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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 20:12
Das Wort Alarmbereitschaft habe ich doch nicht beim Hund benutzt. Ich schrieb der Halter muss nicht in Alarmbereitschaft sein, wenn der Gesamtkontext nicht darauf hindeutet. Weil Joe schrieb man müsse extra aufmerksam sein, wenn die Rute oben ist.
Auch ich bin nicht gleich in Alarmbereitschaft wenn ich aufmerksamer bin.

Die Aufmerksamkeit stellt sich bei uns dann ein, wenn unsere Hunde aus entspannter Haltung in ein spontanes Rute Hochstellen wechseln.
Und damit meine ich hoch und nicht mal ein bisschen auf- und mal ein bisschen abwippen.
Das hat bis jetzt noch immer bei allen bedeutet, dass sie irgendwas wahrgenommen haben, was sie in eine höhere Erregung versetzt, sie zu spontaneren Reaktionen neigen lässt und dass wir besser mal Kontakt aufnehmen und so anleiten, dass wieder Entspannung einkehrt.

Ich sehe nicht viel Nutzen darin, stattdessen zu sagen ach, mein Hund ist halt präsent...
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 20:17
Präsenz ist in meinen Augen nichts, was man (Mensch oder Tier) als Selbstzweck zeigt/zeigen kann, man hat es oder hat es nicht. Das ist einfach etwas, was spürbar vom Sender auf den/die Empfänger wirkt, ohne das der Sender das bezweckt. So jemand ruht in sich, ist mit sich und der Welt im Reinen, im Hier und Jetzt und muss niemandem was beweisen. In einem Hunderudel wäre das z.B. der Leithund, der nur tätig wird, wenn was geregelt werden muss und wo dann aufgrund dieser Ausstrahlung auf die anderen Hunde ganz wenig Aufwand, die Präsenz, genügt, um ein Problem zu lösen.
Und gerade diese souveränen Hunde bringe ich eben genau nicht mit einer Neigung zu häufig aktiv hochgestellter Rute in Verbindung.
 
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Elke
6. Juni 20:20
Und gerade diese souveränen Hunde bringe ich eben genau nicht mit einer Neigung zu häufig aktiv hochgestellter Rute in Verbindung.
absolut d'accord
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 20:32
Untersteh dich dieses Wort zu nutzen das gibt es so in der Hundepsychologie nicht. Das nennt sich Aufmerksamkeit. Sonst haben wir hier gleich die nächste Diskussion. Wegen einem Wort.🫣😂
Ein Wort ist nicht nur eine beliebig austauschbare Aneinanderreihung von Buchstaben.
Es hat Bedeutung.
Und ich kann nichts Lächerliches daran finden, Bedeutungen verstehen zu wollen und sie zu hinterfragen, wenn sie einem fragwürdig erscheinen.

Die Alternative wäre, sämtliches noch so dumme Gelaber unkommentiert in der Weltgeschichte herumstehen zu lassen.
Wer das bevorzugt, sollte sich seine Zeit vielleicht nicht in einem Diskussionsforum vertreiben.
 
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Steffi
6. Juni 20:35
Präsenz ist in meinen Augen nichts, was man (Mensch oder Tier) als Selbstzweck zeigt/zeigen kann, man hat es oder hat es nicht. Das ist einfach etwas, was spürbar vom Sender auf den/die Empfänger wirkt, ohne das der Sender das bezweckt. So jemand ruht in sich, ist mit sich und der Welt im Reinen, im Hier und Jetzt und muss niemandem was beweisen. In einem Hunderudel wäre das z.B. der Leithund, der nur tätig wird, wenn was geregelt werden muss und wo dann aufgrund dieser Ausstrahlung auf die anderen Hunde ganz wenig Aufwand, die Präsenz, genügt, um ein Problem zu lösen.
Präsenz hat meiner Meinung nach nicht unbedingt mit 'ruht in sich zu tun', das wäre Souveränität. Deine ersten beiden Sätze sehe ich auch so, es gibt aber auch Präsenz, die anders wirkt als in sich ruhend. Jemand betritt den Raum und strahlt Nervosität oder Aggressivität aus.
Oder Erotik, Fröhlichkeit..
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 20:49
Präsenz hat meiner Meinung nach nicht unbedingt mit 'ruht in sich zu tun', das wäre Souveränität. Deine ersten beiden Sätze sehe ich auch so, es gibt aber auch Präsenz, die anders wirkt als in sich ruhend. Jemand betritt den Raum und strahlt Nervosität oder Aggressivität aus. Oder Erotik, Fröhlichkeit..
Spannend...Da wäre Präsenz bei dir also eher synonym mit Ausstrahlung allgemein, unabhängig davon was ausgestrahlt wird?

