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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Dogorama-Mitglied
19. Feb. 19:49
Oh, das würd bei uns (noch?) nicht so klappen. Guinness guckt da auch ständig zurück, der hakt das nicht so leicht ab 😏
Hm. Juri ist da typisch Retriever und „vergisst“ den Ärger schnell.. Aber da wir ja in die ursprüngliche Richtung weitergehen, gehen wir ja wieder dahin, wo der Feindhund war, heißt er muss nicht zurückschauen, bestenfalls finden wir noch eine Markierung von dem „Arsch“ 😉und können drüberpinkeln💪🏻
 
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Dogorama-Mitglied
19. Feb. 19:57
Das ist nicht nur Hund, sondern auch stark situationsabhängig. Wenn ich noch weitergehen kann, ist es nicht der Erzfeind, denn dann läuft sie noch und hängt nicht in der Leine. Wohin bewegt sich der Hund, ist sichtkontakt möglich, wie verhält sich das andere Team.
Wenn die Große total eskaliert, also mit in der Leine stehen und totaler Aggression, dann mache ich das mit dem Knie, aus meinem ersten Beitrag hier, da hatte ich es kurz beschrieben. Kann’s schwer beschreiben, habt ihr Fußballer vor Augen, die sich vorm Spiel warm machen? Wenn die das Knie hochheben und aus der Hüfte das Bein nach außen drehen? Die gehen bei dieser Übung ja auch weiter. Wenn unsere Große also ausflippt, dann fange ich sie mit dieser Beinbewegung quasi ab und bringe sie wieder dahin, wo sie hin soll, neben mich - und ich kann weiter gehen, ziemlich normal sogar. Funktioniert nur, wenn der Reiz von rechts kommt (die Große führe ich links). Wenn der Reiz auch von links kommt, dann muss ich ratzfatz einen U-Turn machen um wieder zwischen Hund und Reiz zu kommen.
 
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Claudia
19. Feb. 20:10
Wenn die Große total eskaliert, also mit in der Leine stehen und totaler Aggression, dann mache ich das mit dem Knie, aus meinem ersten Beitrag hier, da hatte ich es kurz beschrieben. Kann’s schwer beschreiben, habt ihr Fußballer vor Augen, die sich vorm Spiel warm machen? Wenn die das Knie hochheben und aus der Hüfte das Bein nach außen drehen? Die gehen bei dieser Übung ja auch weiter. Wenn unsere Große also ausflippt, dann fange ich sie mit dieser Beinbewegung quasi ab und bringe sie wieder dahin, wo sie hin soll, neben mich - und ich kann weiter gehen, ziemlich normal sogar. Funktioniert nur, wenn der Reiz von rechts kommt (die Große führe ich links). Wenn der Reiz auch von links kommt, dann muss ich ratzfatz einen U-Turn machen um wieder zwischen Hund und Reiz zu kommen.
😂 ich werde mal vorm Spiegel üben…. Und mal schauen, ob ich fit genug bin, das anzuwenden
 
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Liane
19. Feb. 20:37
Mein Herdenmix war richtig schlimm, egal ob der andere ruhig war oder nicht. Ich hab dann angefangen geziehlt Hunde zu treffen zusätzlich hab ich jeden Tag Impulskontrolle und Frustrationstoleranz geübt wirklich jeden Tag er hat sogar mich als übersprungshandlung mich gepackt vor lauter frust. Hat ein dreiviertel Jahr gedauert und jetzt läuft er Frei verträgt sich mit jedem ob klein oder gross. Jeder der ihn vorher erlebt hat kann gar nicht glauben das es der selbe Hund ist. Man muss dran bleiben, es lohnt sich.
 
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Jessica
19. Feb. 20:47
😂 ich werde mal vorm Spiegel üben…. Und mal schauen, ob ich fit genug bin, das anzuwenden
Bitte filmen 👍😉
 
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Claudia
19. Feb. 21:00
Bitte filmen 👍😉
Nee, das willst du nicht sehen 🤣
 
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Jessica
19. Feb. 21:07
Meine 2 sind da ja ziemlich Stress resistent.
Aber mal ein, zwei Beispiele was hier ander Hundehalter machen.

Als nicht brauchbar aber... lustig.
Die nächste Laterne umarmen oder den nächsten Baum. Damit der randalietende Hund zumindest gesichert ist. 80kg Hund gegen 60 kg Mensch.

Eine Halterin hat ihre Hündin auch am Geschirr umgedreht.
Damals hatte ich nur Nora, nach einigen Begegnungen, fragte die Frau ob ich bereit wäre ein Stück mit ihr und ihrem Hund zu gehen.
Klar! Und so sind wir dann obwohl ihre jedes mal Randale gemacht hat über einige Monate hinweg mit dem Hunden ein Stück zusammen gelaufen und immer wenn ihre entspannt hat bin ich gegangen. Irgendwann hat sie dann auch das Randalierer lassen, angespannt war sie aber immer.

Einer schreit lauter als sein Hund bellen kann, so frei nach dem Motto. Der Halter kann "blöder" sein als sein Hund.

Wo ich mal ziemlich irritiert war.
Einer hatte einen Regenschirm im Sommer bei und ich dachte noch wenn der jetzt dem Hund eine schlägt dann ist hier aber.... Der spannte den Regenschirm vor seinem Hund auf, dabei sagte er Sitz und blieb stehen.
Keine Diskussion, kein emotionales gelapper.

Ist jetzt mal aus der Sicht vom "Gegenüber".

Baum und Laterne sind denk ich nicht die Lösung und ach nicht mit dem Feind laufen gehen.

