Was ist daran nicht nachvollziehbar, dass ein vorbelasteter Hund in Panik - womöglich mit Schmerzen - beisst?
In so einer Situation find ich ein halbes Jahr Beziehung wirklich nicht zwingend tragfähig.
Nachdem mindestens 2 Tierärzte ihn auch nicht unter beruhigt bekommen, glaube ich tatsächlich nicht, dass das an Susas Unsicherheit liegt.
Hab ich ja deutlich geschrieben, dass ich ihr das nicht unterstelle, weil ich sie gar nicht kenne und man das so von der Ferne überhaupt nicht einschätzen kann. Sie hat aber selber geschrieben, dass eher der Mann beruhigend auf den Hund einwirken kann und sie wahrscheinlich für sich vor dem Tierarztgang Beruhigungsmittel bräuchte. Diese Aussage lässt da schon darauf schließen, dass sie da nicht gerade der Ruhepol für den Hund ist, an dem er sich orientieren kann und die Tierärzte sind ja für den Hund auch eher fremd. Ich denke schon, dass 8/9 Monate doch schon eine ziemlich lange Zeit sind, wo der Hund zumindest schon gemerkt hat, dass man ihm nichts Böses will. Natürlich gibt es da immer wieder noch Situationen, in denen er unsicher oder verängstigt ist, das kann auch länger oder sogar für immer eine Rolle spielen. Mailo hat auch heute noch nach 13 Jahren bei mir manchmal Angst vor Männern und daran wird sich auch nichts ändern. Es kommt aber nur noch selten vor, wenn sie ihn ansprechen oder einfach streicheln wollen und wir haben das gut im Griff. Jeder hat halt sein Päckchen zu tragen, aber zu keiner Zeit wäre es ihm da in den Sinn gekommen, mich zu beißen. Bei meinem ersten Hund habe ich beim Tierarztbesuch auch vorsichtshalber einen Maulkorb genommen, aber nicht wegen mir, sondern um wegen des Tierarztes auf Nummer sicher zu gehen. Er hat sich problemlos behandeln lassen, so lange ich dabei war, aber wenn mal etwas echt weh getan hat, dann hat er den Tierarzt schonmal kurz angeknurrt. Und solche „Brachialgewalt mit Zwang und Schmerz“, wie du schreibst, wurde dem Hund ja nun bei Susa nicht angetan. Klar muss man bei vorbelasteten Hunden da einfühlsam vorgehen und auf den Hund eingehen. Trotzdem sollte zumindest ein vom Tierheim an Anfänger abgegebener Hund nicht so traumatisiert und verhaltensgestört sein, dass er bei jeder Gelegenheit, die ihn vielleicht verunsichert, zubeißt. Im Tierheim kannte er die Personen ja noch viel weniger. Da hätte dann ja ein solches Verhalten noch deutlicher zu Tage treten müssen, als jetzt nach dieser Zeit in einer behüteten Umgebung. Und ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein Tierheim da auch nach bestem Wissen und Gewissen handelt, ansonsten müssen sie ja damit rechnen, dass der Hund ganz schnell zurück ist.