Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Zwerghunde und die "bösen Grossen"

Verfasser
Dogorama-Mitglied
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1141
zuletzt 12. Mai

Zwerghunde und die "bösen Grossen"

(HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) Gerade häufen sich mal wieder die Threads und Beiträge zum Thema winzige Hunde, die vor den angeblich so zahlreichen ungezogenen, normalgrossen Hunden beschützt werden müssen. Einerseits sollte natürlich jeder HH darum bemüht seinen, sein Tier zu weitgehend verträglichem, höflichen Verhalten zu erziehen und es so zu führen, dass es seine Umwelt nicht gefährdet. Andererseits stellt sich mir schon die Frage, woher Menschen, die absichtlich zu den problembehafteten (gesundheitliche, körperbauliche und kommunikationstechnische Probleme) Klein- und Zwergzuchten greifen, die Vorstellung nehmen, dass Halter grösserer Hunde sich in der Führung derselben nochmal extra einschränken müssten, um den künstlich produzierten speziellen Bedürfnissen dieser züchterischen Entgleisungen gerecht zu werden. Für mich fühlt sich das an wie Logik von innen nach aussen gestülpt - zuerst wird absichtlich ein Problem produziert, an das sich dann alle anzupassen haben...? Wie wär's stattdessen damit, das Problem ansich zu beheben? (HALTER ENTSPRECHENDER HUNDE AUS ÜBERNAHME ODER TIERSCHUTZ SIND VON DIESEM BEITRAG AUSDRÜCKLICH AUSGENOMMEN) [Dies ist eine Grundsatzfrage, Beiträge nach dem Motto "soll jetzt jeder bereits existente kleine Hund von grösseren verletzt werden dürfen?" würden an der Intention des Threads total vorbeigehen. Und nein, natürlich sollten sie das nicht.]
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kerstin
15. Feb. 08:34
Ich kann dazu sagen das ich von allem etwas habe
Einen Labrador der relativ gechillt auf die Kleinen reagiert wenn sie von weitem schon bellen. Einen Parson Russell der sich das gar nicht gefallen lässt und zurückmault und diese - wie sie hier schön betitelt werden Qualzuchten eines Chihuahuas der Meerschweinchen Größe hat. Mit kleinen Hunden super zurecht kommt und bei großen erstmal auf dicke Hose macht und dann aber schnell runterkommt. Bei uns sind es aber hauptsächlich die großen Hunde die stänkern und leider haben wir einen Schäfi ums Eck der keinerlei Anstand besitzt und alles verbellt was vier Pfoten hat.
Ich finde mehr gegenseitige Rücksichtnahme und Empathie dann wird der Spaziergang auch entspannter.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
15. Feb. 08:42
Kannst du das bitte erklären; wie schickst du den Hund rechts oder links herum um die Stange?
Man fängt an, indem man dem Hund die Führungsart erklärt. Mit der einen Hand schickt man, mit der anderen Hand nimmt man an. Das ist das Grundprinzip.

Hund steht vor einem. In der rechten Hand sind Leckerchen. Schaut der Hund nun die linke Hand an, öffnet sich die rechte Hand. Das so oft wiederholen, bis der Hund das von sich aus verstanden hat. Dann wechselt man die Seite. Leckerchen in der linken Hand. Schaut der Hund die rechte Hand an, öffnet sich die linke Hand. Klappt das, übt man nun im Wechsel und variiert dann.

Dann stellt man sich vor eine Stange. Der Hund steht links neben einem. In der rechten Hand hat man Leckerchen. Jetzt kommt ein wesentlicher Punkt hinzu. Das "State of Mind". Hier fängt schon die Bindungsarbeit an.
Nun schickt man den Hund mit der linken Hand los und nimmt, wenn er halb um die Stange rum ist, mit der rechten Hand an und zieht ihn zu sich und da öffnet sich die rechte Hand mit dem Leckerchen und freuen nicht vergessen. 2-3 mal machen und dann Seitenwechsel. Verstärken kannst Du das, indem Du mit dem Bein nach vorne gehst, auf welcher Seite der Hund die Stange umrunden soll. Die Distanz zur Stange wird langsam vergrößert. Da sollte man sich Zeit mit lassen. Das Grundprinzip zu verstehen ist wichtig. Der Hund folgt der geöffneten Hand.

Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen verständlich erklären. Auf Distanz spielt die Körpersprache sowie das State of Mind eine wesentlichen Rolle. Daher sollte man von Anfang an auf die eigene Körperhaltung achten, damit später keine Konflikte zwischen Führhand und der Körpersprache entstehen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Karla
15. Feb. 08:42
Das weiß ich. Mit einigen Haltern von den kleinen Hunden bin ich bezüglich der Probleme ins Gespräch gekommen. Einer meinte die waren schon bei 3-4 Trainern. Aber die Trainer haben immer nur gesagt was sie als Menschen falsch machen und wollten die nur anleiten. Die wollten aber das der Hund da erzogen wird. Da das nicht geklappt hat lassen die den Hund jetzt so wie er halt ist. Und einmal war ich nicht selbst betroffen bin aber raus gelaufen weil ich gehört habe das draußen vor unserem Haus ein Hund völlig gurchgedreht ist. Der ist dermaßen aggressiv gegen seine Halterin gewesen das die ganze Hose schon zerrissen war und sie geblutet hat. Da habe ich den Hund erst mal fixiert und für einen kurzen Moment die Leine um die Schnauze gewickelt. Nur damit der Hund erst mal runter fährt und nicht weiter beißen kann. Da hat die Frau mich noch beschimpft wie ich mit dem Hund so umgehen kann. Scheinbar hat sie ihrem Mann aber davon erzählt. Der kam nämlich ein paar Stunden später und hat sich für das Verhalten seiner Frau entschuldigt und sich für meine Hilfe bedankt. Die Geschichte ist vor etwas über einem Jahr passiert und seitdem sehe ich nur noch den Mann mit dem Hund gehen. Da verhält der Hund sich einigermaßen ok.
Dort scheint offensichtlich der gute Mann der Rudelführer zu sein, bei uns ist es anders, kommt auch drauf an, inwieweit man sich mit dem Hund beschäftigt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
15. Feb. 08:45
Ja und? Kommunikation. Wir reden doch auch miteinander
Hier geht es darum, eine entspannte Situation zwischen Menschen zu schaffen. Ich mache das, wenn mein Gegenüber verkrampft ist. Und sollte ein Hund bellen, ist es eben nicht schlimm.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Feb. 08:48
Man fängt an, indem man dem Hund die Führungsart erklärt. Mit der einen Hand schickt man, mit der anderen Hand nimmt man an. Das ist das Grundprinzip. Hund steht vor einem. In der rechten Hand sind Leckerchen. Schaut der Hund nun die linke Hand an, öffnet sich die rechte Hand. Das so oft wiederholen, bis der Hund das von sich aus verstanden hat. Dann wechselt man die Seite. Leckerchen in der linken Hand. Schaut der Hund die rechte Hand an, öffnet sich die linke Hand. Klappt das, übt man nun im Wechsel und variiert dann. Dann stellt man sich vor eine Stange. Der Hund steht links neben einem. In der rechten Hand hat man Leckerchen. Jetzt kommt ein wesentlicher Punkt hinzu. Das "State of Mind". Hier fängt schon die Bindungsarbeit an. Nun schickt man den Hund mit der linken Hand los und nimmt, wenn er halb um die Stange rum ist, mit der rechten Hand an und zieht ihn zu sich und da öffnet sich die rechte Hand mit dem Leckerchen und freuen nicht vergessen. 2-3 mal machen und dann Seitenwechsel. Verstärken kannst Du das, indem Du mit dem Bein nach vorne gehst, auf welcher Seite der Hund die Stange umrunden soll. Die Distanz zur Stange wird langsam vergrößert. Da sollte man sich Zeit mit lassen. Das Grundprinzip zu verstehen ist wichtig. Der Hund folgt der geöffneten Hand. Ich hoffe, ich konnte das einigermaßen verständlich erklären. Auf Distanz spielt die Körpersprache sowie das State of Mind eine wesentlichen Rolle. Daher sollte man von Anfang an auf die eigene Körperhaltung achten, damit später keine Konflikte zwischen Führhand und der Körpersprache entstehen.
Ach was...Bei Hoopers werden uns "einfach" nur die Körperhaltungaltung und die Handbewegungen gezeigt.

