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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Nina &
21. März 19:11
Jo, war eine Abweichung von der Intention. Aber klar, das sollte man bedenken...leider ist mein Hirn in echt blöden Situationen nicht immer ordentlich funktionsfähig, da bin leider auch ich dann nur reaktiv 🫣
Vielleicht solltest du dir einen Notfallplan für dich selbst überlegen. Bisschen Baldrian einwerfen oder vielleicht immer wieder ein Mantra aufsagen wie z.B. "heute rastet keiner von uns aus".

Oder du machst dir deine eigene Challenge draus. Bleibst du ruhig, belohnst du dich mit irgendetwas. Stückchen Kuchen oder was immer dich erfreut. Eskalierst du innerlich, steckst du 5 Euro in ein Sparschwein für Guinness. Nur so als grobe Richtung.
 
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Dogorama-Mitglied
21. März 19:13
Vielleicht solltest du dir einen Notfallplan für dich selbst überlegen. Bisschen Baldrian einwerfen oder vielleicht immer wieder ein Mantra aufsagen wie z.B. "heute rastet keiner von uns aus". Oder du machst dir deine eigene Challenge draus. Bleibst du ruhig, belohnst du dich mit irgendetwas. Stückchen Kuchen oder was immer dich erfreut. Eskalierst du innerlich, steckst du 5 Euro in ein Sparschwein für Guinness. Nur so als grobe Richtung.
Nach 2 Bier bin ich deutlich relaxter.
Ist aber auch kein Plan für die Ewigkeit 😄
 
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Nina &
21. März 19:18
Nach 2 Bier bin ich deutlich relaxter. Ist aber auch kein Plan für die Ewigkeit 😄
Ja gut, aber für ein oder zwei Tage kann man das schon so machen. Wenn du 2 mal ruhig geblieben bist, dann klappt es danach vielleicht ohne Bier 😅

Hab noch von keinem gehört, der durch seinen reaktiven Hund zum Alkoholiker wurde 😂
 
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Dogorama-Mitglied
21. März 19:29
Ja gut, aber für ein oder zwei Tage kann man das schon so machen. Wenn du 2 mal ruhig geblieben bist, dann klappt es danach vielleicht ohne Bier 😅 Hab noch von keinem gehört, der durch seinen reaktiven Hund zum Alkoholiker wurde 😂
Nicht das ich was gegen Gründe zum Biertrinken hätte, aber ich zweifle ob es in diesen Situationen helfen würde...

Ich bin da jetzt quasi im Szenario "Notfall vom Notfall", also wenn das Weggehen vom Trigger auch nicht möglich ist.

Was dann? Einfach stehen und warten, bis wir weiter können?

"Korrigieren" bewährt sich irgendwie nicht, das ist eine reine Rangelei zw Guinness und mir.
Da wüsst ich ausser am Geschirr fixieren auch nicht, was ich tun könnte, weil er sich an mir vorbeibiegt und -windet.
 
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Nina &
21. März 19:36
Nicht das ich was gegen Gründe zum Biertrinken hätte, aber ich zweifle ob es in diesen Situationen helfen würde... Ich bin da jetzt quasi im Szenario "Notfall vom Notfall", also wenn das Weggehen vom Trigger auch nicht möglich ist. Was dann? Einfach stehen und warten, bis wir weiter können? "Korrigieren" bewährt sich irgendwie nicht, das ist eine reine Rangelei zw Guinness und mir. Da wüsst ich ausser am Geschirr fixieren auch nicht, was ich tun könnte, weil er sich an mir vorbeibiegt und -windet.
Nein, korrigieren klappt da nicht, weil er in seinem Tunnel ist.
Führst du ihn mit Halsband oder Geschirr? Wenn du ein Geschirr mit Griff hättest, könntest du ihn in so einer Situation nicht einfach vorwärts mit dir mitnehmen?

Oder kannst du die Situation schon frühzeitig kommen sehen, so dass du ihn ablenken könntest, bevor einer pöbelt?
 
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Sonja
21. März 21:04
Nicht das ich was gegen Gründe zum Biertrinken hätte, aber ich zweifle ob es in diesen Situationen helfen würde... Ich bin da jetzt quasi im Szenario "Notfall vom Notfall", also wenn das Weggehen vom Trigger auch nicht möglich ist. Was dann? Einfach stehen und warten, bis wir weiter können? "Korrigieren" bewährt sich irgendwie nicht, das ist eine reine Rangelei zw Guinness und mir. Da wüsst ich ausser am Geschirr fixieren auch nicht, was ich tun könnte, weil er sich an mir vorbeibiegt und -windet.
Wie wäre es mit 1-2 Schritten rückwärts an der kurzen Leine, so dass er sich Dir zuwenden muss?
 
