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Susa
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 525
zuletzt 2. Juli

Wesensveränderung, Tierärztliche Untersuchung

Hallo zusammen, mein Hund treibt mich seit ca. einem Monat in den Wahnsinn mit seinem Verhalten. Ich weiß nicht genau woher es kommt und bin jetzt auf Ursachenforschung. Dazu möchte ich ihn auch beim Tierarzt mal durchecken lassen, die Frage ist also: Welche Untersuchungen haltet ihr für sinnvoll? Hat hier jemand einen Hund der durch Krankheit/Schmerzen plötzlich agressiv und schreckhaft geworden ist? Was ich überprüfen lassen würde wäre Blutbild allgemein, Schildrüsenwerte, Hüfte Röntgen, Zähne/Zahnreinigung und Ohren. Fällt euch sonst noch was ein, was oft vorkommt und zu Stress uns Agressionen führt? Edit weil ich oft gefragt wurde, Infos über Nino: Das Alter meines Hundes ist unbekannt, geschätzt auf 4-6 Jahre. Unkastrierter Rüde. Rasse: Mischling aus deutschem Schäferhund, Husky, zwei anderen Schäferhundrassen, Spitz, Jagdhunde - also ganz bunte Mischung mit viel Schäferhund. Er lebt seit 7 Monaten bei uns und kommt aus dem Tierheim. Verhaltensänderung: - bellt beim Spaziergang dauernd Gegenstände an, an denen er seit Monaten jeden Tag ohne Probleme vorbei gelaufen ist zB Straßen/Werbeschilder, Mülltonnen, Bäume - er ist agressiv, wenn Gäste/Fremde ihn anfassen wollen, leider wurde auch ein Gast gebissen (seit dem trägt er immer Maulkorb beim Spaziergang oder wenn wir Besuch haben). Sonst wollte unser Hund mit jedem schmusen und war eher aufdringlich -er zieht wie bekloppt an der Leine und läuft ständig zick zack statt auf einer Seite zu bleiben. Sonst war er immer ruhig am schnüffeln Mögliche Ursachen - Schmerzen/Krankheit - meine Unfähigkeit als Hundeanfängerin den Hund richtig zu erziehen oder zu beschäftigen - traumatische Erfahrungen aus der Vergangenheit - Hormone durch den Frühling - täglichen Kontakt mit potentiellen "Beutetieren" direkt vor der Haustür... Ich fühle mich da von unserem Hundetrainer irgendwie im Stich gelassen und ich vermute unser Tierarzt rät uns nur wieder zur Kastration... deswegen möchte ich mich auf den Besuch beim Tierarzt schon mal vorbereiten
 
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Dogorama-Mitglied
27. Mai 15:52
Unterforderung vielleicht, mein einer Hund
Text sollte eigentlich weiter gehen, er kriegt in der Nacht den Rapel, geh doch mal auf einen Hundeplatz und zeig ihn doch mal dort vor, wenn ich mit meinem nachts Übungen mache, fährt er den Stresslevel runter, wenn ich tagsüber mal nicht dazu gekommen bin
 
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Annett
27. Mai 16:44
Bei dem Gast der gebissen wurde, ist Nino zum Gast hin, aber der Gast hat Nino mit beiden Händen von zwei Seiten gestreichelt und sich auch über ihn gebeugt. Finde es im Nachhinein verständlich, dass Nino sich dadurch bedrängt/bedroht gefühlt hat. Es könnte auch sein, dass Nino am Rücken/Hüfte eine schmerzhafte Stelle hat und das zusätzlich zu dem Biss geführt hat. Das war einfach ne doofe Situation, wir sind froh, dass es nur bei einem großen blauen Fleck geblieben ist und es keine schlimme Verletzung war. Bei der fremden Frau war es so, dass sie in die Hocke gegangen ist und die Hand ausgestreckt hat und Nino ist dann bellend nach vorn gegangen, ich konnte ihn aber an der Leine stoppen. Ob er gebissen hätte oder es nur eine Drohung war, lässt sich im Nachhinein natürlich nicht sagen. Allgemein würde ich sagen, dass festhalten, drüber beugen, ins Halsband greifen, in die Ecke drängen, hochheben, umarmen, von hinten anfassen potentiell problematisch sind und er da in Stresssituationen agressiv reagieren kann. Sonst hat er halt immer geknurrt oder in die Luft geschnappt und dann hat man ihn in Ruhe gelassen und alles war gut. Also es nicht so, dass er mit bestimmten Personen ein Problem hat, sondern eher mit bestimmten Verhaltensweisen. Auch mit dem Gast, den er gebissen hat, hatte er deb Rest des Tages kein Problem. Wir haben dann direkt Maulkorb aufgesetzt und niemand sollte ihn mehr anfassen, aber es gab dann auch keine Probleme mehr. Direkt nach dem Biss hat sich Nino auch in sein Körbchen schicken lassen und hat sich dort still verhalten, obwohl der "böse Mann" noch da war. Ja auf Änderungen reagiert er und bellt auch öfter zB wenn neue Straßenschilder, Baustellenzäune oder ein Blitzer aufgestellt werden. Oder wenn ein Fahhrad vorm Haus steht, was da sonst nicht stand. Da gewöhnt er sich aber eigentlich ganz schnell dran und am nächsten Tag ist es kein Problem mehr.
