Verdammt schwieriges Thema würde ich sagen. Ich lese diesen Thread von Anfang an mit. Da schon sehr viele fürs und wider aufgezählt wurden, hier meine persönlichen Erlebnisse: im Winter musste ich mich (leider) auf die Suche machen, nach einem Hund. Das Bett meiner Katharina sollte nicht leer sein. Ich habe es nicht ertragen. Die Frage, wo denn der neue Hund her kommen soll, war für mich nicht einfach zu beantworten. Zumindest Anfangs nicht. Mein Herz wollte zwar nichts lieber als ein kleines Boxerchen vom Züchter, aber da es so verdammt viele Notleidende Hunde gibt, dachte ich, ich wäre quasi dazu verpflichtet, einen solchen Hund aufzunehmen. Mein Glück war, das ich sowohl eine sehr kompetente Trainerin kenne (die selbst einen ex Straßenhund), in ihrem Rudel hat, und ich bin an einen seriösen und ehrlichen Tierschutzverein geraten, mit denen ich mich (nebst besagter Trainerin) beraten konnte. Der Tierschutzverein, sagte mir unmissverständlich, das sie mir guten Gewissens keinen Hund geben könnten, der in mein Leben passt. Ich arbeite im Einzelhandel und Hund ist immer dabei. Außerdem habe ich drei junge und aktive Katzen... für die Hunde, die der Verein in seinem rumänischen Shelter hat(te), sowohl der Job, als auch die „Turbokatzen“ absolut problematisch bis nicht machbar. Die Trainerin, war etwas rigoroser. Sie die die Erfahrung, sowohl mit ihrer eigenen rumänischen Hündin hat, als auch mit etlichen Tieren ihrer Kunden, hat mir unmissverständlich klar gemacht, das ich die Hände davon lassen soll. Sie hat mir Fallbeispiele genannt, wo ehemalige Straßenhunde selbst nach Jahren bei jeder sich bietenden Gelegenheit davon laufen, weil sie sich nie an das enge zusammen leben mit dem Menschen gewöhnen konnten. Die der finanzielle Ruin für die neuen Besitzer wurden, weil die Tiere entweder krank waren, oder schlecht operierte/behandelte Knochenbrüche (zb), aufwändige Behandlungen nötig gemacht haben. Und zu guter Letzt stark traumatisierte Hunde, die lebenslänglich schwierig im Umgang bleiben. Ein normales und sorgenfreies spazieren gehen ohne Leine, den Hund mal mit in die Stadt nehmen, niemals möglich. Ihr Schlußsatz war dann, es ist prinzipiell absolut löblich so einen Hund aufzunehmen. Aber man muss die finanziellen Mittel und vor allem die Kompetenz mitbringen, um dem was da kommen könnte, gewachsen zu sein. Zumal nicht wenige dieser Hunde, sobald sie sich erstmal eingewöhnt haben, charakterlich komplett drehen. Was man wirklich nie voraussehen kann. Aus diesem Grund, hat mein Herz bekommen was es wollte: nämlich einen wahren Schatz aus einer sehr sehr liebevollen Zucht. Boxer natürlich. ... was ich in den vielen vielen Kommentaren zu Hauft gelesen habe, nämlich das die (ehemals) so armen Tiere, ja so dankbar wären. Das liegt denke ich eher am Charakter von dem Tier. Nicht an der Herkunft. Sowohl mein Boxermädchen als auch mein Bengalkater (beide vom Züchter), sind extrem dankbare Charaktere, die sich über alles freuen, was man ihnen gibt, und alles dutzendfach zurückgeben. Meine beiden geretteten, der Ashley und die Alexis, Dankbarkeit am Arsch vielleicht. Lord und Lady sind die beiden. Nichts ist gut genug, und alles selbstverständlich. Aber weshalb sollten sie auch dankbar sein. Sie haben es sich nicht ausgesucht. Weder woher sie kamen, noch wo sie jetzt sind. Sie haben es sich nicht gewünscht, von mir gerettet zu werden. Sie haben es nur an- oder hingenommen. Wie immer man möchte.
So, für alle, die diesen Thread lesen, weil sie sich die Frage stellen, ob sie einen Auslandshund adoptieren sollen: unter der Voraussetzung, das ihr 1. alle Probleme Schultern könnt, die der Hund (evtl !!!) macht, ihr 2. keine Erwartungen an diesen Hund habt (die dieser evtl nicht erfüllen kann) und wenn 3. dieser Hund in euer Leben passt, dann gebt einem solchen Hund ein zu Hause. Die Arbeit von seriösen und engagierten Tierschützern, ist es prinzipiell definitiv wert unterstützt zu werden. Und dabei sollte es dann keine Rolle spielen, woher der Hund ursprünglich kommt. Vor allem dann nicht, wenn das Herz ja sagt dazu.