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Mia
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Anzahl der Antworten 351
zuletzt 8. Juni

Trend Straßenhund- wer profitiert tatsächlich?

Ich sehe den Zuwachs im Umfeld, im Forum, in den Medien- kaum ein Weg ist zu weit um etwas,,Gutes“zu tun und den ausgesuchten Vierbeiner über die Grenze zu holen.. Im Gepäck trägt der Wildling meist ein oder mehrere Defizite- schließlich wuchs er da auf, wo er sich selbst um Nahrung kümmerte, durch die Straßen schlenderte und nur wenig Berührung mit dem Menschen hatte- Jetzt aber soll er her, aufs heimische Sofa, Familienhund sein und unserer modernen Form der Hundehaltung entsprechen. Panikgeschirre und verängstigte Blicke wohin ich sehe… Bei aller Liebe zum Tier, ich finde diesen Trend erschreckend und bin absolut gegen diese mutmaßliche Hilfeleistung. Zur Begründung- Zum einen empfinde ich die Schutzgebühren als Dumping, ein Lebewesen, das weniger als eine Spielekonsole/Smartphone kosten soll- unglaublich… dann könnte man auch die armen Welpen auf dem Flohmarkt,,retten“! Zudem finde ich, sollte Tierschutz aktiv im eigenen Land stattfinden, man löst das Problem vor Ort nicht, wenn man einfach ein hübsches Päckchen schnürt und es dann in ein gut aufgestelltes Land exportiert.. Auch sehe ich hier teilweise mafiöse Strukturen, die sich ebenso wie Vermehrer, eine goldene Nase verdienen, weil die Nachfrage so groß wie noch nie ist… Unsere Tierheime sind voll, wir haben liebevolle und verantwortungsbewusste Züchter, die auch im genetischen Sinne einen von uns so gewollten Haushund für uns parat halten… Warum also wächst dieser Trend so massiv? Lockt der günstige Preis? Ist man wirklich der Meinung etwas Gutes zu tun? Wen ja, wem? Oft höre ich- im Tierheim habe ich keinen bekommen, weil die Voraussetzungen nicht erfüllt waren- ja, die sind häufig übertrieben in ihren Anforderungen, aber vielleicht zu Recht? Und wenn es dort nicht klappt, ist es dann wirklich ein logischer Schritt, sich ein wildes, ggf. problembehaftetes Tier ins Haus zu holen? Ich bitte um einen freundlichen und respektvollen Austausch ♥️ Und noch am Rande- Tierschutz ist unglaublich wichtig und ich schätze alle Helfer*innen mit Herz und Verstand!! Nur finde ich, ist dies perspektivisch nicht der richtige Weg…
 
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Anja
6. Juni 21:23
Wir haben Elfi über ein Tierheim hier in der Nähe, es war Zufall, daß sie aus Spanien kommt.. Sie war bereits kastriert, gechipt und geimpft, als sie zu uns kam.
Sie ist jetzt seit 6 Jahren bei uns und eine tolle Hündin.
Im Januar haben wir uns für eine Zweithündin entschieden. Alea kommt aus Rumänien und wurde über die Hundehilfe Rheinland vermittelt. Der Verein unterstützt ein Tierheim vor Ort.
Ich bekam einen Fragebogen zugeschickt, habe Fotos von unserem Haus und Garten gesendet und da eine persönliche Überprüfung nicht möglich war ( wegen corona) hat man meinen Tierarzt angerufen und sich über mich "erkundigt".
Ich fand dieses Vorgehen großartig und würde mir wünschen, jedes neue Zuhause eines Hundes würde so genau überprüft, ob der Hund nun vom Züchter oder über den Tierschutz, Inland oder Ausland kommt!

Der Transport war natürlich anstrengend, gefahren wurden sie in neuen Transportern, jeder Hund in eigener Box mit Wasser- und Futternapf.
Sie ist gechipt, geimpft und auf Parasiten untersucht worden. Für eine Kastration ist sie noch zu jung.
Mein Tierarzt hat den Chip und die Impfungen überprüft, alles ok..
Wir sind immer noch alle (Adoptabten und Verein) in einer whatsapp Gruppe in Kontakt und posten regelmäßig Fotos und Videos.