Du hast schon ganz genau richtig erkannt, was für einen Hund gruselige Situation sein können. Und genau vor denen musst du ihn schützen und nicht noch reinzwingen, indem du ihn z.B. von anderen bürsten lässt. Deshalb ist auch Ignorieren durch Fremde, aber auch durch Besuch so wichtig. Schon anschauen oder anstarren ist in der Hundesprache bedrohlich. Auch einfach nur durch Fremde angesprochen zu werden, verunsichert manche Hunde, erst recht, wenn sie aus dem Tierschutz kommen, sie vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht haben und man ihre Vorgeschichte nicht kennt. Wer kann es ihnen verdenken. Es ist besonders für solche Hunde (aber auch für andere) bedrohlich, in die Ecke gedrängt zu werden, plötzlich unerwartet von hinten angefasst zu werden und noch schlimmer umarmt oder gar hochgehoben zu werden. Das ist erst einmal ein völlig normales Verhalten und du solltest das wissen und verhindern. Dann werden auch die Beißvorfälle nach und nach verschwinden. Wie auch Rütter immer so schön sagt, häng für den Besuch einen Zettel außen an die Tür (zumindest jetzt in eurer Übungsphase, bis das klappt): „Nicht anschauen, nicht ansprechen, nicht anfassen!“ und du wirst sehen, dass Problem wird langsam verschwinden.
 
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Annett
27. Mai 19:38
Wir hätten hier schon ne Strecke die ich auch nutzen würde, um Nino das am Rad laufen beizubringen, aber nicht solange der beim Rennen hoppelt wie ein Hase und vielleicht doch ein orthopädisches Probleme hat. Und Freilauf ist aktuell auch nicht drin, solange ich nen Hund habe, der völlig unberechenbar reagiert und nicht hört. Vor einigen Wochen lief es eigentlich richtig gut mit Nino, da dachte ich Freilauf mit Maulkorb zur Sicherheit für andere Hunde wäre machbar, aber aktuell unmöglich mit ihm. Also für unsere Situation leider ungeeignet deine Tipps.
Ist mir schon klar, dass das bei euch im Moment noch keine Option ist. Das war eher eine Antwort auf den Beitrag von „wolf & hound“. Da ging es darum, dess es schwierig ist, sich dem Tempo des Windhundes anzupassen.
 
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Annett
27. Mai 19:42
Dann muss man nur sehen, dass er sich vom Tierarzt anfassen lässt.
Wenn er lernt, dass Frauchen die Situation regelt und ihn gegebenenfalls schützt, wird es beim Tierarzt auch besser werden, weil der Hund Vertrauen bekommt. Das wird ihm dann helfen, im Beisein von Frauchen auch den Tierarzt zu ertragen, selbst wenn er es nicht toll findet. Und dieses Vertrauen kann nur entstehen, wenn er sich bei Frauchen sicher fühlt. Wenn man den Hund aber dann immer wieder in solche Situationen (von anderen ungefragt anfassen lassen, bürsten lassen oder ähnliches) bringt, wird sich das Vertrauen nur schwer aufbauen lassen bzw. immer wieder zerstört.
