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Saskia
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zuletzt 10. Sep.

Plötzlich aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden

Mein 2 jähriger Labrador Rüde hat sich bisher ohne Probleme mit allen Hunden verstanden, ob jung oder alt, ob Rüde oder Hündin und ob kastriert oder nicht kastriert, er wollte bisher mit allen spielen. Seit ein paar Tagen, als wir in unserer Nachbarschaft gestern und vorgestern noch relativ unbekannte Hunde getroffen haben, ist er mit lautem Gebelle und sehr aggressiv auf die Hunde zu. 1 Fall: Ein 1,5 jähriger Viszla Rüde, ist unserem sichtbar aus dem Weg gegangen. Unser Hund ist dann trotzdem auf ihn los mit lautem Gebelle und Geknurre. Der Viszla hat lautstark gefiept vor Angst, doch unser Hund hat nicht aufgehört sodass wir ihn packen mussten und die beiden trennen mussten. 2 Fall: Unser Hund ist zu einem 14 Wochen alten Beagle Welpen und hat ihn erst beschnuppert, auf einmal ist er auch hier auf ihn los und hat trotz des lauten Fiepens und Wegrennen des Welpen nicht aufgehört. Er hat den kleinen Welpen dann sogar am Hinterbein gepackt (jedoch nicht zugebissen) Ich bin total geschockt von den Situationen, er hat sowas noch nie gezeigt, er war immer freundlich zu allen Hunden und ich bin total verängstigt nun ihn zu anderen Hunden zu lassen. Dieses Verhalten hat er jedoch nicht bei Hunden, die er schon seit Jahren kennt, hier verhält er sich normal. Wir hatten vor 2 Wochen einen Autounfall, wobei wir sehr stark in eine Leitplanke geprallt sind (niemandem ist was passiert). Seitdem hat er auch Angst in Autos einzusteigen, das war vorher nie der Fall. Außerdem hatten wir ein Treffen beim Züchter mit seinen Geschwistern, wo er hier beim Schwimmen im Wasser von seinem Bruder sehr aggressiv angegangen wurde, als er zu seinem eigenen Ball schwimmen wollte. Dabei ist er dann verschreckt weggeschwommen und hat sich dann in einem Seil verhädert. Wir haben ihm sofort rausgeholfen und auch hier ist nichts schlimmeres passiert, Gott sei Dank. Meine Frage ist nun, können diese Ereignisse, also der Autounfall und das mit seinem Bruder zu so einer plötzlichen Aggression gegenüber anderen Hunden führen? Was kann man dagegen tun? Habt ihr Ratschläge für mich? Mir geht es wirklich schrecklich, denn ich kenne meinen Hund so gar nicht. Ich würde mich über Tipps sehr freuen. Vielen Dank.
 
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Sonja
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4. Sep. 22:34
Das kann zwar alles auch dazu beigetragen haben, dass er sich nun anders verhält, aber er wird mit 2 Jahren jetzt auch erwachsener und ernster. Warum muss er denn den anderen fremden "Hallo" sagen wenn die schon aus dem Weg gehen oder sie viel jünger sind? Ich würde da wohl erstmal nen Gang zurück schalten und an der Gassi Struktur arbeiten (anleinen, auch mal an anderen vorbei gehen, nicht jeden kontaktieren, Grundgehorsam abfragen). Wart ihr früher mal in einer Hundeschule?
 
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Sonja
4. Sep. 22:34
Das kann zwar alles auch dazu beigetragen haben, dass er sich nun anders verhält, aber er wird mit 2 Jahren jetzt auch erwachsener und ernster. Warum muss er denn den anderen fremden "Hallo" sagen wenn die schon aus dem Weg gehen oder sie viel jünger sind? Ich würde da wohl erstmal nen Gang zurück schalten und an der Gassi Struktur arbeiten (anleinen, auch mal an anderen vorbei gehen, nicht jeden kontaktieren, Grundgehorsam abfragen). Wart ihr früher mal in einer Hundeschule?
 
