Das ist doch aber schon wieder sowas opferorientiertes - man wird gedrängt, "Rand der Gesellschaft " (hä...?), wird nicht ermöglicht, Tränengesicht.
Wie wär's stattdessen, sich die Möglichkeiten aktiv zu suchen und zu schaffen?
Wenn man sich freundlich und aufgeschlossen Anderen nähert und kund tut, was man braucht und sucht, finden sich auch Leute, mit denen das möglich ist.
😃😃😃
Naja, ich finde den Punkt nicht von der Hand zu weisen, dass einem großen Hund, der sein Aggressionsproblem offen vor sich herträgt, die Zugänglichkeit von Entwicklungsmöglichkeiten in Sachen Sozialverhalten eher erschwert werden, als etwa kleinen Hunden.
Die Erfahrung habe ich selbst gemacht und mittlerweile kenne ich einige HH mit großen, aggressiv auffälligen Hunden, denen es ähnlich ergangen ist.
Darauf einzugehen, hat ja erstmal genau nichts mit „rumheulen“ zu tun, sondern damit mal eine andere Perspektive einzunehmen und anzuerkennen.
Das ist für mich eben auch ein wichtiger Schritt, Vorurteile abzubauen und nicht zu pauschalisieren, was den Umgang miteinander ebenso entspannen kann, was sich ja dann auch wieder auf Hundebegegnungen auswirkt.
Wenn mir damals jemand begegnete, kurz nachdem mein Rüde mich aufgrund umgerichteter Aggression attackiert hatte, habe ich das entgegenkommende Team wohl auch schon von weitem darum gebeten, den Hund bitte von uns fern zu halten.
War total schön, wenn das andere Team mir dann signalisierte: ‚ok, kein Thema‘ Viel schöner und passender als: ‚Gehen Sie das doch lieber mal positiv und mit Optimismus als Herausforderung an!‘
Was der entgegenkommende neben unserem Trainingsstand nämlich auch nicht wissen konnte, war, dass mich etliche Hundeschulen und Trainer*innen abgewiesen hatten, weil mein Hund war wie er war oder aber deren Lösungsvorschläge hießen, Kastration und sogar Abgabe, weil sein Verhalten sich nicht mehr wesentlich ändern ließe.
Es hat einige Zeit gedauert bis wir eine passende Unterstützung gefunden haben und andere Baustellen, die zunächst Vorrang hatten, bearbeitet waren.
Ich finde es auch total wichtig, dass HH sich mit (problematischen) Verhaltensweisen ihrer Hunde - egal ob mini, mittel oder groß- auch vor dem Hintergrund der eigenen Rolle als Hundeführer*in realistisch und praxisorientiert auseinandersetzen sollten. Aber das Tempo mit dem man sich mutig, entschlossen und optimistisch in jede Hundebegegnung stürzt darf wohl jede und jeder ohne Druck selbst bestimmen.
Ohne zu wissen, wo der andere gerade steht, begegne ich erstmal jedem so unvoreingenommen, wie ich es mir gewünscht und oft auch erfahren habe.