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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Kirsten
5. Juni 21:10
Videos sind falschrum, ihr müsst das 2. zuerst anschauen!! (Hab nicht dran gedacht, dass Dogorama das ja immer andersrum anzeigt und wollte es dann aber nicht nochmal machen, weil das immer so lange dauert…) Auch wenn es mich jetzt doch etwas Überwindung kostet…. aber vielleicht hat ja jemand von euch einen Gedanken dazu, der mir selbst bisher noch nicht gekommen ist…. deshalb stelle ich jetzt ein Video von heute morgen hier rein (geteilt in 2, weil die Situation leider so lange gedauert hat und hier ja nur max. 3 Min. gehen..). Dazu muss ich noch sagen, dass Samu mich manchmal wirklich nur anspringt, aber meistens schnappt er leider auch nach Händen und Armen. (Hab ich bisher nicht erwähnt, weil es für mich bisher nicht so arg relevant war und es natürlich nix schönes ist, worüber man gerne spricht.. aber ich hab mir jetzt gedacht „entweder ganz, oder gar nicht“. Einfach offen und ehrlich ALLES erzählen und hoffen, dass man nicht zu sehr verurteilt wird und vielleicht sogar nützliche Hinweise bekommen kann..!) Trotzdem ist es nicht so, dass ich mir allgemein Sorgen machen muss, dass mein Hund mich beißt. Ansonsten gibt es sowas zum Glück überhaupt nicht bei uns. Nur in diesen Situationen. Was schon schlimm genug ist, aber ich wollte es einfach dazu sagen. Auch weil hier die Tage ja schon mal kurz das Thema „rückgerichtete Aggression“ aufkam. Aber das ist hier, meine ich, nicht unser Thema. Und ich muss noch dazu sagen, dass es heute erst das 2. Mal war, dass wir nicht nach dem ersten Leckerlie suchen sofort normal weiter gehen konnten und dass ich das mehrfach wiederholen musste. Sonst reicht immer wirklich nur 1x 1 Leckerlie suchen lassen und weiter geht’s, als wär nie was gewesen.. und bevor ich auf Play gedrückt hab, ist er auch schon gesprungen. Ich hab beim suchen dann das Handy gezückt und es extra gefilmt. Zum Hintergrund: Wir waren davor kurz auf einer Wiese, wo er mehrfach Enten Kacke fressen wollte, was ich jedes Mal unterbunden hab (mit „Pfui“ und Schritt auf ihn zu). Das fand er sicher doof. Danach sind wir weiter und ich glaube er wollte lieber in die andere Richtung abbiegen und nicht wieder zurück nach Hause. Weil nach dem Abbiegen, wo er dann weiß, dass wir in 1 Min. wieder daheim sind, fing es an….. Was ihr im Video gegen Ende seht: Solange ich Samu „beschäftige“ und dafür belohne, läuft er weiter ohne springen. Aber einfach NUR laufen geht nicht.. und auf einmal geht’s dann plötzlich wieder.. und auch die Hundebegegnung danach war kein Thema! Ich kann mir das nicht wirklich erklären….. diese plötzlichen Stimmungsschwankungen… außer evtl. durch seine Krankheit?!? Was seht ihr hier im Video bei Samu? Seht ihr Stress? Was denkt ihr darüber? Bitte ganz offen sagen was ihr denkt!! Danke dafür im Vorfeld! 🙏🏻
Lena, ich finde es stark und enorm mutig deine Videos hochzuladen 👏🏻 Hut ab!

Generell finde ich Kekse suchen gar keine schlechte Idee.
In den Videos wirkt Samu allerdings auf mich, als hätte er schon ordentlich Dampf im Kessel.
Wie jemand der es gerade bräuchte sich sortieren und zu sammeln, aber gar nicht richtig dazu kommt, weil er ständig in seinen eigenen Gedanken unterbrochen wird. Da passt an der Stelle der Zeitpunkt (/die Stimmung) vielleicht einfach nicht.

