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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 12:23
Zu den Rassen gibt es auch oft alte Zeichnungen wie die mal aussahen - meilenweite Unterschiede…
Genau, ganz extrem sieht man das an den Möpsen, die auf alten Darstellungen zwar kompakte, aber schlanke, langbeinige Hunde mit völlig normalen Schnauzen waren und keine deformierten Würste.
 
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Sonja
3. Feb. 12:23
Bei uns ist es leider auch so das die kleinen richtige Giftzwerge sind. In unmittelbarer Nachbarschaft haben wie wir 5 davon. Alle davon bellen alles an. Autos, Radfahrer, Fußgänger und bei anderen Hunden flippen die völlig aus. Auf den Arm genommen wird keiner von den Hunden. Die drehen so durch das es wohl gar nicht möglich ist die hoch zu nehmen. Ich kann mir gut vorstellen das die Hunde dann sogar gegen ihre eigenen Halter gehen. Die werden nur weiter gezerrt. Die armen kleinen Hunde stehen maximal unter Stress und tun mir so leid.
Meiner Erfahrung und Beobachtung nach werden leider kleine Hunde sehr oft , (noch öfter als Grössere) ohne viel zu überlegen angeschafft. Viele empfinden solche Hunde als niedlich und süss ( ich gehöre nicht dazu 😉). Viele gehen von der Annahme aus das "so kleine" auch "kleine Ansprüche" haben und daher weniger Zeit Erziehung etc als grosse brauchen ...und genau dieses "nicht Verständnis " führt dazu das viele Kleine zu "Terrorzwergen" werden. Vieles von ihrem Verhalten, was nicht selten einfach "verzweifelte Aufschrei" ist wird von diesen HH nicht verstanden, oftmals belächelt und nicht selten sogar noch provoziert/gefördert ( sieht man ja bei diversen Videos in Sozialen Netzwerken etc). Auch ist mir schon aufgefallen das, hier oder auch auf andern Plattformen/Foren Fragen zu "wirklich harmlose und eigentlich leicht zu lösende Probleme" nicht selten von "überforderten Kleinhundebesitzer" gestellt werden, also Dinge die eigentlich in jeder Guten Hundeschule bereits in "Basiskursen" in den ersten paar Stunden eingegangen/ gelehrt weden ...🤗
 
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Katrin
3. Feb. 12:24
Meine Hündin durfte den Beaglewelpen meiner Schwester auch gleich mit 10 Wochen kennenlernen und die beiden sind mittlerweile ein cooles Freundschaftspaar. Meine wiegt 28kg, der Beaglewelpe wog damals knapp 5kg. War gar kein Thema. Sie war einfach vorsichtiger, hat der kleinen aber auch beigebracht wie man sich höflich benimmt. Meine Schwester kannte Bathilda aber eben auch. Das war ein großer Vorteil.
Meine liebt Welpen. Die konnte ich schon als einjährige problemlos zu fremden Welpen lassen. Klar sieht es manchmal ruppig aus aber es passiert in der Regel nix schlimmes an Verletzungen.

Unsere Familienhündin war ein kleiner Hund (Dackel Cocker Mix). Früher hab ich viel Zeit mit kleinen und großen Hunderassen verbracht, auch Hunde die sich fremd waren. Dann war man mit dem Gast Westi beim Kumpel der einen Rotti daheim hatte. Das war damals was ganz normales, bei keinem von uns lief damals das Kopfkino was alles passieren könnte. Man machte es einfach und reagierte dementsprechend damit nix passierte. Das vermisse ich ein wenig heutzutage. Ich glaube (meine eigene Meinung dazu) die ganzen Trainer Shows im TV, Social Media usw haben viel dazu beigetragen das Hundehalter heutzutage eher übervorsichtig sind und prompt in einen Alarmmodus schalten wenn ein Fremdhund am Horizont auftaucht. Ganz unabhängig erstmal von der Größe. Kommt der näher neigt man dazu den Hund in Schubläden zu stecken. Die Rasselisten und verschiedene Vorschriften tragen sicher auch dazu bei. Und schwupps sieht man überall mögliche Gefahren für den eigenen (kleinen) Wuff.
 
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Katrin
3. Feb. 12:25
Ja aber das kann man ja eben auch in der hundeschule machen wenn man regelmäßig geht. Dementsprechend seh ich da kein Problem.
Wie oft gehst du in der Woche in die Hundeschule?
 
