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Lucy
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Anzahl der Antworten 17
zuletzt 10. Dez.

Unsicherer Hund

Hallo zusammen, meine Hailey kommt aus dem Tierschutz sie hat sich inzwischen gut entwickelt trotzdem bleibt sie je nach Situation unsicher und reagiert ängstlich. Bei ihr sind es Hauptsächlich fremde Menschen. Da sie auch schreckhaft ist lasse ich sie nicht ab der Leine sondern habe dann unsere 20m Schleppleine dabei. Beim Hunde Sport Verein indem wir aktiv sind haben wir zwei Hunde Plätze eins eingezäunt und das andere offen. Heute hatten wir Rückruf indem ich sie zu verschiedenen Personen schicken musste und dann wieder zu mir das hat dann geklappt bis sie anfing unsicher stehen zu bleiben und hin und her zu sprinten und das auf dem ungezäunten Platz und genau dann hab ich selber panisch angefangen zu reagieren weil ich gedanklich dachte sie läuft mir jetzt weg sie hat das natürlich direkt gemerkt. Meine Frage wie kann ich meine Angst und Unsicherheit von Ihrem Verhalten nicht beeinflussen lassen und Sie selbstbewusster und mutiger machen dass nicht alle Menschen ihr etwas böses wollen ?
 
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Lucy
9. Dez. 22:32
Wenn Hailey unsicher bei fremden Menschen ist, ist das glaube ich (noch) nicht die richtige Übung für sie. Ich habe mit meiner Tierschutzhündin Ella mal Mantrailing ausprobiert, weil das gerade für ängstliche Hunde hilfreich sein soll. Sie war aber zu ängstlich dafür, mit der Situation komplett überfordert. Die einzige Übung, die sie mitgemacht hat, war Futter von mir in meinem Schutz annehmen, während eine andere Person in unserer Nähe war. Bei einem schreckhaften ängstlichen Hund würde ich kein Risiko eingehen, und sie immer gesichert führen. Entweder an der Scheppleine oder in einem sicher umzäunten Bereich. Wie lange ist Hailey denn schon bei Dir? Vertrauen braucht Zeit und positive Erlebnisse, auf beiden Seiten. Das kann man nicht erzwingen. Wenn Du ihr mehr Vertrauen willst, musst Du Euch beiden viele Erlebnisse bescheren, wo sie sich vertrauenswürdig verhalten kann. Wie Nadine schon schrieb, lauter kleine schaffbare Aufgaben. Und umgekehrt darfst Du nichts von ihr fordern, was sie in eine doofe Situation bringt. Aber vor allem brauchst Du Geduld, damit sich das Vertrauen entwickeln kann.
Hailey ist bei uns jetzt seit 1 Jahr und 10 Monate.

Ja wir haben die Übung zwar wegen mir abgebrochen arbeiten aber uns langsam heran.

Die Angst zu fremden besteht zwar noch aber bei Menschen die sie mit der Zeit kennen gelernt hat geht es dann stetig langsam voran.

Also im Quartier geht sie auch mittlerweile selber zu den Besitzern deren Hunde Sie kennt das hat aber um die 7-8 Monate gebraucht und auch in der Gruppe ist sie jetzt mit allen vertraut anfangs wollte sie auch weg wenn die Trainerin kurz die leine nehmen wollte und ich bin da auch sehr stark der Meinung dass aufzwingen ein absolutes No Go ist und jetzt geht sie selber hin ohne irgendwelche befehle oder goodies.

Sie ist zwar noch unsicher und ein Stück wird wahrscheinlich auch davon bleiben abseits davon hat sie sich super entwickelt und ich glaube wir brauchen zusammen einfach mehr Erfahrungen.

Im verein liebt sie es hinzugehen und die jeweiligen Übungen zusammen mit mir zu machen da beachtet sie die anderen nicht einmal.

Ich glaube ein teil liegt halt auch bei mir ( bin Autistin ) und wie ich in manchen Situationen mich fühle und verhalte.
 
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Enrico
9. Dez. 22:52
Ich würde den Hund öfter mit den Situationen konfrontieren, vor denen sie Angst hat, diese Situation als positives Erlebnis gestalten und sie nach erfolgreicher Meisterung der Situation auch kräftig dafür positiv bestätigen. Übertriebenes Lob, juhu, Leckerlie und und und. Nur so kann der Hund eine Verknüpfung aufbauen und verstehen.
 
