Hallo zusammen, ich bin Beate und lese seit wenigen Wochen Ulli Reichmann. Davor Ines Scheuer-Dinger. Ich habe meine Hündin Frida seit 8 Monaten, sie kommt aus Spanien aus dem Tierschutz. Wir wachsen noch immer zusammen und sie entpuppt sich immer noch. Sie hatte schon immer Jagdambition, durfte aber bei mir im Rudel bereits frei laufen, was auch einigermaßen gut klappte. Sie war immer mal „weg“ , kam aber nach maximal 5 Minuten wieder zu mir. Nun nach ca 7 Monaten hat sie mich dreimal (kurz hintereinander zwischen den Jahren) im Wald stehen lassen und ist jagen gegangen. Einmal über eine Stunde, zweimal ca. 45 min. Seither hat sie Leinenpflicht und die schönen Rudelspaziergänge sind leider passé. Ich versuche nun einen neuen Umgang mit ihrer Jagdleidenschaft zu finden, selbstverständlich-ich bin ehrlich- würde ich sie gern möglichst kontrollieren können.
Jetzt markiere ich als erstes jeden Blickkontakt und belohne ihn. Das klappt toll!
Dann versuche ich Ullis Methode umzusetzen, natürlich an der Schleppleine. Es funktioniert so semi. Frida ist sehr schnell in einem hohen Erregungslevel. Dann registriert sie auch meine Begeisterung und mein Lob nicht mehr. Was sie liebt ist das Fragen beantworten, Pausen, Keksregen. Ich träume aber davon, dass wir irgendwann wieder zum Freilauf zurückkommen. Ich freue mich sehr über den Austausch hier. Habe das Gefühl, dass ich den Hund mit der höchsten jagdlichen Passion im Tierschutz gefunden habe und brauche euch und eure Geschichten als Mutmacher. 😅
Seitdem ich mit dem Ullihundeweg befasst habe, fällt mir auch auf, wieviel ich die Verhaltensweisen meiner Hündin eigentlich versuche zu kontrollieren. Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Ich bin auch mit dem Gedankengang sehr eingestiegen mir das beste rauspicken zu wollen. Mit dem Hauptfokus auf die Methoden, die es mir erlauben sollten, dass es Mira schafft mehr nach meinen Regeln zu spielen, besonders was das Jagen angeht 😇
Aber je mehr ich mich damit beschäftige und verstehe, desto besser gefällt mir der eigentliche Weg und bei mir kommt immer mehr die Einstellung dahinter an.
Ich denke, ohne die wird es mit dem echten Interesse, an dem was der Hund tut, sehr schwierig.
Ich denke, vieles kommt mit der Zeit, wenn der Hund merkt, dass das Interesse an seinem Tun wirklich aufrichtig ist und nicht nur als „Trick“ gezeigt wird, um den Hund wieder für die eigenen Ideen aufnahmefähig zu bekommen.
Auffallend ist, wie leicht mir alles an Tagen fällt, an denen ich kaum mit den Lasten des Alltags besorgt bin. Da bin ich sehr offen dafür neu gelerntes umsetzen zu können.
An meinen schlechteren Tagen würde ich viel lieber auf Dinge zurückgreifen, die ich schon kenne und die nicht unbedingt dem Ullihundeweg entsprechen. Das waren jetzt keine bösen Dinge und würde uns auch nichts kaputt machen. Aber dennoch: Alte Gewohnheiten bieten mehr Sicherheit und sind nicht so anstrengend wie Neues, das merke ich aktuell ganz doll 🤭
Ich glaube, dass schwierigste am Weg ist nicht die Umsetzung sondern zuvor angeeignete Denkmuster und Glaubenssätze gehen zu lassen.
Ich hab zuvor eben sehr viel positiv mit ihr trainiert und viel zu wenig meinen Hund authentisch so angenommen, wie sie ist und mich für ihre (!) Ideen interessiert. Alles meist mit dem Ziel das es ihr leicht fällt sich in meinen Alltag zu fügen.
Dabei fällt einem vieles in den Schoß, wenn man es aus dem Herzen heraus tut.