Falls ihn die Situation mit der Entenkacke so frustriert, könnte es ihm möglicherweise gut tun, sich unmittelbar danach erstmal eine etwas beruhigtere Ecke zu suchen, in der es für euch weniger potentielle Situationen hat, die außer Kontrolle geraten können.
Mal wirklich tief durchzuatmen, sowohl du als auch Samu, gemeinsam innezuhalten, und ihm dann wenn er nicht gerade dabei ist einen Reiz anzuvisieren, mehrere Kekse wie Entenfutter auszustreuen und suchen zu lassen. Ganz im eigenen Tempo und ihm auch nebenbei die Gelegenheit zu geben, innezuhalten, wenn er etwas hört und sieht, ohne ihn direkt zum nächsten Keks zu schicken. Also eher für sich selbst, nach eigenem Gusto, weniger als Aufgabe.
Vielleicht auch weniger gehetzt von A nach B zu gehen, sondern die Chance zu lassen, vorangegangene Situationen wirklich zu verarbeiten und damit klarzukommen.

Ich sehe es wie ähnlich wie Sandra, das Samu sich um Regulierung bemüht, die hier nicht ganz so sehr gelingt. Ich denke nicht, dass du das über Korrektur oder Timing besser lösen kann, sondern über Entstressung auf ein passenderes Niveau.

Auf mich wirkt dein Samu auch nicht so als hätte er Stimmungsschwankungen, sondern als könnte er einige Reize nach außen hin ruhig aufnehmen, während sie ihn innerlich deutlich mehr beschäftigen und ab einem bestimmten Punkt zu viel sind und er sich dann wieder ein bisschen Luft und Reserve schaffen muss.

Vielleicht interpretiere ich auch Zuviel rein, aber das ist der Eindruck den ich bekomme.

An zu wenig Mühen deinerseits wird es nicht liegen, ich denke, jeder der deine Texte und Videos mit Samu verfolgt, wird erkennen, wie stark dein Wunsch ist Samu ein gutes Leben zu bieten!
 
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Babs
5. Juni 21:14
Also ich beobachte das bei Rüden und Hündinnen, dass die Rute hochgeht, wenn die Erregung und Aufmerksamkeit steigt.
Ich auch, daher meine Frage.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Juni 21:25
Ich auch, daher meine Frage.
Kennst du auch Situationen, wo anatomische "Tiefträger" die Rute hochstellen, ohne dass ein erhöhter Erregungszustand mitspielt?

Mir wäre das noch nie aufgefallen...
 