 
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Annett
27. Mai 20:36
Die Situation ist aber so, dass Nino die Menschen belästigt und sich von selbst annähert, anspringt, auf den Schoß springt, sich gegen die Beine lehnt usw. Und das führt dazu, dass ihn Leute anfassen wollen. Deshalb muss er unter anderem an der Leine bleiben oder Maulkorb tragen. Der würde auch zu fremden hinrennen, wenn sie ihn locken. Selbst seit Nino ein gelbes Tuch mit der Aufschrift "Stop nicht anfassen" plus Maulkorb trägt, haben den schon wieder 3 Leute ungefragt angefasst. Beim Hundefriseur und beim Tierarzt müssen sich Hunde auch von fremden anfassen lassen, wie würdest du das denn trainieren? Wie sollen ich ihn vor solchen Übergriffen schützen, wenn ich mit ihm zum Tierarzt muss? Wie soll ich es verhindern das jemand auf der Straße von hinten angelaufen kommt und ihn anfasst? Wie soll ich das in öffentlichen Verkehrsmitteln immer verhindern? Ich sag jedem der sich nähert "Nicht anfassen!" aber manchmal sieht man es nicht kommen oder kann nicht schnell genug reagieren.
Sorry, aber entweder widersprichst du dir selber, oder du drückst dich sehr unklar aus. Du hast doch selber geschrieben, dass er dieses Verhalten dann zeigt, wenn er plötzlich unerwartet angefasst, angesprochen oder in die Enge getrieben wird und nicht, dass er den Kontakt von sich aus aufnimmt, um dann zu beißen. Wieso kann er den Kontakt überhaupt aufnehmen, wenn er an der kurzen Leine ist? Du hast sogar vermutet, dass er so reagiert, weil es ihm beim Anfassen dann weh tun könnte. Wenn er von sich aus Menschen belästigt, diese anspringt, sich an deren Beine lehnt und sogar auf den Schoß springt, dann hat das garantiert nichts mit Schmerzen und irgendeiner Erkrankung zu tun. Warum sollte er sich da freiwillig in eine Situation bringen, die ihm doch Schmerzen bereitet? Und ganz ehrlich, ich kann mir echt nicht vorstellen, dass permanent Leute einen Schäferhundmischling, der sowieso schon mit Maulkorb gesichert ist, ungefragt plötzlich anfassen (wollen), schon gar nicht, wenn er sie auch noch bedrängt und anspringt. Da wäre doch eher eine nachvollziehbare Reaktion, dass die Leute sich darüber aufregen, statt so lebensmüde zu sein und den Hund mit Maulkorb auch noch anfassen zu wollen.🤷‍♀️ Ich habe dir schon mehrfach erklärt, dass der Hund Vertrauen in dich braucht. Und dieses Vertrauen entsteht unter anderem durch eine klare Führung. Mein Hund springt keine fremden Menschen an und schon gar nicht auf deren Schoß. Und wenn er es versuchen würde, würde ich das sofort unterbinden. Und wenn ich jemandem sage, dass mein Hund bitte nicht angefasst werden soll, dann setze ich das auch durch. Ein Hund braucht eine klare Führung, auf die er vertrauen kann, ganz besonders diese „Rasse“. Und dann wird es auch beim Tierarzt funktionieren. Das ist nämlich dann kein Übergriff, denn du bist dabei und hältst und beruhigst ihn und gibst ihm damit die Sicherheit, dass alles o.k. ist, auch wenn er es komisch findet und er Angst hat. Ich habe das mit Mailo nie trainiert, sondern einfach ruhig und bestimmt gemacht und fertig. Ganz wichtig dabei ist, dass du nicht selber Angst hast und nervös bist, denn das merkt der Hund sofort. Aber auch das habe ich dir schon mehrfach erklärt. Mailo hat auch Angst und zittert, lässt es aber über sich ergehen, so lange ich dabei bin und ihn halte und hinterher rennt er inzwischen zum Tierarzt, um sich möglichst viele Belohnungen abzuholen. 🤪Und auch Mailo ist ein Tierschutzhund aus der Slowakei und ich bin mindestens der 4. Halter. Er hatte auch so einige schlechte Erfahrungen (Diabolo aus einem Luftgewehr in der Seite), Ängste und Unsicherheiten, die wir schon lange gut im Griff haben. Ich war übrigens damals, als ich ihn ganz neu hatte, gleich am dritten Tag mit ihm beim Tierarzt, um den Impfpass und den Chip überprüfen zu lassen. Da hätten wir noch nichts trainieren können und eine Bindung gab es da auch noch nicht.
