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Nadine
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Anzahl der Antworten 26
zuletzt 12. Sep.

Trauer/ Depression?? bei Hunden

Hey , ich bin 16 Jahre alt und habe meine Hündin seit 3 Jahren, sie kam damals aus dem Rumänische tierschutz zu uns... ich war von anfang an die hauptbezugsperson und übernahm das gesamte Training...lief alles supi sodass sie jetzt nicht mehr als angsthund gezählt werden kann und selbstbewusst auch freilaufend genießen kann...ich liebe wirklich die zeit mit ihr da man sieht wie das training sie verändert hat....Allerdings bin ich in letzter Zeit immer mal Abends weg...( sie war bei meinen Eltern) aus Schulischen oder Privaten Gründen....auch u.a. Durch die schule schaffe ich es nicht mehr so oft wie sonst die zeit mit ihr zu verbringen...auch durch den sport den ich echt liebe plane ich abend ab ca. 20:00 uhr mit eine halbe stunde nach dem training( ab 18: 00 Uhr)ein um auf meine Schritte zu kommen...also ja mir ist aufgefallen das sie in letzter Zeit oft " verloren" in der Wohnung sitzt und entweder mich anschaut mit einem Blick ...den man schwer beschreiben kann... ich weiß man kann hunde nicht mit menschen vergleichen aber ich kenne sie und der Blick war sehr verloren und so als ob sie sich alleingelassen fühlt...und manchmal schaut sie auch einfach nur auf den Boden....ich habe deswegen auch meinen Tagesabliaf geändert sodass ich frühs und mittags mit ihr für insgesamt 1-1,5 h raus kann und trainieren kann...Zudem habe ich versucht 10 Minuten tricktraining einzubauen und frühs und abends eine kuscheleinheit...doch irgendwie .. also um es mal so zusagen sobald ich zeit mit ihr verbringen ist sie fröhlich und glücklich und ja überhaupt nicht mehr so " depressiv" aber sobald ich zum beispiel diese Rituale einen Tag nicht schaffe dann sitzt oder liegt sie wieder so da...und ja ich weiß das Hunde auslastung benötigen und die hat sie ( körperlich: mind. 2 h pro tag , geistig: tricktrsining und allgemeines training ( wenn ich es nicht schaffe übernehmen meine eltern)) Aber sie war schon immer ein Hund der sehr gerne und viel schläft und nicht so starke auslastung wie manche Arbeitskreisen benötigt...und früher war das nie ein Problem wenn einem tag mal etwas ausfiel..sie akzeptierte es einfach. Denkt ihr sie könnte einfach durch die Veränderungen ( ich bin öfters Abends weg oder es kommen öfter Freundinnen zum lernen mit nach Hause und ich kann sie nicht immer so beachten) merken das sich etwas ändert und dadurch in Unsicherheit/ trauer Verfallen? Was wisst ihr über Trauer bei Hunden...? Hat jemand sowas ähnliches auch schon erlebt? Vielen Dank schonmal❤️🐾
 
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Nadine
12. Sep. 06:37
Also dass sie ein bisschen irritiert ist von den Veränderungen und dich mal Sicht, wenn du weg bist, kann ich mir schon vorstellen. Dass sie derart trauert, wie du das interpretierst, halt ich aber für recht unwahrscheinlich. Bis zu einem gewissen Grad wirst du das Verhalten wahrscheinlich eher selbst verstärkt haben, weil sie einerseits dein schlechtes Gewissen spürt und andererseits gemerkt hat, dass du auf ihr "trauriges" Gucken mit Aufmerksamkeit und Zuneigung reagierst.
Naja also ich reagiere ja nicht darauf nicht im Zusammenhang...klar gehe ich irgendwann mal zu ihr aber nicht wenn sie schaut sondern allgemein und zudem naja zudem glaube ich schon das sie trauert weil vorallem in dem ersten tag wo ich nicht da bin frisst sie erstmal gar nicht/ sehr wenig
 
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Alexa
12. Sep. 09:35
Die Hündin der TE hat aber bisher bzw längere Zeit davor keine derartigen Verhaltensauffälligkeiten gezeigt, sie wurde sogar ausdrücklich als selbstbewusst und die anfänglichen Ängste überwunden habend beschrieben. Dass sie jetzt plötzlich heftig traumatisiert wäre, nur weil Nadine auch mal was ohne sie macht, scheint mir nicht recht einleuchtend.
Ich habe den TE verstanden. Nur weil Ängste überwunden wurden können sie durch Trigger wiederkommen. Deswegen sage ich was psychosomatisches lässt sich nicht durch Training wegetrainieren. Wie Sitz, Platz kp. Und weil jetzt Nadine nicht mehr alles so macht wie früher ist doch logisch. Ist es ein Trigger der es wieder auslösen kann. Für mich ist das sehr einleuchtend. Wir wissen doch gar nicht warum es diese Angst gab. Vllt. Hat sie Angst alleine gelassen zu werden, weil es ihr schonmal passiert ist und es vllt. So anfing Déjà-vu.
 