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R
5. Juni 21:28
Als Antwort auf das samuvideo
Sehe leider einen Frustspaziergang. Du bist nicht entspannt und versuchst ihn permanent mit leckerchen werfen zu beschäftigen, dass dieses krümel finden, deinen Wauz schon "nerven" muss. Ich glaube das waren hier auf keine zehn Meter gefühlt 100 Mal such und nach jedem fund sofort nochmal. Das ist sowas von nervig für den Hund, der das echt ausdauernd für dich macht(macht er nicht für das Leckerlie, das dritte, war schon so - "okay da wars und nun") und dann gefrustet ist wegen Dauerwiederholung...noch dazu an einer nicht so angenehmen straße , auf einem engen Weg. Ich würde mich da schon ungern aufhalten, noch weniger würde mein kleiner wauz aus den nassen Ecken was fressen wollen(sind andere Hunde nicht so penibel,aber schön ist doch anders). Endlich sehe ich wiese und alles hört auf, Leinenfreiheit, leckerchen...dabei ist da endlich bisschen Gras und Platz ?? Warum wird er da vorwärts geschickt und nicht an der engen straße ? Dann will er Mal wo schnüffeln, was schon narf sein muss nach heldenhaft ausdauernd hundert gesuchten leckerchen und er darf natürlich nicht. Nicht schnüffeln, nicht pinkeln, nur mitgehen oder suchen . ..alles sehr kontrolliert und mechanisch von dir. Leider hat sich da schon eine gewisse Steifheit bei dir eingeschlichen... Und ja, das anspringen ist doof und ich weiß nicht wie der Rest des Spazierganges ist , aber ihr habt die engste und unangenehmste stelle für - "geh weg ,such dir gefälligst fressen" genutzt... Nix miteinander, als ob du das vermeidest.keine Ruhe in dem Kommando wo man abwartet, das er fokussiert was er soll, es macht und dann dafür belohnt wird - desweiteren, gönn ihm bitte ne Pause, wenn er was erledigt hat... Stop dich selbst, wenn du dich wiederholst und halte dich da auf, wo es für den Wauz auch angenehm ist. Lass ihn sich nicht in aufgabengeballer aufhängen. Laufe mit ihm, üb Tempo und Positionswechsel, aber langsam und verständlich, step für step und jep - ich glaube dir auch, ohne filmen geht es bestimmt auch ganz anders. Und wenn dein Hund dich anspringt, üb mit ihm Distanzen, Positionen und deinen persönlichen Raum zu respektieren und lies dir doch bitte auch etwas an, was das für Hunde bedeutet. Hier war er im gesamten Video sehr eng gehalten, was schon ausreicht, dass er sich in seinem Raum zu eingeschränkt fühlt. Hâtte das leckerchen wahrscheinlich als Handführung genutzt, an den grundstücken vorbei und dann an der wiese, kann man das immernoch schmeißen. Hauptsache erstmal raus aus der Engstelle
 
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Babs
5. Juni 21:28
Und wenn ich aber hinter dem Hund bin, dann dreht er die Ohren nach hinten zu mir, um mir zuzuhören. Ob man das jetzt „angelegte Ohren“ nennen mag oder nicht ist dabei ja egal (also mir zumindest). Im Video sieht man, wie Samus Ohren nach hinten gehen, als ein Auto hinter ihm vorbei fährt. Und so ungefähr richtet er auch die Ohren nach hinten (nur nicht so plötzlich und sie bleiben dann auch mal mehr oder weniger lang hinten), wenn er an kurzer Leine vor mir läuft und mir aufmerksam zuhört.
Dieses Filmchen finde ich sehr interessant. Samu achtet darauf, dass beim Stehenbleiben sein Dir zugewandtes Bein hinten bleibt. Ebenso auch das Ohr. Eine bekannte Verhaltensforscherin sagt zu dieser Haltung, dass der Hund keine Führung übernehmen möchte. Das jetzt aber nur nebenbei, zumal es ja nur ein kleiner Ausschnitt ist, aber ich finde, dass Samu auf seine Pfotenstellung achtet.
 
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Babs
5. Juni 21:40
Kennst du auch Situationen, wo anatomische "Tiefträger" die Rute hochstellen, ohne dass ein erhöhter Erregungszustand mitspielt? Mir wäre das noch nie aufgefallen...
Kannst Du mir da eine Rasse nennen?
 
