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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Dogorama-Mitglied
22. März 17:54
Ich glaube, es ist gar nicht so sehr der Satz "wir gehen weiter". Natürlich kennen deine Hunde diesen Satz, aber viel wichtiger ist das, was du dabei ausstrahlst. In dem Moment, wo du diese Worte sagst und selbst davon überzeugt bist, dass ihr einfach weitergeht, ändert sich deine ganze Körpersprache dahingehend. Wenn du dir z.B. abends immer sagst "ich habe furchtbare Angst im Dunkeln", dann wird ein aufmerksamer Mensch sicher schnell erkennen, dass du genau das auch ausstrahlst. Du gehst nicht mehr so aufrecht, du wirst verkrampfter usw. Ich merke das selbst oft, wie sehr die eigenen Gedanken die Körperhaltung bzw. die Ausstrahlung verändern. Positiv wie negativ.
Genau, die Hunde verstehen das nicht, was ich da sage, aber sie nehmen wahr, was ich gerade tue und will und ausdrücke. Und das wirkt.
 
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Dogorama-Mitglied
22. März 17:54
Hm ich probiere es noch mal zu formulieren und dann akzeptiere ich einfach, dass ich mich schlecht artikulieren und nicht verständlich erklären kann. Was an dem schnappen, festhalten, ziehen, schieben und schubsen war für G denn eine verständliche Korrektur? Also wusste er warum du so handelst und was er stattdessen machen soll? Vereinfachtes Beispiel: Hund zieht und ich schubse ihn. Woher soll mein Hund wissen, warum ich ihn jetzt plötzlich schubse? Ich habe es die letzten 5 Meter auch nicht gemacht. Vielleicht will ich ja sogar, dass er stärker zieht und strafe ihn für zu wenig Einsatz. Zweiter Punkt, nachdem ich den Hund geschubst habe, woher soll er denn jetzt wissen, was ich eigenlich von ihm will? Will ich, dass er stehen bleibt oder weiter geht oder sitzt usw. Das ist der Unterschied zwischen den Hund sinnbefreit strafen und sinnvoll korrigieren. Eine Korrektur wird so aufgebaut, dass der Hund sofort weiß, wofür er korrigiert wird und was er hätte machen sollen bzw jetzt tun soll. Das erfordert einen für den Hund verständlichen Aufbau, Wiederholungen, reizarme Umgebung usw bevor man es im echten Leben anwenden kann. Nehmen wir an mein Hund pöbelt und ich rucke an der Leine? Weiß er denn wieso ich rucke und was soll er denn tun, wenn ich rucke? Vielleicht rucke ich, weil er zu wenig pöbelt? Und was soll er denn jetzt machen? Aufhören, stärker pöbeln, hinter mich gehen, neben mich gehen? Was will ich denn eigentlich? Das vernachlässigen sehr viele Menschen und die Strafen haben keinen Lernerfolg oder es wird noch schlimmer, weil Fehlverknüpfungen entstehen. Ich habe ja auch oft und heftig an meinem Hund rummanipuliert und es hat nie irgendwas gebracht. Weil es einfach keine Struktur hatte und unverständlich war. Jetzt wurde die Korrektur zum ersten Mal so aufgebaut, dass mein Hund zu 100% versteht was er falsch gemacht hat und was er stattdessen machen soll. Und die Korrektur ist in der Intensität ein Bruchteil vom dem, was ich vorher eingesetzt habe. Und die Häufigkeit des Einsatzes sinkt auch kontinuierlich. Mehr braucht es aber gar nicht mehr, weil es einfach so sitzt und viele würden es gar nicht mal mehr Korrektur nennen, sondern irgendeinen Euphemismus vorziehen, wie Impuls o.ä. Ich bleibe beim Wort Korrektur, weil ich aus eigener Erfahrung überzeugt davon bin, dass es eine wertvolle Lernkomponente ist und ich mich nicht hinter schöneren Worten verstecken will, sondern zu dieser Meinung stehe.
Unter Korrektur verstehe ich zb Hund zieht, ich bleibe stehen.

Hund versucht an mir vorbeizudrängen, ich halte meinen Fuss in den Weg.

Hund steigt auf mich drauf, ich sag hey und schieb ihn weg.