Meine Erfahrungen sind also sehr positiv, was die Vermittlung aus dem Ausland angeht.
Ich habe mich im Vorfeld allerdings auch schlau gemacht über den Verein..
Wer einen Hund aus einem Kofferraum kauft und das Geld bar übergibt, ist doch wohl entweder dumm oder naiv ( Sorry)..
Wir haben einen Schutzvertrag und das Geld ging auf ein Konto bei der Deutschen Bank.

Leider gibt es auf beiden Seiten unseriöse Menschen, die Profit aus dem Tierhandel schlagen wollen und denen die Tiere völlig egal sind..

Ich finde jeder sollte für sich entscheiden, erstens OB und zweitens von WO er ein Tier kauft.
Jedes Tier hat es verdient, gut behandelt zu werden..
Unsere Alea war schon in der Tötung und ja, es gibt mir ein gutes Gefühl sie adoptiert zu haben..
Unsere Tierheime in Deutschland sind nicht ganz so schlimm wie die in vielen anderen Ländern.. Wenigstens haben sie hier Futter und medizinische Versorgung..

Es mangelt hier oft an der Kontrolle des neuen Zuhauses..
Das müsste sich ändern, finde ich..
So, wer bis jetzt gelesen hat, sei lieb gegrüßt und danke 😁
 
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Jay
6. Juni 21:24
Nochmal darauf zurück bzgl "In deutschen Tierheimen geht es den Hunden viel besser". Oberflächlich betrachtet mag das so erscheinen. Aber bei genauerem Betrachten ist es nicht "nur" der menschliche Kontakt der fehlt (und bei einem "wohlbehüteten" Hund kann allein das reichen das er "tausend Tode stirbt"). Stereotype Verhaltensweisen, selbstverletzendes Verhalten, Dauerstress, weitere/andere Verhaltensaufälligkeiten usw usf sind nicht so selten in unseren Heimen. Auch psychisches Leid ist Leid und für den, der es empfindet, die "Hölle". Ich finde da sollte man einfach nicht mit zweierlei Maß messen.

Ja, für unsere Lebensweise geht es den Hunden im Ausland richtig dreckig, die haben vielleicht oft keine liebenden Familie, kein kuscheligen Platz auf dem Sofa und laufen ungeschützt herum. Sie kennen es aber meist auch nicht anders. Ja viele von ihnen sind richtig arm dran, brauchen Hilfe (mit Verstand) und leiden (wie und woran auch immer). Aber das tun viele Tiere in unseren Heimen eben auch. Nur oft nicht so offensichtlich.
 
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Christa
6. Juni 21:42
Und vorallem habe ich dann dem Tierschutzverein geschrieben, die sollten doch besser mal die Pflegestellen und die Vorkontrollen überprüfen. Aber da stößt man auf taube Ohren, Hauptsache das Geld ist drin. Unsere Vorkontrolle war 2 Stunden da! Hat sich weder die Wohnung, das Haus, den Garten noch sonst irgendwas angeschaut. 5 Minuten ging es um den Hund. Werde ich eine Krankenversicherung abschließen und ob wir rauchen!? Alles andere war von ihr privater Dünnschiss und das auf dem Rücken der Tiere, schämt euch!!!
Ich habe sehr positive Erfahrung gemacht mit Vorkontrolle, haben sich das Haus angesehen, ob der Garten mit Zaun auch sicher ist etc.
 
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Jenny
6. Juni 22:01
Ich bin schon etwas müde, aber da frage ich nochmal gezielt- Denkst du wirklich, es wird perspektivisch weniger, wenn wir das,,Problem“zu uns holen und versorgen- weil wir ja die Mittel dafür haben, oder ist es nicht sinnvoller zu sagen:,,nö, hier ist jetzt mal Schluss, wir unterstützen ausschließlich im Land und sichern dort die, ich nenne es jetzt mal Grundversorgung…den Rest müssen die Mitmenschen dort selbst erlernen und vor allem wollen!!!!“
Ich finde es schon etwas witzig wie du dir teilweise selbst widersprichst.
Auf der einen Seite sagst du, du bist selbst aktiv beim Tierschutz im Ausland & auf der anderen bist du der Meinung man sollte dies unterlassen. Entschuldige wenn ich das falsch verstanden habe aber das kommt mir grad schon etwas suspekt vor.

Außerdem empfinde ich die ganze „Diskussion“ nicht wirklich als diese sondern als manipulative Art & Weise alle anderen von deiner Meinung zu überzeugen. Es gab viele sachliche & faktenreiche Kommentare zu pro Auslandstierschutz. Allerdings hast nur denen ein „lob“ erteilt die pro Inlandstierschutz waren.