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Julia und
12. Sep. 09:45
Hallo Nadine, ich finde schon, dass man das Verhalten beachten und ernst nehmen sollte. Wie heißt es so schön, für uns ist unser Hund ein kleiner Teil unserer Welt, für den Hund sind wir aber seine ganze Welt. Jetzt bin ich aber weder der Meinung, dass du deine Freizeit/Freunde opfern solltest (das würde der Beziehung zu deinem Hund eh schaden, da man auf Dauer dem Hund die Schuld dafür gibt, sich nicht ausleben zu können), noch sollte der Hund sich einfach daran gewöhnen müssen, weniger Aufmerksamkeit und Nähe zu einer Bezugsperson zu bekommen. Meine Idee wäre die gemeinsame Zeit mit deinen Eltern qualitativ aufzuwerten. Wie sieht denn da die Betreuung aus? Beschäftigen sie sich aktiv mit dem Hund oder ist man einfach im selben Raum sozusagen? Vielleicht könnten deine Eltern einem Hundesportverein beitreten, es gibt schöne, kleine Vereine die auf Spaß und Beschäftigung mit der Hund ausgelegt sind und nicht auf Leistung, Prüfungen und Turniere. Wenn deine Mama oder dein Papa etwas neues mit dem Hund lernt, stärkt das die Bindung, schafft neue Erfahrungen und gibt dem Hund einen schönen Ersatz, während du nicht da bist. Alternativ könnte man auch auf Dogsharing Plattformen nach Menschen Ausschau halten, die deinen Hund für einen Spaziergang abholen, oder jemand in der Nachbarschaft hat auch einen Hund und man kann die Hunde auch zusammen bringen. Hundefreunde tun gut und befriedigen soziale Bedürfnisse. Sind nur wenige Ideen, aber mein Fazit ist: den Hund nicht einfach sitzen und akzeptieren lassen, sondern für Ersatz sorgen. Neue Erlebnisse und Beziehungen für deinen Hund, kein schlechtes Gewissen und unbeschwert mit Freunden treffen für dich.
 
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Joe
12. Sep. 10:38
Naja also ich reagiere ja nicht darauf nicht im Zusammenhang...klar gehe ich irgendwann mal zu ihr aber nicht wenn sie schaut sondern allgemein und zudem naja zudem glaube ich schon das sie trauert weil vorallem in dem ersten tag wo ich nicht da bin frisst sie erstmal gar nicht/ sehr wenig
Der Einfluss, den die menschlichen Emotionen und Reaktionen auf Hunde haben, ist ja viiiiel subtiler. Da brauchst du garnicht hinzugehen, es genügt wenn du dich durch ihren Blick selbst etwas bedrückt fühlst und vielleicht wenig schlechtes Gewissen hast. Die längere Abwesenheit einer Bezugsperson irritiert viele Hunde, da wär es vielleicht hilfreich, wenn deine Eltern in diesen Tagen besonders freudvolle und hungrig machende Sachen mit ihr unternehmen könnten, um ihr bei der Umstellung zu helfen. Sicher ist, wenn du dich jetzt auf das Trauern versteifst, wirst du im Hund zumindest weitere Verunsicherung verursachen. Überleg doch stattdessen positive Strategien, wie du ihr und dir die Veränderungen in eurem Alltag so unbelastend und angenehm wie möglich gestalten kannst. Gewöhnung, Ablenkung, Rituale etc. Mein Hund zB muss Abliegen bevor ich alleine weggehe, bekommt dann besondere Leckerlies verstreut und darf die holen, wenn ich die Türe schließe. Inzwischen freut der sich, wenn ich ihm sag er bleibt alleine.
 
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Ute
12. Sep. 12:00
Ohne die Situation bei Dir und Deinem Hund beurteilen zu wollen kann ich sagen, dass es auch bei Hunden sowas wie Trauer/Depressionen geben kann. Unsere Bonnie leidet an Stimmungsschwankungen und bei ihr kommt es von den Hormonen. Also meine Frage wäre, ob ihr Hormonhaushalt schon mal abgeklärt wurde ?
 
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Alexandra
12. Sep. 20:48
Bei meinem Hund ist es genau das gleiche. Wenn alles "wie gewohnt" abläuft, ist er glücklich wie immer, so h wenn was anderes gemacht wird, dann muss er sich erst daran gewöhnen. Ich sehe das immer daran, wenn wir nach Holland fahren in Urlaub, dann braucht er erst 3-4 Tage, bis er sich wieder an alles gewöhnt hat also alles wieder seinen gewohnten Ablauf hat. Das bricht mir jedes Mal aufs neue das Herz.