@Babs B.:
Samu schaut bei der Weggabelung nach rechts, weil er erwartet, dass ich dort weiter laufen möchte (so würde ich es zumindest deuten, weil das öfters so ist - entweder er schaut da lang wo er denkt dass ich lang will oder auch da lang wo er gerne lang möchte und fragt ob wir da lang gehen, was ich in dem Fall aber ausschließen kann)
Warum siehst du das als Trainingsspaziergang?
Für mich war das ein ganz "normaler", recht ruhiger und entspannter (von beiden Seiten) Spaziergang..
Er durfte da ja stehen bleiben. Ich habe ja hauptsächlich (oder sogar nur??) die Orientierung/ Kontaktaufnahme an mir/zu mir bestätigt.
Wie sollte/könnte es denn aussehen, damit du es nicht als "Training" ansiehst?
Machst du das nicht bei deinem Hund?
Ich habe ja zuerst einfach nur mal runtergeschrieben, was ich sehe. Und an der Kreuzung zeigte er was an. Ob es eine Anfrage war oder eine Aufgabe oder eine Anzeige, muss man aus der Situation heraus, die ich nicht kannte, sehen. Samu zeigte für mich etwas an (da geht es lang). Das ihr nicht im Mantrailing unterwegs wart, konnte man genau da erkennen. Aber warum er da was anzeigte, konnte ich nicht wissen.
Warum ich das als Trainingsspaziergang sehe? Für mein empfinden läuft er auf gleicher Distanz. Er bleibt stehen, er schaut Dich an, Du lobst. Für mich hast Du ihn dafür gelobt, dass er sein Schnuppern unterbricht und Dich anschaut. Das ist Training.
Wie sieht es bei uns aus?
Meine Hunde laufen, schnuppern und verarbeiten, schauen mal kurz zu mir, laufen weiter, schnuppern, verarbeiten, gehen von links nach rechts, schauen mich an, laufen weiter ... Ich lobe nicht ständig die Kontaktaufnahme zu mir. Sie sollen einfach nur Hund sein und da gehört das Schauen mit dazu (kommt Frauchen mit oder gibt es was spannendes bei Frauchen?...) Mir ist aber auch nicht wichtig, warum sie schauen. Wir gehen gemeinsam und gerne macht jeder das, was er möchte (Newton liest sehr gerne die Zeitung, ich genieße die frische Luft), was nicht bedeutet, dass man den anderen dann vergisst. Es kommen Anfragen, Informationen ... Anfragen bei: Welchen Weg gehen wir weiter? Darf ich ins Wasser? Wollen wir spielen?
Informationen: Da stehen Kühe. Da sind Enten, von vorne kommt ein Hund, von hinten kommt ein Reiter ... kurze Infos über die Körpersprache.
Wenn ich mit meinen Hunden spielen möchte, dann rufe ich sie und es wird irgendwas gemeinsam gemacht. Wenn sie zu mir kommen sollen (anderer Hund, Fußgänger, Fahrradfahrer ...) rufe ich sie zu mir. Aber wie gesagt, nicht nur deswegen, sondern auch, weil ich sie einfach in meiner Nähe haben möchte, spielen möchte .... Es muss nicht immer aus ihrer Sicht einen Grund geben. Was ich NICHT mache, ist sie zu rufen, nur weil ich testen möchte, ob sie auch hören.
Ich bewerte auch nicht jeden Schritt, jede Kopfbewegung ...
Als wir noch im Training waren, habe ich mir vorher einen Plan gemacht, Übungen überlegt und in den Spaziergang gezielt eingebunden. Aber deren Freizeitmodus war mir immer wichtig, damit sie auch verarbeiten konnten. Die Schleppleine war immer nur ein Hilfsmittel zur Absicherung wegen dem ausgeprägten Jagdverhalten. Auch an der Schleppleine durften sie schnuppern, stehen bleiben.... aber was mir aufgefallen ist, ist, dass sie mir gegenüber dann nicht ganz so aufmerksam waren. Sie spüren ja, dass ich am anderen Ende hänge. Die sind ja nicht dumm.
Wie ich schon öfter geschrieben habe, führen viele Wege nach Rom. Ich hatte 3 obere Ziele (meine persönlichen Ziele. Aber jeder hat andere.) und den Weg dorthin sind wir Schritt für Schritt gegangen.