Meiner Meinung nach passen hier deine ganzen Kommentare irgendwie nicht so ganz zusammen.

Möglicherweise bin ich auch auf dem falschen Dampfer.

Letztendlich gibt es solche & solche Erfahrungen mit Inland, Ausland, Tierheim & Züchtern. Da steckt man halt nich drin.
& auch überall gibt es schwarze Schafe!
Das lässt sich leider nicht ändern, denn jetzt kommt die Weisheit des Tages

Jeder Mensch, wirklich jeder & jedes Tier, wirklich jedes ist Verschieden!!!

Solange das der Fall ist wird man vorallem dabei NIEMALS auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Das ist Fakt!

& ganz ehrlich um den Tieren, der Umwelt & der ganzen Erde wirklich helfen zu können, dürfte es den Menschen einfach nicht geben.
Da das nicht möglich ist, können wir alle nur versuchen unser Bestes zu geben & das nach besten Wissen & Gewissen!
 
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Susanne
6. Juni 22:21
Ich verstehe, ehrlich gesagt, die Differenzierung Inlandstierschutz/Auslandstierschutz nicht! Kein Hundehalter hat sich wohl "irgendein" Tier zuschicken lassen. Jeder hat nach seinem Tier gesucht und Gründe für dieses Tier gefunden haben. Wenn Rahmenbedingungen - im Ausland wie im Inland nicht gut sind, kann man sich jederzeit dafür einsetzen, diese zu verbessern. Deshalb muss man aber kein Tier im Stich lassen, "weil es die Sache nicht besser macht".
 
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Stefanie
7. Juni 01:53
Ich dachte ich sei allein mit meiner Ansicht. Danke für den thread.

Zum Thema zucht: ich zahle gerne 1500 EU, wenn ich dann einen gesunden, charakterlich gefestigt en Hund ohne vorschadigung bekomme. Dasselbe Geld is gerne mal in kurzer Zeit für Trainer und Tierarzt weg, obendrauf der Stress, den Hund und Mensch hat. All das hab ich mir mit einer guten zucht gespart.
Außerdem ist mir wichtig, dass der Hund (rassetypische Eigenschaften) zu mir passt.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Juni 03:42
Ich dachte ich sei allein mit meiner Ansicht. Danke für den thread. Zum Thema zucht: ich zahle gerne 1500 EU, wenn ich dann einen gesunden, charakterlich gefestigt en Hund ohne vorschadigung bekomme. Dasselbe Geld is gerne mal in kurzer Zeit für Trainer und Tierarzt weg, obendrauf der Stress, den Hund und Mensch hat. All das hab ich mir mit einer guten zucht gespart. Außerdem ist mir wichtig, dass der Hund (rassetypische Eigenschaften) zu mir passt.
Naja Streß entsteht auch bei einem Hund vom Züchter wenn man ihn nicht richtig erzieht oder wenn er in der Pubertät aus der Reihe tanzt.
Und wenn man da nicht einlenkt und klare Grenzen hat bleibt einem nur ein Trainer.
Auch wenn man mit dem Hund Prüfung ablegen will ,kostet das Geld.

Ich hatte meine ersten Hunde auch vom Züchter beide mit roten Papieren und was hat es gebracht nix. Beide waren krank die erste hatte HD und ED die zweite ständig Wasser in der Lunge beide wurden nicht alt .
 
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Dogorama-Mitglied
7. Juni 03:52
Das sollte jeder für sich entscheiden woher er sein Tier holt. Für mich persönlich wäre ein Hund Aus dem Ausland nichts.
SIE sind auch nicht ohne und ich finde es besser wenn man klar sagt so eine Aufgabe stell ich mich nicht.
Ich finde, da ich beide Seiten kenne Zuchthund und jetzt mein Ausländer muß ich sagen ist mein Ausländer dankbar
 
