Hmmmmmm 🙈 da muss ich jetzt ganz klar widersprechen, auch wenn ich deine Einstellung und deine Kommentare sehr mag.
Hunde können sich nicht nur für 3 Sekunden etwas merken und vergessen nach 3 Sekunden nicht, was sie gemacht haben! Das ist eine ganz schwierige Behauptung.
Die 3 Sekunden beziehen sich auf Konditionierung und Assoziationen zwischen z.B. einer Handlung und Belohnung als Verstärkung.
Würde ein Hund nach 3 Sekunden vergessen könnte er nichts lernen 😅.
Was halt nicht funktioniert ist den Hund nach dem Spaziergang zu "Hausarrest" in einer Box zu verdonnern, weil er vor einer Stunde gesprungen ist. Oder ihm ein Leckerchen zu geben, weil er vor einer Stunde brav war.
Hat aber nichts damit zu tun, dass der Hund vergisst was er gemacht hat. Nur haben wir nicht die Möglichkeit über verbale Kommunikation zu erklären, wofür es jetzt die Strafe oder Belohnung gibt.
Genauso "vergisst" ein Hund nicht wer ihn letzte Woche gebissen hat und mit wem er gespielt hat.
Ich würde die Sozialkompetenz von Hunden nicht so unterschätzen. Ich glaube was Hunde massiv frustriert und irritiert ist unsere Unehrlichkeit und Inauthentizität. Ich beiß dich und du freust dich zwei Minuten später oder tust so als wäre nichts passiert, da wird man doch verrückt, fühlt sich nicht ernst oder wahrgenommen.
Was uns Menschen im Umgang mit Tieren eh immer mehr verloren geht ist ehrliche Kommunikation auf unserer Seite. Dazu gehören Emotionen, positive wie negative. Unsere Reaktionen und Emotionen sind oft komplett widersprüchlich, was uns unberechenbar und nicht verlässlich macht.
Das super muss genauso ehrlich sein, wie das lass das. Beides wird aber immer mehr zu einer Dressur und keiner Kommunikation.
Schade, dass du in meinem Beitrag reininterpretierst, dass ich die Sozialkompetenz von Hunden unterschätze. Tatsächlich denke ich eher, dass generell jeder Mensch unterschätzt, wie schlau Hunde in Wirklichkeit sind und dass wir das gar nicht begreifen können.
Da habe ich meine eigenen Erfahrungen gemacht, als mein Papa letztes Jahr plötzlich verstarb, wie unheimlich empathisch und intelligent Hunde sein können und dass diese sogar spüren können, dass Menschen nicht mehr so viel Zeit auf der Erde bleibt. Das können wir Menschen nicht.
Dennoch muss man aber sagen, dass die Reizverarbeitung und das Gedächtnis von Hunden anders funktioniert als das von Menschen.
Hunde filtern Reize ganz anders.
Sie lernen viel ortsgebundener, differenzieren viel mehr und denken weniger in Kategorien und können auch nicht so über Vergangenes reflektieren, wie wir das tun.
Ein Hund, der daheim etwas zerstört, wenn er allein ist und dann schuldbewusst schaut, wenn Frauchen nach Hause kommt, hat wohl eher gelernt, dass Frauchen schlechte Laune hat, wenn daheim etwas kaputt ist. Dass sie selbst ein schlechtes Gewissen haben, ist vermutlich eher eine Vermenschlichung des hündischen Denkens. Generell leben sie mehr im Hier und Jetzt.
Man muss ja aber nicht immer gleicher Meinung sein. Unsere menschliche Stärke ist ja auch, dass wir Dinge unterschiedlich wahrnehmen, deshalb ist es völlig in Ordnung, wenn du das anders siehst. Das ändert ja nichts daran, das wir generell ähnliche Erfahrungen und Gedanken haben. ☺️