Das scheinen mir irgendwie selbsterklärende Konsequenzen aus seinem Handeln...Oder seh ich das falsch?


Mir will aber das Trainieren von Korrektur nicht so recht gefallen, weil ich damit doch immer wieder Fehler beim Hund entstehen lassen muss...Oder seh ich auch das falsch?
 
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Dogorama-Mitglied
22. März 17:58
Also dass der Hund hinter einem bleibt ist keine Selbstverständlichkeit und erfordert viel, viel Übung. Zunächst müsstet ihr das einstudieren, dass er hinter dich geht (mit Luring geht das glaube ich echt gut). Also ein "Hinter" Kommando sozusagen. Erst wenn das sitzt würde ich das Hinter Kommando in Situationen trainieren, in denen nix aufregendes los ist. Beispiel Fußgänger kommt, und der Hund muss hinter mich gehen. Ich hab nämlich den Fehler gemacht, dass ich neben mir gehen immer nur bei Hundebegegnungen einfordern wollte. Erst als ich angefangen habe ihn einfach mal an einer Mülltonne ins Fuß zu nehmen, oder bei Menschen (die ihm ja eh egal sind) ist es so flüssig geworden, dass es bei Hundebegegnungen überhaupt in Frage kam. (dadurch dass ich es immer nur in Hundebegegnungen gemacht hatte, hatte er Fuß auch mit Aufregung und gleich passiert was verknüpft. Ich habe ihn selber schon in Pöbelstimmung gebracht) Naja, dann würde ich G einfach ab und an ins "Hinter" nehmen wenn freundliche Hunde vorbeigehen. Und als allerletzte Schritt kommt das "Hinter" beim Pöbler. Das dauert natürlich Wochen und erfordert tägliche kleine Einheiten bis es richtig gut sitzt.
Das ist überdenkenswert, verlangt aber, dass der Hund ansprechbar bleibt.
Denkst du, das würde sich durch so ein Training verbessern, dass er mich dann auch im Pöbeln noch hört und mir gehorcht?
 
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SandrA
22. März 18:04
Wenn du dich an Leinenpflicht hältst, dann wäre dein Hund heute auch angeleint gewesen 😉 Was mir in deiner Antwort ganz besonders aufgefallen ist, das ist der Satz „wie oft ich zu dem Hund sag „das geht dich nix an“ …..“ usw. Es geht einher mit SandrAs Beschreibung, dass sie mit ihren Hunden eine Choreografie einstudiert hat. Dem Unterschied zwischen „auf den Hund einreden“ und „Dinge einfach tun“. SandrAs Beschreibung ihrer Choreografie interpretiere ich ähnlich wie ich mich verhalte mit Hund oder Hunden in bestimmten Situationen. Ich rede dann überhaupt nicht mehr mit den Hunden. Ich verhalte mich eher so, als wären sie gar nicht da, ich agiere dann einfach. Von den Hunden erwarte ich dann „einfach“, dass sie aufpassen, was ich tue und mir folgen, sprich sich komplett an mir orientieren. Das einzige, was dann meinen Mund verlässt in Richtung meiner Hunde, das sind die Worte „wir gehen weiter“, aber das ist kein Kommando, das ist einfach nur eine Beschreibung, was ich tue. Mindset, wie es auch gerne mal heißt. Falls jemand mitliest und weiß was ich meine, bin ich für weitere erklärende Worte dankbar, ich kann’s grad nicht besser beschreiben. Es ist tatsächlich „einfach“ eine Änderung meines Verhaltens gewesen: ich gebe keine Kommandos, nix Leckerlies, wir bleiben nicht stehen, ich stelle mich nicht in den Weg oder die Blickrichtung. Wir gehen weiter. Aufrecht. SandrAs Choreografie stelle ich mir gerade irgendwie ähnlich vor. Zumal sie ja auch etwas durch ihren Körper, ihre Haltung auszustrahlen scheint, wie sie das in ihrem Beitrag beschrieben hat. Und damit auf ihren Hund „wirkt“. @SandrA: korrigiere mich bitte, wenn ich da was total falsch verstanden habe.
Ja, genau 👍🏻