 
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Lena
27. Mai 21:57
Du hast glaube ich einen Denkfehler beim Laufen an der kurzen Leine. Gerade da muss er auch sehr genau auf dich achten. Die Leine soll nur ein Hilfsmittel/ eine Sicherung sein. Wenn er nur durch die Leine merkt, dass du noch da bist, zieht er dich durch die Gegend und bestimmt so, wo es langgeht. Ist ein Hund gut leinenführig, dann hängt die Leine locker durch und der Hund muss viel genauer darauf achten, wo es langgeht, als im Freilauf und an der Schleppleine. Da kann er auch mal schnüffeln und dann hinterherrennen, wenn du woanders langgehst. An der kurzen Leine muss er aber genau auf dich achten und sofort reagieren, wenn du z.B. über die Straße willst, oder um ein Hindernis herumläufst. Mailo schaut mich auch nicht ständig an, aber er achtet auf das alles ganz genau und unsere Leine ist nie gespannt. Selbst wenn ich stehen bleibe, tut er das auch. Und wenn du ein solches Verhalten immer wieder lobst und belohnst, wird dein Hund auch immer mal zu dir schauen und sich vergewissern, ob er es so richtig macht. Ein solches Laufen an der kurzen Leine verlangt dem Hund also einiges ab und ist für ihn richtig Arbeit, zumindest wenn er noch in der Lernphase ist. Um das zu üben, sollte der Hund auch nicht vor dir laufen, sondern neben oder leicht hinter dir, damit er nicht die Führung übernimmt und somit keinen Grund mehr hat, auf dich zu achten. Das ist der Unterschied zum Freilauf oder zur Schleppleine. Aber auch eine Schleppleine sollte nicht gespannt sein und der Hund zieht dich daran durch die Gegend. Dann ist der Sinn der Leine verpufft. Auch die sollte (wie der Name schon sagt) nur eine Sicherung für die Not sein. Hauptsächlich ist sie ein Übungsmittel für den Rückruf, um irgendwann mal in den Freilauf übergehen zu können. Bei einigen Hunden mit sehr viel Jagdtrieb muss sie manchmal im Wald auch ständig zur Absicherung bleiben.
Ich weiß nicht ob Susa es so gemeint hat, aber ich persönlich kann auch nachvollziehen, dass ein Hund an der kurzen Leine weniger direkt zum Halter schaut als an der langen Leine oder im Freilauf.
Dazu muss die Leine nicht gestrafft sein, damit der Hund merkt, „dass man da ist“.
Wenn mein Hund an kurz gegriffener Leine neben mir laufen soll, schaut er schon öfters hoch.
Aber wenn er im Freizeitmodus an der 2m Leine vorlaufen darf, dann schaut er meist nicht ganz so oft zurück zu mir.
(Manchmal kommt auch ein kurzer Schulterblick, was durch den weiteren Blickwinkel ja auch schon Kontaktaufnahme ist, was oft aber nicht als solche wahrgenommen wird)
Und ich erkläre mir das tatsächlich auch damit, dass er durch die Leine - auch wenn sie nicht dauerhaft straff ist und der Hund mich nicht durch die Gegend zerrt - merkt, dass ich da bin.
Der Hund merkt ja trotzdem, dass da die Leine dran ist und warum sollte man auf einmal verschwunden sein. Ist also klar, dass der Mensch noch am Ende der Leine ist.
Vor allem wenn der Hund noch nicht 100% perfekt an dauerhaft durchhängender Leine läuft, sondern sie sich ab und zu mal für einen Moment strafft.
