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Saskia
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Anzahl der Antworten 81
zuletzt 10. Sep.

Plötzlich aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden

Mein 2 jähriger Labrador Rüde hat sich bisher ohne Probleme mit allen Hunden verstanden, ob jung oder alt, ob Rüde oder Hündin und ob kastriert oder nicht kastriert, er wollte bisher mit allen spielen. Seit ein paar Tagen, als wir in unserer Nachbarschaft gestern und vorgestern noch relativ unbekannte Hunde getroffen haben, ist er mit lautem Gebelle und sehr aggressiv auf die Hunde zu. 1 Fall: Ein 1,5 jähriger Viszla Rüde, ist unserem sichtbar aus dem Weg gegangen. Unser Hund ist dann trotzdem auf ihn los mit lautem Gebelle und Geknurre. Der Viszla hat lautstark gefiept vor Angst, doch unser Hund hat nicht aufgehört sodass wir ihn packen mussten und die beiden trennen mussten. 2 Fall: Unser Hund ist zu einem 14 Wochen alten Beagle Welpen und hat ihn erst beschnuppert, auf einmal ist er auch hier auf ihn los und hat trotz des lauten Fiepens und Wegrennen des Welpen nicht aufgehört. Er hat den kleinen Welpen dann sogar am Hinterbein gepackt (jedoch nicht zugebissen) Ich bin total geschockt von den Situationen, er hat sowas noch nie gezeigt, er war immer freundlich zu allen Hunden und ich bin total verängstigt nun ihn zu anderen Hunden zu lassen. Dieses Verhalten hat er jedoch nicht bei Hunden, die er schon seit Jahren kennt, hier verhält er sich normal. Wir hatten vor 2 Wochen einen Autounfall, wobei wir sehr stark in eine Leitplanke geprallt sind (niemandem ist was passiert). Seitdem hat er auch Angst in Autos einzusteigen, das war vorher nie der Fall. Außerdem hatten wir ein Treffen beim Züchter mit seinen Geschwistern, wo er hier beim Schwimmen im Wasser von seinem Bruder sehr aggressiv angegangen wurde, als er zu seinem eigenen Ball schwimmen wollte. Dabei ist er dann verschreckt weggeschwommen und hat sich dann in einem Seil verhädert. Wir haben ihm sofort rausgeholfen und auch hier ist nichts schlimmeres passiert, Gott sei Dank. Meine Frage ist nun, können diese Ereignisse, also der Autounfall und das mit seinem Bruder zu so einer plötzlichen Aggression gegenüber anderen Hunden führen? Was kann man dagegen tun? Habt ihr Ratschläge für mich? Mir geht es wirklich schrecklich, denn ich kenne meinen Hund so gar nicht. Ich würde mich über Tipps sehr freuen. Vielen Dank.
 
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Saskia
5. Sep. 00:09
Auch ein guter Trainer könnte helfen. Mit 2J. kommt deiner langsam ins Erwachsenenalter. Hab zwar eine Hündin aber wir hatten ab da auch nicht mehr den alles und jeden liebenden Hund sondern eine die sich behaupten wollte und ihren Platz in der Hundewelt suchte und von anderen auch einforderte. Ab da wurden regelmäßig auch heftigere Ansagen gemacht. Ist deiner gechippt?
Danke Dir, das ist gut zu wissen. Ja ich finde es nur so krass, dass es von heute auf morgen passiert und dann in so einem Ausmaß. Es gab in der Vergangenheit schon mal einen unkastrierten Labrador Rüden den meiner nicht so toll fand. Da hat meiner ihm damals eine klare Ansage gemacht, als er ihm zu nah kam und dann war gut und jeder hat in seiner Ecke geschnüffelt. Und jetzt dieses immer wieder drauf gehen, obwohl der andere Hund nichts gemacht hat, ihm nicht zu nah kam. Und meiner geht immer wieder drauf obwohl der andere Hund komplett Angst zeigt. Es ist so eine komplette 180 Grad Drehung. Und das über Nacht Ja er wurde als Welpe gechippt, wenn du das meinst.
 
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Daniela mit
5. Sep. 00:18
Ich bin jetzt nicht der Labbi-Experte und kenne diese Rasse eigentlich nur als sehr verträglich und sozial. Muss dir aber ehrlich gestehen, dass alle Labbi-Rüden, welche ich kenne, kastriert sind 🤔. Das Verhalten (jetzt nicht spezifisch auf eine Rasse bezogen) hört sich für mich jedoch, für einen unkastrierten Rüden im besten Alter, "normal" an. Er wird zum Rüden, körperlich wie auch geistig. Kräftemessen mit Rüden ist nun eigentlich ein normaler Verlauf des erwachsen werden. Ich denke, ihr müsst ihm jetzt einfach zeigen, dass er sich natürlich wehren darf und auch nicht mit jedem in Kontakt treten muss, jedoch soll er dies angemessen kommunizieren (anzeigen). Natürlich ist es wichtig dabei die Körpersprache genau zu beobachten und versuchen zu erkennen, wann der kleine Macho auf Prügelkurs ist. Mich würde interessieren, wie er den nun sich den Hündinnen gegenüber benimmt?
 