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Katrin
4. Sep. 22:35
Klar können diese Ereignisse bei ihm ein anderes Verhalten auslösen. Kannst du ausschließen das gesundheitlich nichts im argen liegt? Auch das kann durchaus zu neuen Verhaltensweisen führen.
 
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Sonja
4. Sep. 22:38
Klar können diese Ereignisse bei ihm ein anderes Verhalten auslösen. Kannst du ausschließen das gesundheitlich nichts im argen liegt? Auch das kann durchaus zu neuen Verhaltensweisen führen.
Guter Punkt: gerade der Autounfall oder die Seilgeschichte könnten zu Verletzungen geführt haben, die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht sieht.
 
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Katrin
4. Sep. 22:44
Das waren ja beides recht heftige Vorfälle. Dazu dann noch das Alter. Denke mal das da durchaus psychisch einiges passiert ist. Gerade das im Wasser verheddern und der für ihn absolut gruselige und sicher auch schmerzhafte Autounfall wo ja doch mächtig Kraft auf den Hund einwirkt egal wo und wie er gesichert wurde. Wie ist er denn sonst so vom Wesen her?
 
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Saskia
4. Sep. 22:54
Das waren ja beides recht heftige Vorfälle. Dazu dann noch das Alter. Denke mal das da durchaus psychisch einiges passiert ist. Gerade das im Wasser verheddern und der für ihn absolut gruselige und sicher auch schmerzhafte Autounfall wo ja doch mächtig Kraft auf den Hund einwirkt egal wo und wie er gesichert wurde. Wie ist er denn sonst so vom Wesen her?
Er ist ein total lieber und verschmuster Hund. Man muss dazu sagen der Autounfall war jetzt kein großer. Wir sind in die Leitplanke und es hat einmal laut gekracht. Er war angeschnallt und wurde auch nicht durchs Auto geschleudert oder ähnliches. Er hatte geschlafen und durch den Knall hat er sich erschreckt. Das mit dem im Seil verhädern, muss man dazu sagen, war auch direkt am Ufer sodass wir ihm innerhalb von 2 Sekunden helfen konnten. Also er musste hier wirklich nicht lange im Wasser verharren.
 
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Katrin
4. Sep. 22:56
Mein Rüde ist 2,5 Jahre und ich kenne das. Ich hab auch überlegt, woran es liegt...ganz einfach...meine Rüde möchte im Moment keinen Kontakt zu anderen Hunden, vor allem nicht zu fremden Rüden. Bei Mädchen und Kastraten geht das noch. Versuche einen Meidebogen zu gehen und vermeide es, frontal auf andere Hunde zuzugehen. Wenn du einen Bogen gehst oder ausweichst und er verhält sich trotzdem noch so, dann war der Meidebogen zu klein und du musst noch mehr Abstand schaffen. Vermeide, dass beide Hunde sich mit Blicken fixieren können. Das eskaliert sonst immer...das ist übrigens auch keine Aggression, sondern natürliches Verhalten vor allem in der Pubertät. Dein Hund ist noch jung und unerfahren und er kann noch nicht abschätzen, wie der andere Hund drauf ist, ob er angreift oder was er vor hat...lass ihn das aus der Ferne beobachten erstmal...ich denke nicht, dass sein Verhalten mit dem Unfall o.ä.zu tun hat. LG
 
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Saskia
4. Sep. 22:56
Klar können diese Ereignisse bei ihm ein anderes Verhalten auslösen. Kannst du ausschließen das gesundheitlich nichts im argen liegt? Auch das kann durchaus zu neuen Verhaltensweisen führen.
Ja, gesundheitlich können wir eigentlich ziemlich sicher sagen, dass er nichts hat. Wir hatten ihn auch noch jetzt regelmäßig abgetastet, beobachtet usw. ob etwas ist. Er verhält sich in der Wohnung und auch beim Gassi gehen wie immer. Er spielt im Garten wie immer, hier ist nichts anders. Nur bei besagten Hunden, die er bisher sehr selten bis gar nicht gesehen hat.
 