Dein „Wir gehen weiter“ verstehe ich auch als eine innere Selbstverständlichkeit, eine klare, souveräne Handlung, an der sich Deine Hunde orientieren können.
Nach dem selben Prinzip versuche ich in Stressmomenten eine Haltung einzunehmen, die meinen Hunden signalisiert, dass ich sie wahrnehme und verstanden habe und dass ich mich darauf verlasse, dass sie mich das regeln lassen.
‚Wir gehen weiter‘ find ich übrigens auch für uns total klasse, um die Situation letztlich als abgeschlossen zu markieren ☺️
 
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Susa
22. März 19:42
Das ist vielleicht ne blöde Frage an dich Joe, aber in so einer Situation, wenn du an der Mauer stehst und nicht weg kannst mit deinem Hund, hast du schonmal versucht einfach gar nichts zu machen?
Also vorausgesetzt die Leinen beider Hunde sind kurz genug, dass sie sich nicht gegenseitig verletzten könnten?

Am Anfang hat unser Hundetrainer gesagt wir sollen einfach locker und mit lockerer Leine stehen bleiben, unseren Hund pöbeln lassen und sobald er wieder zu uns schaut loben.

Teilweise kann ich meinen Hund aus dem Pöbeln abrufen. Also der hängt schon voll in der Leine, steht vor mir, ist am bellen, ich ruf sein Name und er dreht zu mir um.
Das klappt aber nicht immer und nur wenn ich ruhig und freundlich rufe.

Vielleicht ist das der falsche Weg, aber wollte nur mal wissen, ob du das schonmal getestet hast bzw was passiert, wenn du einfach gar nix machst.

Meinen Hund stachelt das noch zusätzlich auf, wenn ich die Leine kürzer greife oder daran rumziehe, um ihn zurück zu halten.
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 01:45
Das ist vielleicht ne blöde Frage an dich Joe, aber in so einer Situation, wenn du an der Mauer stehst und nicht weg kannst mit deinem Hund, hast du schonmal versucht einfach gar nichts zu machen? Also vorausgesetzt die Leinen beider Hunde sind kurz genug, dass sie sich nicht gegenseitig verletzten könnten? Am Anfang hat unser Hundetrainer gesagt wir sollen einfach locker und mit lockerer Leine stehen bleiben, unseren Hund pöbeln lassen und sobald er wieder zu uns schaut loben. Teilweise kann ich meinen Hund aus dem Pöbeln abrufen. Also der hängt schon voll in der Leine, steht vor mir, ist am bellen, ich ruf sein Name und er dreht zu mir um. Das klappt aber nicht immer und nur wenn ich ruhig und freundlich rufe. Vielleicht ist das der falsche Weg, aber wollte nur mal wissen, ob du das schonmal getestet hast bzw was passiert, wenn du einfach gar nix machst. Meinen Hund stachelt das noch zusätzlich auf, wenn ich die Leine kürzer greife oder daran rumziehe, um ihn zurück zu halten.
Das find ich keine blöde Frage, das hab ich selbst schon überlegt.
Wenn's wirklich ungünstig läuft, einfach festhalten und warten, bis der Spuk vorbei ist.

Hab ich bei Skateboardbegegnung schon gemacht, bei Pöbeln wahrscheinlich auch, aber nicht als geplante Strategie.