Und ist das nicht ein schönes Beispiel dafür, dass es doch nicht so blöd ist, darüber zu reden, wie Worte verstanden werden.
 
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Jörg
6. Juni 20:50
Ein Wort ist nicht nur eine beliebig austauschbare Aneinanderreihung von Buchstaben. Es hat Bedeutung. Und ich kann nichts Lächerliches daran finden, Bedeutungen verstehen zu wollen und sie zu hinterfragen, wenn sie einem fragwürdig erscheinen. Die Alternative wäre, sämtliches noch so dumme Gelaber unkommentiert in der Weltgeschichte herumstehen zu lassen. Wer das bevorzugt, sollte sich seine Zeit vielleicht nicht in einem Diskussionsforum vertreiben.
Bei dir ist jede Beschreibung die nicht in dein begrenztes Universum passt dummes Gelaber. Mann kann noch so gut versuchen dir die eigene Sichtweise versuchen zu erklären und dann kommt wieder und wieder irgendwelche Gegenargumente. Seltsam das viele verstanden haben was mit Präsenz zeigen gemeint war. Und selbst denen hast du immer und immer wieder sprochen. Und das finde ich Lächerlich. Überleg halt mal ob du deinen scheinbar begrenztes Universum von Beschreibungen etwas erweitern kannst und eventuell kommen wir dann auch mal auf einen gemeinsamen Nenner. So als kleine Info ich kenne keinen der bei einem Spaziergang die Herzfrequenz oder die Neurotransmitter von seinem Hund misst von daher verstehe ich nicht was dir die Wissenschaftlichen Erkenntnissen von Neurotransmitter oder Herzfrequenz auf einem stinknormalen Hundespaziergang bringen.
 
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Elke
6. Juni 20:54
Spannend...Da wäre Präsenz bei dir also eher synonym mit Ausstrahlung allgemein, unabhängig davon was ausgestrahlt wird? Und ist das nicht ein schönes Beispiel dafür, dass es doch nicht so blöd ist, darüber zu reden, wie Worte verstanden werden.
Ja, das hat mich jetzt auch nachdenklich gemacht, ob ich es nicht zu eng definiere bzw. eigentlich Souveränität meine. Das hat mich zu Wikipedia geführt 😉:
"Präsenz (Person)
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Erscheint jemand in Gesellschaft als in besonderer Weise auffällig, spricht man von Präsenz auch im Zusammenhang mit einzelnen Personen. Jemand kann Präsenz gewinnen durch die Art wie er oder sie spricht, sich an Gesprächspartner richtet usw. Gemeint ist weniger bloße Verhaltensauffälligkeit, als eher eine Art von individueller Ausstrahlung. Präsenz „haben“ heißt, man wird aufgrund seines Auftretens von anderen als irgendwie ‚verstärkt anwesend‘ empfunden, und dieser Eindruck ist von einer gewissen sozialen Relevanz. Ob damit im konkreten Fall ein Hervortreten von körperlichen, personalen oder sozialen Attributen gemeint sein soll, ist eine weiterführende Frage."
 
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Steffi
6. Juni 21:04
Spannend...Da wäre Präsenz bei dir also eher synonym mit Ausstrahlung allgemein, unabhängig davon was ausgestrahlt wird? Und ist das nicht ein schönes Beispiel dafür, dass es doch nicht so blöd ist, darüber zu reden, wie Worte verstanden werden.
Ja genau, z.B. jemand betritt den U-Bahn Wagon und alle sehen schnell weg, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, weil derjenige Aggressivität ausstrahlt, ohne zu sprechen oder irgendetwas Auffälliges zu tun.
 
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Jörg
6. Juni 21:06
Ja genau, z.B. jemand betritt den U-Bahn Wagon und alle sehen schnell weg, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, weil derjenige Aggressivität ausstrahlt, ohne zu sprechen oder irgendetwas Auffälliges zu tun.
Oder alle schauen hin weil er gut singen kann und tut.