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Steffi
3. Feb. 12:26
Genau, ganz extrem sieht man das an den Möpsen, die auf alten Darstellungen zwar kompakte, aber schlanke, langbeinige Hunde mit völlig normalen Schnauzen waren und keine deformierten Würste.
So weit so schlecht bringt das Thema aber nicht so recht weiter, oder?
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 12:34
Kreatürchen wenn sie denn schon da sind😵‍💫? Wer mit kleinem Hund hat bei dieser destruktiven Wortwahl denn Lust auf Austausch..Oder geht's Dir nicht darum?
Ich habe bereits mehrmals (incl im Eingangsbeitrag) geschrieben, worum es mir geht, aber wenn du Verständnisschwierigkeiten hast, kann ich es gerne nochmal für dich wiederholen:

"Der Zugang, sich erst absichtlich was bereits Vorgeschädigtes zuzulegen und dann von Anderen zu verlangen, extra vorsichtig zu sein, damit es nicht noch mehr Schaden nimmt, der Zugang stimmt für mich überhaupt nicht."
 
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Frauke &
3. Feb. 12:34
So, jetzt habt ihr hier mal alle eure Vorurteile los werden können.
Ich habe auch einen Kleinhubd der an der Flexi läuft. Und in manchen Situationen nehm ich ihn auf den Arm. Aber er begrüßt 98% aller Hunde freundlich, er läuft anständig an der Leine und wenn notwendig dann auch bei Fuß. Er wird nicht an der Flexi gezerrt sondern nur mit den Kommandos Warte, Weiter und Hier manövriert. Und auf dem Arm macht er (normalerweise...,) keinen Rabatz. Natürlich gibt es auch andere Kleinhunde, aber ich kenne jede Menge gut hörende.
Genauso ist es bei den großen Hunden. Da gibt es jede Menge nette Exemplare mit netten Besitzern. Und auch das Gegenteil. Hund hört null oder die BesitzerIn ist nur mit ihrem Handy beschäftigt.
Weder die Großen noch die Kleinen sind die Bösen. Das Problem ist einfach die fehlende Toleranz und Rücksichtnahme. Wie so oft im Leben....
 
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Dogorama-Mitglied
3. Feb. 12:36
Meine liebt Welpen. Die konnte ich schon als einjährige problemlos zu fremden Welpen lassen. Klar sieht es manchmal ruppig aus aber es passiert in der Regel nix schlimmes an Verletzungen. Unsere Familienhündin war ein kleiner Hund (Dackel Cocker Mix). Früher hab ich viel Zeit mit kleinen und großen Hunderassen verbracht, auch Hunde die sich fremd waren. Dann war man mit dem Gast Westi beim Kumpel der einen Rotti daheim hatte. Das war damals was ganz normales, bei keinem von uns lief damals das Kopfkino was alles passieren könnte. Man machte es einfach und reagierte dementsprechend damit nix passierte. Das vermisse ich ein wenig heutzutage. Ich glaube (meine eigene Meinung dazu) die ganzen Trainer Shows im TV, Social Media usw haben viel dazu beigetragen das Hundehalter heutzutage eher übervorsichtig sind und prompt in einen Alarmmodus schalten wenn ein Fremdhund am Horizont auftaucht. Ganz unabhängig erstmal von der Größe. Kommt der näher neigt man dazu den Hund in Schubläden zu stecken. Die Rasselisten und verschiedene Vorschriften tragen sicher auch dazu bei. Und schwupps sieht man überall mögliche Gefahren für den eigenen (kleinen) Wuff.
Ja, viele beurteilen große Hunde häufig einfach direkt als ‘böse’, anstatt sich wirklich ein klares Bild darüber zu machen. Ich finde das extrem schade, weil es oft nichts mit der tatsächlichen Persönlichkeit oder dem Verhalten des Hundes zu tun hat, sondern nur mit Vorurteilen gegenüber der Größe oder Rasse. Ich persönlich lasse meine Hündin nicht an der Leine zu einem anderen Hund, aber ohne Leine eben nach Absprache schon. Das stärkt ja auch die Selbstwirksamkeit eines Hundes, wenn er erlebt, wie er Situationen selber managen kann und auch darf. Natürlich nur bis zu einem gewissen Grad, aber bis dahin ist es oft wertvoll.

Als wir damals den Beagle-Welpen meiner Schwester mit meiner Hündin zusammengeführt haben, gab es einige Menschen – und ich meine nicht meine Familie, sondern völlig Außenstehende –, die uns gefragt haben, ob Bathilda als große Weimaranerin denn auch lieb zu dem kleinen Hund wäre. Und ich dachte mir nur: Das hat doch gar nichts mit ‘lieb’ oder ‘böse’ zu tun, sondern mit Kommunikation. Kann ein Hund sich auf den anderen einlassen? Versteht er Signale? Weiß er, wie er sich anpassen muss? Und ganz wichtig: versteht der Mensch was die Hunde da sagen?
 