Ich glaub ich werd in der nächsten Zeit ein wenig herumprobieren müssen, was sich für uns bewährt...
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 09:18
Wenn du dich an Leinenpflicht hältst, dann wäre dein Hund heute auch angeleint gewesen 😉 Was mir in deiner Antwort ganz besonders aufgefallen ist, das ist der Satz „wie oft ich zu dem Hund sag „das geht dich nix an“ …..“ usw. Es geht einher mit SandrAs Beschreibung, dass sie mit ihren Hunden eine Choreografie einstudiert hat. Dem Unterschied zwischen „auf den Hund einreden“ und „Dinge einfach tun“. SandrAs Beschreibung ihrer Choreografie interpretiere ich ähnlich wie ich mich verhalte mit Hund oder Hunden in bestimmten Situationen. Ich rede dann überhaupt nicht mehr mit den Hunden. Ich verhalte mich eher so, als wären sie gar nicht da, ich agiere dann einfach. Von den Hunden erwarte ich dann „einfach“, dass sie aufpassen, was ich tue und mir folgen, sprich sich komplett an mir orientieren. Das einzige, was dann meinen Mund verlässt in Richtung meiner Hunde, das sind die Worte „wir gehen weiter“, aber das ist kein Kommando, das ist einfach nur eine Beschreibung, was ich tue. Mindset, wie es auch gerne mal heißt. Falls jemand mitliest und weiß was ich meine, bin ich für weitere erklärende Worte dankbar, ich kann’s grad nicht besser beschreiben. Es ist tatsächlich „einfach“ eine Änderung meines Verhaltens gewesen: ich gebe keine Kommandos, nix Leckerlies, wir bleiben nicht stehen, ich stelle mich nicht in den Weg oder die Blickrichtung. Wir gehen weiter. Aufrecht. SandrAs Choreografie stelle ich mir gerade irgendwie ähnlich vor. Zumal sie ja auch etwas durch ihren Körper, ihre Haltung auszustrahlen scheint, wie sie das in ihrem Beitrag beschrieben hat. Und damit auf ihren Hund „wirkt“. @SandrA: korrigiere mich bitte, wenn ich da was total falsch verstanden habe.
Liebe Daniela, dein "wir gehen weiter" hab ich bereits übernommen und bin ein so großer Fan davon, dass ich es auch - meist mit Verweis auf dich - ungeniert weiterempfehle.

Ich weiss, was ihr mit Mindset meint und darf euch daran erinnern, dass dieser Tip seit vielen Monaten häufig von mir selbst kommt.

Ebenso wie der mit wenig Reden, dazu hab ich dir vor etwa einem Jahr ein Video geschickt, wo ich meinte, das könnte dir vielleicht auch helfen.

Das erwähne ich jetzt nicht, weil ich angeben will, sondern weil es schön wäre, wenn im Auge behalten würde, dass ich nicht völlig unbeleckt daherkomme und - auch wenn Hinweise auf bereits Bekanntes oft keineswegs schaden - ich hier weniger nach Basistipps für Training suche, sondern nach ein paar Managementstrategien für Situationen, in denen obiges eben mal nicht greift.

Und von wegen "wie oft ich zu Guinness sage" - das sollte nicht heißen, dass ich dauernd auf ihn einlabere, sondern dass er der Typ ist, der sich permanent für alles interessiert und um alles annimmt.

In Österreich gibt's dafür das Wort "G'schaftelhuber" - einer der glaubt, er müsste sich überall einmischen und seinen Senf dazu geben.
Nicht von ungefähr hat Guinness schon länger den Spitznamen "Herr Pudelhuber" - ein G'schaftelhuber, der sich dazu noch dauernd aufpudelt (aufregt).

Das hat sich mit weniger "Stressoren" sehr verbessert, ist in den letzten Monaten aber wieder stärker geworden.

Ich vermute dahinter schon auch recht aktive Hormone - bzw ist es bis zu einem gewissen Grad halt einfach auch sein Charakter, seine Art - ein so cleveres Köpfchen schaltet sich halt nicht auf Wunsch an und ab, das ist rezeptiv und pezeptiv, ob es einem nun in den Kram passt oder nicht.
 