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Daniela mit
5. Sep. 00:20
Danke Dir, das ist gut zu wissen. Ja ich finde es nur so krass, dass es von heute auf morgen passiert und dann in so einem Ausmaß. Es gab in der Vergangenheit schon mal einen unkastrierten Labrador Rüden den meiner nicht so toll fand. Da hat meiner ihm damals eine klare Ansage gemacht, als er ihm zu nah kam und dann war gut und jeder hat in seiner Ecke geschnüffelt. Und jetzt dieses immer wieder drauf gehen, obwohl der andere Hund nichts gemacht hat, ihm nicht zu nah kam. Und meiner geht immer wieder drauf obwohl der andere Hund komplett Angst zeigt. Es ist so eine komplette 180 Grad Drehung. Und das über Nacht Ja er wurde als Welpe gechippt, wenn du das meinst.
Ich glaube es ist der Kastrationschipp gemeint 😘
 
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Daniela mit
5. Sep. 00:22
Übrigens, ganz ein hübscher Labbi 🥰 sehr sportliche Figur
 
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Dominik
5. Sep. 00:42
Das hört sich absolut nicht schlimm an...vielleicht hat er einfach kein Bock auf manche Hunde aktuell? Ist halt auch kein Teddybär...solange er nicht mit Verletzungsabsicht auf jeden Hund drauf geht ist alles gut.
 
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Sonja
5. Sep. 00:56
Leider können wir hier nur raten, das sehe ich auch so. Aber vielleicht bringt die Raterei Dich ja auf Ideen. Zu der Frage, ob die Vorfälle sein Verhalten ausgelöst haben können: Ja, das kann eine Ursache sein. Er hatte in kürzester Zeit mehrere beängstigende Erlebnisse. Ihr wart anwesend, konntet ihn aber nicht davor bewahren. Eure Aufgabe aus Hundesicht ist aber, ihn sicher durchs Leben zu führen. Da habt Ihr versagt, das bedeutet einen erheblichen Vertrauensverlust. Seine Angst vorm Auto kommt zumindest daher. Es kann sein, dass er deshalb nun meint, dass er sich um die Sicherheit kümmern muss. Er weiß aber nicht, wie er das angemessen tun soll. Wäre eine Möglichlichkeit. Allerdings kommt mir das Verhalten sehr bekannt vor, daher erzähle ich einfach mal von Yoshi. Yoshi ist ein unsicherer Hund. War auch immer freundlich zu anderen Hunden, ist mit ihnen gerannt, um sie herum gesprungen. Was Du geschrieben hast, klingt genauso. Bei Yoshi war es allerdings fast immer Fiddeln. Er hat so versucht, zu deeskalieren, und war damit erfolgreich. Mit etwa 2 Jahren hat er das erste Mal einen fremden Hund angeknurrt, beide waren im Freilauf auf einem gemeinsamen Spaziergang. Das war ein unsicherer Junghund, der Abstand gehalten hat, und sichtlich nicht wusste, was er tun soll. Ich wusste nichts damit anzufangen. Seitdem tritt Yoshi fremden Hunden gegenüber oft so auf. Er versucht sie zu erziehen, maßregelt sie. Yoshi mag keine große Dynamik, er stoppt die fremden Hunde dann. Begrenzt sie, wenn sie schnell laufen. Zwickt sie in die Hinterbeine, um sie zu stoppen. Knurrt dabei bedrohlich (aus menschlicher Sicht), ist aber nicht aggressiv. Er hat nur einen neuen Weg gewählt, zu deeskalieren und Harmonie herzustellen. Ohne es gesehen zu haben, kann ich überhaupt nicht sagen, ob es bei Euch auch so etwas sein könnte. Aber Deine Beschreibung und die äußeren Umstände hören sich sehr ähnlich an. An pubertäres Kräfte messen mag ich nicht so recht glauben. Im Fall des Vizsla vielleicht, aber nicht gegenüber einem 14 Wochen alten Welpen. Gerade der Welpe klingt mir eher nach Begrenzung.
 
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Katrin
5. Sep. 07:43
Ich glaube es ist der Kastrationschipp gemeint 😘
Ja den meinte ich😅
 
