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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
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Nici
16. Feb. 18:55
Hier bei uns ist es eine Katastrophe mit den kleinen Kläffern. Wenn sich unser 55 kg Herdi so aufführen würde, hätten wir sofort das Ordnungsamt an der Backe. Das die Großen bei uns im Dorf so toben kommt eher selten vor, die Kleinen rasten gleich reihenweise aus. Erst dürfen sie meterweit vor den Leuten her rennen, gern auch schon mal ums Eck sein, dann schleifen die Besitzer sie gern tobend an der Flexi hinter sich her.
Noch nie hat mich ein größerer Hund angegangen, so Zwerge haben mir aber schon mehrfach am Hosenbein gehangen.
Wenn ich mir einen Modehund als Accessoires kaufe, dann nehme ich so 2 Kilo wahrscheinlich auch nicht als Hund ernst.

Gerade unser Dicker ist extrem sozial kompetent, ich stelle aber fest, dass er auf so einige Plattnasen irritiert reagiert. - Ich frag mich da, ob die auch untereinander Probleme haben sich zu lesen, und das zu mangelnder Sozialisation führt - von Anfang an.
 
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Melanie -
16. Feb. 20:49
Unsere Nachbarn haben einen Zwergspitz, der, wie meine Anouk, ebenfalls reaktiv ist. Und da merke ich, dass kleine Hunde (leider) von vielen nicht zum gleichen Standard gehalten werden wie größere Artgenossen. Uns ist es jetzt 3x passiert, dass dieser Hund kläffend über die Straße geschossen ist und an meine ältere Hündin dranwollte. Das passiert deswegen, weil die Halter den Hund zum Pipi-Machen nicht anleinen und sich denken, dass der Hund von der Gartentür zur Haustür doch sicherlich folgt. Tut er auch, bis eben ein anderer Hund in Sicht ist. Mir hat es dann auch letztes Mal gereicht & ich habe dem Herrn mal gesagt, wie unverantwortlich es deren Tier gegenüber ist, es nicht anzuleinen und auf eine vom Hof aus unheimlich unübersichtliche Straße rennen zu lassen - ein Auto (nichtmal, da reicht sogar ein Fahrrad) und der Hund ist weg. Sind natürlich auch Leute von der Fraktion „Ja es is ja ungesund, wenn Hündinnen nicht werfen“ und haben den Zwerg neulich erst verpaart, mit 2 Jahren.👀 Mir geht es nicht mal darum, dass die Kleinen oft pöbeln, weil Anouk 10x schlimmer ist als jeder kleine Hund und auch Fahrräder verbellt. Mir geht es nur darum, dass wenn mein 25kg Hund meint auf jemanden zu oder auf einen Hund zuzustürmen, dann wäre Polen offen, wenn aber ein kleiner Hund, der auf Stress aus ist meint, meine Hunde zu zwicken, dann „soll man sich ja nicht so anstellen, der kann ja nichts anrichten“. Zumal möchte ich erwähnen, dass Anouk einen Maulkorb trägt (obwohl sie bei Hunden keine Zerstörungsabsicht hat und es noch nie Beissvorfälle bei Hund/Mensch gab). Haben auch einen Spezialisten hier in der Strasse (ca. 90 Jahre alter Mann), der seinen Rehpinscher teils Schockhalsbänder umlegt, weil sie ihm sonst ausbrechen. Als vor Jahren mal ein Hund im Dorf einen der Pinscher wie ein Toastbrot im Maul hatte (haben keinen Rückruf & laufen trotzdem frei), kam der Typ dann mit seinem Gehstock und hat auf den anderen Hund eingeschlagen. Einer seiner Hunde hat letzten Sommer auch grundlos Anouk gezwickt, als sie wieder ausgebrochen waren. Kurz also: Das Schlimme ist für mich nie, dass andere Hunde pöbeln, weil ich (trotz intensivem Training und Fortschritten) einen Hund habe, der 0,0 alltagstauglich ist und noch viel lernen muss. Ich finde es einfach schade, dass das Schicksal vieler kleiner Hunde ist, dass sie nicht wie Hunde behandelt werden und Erziehung ABSICHTLICH vernachlässigt wird oder auch auf Mauli verzichtet wird, wenn er angebracht ist, weil „sie ja nichts großes machen können“. Mein Freund hat aber, muss ich sagen, einen unheimlich wohl erzogenen Jack Russell und auch in der Hundeschule sind tolle, erzogene Yorkshire Terrier, Chihuahuas etc. Meine Meinung richtet sich hierbei an die Spezialisten, die alles unter 15 Kilo behandeln, als ob es kein Hund wäre, den man da an der Leine hat.👀
Dem ist nichts hinzuzufügen, Mega geschrieben 👌
 