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Dogorama-Mitglied
7. Juni 04:39
Ich finde es schon etwas witzig wie du dir teilweise selbst widersprichst. Auf der einen Seite sagst du, du bist selbst aktiv beim Tierschutz im Ausland & auf der anderen bist du der Meinung man sollte dies unterlassen. Entschuldige wenn ich das falsch verstanden habe aber das kommt mir grad schon etwas suspekt vor. Außerdem empfinde ich die ganze „Diskussion“ nicht wirklich als diese sondern als manipulative Art & Weise alle anderen von deiner Meinung zu überzeugen. Es gab viele sachliche & faktenreiche Kommentare zu pro Auslandstierschutz. Allerdings hast nur denen ein „lob“ erteilt die pro Inlandstierschutz waren. Meiner Meinung nach passen hier deine ganzen Kommentare irgendwie nicht so ganz zusammen. Möglicherweise bin ich auch auf dem falschen Dampfer. Letztendlich gibt es solche & solche Erfahrungen mit Inland, Ausland, Tierheim & Züchtern. Da steckt man halt nich drin. & auch überall gibt es schwarze Schafe! Das lässt sich leider nicht ändern, denn jetzt kommt die Weisheit des Tages Jeder Mensch, wirklich jeder & jedes Tier, wirklich jedes ist Verschieden!!! Solange das der Fall ist wird man vorallem dabei NIEMALS auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Das ist Fakt! & ganz ehrlich um den Tieren, der Umwelt & der ganzen Erde wirklich helfen zu können, dürfte es den Menschen einfach nicht geben. Da das nicht möglich ist, können wir alle nur versuchen unser Bestes zu geben & das nach besten Wissen & Gewissen!
Es geht denke ich darum die Hunde aus dem Ausland hier her zu holen, denn das wird das Problem nicht lösen. Man kann den Tierschutz dort ja unterstützen, die Vereine die vor Ort aufklären, kastrieren usw. Nicht jede Organisation verfrachtet die Hunde nach Deutschland.
 
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Mia
7. Juni 04:46
Ich finde es schon etwas witzig wie du dir teilweise selbst widersprichst. Auf der einen Seite sagst du, du bist selbst aktiv beim Tierschutz im Ausland & auf der anderen bist du der Meinung man sollte dies unterlassen. Entschuldige wenn ich das falsch verstanden habe aber das kommt mir grad schon etwas suspekt vor. Außerdem empfinde ich die ganze „Diskussion“ nicht wirklich als diese sondern als manipulative Art & Weise alle anderen von deiner Meinung zu überzeugen. Es gab viele sachliche & faktenreiche Kommentare zu pro Auslandstierschutz. Allerdings hast nur denen ein „lob“ erteilt die pro Inlandstierschutz waren. Meiner Meinung nach passen hier deine ganzen Kommentare irgendwie nicht so ganz zusammen. Möglicherweise bin ich auch auf dem falschen Dampfer. Letztendlich gibt es solche & solche Erfahrungen mit Inland, Ausland, Tierheim & Züchtern. Da steckt man halt nich drin. & auch überall gibt es schwarze Schafe! Das lässt sich leider nicht ändern, denn jetzt kommt die Weisheit des Tages Jeder Mensch, wirklich jeder & jedes Tier, wirklich jedes ist Verschieden!!! Solange das der Fall ist wird man vorallem dabei NIEMALS auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Das ist Fakt! & ganz ehrlich um den Tieren, der Umwelt & der ganzen Erde wirklich helfen zu können, dürfte es den Menschen einfach nicht geben. Da das nicht möglich ist, können wir alle nur versuchen unser Bestes zu geben & das nach besten Wissen & Gewissen!
Nun, ich glaube da hast du vielleicht das ein oder andere überlesen und ich formuliere das gern nochmal…

Für MICH (und da manipuliere ich keinen, sondern möchte zum nachdenken anregen) findet nachhaltiger Tierschutz ausschließlich an Ort und Stelle statt- deshalb unterstütze ich unter anderem ein Heim in Spanien…
Da ist auch nichts widersprüchlich und entspricht dem Prinzip,,Hilfe zur Selbsthilfe“…

Und wenn du aufmerksam durchscrollst, ist da auch ganz viel,,Lob“ für die, die pro Adoption sind und sich mega Mühe gegeben haben sachlich und objektiv ihre Erfahrungen zu teilen, auch die unschönen Wahrheiten…

Für die weniger sachlichen Idealisten und Weltenverbesserer hatte ich leider kein Pfötchen übrig- sorry…

Pro Auslandstierschutz- Anti Tierexport- ganz einfach und ich habe mehrfach ausführlich erklärt, warum das für mich so ist!

Es ist ein Markt wie jeder andere geworden…
Kann jeder sehen wie er will, aber wenn nur ein stiller Mitleser intensiver darüber nachdenkt, weil pro und kontra wirklich gut beleuchtet wurden, ist das schon ein weiterer Schritt…