Mit meinem Zwergschnauzer habe ich einen Hund, wo Zwerg zwar im Namen steht, der aber trotzdem weder winzig noch krankgezüchtet ist. Er ist 32 cm und wiegt 11 kg. Es ist mir wichtig, das zu sagen, einfach nur um zu zeigen, dass kleiner Hund nicht gleich kleiner Hund ist. In vielen Diskussionen wird verallgemeinert, nicht genau hingeschaut, das wird niemandem gerecht. Dieser Zwergschnauzer also pöbelt ab und zu gerne mal an der Leine. Ich habe ihn erzogen wie früher die großen. Ich nehme ihn ernst. Trotz Training klappt es nicht immer, das kennt wohl jeder. Ich weiss, wie ich das zu managen habe. Es gibt aber Situationen, wo man z.B. wegen Verkehr nicht so ausweichen kann, wir man es bräuchte, und wenn der andere dann einfach immer näherkommt, ist es ihm zu viel. Er hat eine große Individualdistanz, die fordert er ein, egal ob das Gegenüber klein oder groß ist. Warum ist das so? Es ist einfach sein Charakter. Er mag nicht jeden und braucht Zeit fürs anfreunden. Das gibt's bei kleinen und bei großen. Alles was ich mir wünsche, ist, dass das gesehen und wahrgenommen wird und diese ständigen Vorurteile in die ein oder andere Richtung mal aufhören. Es ist nicht jeder kleine Hund unerzogen, nur weil nicht immer alles klappt. Wenn ich dann darum bitte, kurz zu warten, bis wir die Straßenseite wechseln können, und ich kriege zu hören "wieso denn, deinen kleinen verspeisen wir zum Frühstück, wenn er sich weiter so aufführt", oder es wird einfach nur gelacht, dann erfüllen sich leider gleich mehrere Klischees gleichzeitig. Ich würde diese Bitte auch mit was größerem an der Leine aussprechen, nur würde sie dann anders wahr- und ernstgenommen werden. Kleine Hunde müssen ernst genommen werden, von ihren Haltern, aber auch von den Haltern drumrum. Auch Trainingsbemühungen sollten gesehen und nicht abgetan werden. Sorry für den langen Text, aber ich verstehe einfach dieses ganze "Gegeneinander" nicht.