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Melanie -
16. Feb. 20:53
Ich weiß nicht ob die Frage schon gestellt und oder beantwortet wurde, aber weshalb sind gerettete Hunde ausgenommen? Mit denen muss genauso bzw. noch mehr gearbeitet werden. Ich bin im Tierschutz und ich habe nur gerettete Fellnasen. Und es ist selbstverständlich das ich auch mit den 2 Kleinen gearbeitet habe bzw. immer mal wieder auffrische.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Feb. 00:07
Ich weiß nicht ob die Frage schon gestellt und oder beantwortet wurde, aber weshalb sind gerettete Hunde ausgenommen? Mit denen muss genauso bzw. noch mehr gearbeitet werden. Ich bin im Tierschutz und ich habe nur gerettete Fellnasen. Und es ist selbstverständlich das ich auch mit den 2 Kleinen gearbeitet habe bzw. immer mal wieder auffrische.
Mehrfach gefragt und beantwortet und das ist auch überhaupt nicht das ursprüngliche Thema.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Feb. 00:12
Mehrfach gefragt und beantwortet und das ist auch überhaupt nicht das ursprüngliche Thema.
Sollen wir jetzt alle alles nachlesen? Wenn das jetzt schon so oft gefragt wurde... könntest du es ja einfach als Edit in deinem EP erwähnen. Spart Zeit und Mühe

Meine Frage an dich wäre, was es für dich bedeutet "das Problem ANSICH zu beheben"

Ich kann nichtmal bestätigen, dass kleine Hunde lauter/aggressiver sind. Also weder aus früheren eigenen Kleinhundeerfahrungen. Noch aus aktuellen Begegnungen. Wir laufen gerad mit nem übergriffigen CaneCorso und ich finde die Reaktionen aller normal spazierengehenden Gespanne in dieser belebten Gegend völlig normal. Also unabhängig von der Körpergröße der Hunde oder Halter.

Edit ;) ...ich spreche bei den aktuellen Begegnungen natürlich von innerstädtischen Begegnungen. Alle Hunde sind angeleint
 
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Dogorama-Mitglied
17. Feb. 08:54
Sollen wir jetzt alle alles nachlesen? Wenn das jetzt schon so oft gefragt wurde... könntest du es ja einfach als Edit in deinem EP erwähnen. Spart Zeit und Mühe Meine Frage an dich wäre, was es für dich bedeutet "das Problem ANSICH zu beheben" Ich kann nichtmal bestätigen, dass kleine Hunde lauter/aggressiver sind. Also weder aus früheren eigenen Kleinhundeerfahrungen. Noch aus aktuellen Begegnungen. Wir laufen gerad mit nem übergriffigen CaneCorso und ich finde die Reaktionen aller normal spazierengehenden Gespanne in dieser belebten Gegend völlig normal. Also unabhängig von der Körpergröße der Hunde oder Halter. Edit ;) ...ich spreche bei den aktuellen Begegnungen natürlich von innerstädtischen Begegnungen. Alle Hunde sind angeleint
Weder Melanies noch deine Frage hat was mit dem ursprünglichen Thema zu tun.

Weder ging es im Eingangsbeitrag darum, ob kleine Hunde erzogen sind, noch darum, ob sie aggressiver sind.

Macht also wenig Sinn, den dahingehend zu editieren.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Feb. 21:53
Weder Melanies noch deine Frage hat was mit dem ursprünglichen Thema zu tun. Weder ging es im Eingangsbeitrag darum, ob kleine Hunde erzogen sind, noch darum, ob sie aggressiver sind. Macht also wenig Sinn, den dahingehend zu editieren.
Ich verstehe deine Antwort nicht.

Du nimmst im EP Hunde aus, die aus dem Tierschutz sind. Und dafür hast du sicherlich deine Gründe, weil du stellst es 2x in Großbuchstaben heraus. Und wenn schon so viele gefragt haben, warum du diese Hunde ausschließt, macht es tatsächlich Sinn, das EP zu ergänzen.

Und auch meine Frage bezog sich auf die Formulierung in deinem EP. Gehört also natürlich zum Thema... zumal es die eigentliche Frage ist.

Also nochmal... was bedeutet es für dich, wenn du in den Raum stellst ;) man könne doch das Problem "ansich" beheben?
 
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Dogorama-Mitglied
19. Feb. 08:39
Disclaimer editiert.