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Daniela mit
5. Sep. 08:44
Leider können wir hier nur raten, das sehe ich auch so. Aber vielleicht bringt die Raterei Dich ja auf Ideen. Zu der Frage, ob die Vorfälle sein Verhalten ausgelöst haben können: Ja, das kann eine Ursache sein. Er hatte in kürzester Zeit mehrere beängstigende Erlebnisse. Ihr wart anwesend, konntet ihn aber nicht davor bewahren. Eure Aufgabe aus Hundesicht ist aber, ihn sicher durchs Leben zu führen. Da habt Ihr versagt, das bedeutet einen erheblichen Vertrauensverlust. Seine Angst vorm Auto kommt zumindest daher. Es kann sein, dass er deshalb nun meint, dass er sich um die Sicherheit kümmern muss. Er weiß aber nicht, wie er das angemessen tun soll. Wäre eine Möglichlichkeit. Allerdings kommt mir das Verhalten sehr bekannt vor, daher erzähle ich einfach mal von Yoshi. Yoshi ist ein unsicherer Hund. War auch immer freundlich zu anderen Hunden, ist mit ihnen gerannt, um sie herum gesprungen. Was Du geschrieben hast, klingt genauso. Bei Yoshi war es allerdings fast immer Fiddeln. Er hat so versucht, zu deeskalieren, und war damit erfolgreich. Mit etwa 2 Jahren hat er das erste Mal einen fremden Hund angeknurrt, beide waren im Freilauf auf einem gemeinsamen Spaziergang. Das war ein unsicherer Junghund, der Abstand gehalten hat, und sichtlich nicht wusste, was er tun soll. Ich wusste nichts damit anzufangen. Seitdem tritt Yoshi fremden Hunden gegenüber oft so auf. Er versucht sie zu erziehen, maßregelt sie. Yoshi mag keine große Dynamik, er stoppt die fremden Hunde dann. Begrenzt sie, wenn sie schnell laufen. Zwickt sie in die Hinterbeine, um sie zu stoppen. Knurrt dabei bedrohlich (aus menschlicher Sicht), ist aber nicht aggressiv. Er hat nur einen neuen Weg gewählt, zu deeskalieren und Harmonie herzustellen. Ohne es gesehen zu haben, kann ich überhaupt nicht sagen, ob es bei Euch auch so etwas sein könnte. Aber Deine Beschreibung und die äußeren Umstände hören sich sehr ähnlich an. An pubertäres Kräfte messen mag ich nicht so recht glauben. Im Fall des Vizsla vielleicht, aber nicht gegenüber einem 14 Wochen alten Welpen. Gerade der Welpe klingt mir eher nach Begrenzung.
War der Welpe auch ein Rüde? Aber bei Züchtern erlebt man es doch auch, dass die unkastrierten Rüden nicht zu den fremden Welpen dürfen. Da existiert doch kein Welpenschutz und somit wird aus Sicht des Hundes auch der süße Welpe irgendwann zum Konkurrenten? Auf jeden Fall bin ich bei dir, wir können nur raten 😉.
 
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Lo
5. Sep. 08:49
Ich kenne eine ähnliche Geschichte, dass muss aber natürlich nicht auf euch zutreffen! Es gab im Dorf auch einen schwarzen Labbi der von einem Tag auf den anderen meinen Hund ziemlich niedergebissen hat, die Besitzer konnten sich es auch nicht erklären. Er wurde auch immer aggressiver gegenüber anderen Hunden. An der Leine ging es an jedem gut vorbei, aber ohne Leine war es nicht lustig. Sie haben später herausgefunden, dass er einen Golfball großen Tumor im Hirn hatte, dass ihn wohl so eine Veränderung hat durchleben lassen. Ich möchte keine Angst oder Sorge verbreiten. Aber es kann so viele unterschiedliche Gründe für plötzliches Agressionsverhalten geben. Da wäre mein erster Gang einmal zum Tierarzt, grad wenn es zwei „unfälle“ gab. Vielleicht ist es einfach nur ein eingeklemmter Nerv der weh tut.
 
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Saskia
5. Sep. 08:59
Ich bin jetzt nicht der Labbi-Experte und kenne diese Rasse eigentlich nur als sehr verträglich und sozial. Muss dir aber ehrlich gestehen, dass alle Labbi-Rüden, welche ich kenne, kastriert sind 🤔. Das Verhalten (jetzt nicht spezifisch auf eine Rasse bezogen) hört sich für mich jedoch, für einen unkastrierten Rüden im besten Alter, "normal" an. Er wird zum Rüden, körperlich wie auch geistig. Kräftemessen mit Rüden ist nun eigentlich ein normaler Verlauf des erwachsen werden. Ich denke, ihr müsst ihm jetzt einfach zeigen, dass er sich natürlich wehren darf und auch nicht mit jedem in Kontakt treten muss, jedoch soll er dies angemessen kommunizieren (anzeigen). Natürlich ist es wichtig dabei die Körpersprache genau zu beobachten und versuchen zu erkennen, wann der kleine Macho auf Prügelkurs ist. Mich würde interessieren, wie er den nun sich den Hündinnen gegenüber benimmt?
Die eine Begegnung mit dem Viszla war eben ein 1,5 jähriger Rüde. Der zweite Fall war jedoch eine 14 Wochen alte Hündin. Ein Welpe. Es waren bisher diese beiden Ereignisse die so eskaliert sind. Das mit dem jungen Rüden hab ich mir dann auch so erklären können, mit Kräfte messen usw. Aber das er so auf einen kleinen Welpen los ist (eine Hündin) war völlig schrecklich für mich. Zumal er das bei anderen Welpen nicht macht und noch nie gemacht hat. Bei Hündinnen ist alles palleti aber die kennt er auch hier in der Nachbarschaft seitdem er 8 Wochen alt ist.