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Steffi
3. Feb. 12:36
Mit mögen hat das meiner Meinung nach nicht viel zu tun. Umweltsicherheit und einen in Kommunikation geschulten Hund erhalten ich dann wenn ich ihn täglich Erfahrungen machen lasse, hauptsächlich positive. Das ist das was ich als meine Aufgabe ansehe. Begegnungen egal ob gewollt oder ungewollt stets positiv zu beenden, ganz besonders in der Welpen und Junghundezeit. So viel Vorsicht wie nötig bei soviel Kontakt wie möglich. Das führt für mich zu einem Hund der mit Fremdhunden kein Problem hat, auch nicht mit Angstpöblern.
Ich finde eine Kombination aus beidem gut, gerade wenn der Traininsstand suboptimal ist, die Nerven manchmal blank liegen und es schwierig ist, Trainingspartner zu finden oder auch nur auf wohlgesonnene und ggf. hilfsbereite Hundehalter zu treffen. Eine Hundeschule ersetzt m.E. aber nicht normale Kontakte.
 
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Mary
3. Feb. 12:38
Genau so ist es, und meine Erfahrungen decken sich mit deinen. Diese "verharmlosung" der kleinen Hunde wird aber auch oft von sogenannten "Fachleuten" wie auch Ämter/Gesetze gefördert. Wie z.B. hier in NRW mit der 20/40 Regelung. (Es wird hier in Kleinhunde, Grosshunde sowie Listenhunden Kat.1 und Kat. 2 eingeteilt). Als Grosshunde gelten alle "nicht Listenhunde" die grösser als 40cm und oder schwerer als 20kg ( auf Idealgewicht bezogen 😉) sind. Als zukünftiger und gegenwärtiger "Grosshundebesitzer" muß man einen Sachkundenschweis erbringen auch ist eine Hundehaftpflicht Versicherung Pflicht. Aussedem muss der Hund Gechipt ( also Transponder Chip) sein. Das ist so gesehen auch gut und völlig in Ordnung ABER für Kleinhunde - Besitzer ist keines davon verpflichtend.🙄 Kleinhunde haben oftmals auch "von Amtes wegen" Narrenfreiheit. Ich kenne hier mehere Kleinhunde die des öfteren auffällig sind/wurden, also andere Hunde/Tiere verletzt (teils schwer, beinahe getötet) haben, aber auch Personen angegriffen haben , auch wenn es dabei "nur" zu Schrammen und/oder Sachschäden (kaputte Kleidung) kam.... 🤗..( einmal oder such zweimal kann sowas jedem HH passieren egal wie gross der Hund ....Aber bei "Wiederholungstäter" , habe ich da kein Verständnis mehr) . Die Halter dieser "kleinen auffälligen" Hunde, wurden bereits mehrfach angezeigt, aber bis heute ohne jegliche Konsequenzen oder Auflagen für Hund/Halter.... Standartantwort des OA oder auch Polizei ; es handle sich ja dabei um Kleinhunde, und für die seinen keine Auflagen vorgesehen, weil sie nicht "gefährlich " seien...🙄..... Aber bei einem dermassen auffäligen "Grosshund" wären schon längst Maßnahmen ergriffen und Auflagen gestellt worden... Als "Grosshudebesitzer" darf man sich icht den kleinsten Fehltritt erlauben, selbst ein freudiges anspringen einer "Fremden Person" ( natürlich sollte ein Hund sowas nicht tun, egal ob gross oder klein) kann reichen damit der Hund als "potentiell gefährlich" oder gar "gefährlicher Hund" eingestuft wird, somit Auflagen bekommt. Ich denke auch das dies dazu beiträgt, dass grössere Hunde oftmals besser erzogen sind als die Zwerge...( gibt auch gut erzogene kleine, aber zumindest hier ist das leider eine Minderheit)
Du sprichst mir aus der Seele! Wir wohnen hier etwas ländlicher und sind aus einer Großstadt vor ein paar Jahren hierher gezogen. Dort war eine dichte Hundepopulation und ein aufmerksames Ordnungsamt. Fazit: Meine beiden BSDs sind von Welpe an mit großen und kleinen Hunden mit und ohne Leine großgeworden. HuSchu auch 1,5 Jahre. Dann hier aufs Land: Hunde, besonders kleine, laufen unkontrolliert herum, einige verfolgen meine regelrecht. Besitzer finden das noch lustig. Erziehung oder Einsicht seitens der HH gleich Null