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Sonja
9. Dez. 22:55
Hailey ist bei uns jetzt seit 1 Jahr und 10 Monate. Ja wir haben die Übung zwar wegen mir abgebrochen arbeiten aber uns langsam heran. Die Angst zu fremden besteht zwar noch aber bei Menschen die sie mit der Zeit kennen gelernt hat geht es dann stetig langsam voran. Also im Quartier geht sie auch mittlerweile selber zu den Besitzern deren Hunde Sie kennt das hat aber um die 7-8 Monate gebraucht und auch in der Gruppe ist sie jetzt mit allen vertraut anfangs wollte sie auch weg wenn die Trainerin kurz die leine nehmen wollte und ich bin da auch sehr stark der Meinung dass aufzwingen ein absolutes No Go ist und jetzt geht sie selber hin ohne irgendwelche befehle oder goodies. Sie ist zwar noch unsicher und ein Stück wird wahrscheinlich auch davon bleiben abseits davon hat sie sich super entwickelt und ich glaube wir brauchen zusammen einfach mehr Erfahrungen. Im verein liebt sie es hinzugehen und die jeweiligen Übungen zusammen mit mir zu machen da beachtet sie die anderen nicht einmal. Ich glaube ein teil liegt halt auch bei mir ( bin Autistin ) und wie ich in manchen Situationen mich fühle und verhalte.
Das kommt mir alles bekannt vor. Unser umweltunsicherer Yoshi ist beim Agility aufgeblüht - weil immer dieselben Leute und Abläufe ihm Sicherheit gegeben haben, und weil das genau der richtige Sport für ihn ist.
Ella ist bei der Physio von Benny als Zuschauerin dabei, und auch schon richtig zutraulich geworden. Die Therapeutin darf sie regelmäßig Durchknuddeln
 
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Sonja
9. Dez. 22:57
Ich würde den Hund öfter mit den Situationen konfrontieren, vor denen sie Angst hat, diese Situation als positives Erlebnis gestalten und sie nach erfolgreicher Meisterung der Situation auch kräftig dafür positiv bestätigen. Übertriebenes Lob, juhu, Leckerlie und und und. Nur so kann der Hund eine Verknüpfung aufbauen und verstehen.
Das funktioniert gut bei Furcht aber nicht bei Angst
 
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Sandra
9. Dez. 23:25
Meine Rosie,10 Jahre, ist auch eine Angsthündin. Wer sich nicht gut auskennt, würde das nicht bemerken. Sie hat inzwischen gute Strategien, damit klarzukommen. GsD vertraut sie mir so gut, das alles geht.
 
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Steffi
10. Dez. 05:10
Hallo Lucy , Ich habe auch eine Tierschutzhündin ,die am Anfang auch sehr sehr unsicher war... Wir haben ganz viel Bindungsspiele gemacht ,erlerntes wie Sitz ,Platz habe ich immer in Spaziergänge mit eingebaut und jedes mal wenn sie besonders was gut gemacht hat ,eine Party gemacht ...... Ich habe Suchspiele mit eingebaut und du musst versuchen ihr Sichherheit zu geben . Je sicherer und souveräner du bist ,desto besser wird ihr Verhalten und sie wird selbsstbewuster . Eine Leine ist wie eine Antenne zwischen euch und sie überträgt alles ..... Leine sie erst ab wenn du sicherer bist.... dafür gibt es ja Schleppleinen. Meine Hündin läuft erst seit 16 Monaten frei ..... Ich musste auch alles lernen und sicher werden ...... Das was du auf der Strasse machen kannst - bring ihr das Kommando hinten bei ..... So lernt sie wenn sie unsicher wird ,dass sie sich hinter dich setzten soll ..... Das gibt ihr nochmal Sichherheit....Uns hat es geholfen......
Hallo Nathalie, damit greifst Du den ersten Teil der Frage auf und meiner Meinung nach ist das extrem wichtig. Die Unsicherheit und das Vertrauen auf beiden Seiten der Leine. Ich habe persönlich den Eindruck, man kann nur miteinander wachsen und souveräner werden. Durch möglichst viele positive Erfahrungen. Negative Erfahrungen lassen die Ruhe und Souveränität aber schnell wieder schwanken auch oder gerade beim Menschen, je nach Typ. Ich finde es schwer, Ruhe und Gelassenheit dauerhaft zu fühlen und so auch ausstrahlen zu können.. und Hunde sind da nunmal sehr sensibel und durchschauen..😌
 
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Nathalie
10. Dez. 07:29
Hallo Nathalie, damit greifst Du den ersten Teil der Frage auf und meiner Meinung nach ist das extrem wichtig. Die Unsicherheit und das Vertrauen auf beiden Seiten der Leine. Ich habe persönlich den Eindruck, man kann nur miteinander wachsen und souveräner werden. Durch möglichst viele positive Erfahrungen. Negative Erfahrungen lassen die Ruhe und Souveränität aber schnell wieder schwanken auch oder gerade beim Menschen, je nach Typ. Ich finde es schwer, Ruhe und Gelassenheit dauerhaft zu fühlen und so auch ausstrahlen zu können.. und Hunde sind da nunmal sehr sensibel und durchschauen..😌
Ich zum Beispiel hatte damals Angst sie abzuleinen ..... Das kam dadurch, dass die Hündin von meiner Mutter / Angsthund mal weggelaufen war . Ronja war vor 2 Jahren 5 Tage unterwegs, konnte nur mit einer Lebendfalle gesichert werden . Da ich aber eine enge Bindung zu Ronja habe ,habe ich meine Angst auf Leni übertragen. Ich brauchte unheimlich lange bis ich das abgelegt hatte ......,obwohl ich wusste das meine Hündin anders ist .....
Ich musste sehr viel lernen ,damit ich selbstbewusster bin ......Ich hatte aber immer Trainer an meiner Seite ...

Ruhe und Gelassenheit jeden Tag auszustrahlen, finde ich auch schwer ...... Ich merke es an mir auch ....,da ich momentan sehr viel Stress habe.