Wirklich einfach ist das zumindest für mich eh nicht, aber wenn man sich halbwegs geschickt anstellt, folgt der Hund den Bewegungen eigentlich vom ersten Moment an fast automatisch.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Karla
15. Feb. 08:49
Hm, interessant wäre es ja, wie die Großhundhalter mit dem Kleinhundpöbelproblem umgehen. Oder ist der Thread als Seelenschmeichler gedacht? Was ja auch seine Berechtigung hätte. Ach ich lese gerade, dass der Austausch dazu beginnt..
Mein IW ist 9 Monate - jung - und lässt sich mittlerweile nicht mehr so oft von den Kleinen provozieren. Es gibt Situationen, da wechseln wir die Str. Seite, wenn ich merke, er ist nicht ganz bei mir. Für einen so jungen Hund, benimmt er sich schon vorbildlich, sicherlich gibt es und gab es Momente, an denen er mir mit seinen 53kg die Leine aus der Hand zog, aber nur, weil er ein verspielter junger Hund ist und meinte mit den uns entgegenkommenden Hunden spielen möchte. 😃
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
15. Feb. 08:51
Ich sag ja vom trailen hab ich keinen schimmer.😉 Aber wenn man mal Bilder oder Videos sieht haben die Hunde die Nase meistens nicht auf dem Boden.
Mantrailing ist echt spannend. Man achtet auf Wind, ob man in einem Tunnel oder auf einem Feld ist ... und jeder Hund sucht anders. Da gibt es keine spezielle Haltung. Geht der Koof nach oben, kann entweder der Geruchspool dort sehr stark sein (weil z. B. die Suchperson erhöht sitzt, der Wind die Spur verwirbelt hat ...) oder der Hund hat die Spur verloren.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Babs
15. Feb. 08:57
Ach was...Bei Hoopers werden uns "einfach" nur die Körperhaltungaltung und die Handbewegungen gezeigt. Wirklich einfach ist das zumindest für mich eh nicht, aber wenn man sich halbwegs geschickt anstellt, folgt der Hund den Bewegungen eigentlich vom ersten Moment an fast automatisch.
Ich finde Hoopers super und ähnelt dem Curven und wenn man den Hund ohne Kommandos durch den Parcours führt, kommt es dem Curven schon sehr nahe. Mir gefällt am Curven, dass der Hund immer zum Mensch orientiert sein muss. Beim Hoopers oder Agility ergeben sich manchmal die Laufwege aufgrund der Aufstellung des Parcours (wenn der Hund schon viel Erfahrung hat).
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
15. Feb. 09:00
Ich finde Hoopers super und ähnelt dem Curven und wenn man den Hund ohne Kommandos durch den Parcours führt, kommt es dem Curven schon sehr nahe. Mir gefällt am Curven, dass der Hund immer zum Mensch orientiert sein muss. Beim Hoopers oder Agility ergeben sich manchmal die Laufwege aufgrund der Aufstellung des Parcours (wenn der Hund schon viel Erfahrung hat).
Ich tu mich ohne Kommandos leichter, wenn ich neben dem Gefuchtel nicht auch noch denken muss "linksrechtsTonneTunnelhääääwhatthefuck...?"

Aber ja, wenn man mehrmals in den selben (noch sehr einfachen) Parkours schickt, wird das im wahrsten Sinne des Wortes zum Selbstläufer.
Aber dann variieren wir halt den Ablauf etwas und von echter Erfahrung sind wir eh noch weit entfernt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Silke
15. Feb. 09:47
Ich tu mich ohne Kommandos leichter, wenn ich neben dem Gefuchtel nicht auch noch denken muss "linksrechtsTonneTunnelhääääwhatthefuck...?" Aber ja, wenn man mehrmals in den selben (noch sehr einfachen) Parkours schickt, wird das im wahrsten Sinne des Wortes zum Selbstläufer. Aber dann variieren wir halt den Ablauf etwas und von echter Erfahrung sind wir eh noch weit entfernt.
Aber du hast ja am Anfang selbst gesagt das du dir oft unsicher warst und Fehler gemacht hast. Mittlerweile hat eigentlich alles Hand und Fuß was du so schreibst. Und da Guinness ja erst zwei Jahre alt ist hast du ja in kürzester Zeit ziemlich viel gelernt und auch richtig verstanden. Also alles in allem denke ich kann man da bei dir von einer guten Grunderfahrung sprechen auf der man super aufbauen kann. Wenn alle so eine Auffassungsgabe und Verständnis hätten wie du wäre die Hundewelt um einiges entspannter und schöner.