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Saskia
4. Sep. 23:00
Mein Rüde ist 2,5 Jahre und ich kenne das. Ich hab auch überlegt, woran es liegt...ganz einfach...meine Rüde möchte im Moment keinen Kontakt zu anderen Hunden, vor allem nicht zu fremden Rüden. Bei Mädchen und Kastraten geht das noch. Versuche einen Meidebogen zu gehen und vermeide es, frontal auf andere Hunde zuzugehen. Wenn du einen Bogen gehst oder ausweichst und er verhält sich trotzdem noch so, dann war der Meidebogen zu klein und du musst noch mehr Abstand schaffen. Vermeide, dass beide Hunde sich mit Blicken fixieren können. Das eskaliert sonst immer...das ist übrigens auch keine Aggression, sondern natürliches Verhalten vor allem in der Pubertät. Dein Hund ist noch jung und unerfahren und er kann noch nicht abschätzen, wie der andere Hund drauf ist, ob er angreift oder was er vor hat...lass ihn das aus der Ferne beobachten erstmal...ich denke nicht, dass sein Verhalten mit dem Unfall o.ä.zu tun hat. LG
Vielen Dank. Jedoch funktioniert bei ihm an der Leine laufen neben den Hunden immer wunderbar. Wir hatten es mit dem Viszla dann mal versucht und beide liefen einwandfrei nebeneinander. Es hat sich keiner fixiert oder angeknurrt. Jeder lief total arzig an der Leine und hat hier und da mal geschnuppert. Er kann auch generell sehr sehr gut an anderen Hunden vorbei laufen, er fixiert Hunde bisher nie. Es ist die beiden male immer nur ohne Leine eskaliert. Selbstverständlich hätten wir ihn niemals abgeleint, wenn wir das hätten kommen sehen.
 
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Saskia
4. Sep. 23:03
Das kann zwar alles auch dazu beigetragen haben, dass er sich nun anders verhält, aber er wird mit 2 Jahren jetzt auch erwachsener und ernster. Warum muss er denn den anderen fremden "Hallo" sagen wenn die schon aus dem Weg gehen oder sie viel jünger sind? Ich würde da wohl erstmal nen Gang zurück schalten und an der Gassi Struktur arbeiten (anleinen, auch mal an anderen vorbei gehen, nicht jeden kontaktieren, Grundgehorsam abfragen). Wart ihr früher mal in einer Hundeschule?
Wir machen ihn nicht einfach so von der Leine und schicken ihn Hallo sagen. Beide male waren abgesprochen und auf Nachfrage ob sie spielen wollen/können. Mein Freund und mir war bisher bekannt, dass unser Hund immer total aufgeweckt und toll mit Welpen gespielt hat (wir haben mehrere in der Nachbarschaft). Es hat immer harmonisch funktioniert. Und plötzlich gestern dann diese Eskalation. Selbstverständlich hätten wir ihn niemals abgeleint, wenn wir gewusst hätten wie er reagiert. Aber wie gesagt, das war wie ein komplett anderer Hund
 
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Katrin
4. Sep. 23:22
Vielen Dank. Jedoch funktioniert bei ihm an der Leine laufen neben den Hunden immer wunderbar. Wir hatten es mit dem Viszla dann mal versucht und beide liefen einwandfrei nebeneinander. Es hat sich keiner fixiert oder angeknurrt. Jeder lief total arzig an der Leine und hat hier und da mal geschnuppert. Er kann auch generell sehr sehr gut an anderen Hunden vorbei laufen, er fixiert Hunde bisher nie. Es ist die beiden male immer nur ohne Leine eskaliert. Selbstverständlich hätten wir ihn niemals abgeleint, wenn wir das hätten kommen sehen.
In der Pubertät will er natürlich auch seine Kräfte messen mit anderen Rüden und ohne Leine klappt das ja dann super 😂. Du musst immer recht früh schon beide Hunde beobachten. Wie ist die Körpersprache? Und wenn du das Gefühl hast, zu angespannt, dann gehe weg. Er wird jetzt zwischen 2 und 3 Jahren öfter dieses Verhalten zeigen. Zusammen laufen mit einem Hund heißt für ihn ja auch...gut kein Feind...mit Feinden geht man nicht spazieren...also alles friedlich.