Bei uns ist das dann oftmals so, dass er merkt, dass die Leine zu Ende ist und er sich dann von selbst zurück nimmt und langsamer wird, damit sich die Leine wieder lockert.

Und Susa hat ja nicht gesagt, dass der Hund es NUR durch die Leine merkt. Sondern nur, dass er es eben (auch) dadurch merkt und deshalb nicht so oft schauen muss.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Mai 04:30
So wir sind vom Tierarzt zurück, Nino erholt sich noch von der Narkose. Es wurde eigentlich nur ein abgebrochener Zahn mit einem Abszess gefunden, da müssen wir demnächst zu einem Zahnspezialist in eine andere Stadt fahren und dort wird dann die Zahn OP gemacht. Die anderen Zähne, Augen und Ohren sahen erstmal gut aus. Bluttest kommt das Ergebnis am Freitag. Es wurden Röntgenbilder von Hüfte, Ellenbogen, Knie, Brust und komplette Wirbelsäule gemacht und da war alles in Ordnung. Also HD, ED oder Spondylose ist es schonmal nicht. Das erklärt jetzt halt nicht, warum Nino so komisch läuft/rennt. Deswegen sollen wir uns jetzt nochmal beim Orthopädiespezialist vorstellen und dann wird ggf. noch CT oder MRT gemacht. Wenn nix anderes gefunden wird, steht auch noch Kastrationschip im Raum, aber ich denke das werde ich selber merken, ob es damit zusammenhängt. Wenn die läufigen Hündinnen hier in der Nachbarschaft fertig sind und Nino dann plötzlich wieder ganz normal ist, dann werde ich über den Kastrationschip nachdenken. Im November und Februar war hier aber auch alles läufig und da gab es kaum Probleme. Ansonsten war Nino beim Blut abnehmen und Narkose legen wieder sehr agressiv und hat mehrfach versucht meinen Mann zu beißen, aber wir haben es geschafft ihn still zu halten.
Ihr könntet die Zahn-OP doch hier in der Praxis im Kollonadenviertel machen? Die sind doch spezialisiert auf Zähne.
 
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Sabine
28. Mai 14:03
Irgendwie erinnert mich das sehr an den Hund meiner Schwester. Der hat eine leichte Form von Epilepsie (ohne ersichtliche Krampfanfälle) und auch oft total willkürliche Bellanfälle bei ganz alltäglichen Gegenständen, sowohl drinnen wie draußen. Vor ner Weile war es plötzlich eine Wanduhr, die da vorher schon ewig gehangen hat. War so krass, dass die Uhr erstmal weg musste 🤷‍♀️ Er ist auch ein eher unruhiger Hund, zieht immer noch oft sehr stark an der Leine und ist schnell gestresst und genervt von Berührungen oder Unruhe und schnappt dann ab, wenn es ihm zu viel wird.
Ja…das dachte ich auch , Lucy hat Epilepsie und ich habe ihr Verhalten auch in der Beschreibung wieder erkannt.
Also könnte es durchaus neurologische Ursachen haben.Vielleicht einfach mal zu einem guten Neurologen gehen und der kann dann entscheiden, ob ein MRT oder CT hilfreich ist, oder ob er nicht so möglicherweise schon Anhaltspunkte findet.Ich hab nicht aufgepaßt, wie alt eurer Hund ist, Epilepsie kann in jedem Alter auftreten und beginnt mit solchen Symptomen.