Aber der Regenschirm?
 
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Sonja
19. Feb. 21:17
Rionnag hat einen "Endgegner" den er anscheinend am liebsten "fressen würde", das beruht aber auf Gegenseitigkeit ... und manchmal passiert es halt auch das der, oder wir, "plötzlich um die Ecke kommt" also von einem (Seitenweg etc). Ich packen ihn dann immer mit der freien Hand ins Halsband ( er trägt eigentlich immer Geschirr und Halsband, Leine hängt meist am Geschirr), und gehe zügig und "festen schrittes" weiter manchmal stampfe ich dabei auch auf . Also plustere mich sozusagen auf, und zeige so wahrscheunlich (beiden) Hunden "so nicht Jungs ich bin stärker"( ohne grob zu werden) 🤗, beide werden dadurch "normaler" . Bei Rionnag geht das gut weil das Halsband bedingt durch seine grösse auf meier "Handhöhe" ist, ich brauche mich also nicht zu bücken/strecken etc. Bei kleineren Hunden könnte vielleicht ein "leichter kurzführer oder (selbst gebastelter) Griff am Halsband helfen..😉, also etwas das man den Hund schnell und ohne "Verrenkungen besser unter Kontrolle hat..., das hat. Unser (unter)Bewusstsein ist ja auch so programmiert dass wir , selbstsicherer auftreten wenn hilfreiches leicht ereichbar ist.....( hoffe verstehst was ich damit meine, weiß nicht wie ich das anders beschreiben soll 🤗). Und dies übertragen wir unbewusst auf den auf den Hund.
 
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Monika
19. Feb. 21:34
Vielleicht kann dir mein heutiges Erlebnis helfen, einen Denkanstoß geben: Wir (die Kleine und ich) waren heute mal wieder zum üben auf der Wiese am Feld. Reize beobachten und dann Leinentraining an Ort und Stelle mit vielen Richtungswechseln. Wir laufen also so vor uns hin, als auf dem Feldweg eine Frau mit freilaufendem Schnauzer vorbei kommt. Der Schnauzer sieht uns, rast in unsere Richtung. Die Kleine löst aus. Ich blocke den Schnauzer, sage „AB!“, und führe mein Leinentraining fort. Der Schnauzer lässt nicht von uns ab, dreimal muss ich ihn blocken, Frauchen macht eigentlich gar nichts außer etwas nach ihrem Hund zu flöten- der aber nicht reagiert. Meine Kleine war vollkommen ruhig, sie ist mit mir weiter gelaufen, Wendung um Wendung. Außer ihres ersten Pöblers, zu dem sie ja jedes Recht hatte, kein Ton, sie hat sich komplett auf mich verlassen. Zwischen meinen „AB!“s zum Schnauzer hab ich sie mit meinem „wir gehen weiter!“ angesprochen. Ruhig, emotionslos. Ich weiß, deine beschriebene Situation „stehen auf pipi-wiese“ ist etwas anderes. Aber vielleicht wäre es eine Idee, irgendwie mit G. in eine Bewegung zu kommen und G. so „runter“ zu bekommen?
Habe auch so einen ausflippenden Leinenpöbler. Richtungswechsel war schwierig, weitergehen auch, ansprechbar war er nicht.Geholfen hat uns ein Geschirr, welches oben und vorne eine Möglichkeit hat die Leine anzumachen.Habe eine sehr lange Leine oben und vorn befestigt.Führe ihn an der oberen Befestigung, der vordere Haken kommt nur in Problemsituationrn zum Einsatz, da er dann nicht nach vorne gehen kann, sondern sich automatisch mir zuwendet.Der kleine Mann ist dann so verdutzt mich zu sehen, dass er wieder ansprechbar wird.Nennt sich Antizuggeschirr.
 
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Steffi
19. Feb. 21:39
Rionnag hat einen "Endgegner" den er anscheinend am liebsten "fressen würde", das beruht aber auf Gegenseitigkeit ... und manchmal passiert es halt auch das der, oder wir, "plötzlich um die Ecke kommt" also von einem (Seitenweg etc). Ich packen ihn dann immer mit der freien Hand ins Halsband ( er trägt eigentlich immer Geschirr und Halsband, Leine hängt meist am Geschirr), und gehe zügig und "festen schrittes" weiter manchmal stampfe ich dabei auch auf . Also plustere mich sozusagen auf, und zeige so wahrscheunlich (beiden) Hunden "so nicht Jungs ich bin stärker"( ohne grob zu werden) 🤗, beide werden dadurch "normaler" . Bei Rionnag geht das gut weil das Halsband bedingt durch seine grösse auf meier "Handhöhe" ist, ich brauche mich also nicht zu bücken/strecken etc. Bei kleineren Hunden könnte vielleicht ein "leichter kurzführer oder (selbst gebastelter) Griff am Halsband helfen..😉, also etwas das man den Hund schnell und ohne "Verrenkungen besser unter Kontrolle hat..., das hat. Unser (unter)Bewusstsein ist ja auch so programmiert dass wir , selbstsicherer auftreten wenn hilfreiches leicht ereichbar ist.....( hoffe verstehst was ich damit meine, weiß nicht wie ich das anders beschreiben soll 🤗). Und dies übertragen wir unbewusst auf den auf den Hund.
Ich verstehe genau was Du meinst. einen kniehohen, leichtfüßigen, hibbeligen Hund so in den Griff zu bekommen ist tatsächlich schwierig, da man sich runterbeugen muss und so automatisch nicht souverän weitergehen kann.