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Lena
23. März 09:53
Das ist vielleicht ne blöde Frage an dich Joe, aber in so einer Situation, wenn du an der Mauer stehst und nicht weg kannst mit deinem Hund, hast du schonmal versucht einfach gar nichts zu machen? Also vorausgesetzt die Leinen beider Hunde sind kurz genug, dass sie sich nicht gegenseitig verletzten könnten? Am Anfang hat unser Hundetrainer gesagt wir sollen einfach locker und mit lockerer Leine stehen bleiben, unseren Hund pöbeln lassen und sobald er wieder zu uns schaut loben. Teilweise kann ich meinen Hund aus dem Pöbeln abrufen. Also der hängt schon voll in der Leine, steht vor mir, ist am bellen, ich ruf sein Name und er dreht zu mir um. Das klappt aber nicht immer und nur wenn ich ruhig und freundlich rufe. Vielleicht ist das der falsche Weg, aber wollte nur mal wissen, ob du das schonmal getestet hast bzw was passiert, wenn du einfach gar nix machst. Meinen Hund stachelt das noch zusätzlich auf, wenn ich die Leine kürzer greife oder daran rumziehe, um ihn zurück zu halten.
Nichts zu machen ist aber eigentlich keine Lösung, nur etwas für den Übergang sozusagen. Wenn man noch nicht weis was man sinnvolles tun kann, bis man gescheite Strategien im reizarmen Situation geübt hat und sie dann auch im Konflikt anwenden kann. Da ist es oftmals tatsächlich gut erstmal alles was man bisher so gemacht hat (nervös werden, Leine verkrampft kürzer nehmen, rumschreien, wild versuchen zu korrigieren usw..) einfach mal bleiben zu lassen.
Wenn der Hund keine all zu starke Motivation zum pöbeln hat, kann das u.U. auch schon eine deutliche Verbesserung erzielen. Aber bei wirklichen Pöblern wird das allein nicht ausreichen. Da muss man erstmal den ganzen Mist bleiben lassen, dann aber auch vernünftige Strategien trainieren und dann anwenden.
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 09:54
Ich glaube, hier entsteht gerade ein etwas verzerrtes Bild - Guinness hat auf weitester Strecke keine Probleme bei Artgenossenbegegnungen.

Wenn überhaupt, ist er häufig eher zu positiv interessiert, neugierig, oder schnell verknallt in hübsche Mädels oder Kastraten.

Im Freilauf in Bewegung völlig unbedenklich, wenn er auf andere zuläuft dann ebenfalls freundlich, neugierig, interessiert, ev ein bisschen aufdringlich.
Daran wird an mehreren Enden gearbeitet (gestern konnte ich ihn 3 Mal aus dem Wegrennen abrufen!), aber selbst wenn er hin kommt, steckt dahinter keinerlei konfrontatives Interesse.

Unser Reaktivitätsproblem beschränkt sich auf die Niesche "Beengte Leinenbegegnungen vor allem in "seinen Revieren", mit ihrerseits stark provizierenden/drohenden Artgrnossen, deren Halter die nicht kontrolliert führen".

Was ich also nicht brauche, ist ein langwieriger Trainingsplan, in dem Korrektur oder Blocken bei Artgenossenbegegnungen im Vordergrund steht.

Warum?

Weil ich all die friedlichen Begegnung, die voll ok ablaufen, nicht mit Konfrontation aufladen will, nur um ein paar wenige martialisch "regeln" zu können.

Was ich brauche, ist ein Management Instrument, um die Nieschensituationen - in denen Guinness dann auch richtig krätzig werden kann - bestmöglich zu händeln, ohne ihm gegenüber unfair zu werden oder mir Ausweitung auf andere Situationen einzuhandeln.

Im Moment habe ich, soweit möglich, das Wegbewegen bzw auf Distanz Vorbeigehen als sehr erfolgreiche Strategie, um Eskalation weitgehend zu verhindern.

Für die Situation, wo das nicht klappt und es doch zum Ausflippen kommt, steh ich aber immer noch ohne Plan da.

DAFÜR such ich eine möglichst nebenwirkungsarme Strategie.
 
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Dogorama-Mitglied
23. März 09:56
Nichts zu machen ist aber eigentlich keine Lösung, nur etwas für den Übergang sozusagen. Wenn man noch nicht weis was man sinnvolles tun kann, bis man gescheite Strategien im reizarmen Situation geübt hat und sie dann auch im Konflikt anwenden kann. Da ist es oftmals tatsächlich gut erstmal alles was man bisher so gemacht hat (nervös werden, Leine verkrampft kürzer nehmen, rumschreien, wild versuchen zu korrigieren usw..) einfach mal bleiben zu lassen. Wenn der Hund keine all zu starke Motivation zum pöbeln hat, kann das u.U. auch schon eine deutliche Verbesserung erzielen. Aber bei wirklichen Pöblern wird das allein nicht ausreichen. Da muss man erstmal den ganzen Mist bleiben lassen, dann aber auch vernünftige Strategien trainieren und dann anwenden.
Da hast du grundsätzlich recht, aber weder ist Guinness ein wirklicher Pöbler nich suche ich Trainingspläne.

Wie die Überschrift des Threads schon sagt, geht es um die Notfallreaktion.