 
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Annett
28. Mai 14:50
Ich weiß nicht ob Susa es so gemeint hat, aber ich persönlich kann auch nachvollziehen, dass ein Hund an der kurzen Leine weniger direkt zum Halter schaut als an der langen Leine oder im Freilauf. Dazu muss die Leine nicht gestrafft sein, damit der Hund merkt, „dass man da ist“. Wenn mein Hund an kurz gegriffener Leine neben mir laufen soll, schaut er schon öfters hoch. Aber wenn er im Freizeitmodus an der 2m Leine vorlaufen darf, dann schaut er meist nicht ganz so oft zurück zu mir. (Manchmal kommt auch ein kurzer Schulterblick, was durch den weiteren Blickwinkel ja auch schon Kontaktaufnahme ist, was oft aber nicht als solche wahrgenommen wird) Und ich erkläre mir das tatsächlich auch damit, dass er durch die Leine - auch wenn sie nicht dauerhaft straff ist und der Hund mich nicht durch die Gegend zerrt - merkt, dass ich da bin. Der Hund merkt ja trotzdem, dass da die Leine dran ist und warum sollte man auf einmal verschwunden sein. Ist also klar, dass der Mensch noch am Ende der Leine ist. Vor allem wenn der Hund noch nicht 100% perfekt an dauerhaft durchhängender Leine läuft, sondern sie sich ab und zu mal für einen Moment strafft. Bei uns ist das dann oftmals so, dass er merkt, dass die Leine zu Ende ist und er sich dann von selbst zurück nimmt und langsamer wird, damit sich die Leine wieder lockert. Und Susa hat ja nicht gesagt, dass der Hund es NUR durch die Leine merkt. Sondern nur, dass er es eben (auch) dadurch merkt und deshalb nicht so oft schauen muss.
Ja klar, ich sag ja, dass er nicht ständig gucken muss. Und wenn nichts los ist, kann er auch mal an der Leine schnüffeln oder ein Stück vorneweg gehen. Mailo guckt wie gesagt auch nicht ständig, aber er achtet trotzdem auf mich. Wir hatten z.B. früher (und selten auch manchmal noch heute) ein Problem mit fremden Männern. Die fand und findet Mailo auch heute noch manchmal gruselig, vor allem, wenn sie sich in seinen Augen plötzlich komisch benehmen, ihn anstarren oder im Vorbeigehen ansprechen, oder vielleicht einen Aktenkoffer , einen komischen Hut, oder schwarze Handschuhe haben. Wenn uns da jemand entgegenkommt und ich das an seiner Körpersprache merke, rufe ich ihn auch heute noch zu mir und er läuft neben mir auf der vom fremden Mann abgewandten Seite, bis wir vorbei sind. Er tut das sogar öfter von sich aus, wenn er etwas gruselig findet. Früher habe ich das bei jeder Begegnung so gemacht und hinterher gab es ein Leckerchen, wenn es geklappt hat. Heute wie gesagt nur noch, wenn Mailo mir zeigt, dass er eine Situation blöd findet. Und dieses Anzeigen bedeutet, er läuft langsamer, fixiert und die Nackenhaare stellen sich langsam auf und dann spätestens reagiere ich und nicht erst, wenn er mit Bellen beginnt. Meist kommt es aber auch nicht zu diesem Fixieren, denn ich weiß vorher schon, wen er komisch finden könnte und rufe ihn aus dem Freilauf schon vorbeugend neben mich und kann so problemlos eine Eskalation verhindern. Man kann sowas sehr gut in den Griff bekommen, muss aber trotzdem immer ein Auge auf den Hund haben, ihn genau kennen und ihn vor allem rechtzeitig lesen können, nicht erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Es gibt halt nicht die eine Anleitung für jedes Problem, die für jeden Hund passt und die man mal eben 2/3 Wochen trainiert und gut ist es. Da muss man oft ein Leben lang dranbleiben, auch wenn solche Situationen immer seltener werden. Und Susa hat ja offensichtlich das Problem (wie sie geschrieben hat), dass der Hund andere Leute angehen und anspringen will und sogar beißt und mit Hundebegegnungen gibt es auch Probleme. Und in solchen Situationen ist es eben absolut kontraproduktiv, wenn der Hund vorne weg läuft, egal ob jetzt mit Leine, oder im Freilauf, denn dann übernimmt er die Führung und meint bestimmen zu müssen, was mit den anderen Leuten und Hunden passiert. Und genau das will sie ja gerne verhindern. Deshalb sollte der Hund bei sich nähernden Personen oder Hunden neben oder hinter ihr laufen und zwar immer auf der abgewandten Seite, damit sie als Puffer und Absicherung noch dazwischen ist. Dann hat sie auch eine bessere Kontrolle über ihn, es kann gar kein Kontakt entstehen und zusätzlich kann sie sicher verhindern, dass er angefasst wird, denn da müssten die Leute ja erst einmal an ihr vorbei. Im Idealfall verhält sich z.B. ein anderer Hundehalter genauso und dadurch haben die Hunde auch genügend Abstand zueinander, was das Ganze enorm erleichtert und die Anspannung rausbringt.