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Dogorama-Mitglied
5. Juni 21:43
Videos sind falschrum, ihr müsst das 2. zuerst anschauen!! (Hab nicht dran gedacht, dass Dogorama das ja immer andersrum anzeigt und wollte es dann aber nicht nochmal machen, weil das immer so lange dauert…) Auch wenn es mich jetzt doch etwas Überwindung kostet…. aber vielleicht hat ja jemand von euch einen Gedanken dazu, der mir selbst bisher noch nicht gekommen ist…. deshalb stelle ich jetzt ein Video von heute morgen hier rein (geteilt in 2, weil die Situation leider so lange gedauert hat und hier ja nur max. 3 Min. gehen..). Dazu muss ich noch sagen, dass Samu mich manchmal wirklich nur anspringt, aber meistens schnappt er leider auch nach Händen und Armen. (Hab ich bisher nicht erwähnt, weil es für mich bisher nicht so arg relevant war und es natürlich nix schönes ist, worüber man gerne spricht.. aber ich hab mir jetzt gedacht „entweder ganz, oder gar nicht“. Einfach offen und ehrlich ALLES erzählen und hoffen, dass man nicht zu sehr verurteilt wird und vielleicht sogar nützliche Hinweise bekommen kann..!) Trotzdem ist es nicht so, dass ich mir allgemein Sorgen machen muss, dass mein Hund mich beißt. Ansonsten gibt es sowas zum Glück überhaupt nicht bei uns. Nur in diesen Situationen. Was schon schlimm genug ist, aber ich wollte es einfach dazu sagen. Auch weil hier die Tage ja schon mal kurz das Thema „rückgerichtete Aggression“ aufkam. Aber das ist hier, meine ich, nicht unser Thema. Und ich muss noch dazu sagen, dass es heute erst das 2. Mal war, dass wir nicht nach dem ersten Leckerlie suchen sofort normal weiter gehen konnten und dass ich das mehrfach wiederholen musste. Sonst reicht immer wirklich nur 1x 1 Leckerlie suchen lassen und weiter geht’s, als wär nie was gewesen.. und bevor ich auf Play gedrückt hab, ist er auch schon gesprungen. Ich hab beim suchen dann das Handy gezückt und es extra gefilmt. Zum Hintergrund: Wir waren davor kurz auf einer Wiese, wo er mehrfach Enten Kacke fressen wollte, was ich jedes Mal unterbunden hab (mit „Pfui“ und Schritt auf ihn zu). Das fand er sicher doof. Danach sind wir weiter und ich glaube er wollte lieber in die andere Richtung abbiegen und nicht wieder zurück nach Hause. Weil nach dem Abbiegen, wo er dann weiß, dass wir in 1 Min. wieder daheim sind, fing es an….. Was ihr im Video gegen Ende seht: Solange ich Samu „beschäftige“ und dafür belohne, läuft er weiter ohne springen. Aber einfach NUR laufen geht nicht.. und auf einmal geht’s dann plötzlich wieder.. und auch die Hundebegegnung danach war kein Thema! Ich kann mir das nicht wirklich erklären….. diese plötzlichen Stimmungsschwankungen… außer evtl. durch seine Krankheit?!? Was seht ihr hier im Video bei Samu? Seht ihr Stress? Was denkt ihr darüber? Bitte ganz offen sagen was ihr denkt!! Danke dafür im Vorfeld! 🙏🏻
Ich werf jetzt noch ein Bauchgefühl nach mehrmaligem Ansehen des Videos in den Input-Topf:

Irgendwas an der Dynamik dieser Springerei, bzw des Verhaltens davor, lässt mich an einen nervösen Tick denken....?
 
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Dogorama-Mitglied
5. Juni 21:58
Kannst Du mir da eine Rasse nennen?
Alle Rassen, die in neutralem Zustand, zB bei entspanntem Dahinspazieren, die Rute hängend tragen.

ZB diverse Schäferhunde, incl deine und meiner, im Gegensatz zu zB Beagle oder Spitz
 
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Babs
5. Juni 22:18
Alle Rassen, die in neutralem Zustand, zB bei entspanntem Dahinspazieren, die Rute hängend tragen. ZB diverse Schäferhunde, incl deine und meiner, im Gegensatz zu zB Beagle oder Spitz
Wenn die entspannt sind, dann sind die Ruten in der Regel unten.

Aber insgesamt schaue ich immer auf den gesamten Körper. Die Rute kann auch unten sein, aber trotzdem hin und her wackeln. Das Thema Rute ist super interessant 😊.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Juni 22:24
Wenn die entspannt sind, dann sind die Ruten in der Regel unten. Aber insgesamt schaue ich immer auf den gesamten Körper. Die Rute kann auch unten sein, aber trotzdem hin und her wackeln. Das Thema Rute ist super interessant 😊.
Ja, auch bei tiefer Rute kann Erregung dabei sein, hochgestellte ohne eine gewisse Erregung kenne ich von diesen Rassen aber nicht.