreift, kommt über kurz oder lang Murks dabei heraus. Zumindest was die gängigsten/beliebtesten Rassen anbelangt. Ich sehe auf meinen täglichen Gassi-Runden was so an Rassehunden bei uns unterwegs ist. Haufenweise Aussis, vorzugsweise in Merle. Frenchis, Möpse u.a., die man zuerst hört, bevor man sie sieht. Labrador Retriever, die so massig sind, dass man sie kaum noch als solche erkennt. Plumpe Klöpse (sorry!), Showlinie, toll! Arthrose vorprogrammiert. Da wird einem auch mal stolz erklärt, dass man ja extra eine Continental Bulldog gekauft hat, weil die ja gesund sind und besser atmen können. Man will ja schließlich keine Qualzucht. Nun ja🤷🏼‍♀️. Eine offene und transparente Kommunikation wäre wünschenswert, da gebe ich dir recht. Aber würde es irgendetwas ändern? Würden es die Käufer hören (wollen)?
 
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Jenny
29. Dez. 17:38
Aber gibt es denn überhaupt noch eine Rasse, die man bedenkenlos kaufen kann? Die wirklich gesund ist? Ich habe langsam den Eindruck, sobald der Mensch eingreift, kommt über kurz oder lang Murks dabei heraus. Zumindest was die gängigsten/beliebtesten Rassen anbelangt. Ich sehe auf meinen täglichen Gassi-Runden was so an Rassehunden bei uns unterwegs ist. Haufenweise Aussis, vorzugsweise in Merle. Frenchis, Möpse u.a., die man zuerst hört, bevor man sie sieht. Labrador Retriever, die so massig sind, dass man sie kaum noch als solche erkennt. Plumpe Klöpse (sorry!), Showlinie, toll! Arthrose vorprogrammiert. Da wird einem auch mal stolz erklärt, dass man ja extra eine Continental Bulldog gekauft hat, weil die ja gesund sind und besser atmen können. Man will ja schließlich keine Qualzucht. Nun ja🤷🏼‍♀️. Eine offene und transparente Kommunikation wäre wünschenswert, da gebe ich dir recht. Aber würde es irgendetwas ändern? Würden es die Käufer hören (wollen)?
Die unbekannten Rassen, die nicht so riesig gezüchtet werden sind oft noch sehr gesund. Oft haben die allerdings gar keine Rasseanerkennung, da nicht auf das einheitliche Aussehen hingezüchtet wird, sondern auf Gesundheit und Arbeitscharakter. Also Hunde die wirklich zum Arbeiten gezüchtet werden. Einige Schläge der altdeutschen Hütehunde gehören dazu. Diese sind allerdings fast alle kurz vorm aussterben.
 

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