 
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Lena
28. Mai 17:01
Ja klar, ich sag ja, dass er nicht ständig gucken muss. Und wenn nichts los ist, kann er auch mal an der Leine schnüffeln oder ein Stück vorneweg gehen. Mailo guckt wie gesagt auch nicht ständig, aber er achtet trotzdem auf mich. Wir hatten z.B. früher (und selten auch manchmal noch heute) ein Problem mit fremden Männern. Die fand und findet Mailo auch heute noch manchmal gruselig, vor allem, wenn sie sich in seinen Augen plötzlich komisch benehmen, ihn anstarren oder im Vorbeigehen ansprechen, oder vielleicht einen Aktenkoffer , einen komischen Hut, oder schwarze Handschuhe haben. Wenn uns da jemand entgegenkommt und ich das an seiner Körpersprache merke, rufe ich ihn auch heute noch zu mir und er läuft neben mir auf der vom fremden Mann abgewandten Seite, bis wir vorbei sind. Er tut das sogar öfter von sich aus, wenn er etwas gruselig findet. Früher habe ich das bei jeder Begegnung so gemacht und hinterher gab es ein Leckerchen, wenn es geklappt hat. Heute wie gesagt nur noch, wenn Mailo mir zeigt, dass er eine Situation blöd findet. Und dieses Anzeigen bedeutet, er läuft langsamer, fixiert und die Nackenhaare stellen sich langsam auf und dann spätestens reagiere ich und nicht erst, wenn er mit Bellen beginnt. Meist kommt es aber auch nicht zu diesem Fixieren, denn ich weiß vorher schon, wen er komisch finden könnte und rufe ihn aus dem Freilauf schon vorbeugend neben mich und kann so problemlos eine Eskalation verhindern. Man kann sowas sehr gut in den Griff bekommen, muss aber trotzdem immer ein Auge auf den Hund haben, ihn genau kennen und ihn vor allem rechtzeitig lesen können, nicht erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Es gibt halt nicht die eine Anleitung für jedes Problem, die für jeden Hund passt und die man mal eben 2/3 Wochen trainiert und gut ist es. Da muss man oft ein Leben lang dranbleiben, auch wenn solche Situationen immer seltener werden. Und Susa hat ja offensichtlich das Problem (wie sie geschrieben hat), dass der Hund andere Leute angehen und anspringen will und sogar beißt und mit Hundebegegnungen gibt es auch Probleme. Und in solchen Situationen ist es eben absolut kontraproduktiv, wenn der Hund vorne weg läuft, egal ob jetzt mit Leine, oder im Freilauf, denn dann übernimmt er die Führung und meint bestimmen zu müssen, was mit den anderen Leuten und Hunden passiert. Und genau das will sie ja gerne verhindern. Deshalb sollte der Hund bei sich nähernden Personen oder Hunden neben oder hinter ihr laufen und zwar immer auf der abgewandten Seite, damit sie als Puffer und Absicherung noch dazwischen ist. Dann hat sie auch eine bessere Kontrolle über ihn, es kann gar kein Kontakt entstehen und zusätzlich kann sie sicher verhindern, dass er angefasst wird, denn da müssten die Leute ja erst einmal an ihr vorbei. Im Idealfall verhält sich z.B. ein anderer Hundehalter genauso und dadurch haben die Hunde auch genügend Abstand zueinander, was das Ganze enorm erleichtert und die Anspannung rausbringt.
Was ich vergessen hatte dazu zu schreiben:
Bei Samu ist es z.B. so, dass er immer sofort mitbekommt, wenn ich abbiegen will oder stehen bleib. Auch wenn er 2m vorne dran ist.
Somit merke ich ja, dass er aufmerksam ist und auf mich achtet, auch wenn er mich nicht ständig anschaut.