Welches Problem man "ansich" beheben sollte, steht im EP, ich kopier es dir aber gern nochmal hier rein:

Problembehaftete (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten.
 
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R
19. Feb. 11:24
Hier bei uns ist es eine Katastrophe mit den kleinen Kläffern. Wenn sich unser 55 kg Herdi so aufführen würde, hätten wir sofort das Ordnungsamt an der Backe. Das die Großen bei uns im Dorf so toben kommt eher selten vor, die Kleinen rasten gleich reihenweise aus. Erst dürfen sie meterweit vor den Leuten her rennen, gern auch schon mal ums Eck sein, dann schleifen die Besitzer sie gern tobend an der Flexi hinter sich her. Noch nie hat mich ein größerer Hund angegangen, so Zwerge haben mir aber schon mehrfach am Hosenbein gehangen. Wenn ich mir einen Modehund als Accessoires kaufe, dann nehme ich so 2 Kilo wahrscheinlich auch nicht als Hund ernst. Gerade unser Dicker ist extrem sozial kompetent, ich stelle aber fest, dass er auf so einige Plattnasen irritiert reagiert. - Ich frag mich da, ob die auch untereinander Probleme haben sich zu lesen, und das zu mangelnder Sozialisation führt - von Anfang an.
Bei den meisten plattnasen ist es ähnlich, wie bei vielen Rassewelpen... Es ist weniger die Sozialisierung, als der Mensch dahinter, der darunter etwas ganz hundeuntypisches veranstaltet. Bei jedem Hund Party zu machen ist z.b. keine Sozialisierung und macht der Hund keine Party, beurteilen das viele als Angst, unsozial etc... Mir gehen die partypöbler sehr auf die Nerven...sind meist super schlecht in hündischer Kommunikation und nach der pubertät ist es jagen, dominieren, pöbeln etc... Betrifft größenunabhängig, sehr viele Rassewelpen, deren Besitzer sie für multikompatibel halten.
 
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Annegret
19. Feb. 14:54
Wir hatten uns ursprünglich azch für eine andere Hündin beworben, aber das passte irgendwie nicht ,dann haben wir Leni auf der Pflegestelle kennengelernt und ( ,vor 2,5 Jahren da hieß sie noch Orazia 🫣) ging es Finn nicht gut, durch Mobbing in der gesamten Schulzeit ,da durch sehr starkes stottern , in sich gekehrt etc ...... .Die Pflegestelle wusste Bescheid das er Autist ist und hat ihn einfach machen lassen. Finn setzte sich zu Leni ins das Gitter ich weiß bis heute nicht wie Hunde sowas merken aber Leni ist zu ihm auf den Schoss geklettert, hat sich ganz doll angekuschelt. Da war es um uns geschehen. Zu dem Zeitpunkt war sie aber schon zu 90 % vermittelt, was und auch gesagt wurde ,aber Lenis Pflegestelle hat die beiden gesehen und hat uns versprochen wenn es wider erwartend doch nicht klappt mit der anderen Familie würde sie sich bei mir melden. Das war ein Samstag . Zuhause habe ich es meinen Jungs auch erklärt ,dass Leni schon vermittelt ist . Zwei Tage später erhielt ich einen Anruf von der Pflegestelle und habe die Zusage bekommen ,durfte allerdings meinen Kindern noch nichts sagen, da erst der Vertrag fertig gemacht wurde. Am Dienstag kam Finn als erster aus der Schule und ich fragte ihn , ob er Lust hat mit zum Fressnapf zu fahren, da wir ja noch die Erstausstung für Leni kaufen müssen. Finn hatte das erste Mal in seinem Leben ,Gefühle gezeigt ( Autisten können das eigentlich nicht) und geweint weil er sich so gefreut hat. Am 1.10 2022 haben wir Leni abgeholt, und seitdem hat sich bei Finn ein Schalter umgelegt und er spricht normal. Das ist unsere Geschichte und ich habe heute noch Kontakt zu der Pflegestelle da ich dem Verein sowie auch der Pflegestelle sehr sehr dankbar bin was sie für uns getan haben.
Unsere jetzt vierjährige Finnische Lapphündin hat unseren Ältesten buchstäblich aus dem Bett ins Leben zurück geholt.
Er ist auch Autist und hatte eine Erschöpfungsdepression entwickelte. Schlief nur noch.
Eija musste täglich zu ihm und ließ sich auch von seinen barschen Reaktionen nicht abwimmeln. Nach Wochen lockte sie ihn aus dem Bett, um mit ihr zu spielen. Noch heute erscheint mir es wie ein Wunder.
Die beiden haben heute immer noch eine besondere nahe Beziehung.