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Julia 🐾Nero
21. März 22:14
Nicht das ich was gegen Gründe zum Biertrinken hätte, aber ich zweifle ob es in diesen Situationen helfen würde... Ich bin da jetzt quasi im Szenario "Notfall vom Notfall", also wenn das Weggehen vom Trigger auch nicht möglich ist. Was dann? Einfach stehen und warten, bis wir weiter können? "Korrigieren" bewährt sich irgendwie nicht, das ist eine reine Rangelei zw Guinness und mir. Da wüsst ich ausser am Geschirr fixieren auch nicht, was ich tun könnte, weil er sich an mir vorbeibiegt und -windet.
Also meine Meinung kennst du dazu ja bereits.
Eine Korrektur kann gar nicht funktionieren, wenn der Hund sie nicht kennt.
Damit er sie kennt muss sie sinnvoll ins Training integriert werden. Und da eben auch erst reizarm und dann steigern.

Wenn man Korrektur nicht im Training anwenden will, wozu natürlich jeder das Recht hat, dann hat sie im Notfall eigenlich erst Recht nichts zu suchen.

Ich vergleiche es halt mit dem Klicker. Wenn man den Klicker nicht konditioniert hat und der Hund nicht weiß, was das Geräusch bedeutet, dann braucht man auch nicht willkürlich mal da mal dort nen Klick setzen, wenn einem das Verhalten gefällt.

Und mit Korrektur sehe ich das nicht anders. Der Hund muss erts mal lernen, was die Korrektur bedeutet und ein entsprechendes Verhalten konditionieren, bevor sie in anspruchsvollen Situationen überhaupt zum Einsatz kommen kann.
Alles andere ist halt willkürliche, unverständliche Strafe ohne Lernerfolg.

Irgendwie finden es viele schlimm mit Korrektur zu trainieren, aber finden die Anwendung im Notfall ok.
Ich sehe es inzwischen genau anders rum.
Nicht mit Korrektur zu trainieren und diese dann aber spontan im Notfall einzusetzen halte ich für unfair. Hund kann ja gar nicht richtig reagieren, weil er nicht weiß was man will und was er machen soll. Er weiß nur, dass die unangenehme Situation noch unangenehmer wird.

Deswegen gibt es ja Leute, die auf Weltklasse Niveau mit dem E-Halsband arbeiten und es gibt Leute, die es dem Hund aufsetzen, ihn unvorbereitet ein paar Mal grillen und sich dann wundern, wieso der Hund nicht mehr auf den Reiz reagiert und trotzdem sein Ding macht.
Weil er weder gelernt hat, was der Reiz bedeutet, noch was das gewünschte Alternativverhalten ist.
 
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Babs
21. März 22:20
Also meine Meinung kennst du dazu ja bereits. Eine Korrektur kann gar nicht funktionieren, wenn der Hund sie nicht kennt. Damit er sie kennt muss sie sinnvoll ins Training integriert werden. Und da eben auch erst reizarm und dann steigern. Wenn man Korrektur nicht im Training anwenden will, wozu natürlich jeder das Recht hat, dann hat sie im Notfall eigenlich erst Recht nichts zu suchen. Ich vergleiche es halt mit dem Klicker. Wenn man den Klicker nicht konditioniert hat und der Hund nicht weiß, was das Geräusch bedeutet, dann braucht man auch nicht willkürlich mal da mal dort nen Klick setzen, wenn einem das Verhalten gefällt. Und mit Korrektur sehe ich das nicht anders. Der Hund muss erts mal lernen, was die Korrektur bedeutet und ein entsprechendes Verhalten konditionieren, bevor sie in anspruchsvollen Situationen überhaupt zum Einsatz kommen kann. Alles andere ist halt willkürliche, unverständliche Strafe ohne Lernerfolg. Irgendwie finden es viele schlimm mit Korrektur zu trainieren, aber finden die Anwendung im Notfall ok. Ich sehe es inzwischen genau anders rum. Nicht mit Korrektur zu trainieren und diese dann aber spontan im Notfall einzusetzen halte ich für unfair. Hund kann ja gar nicht richtig reagieren, weil er nicht weiß was man will und was er machen soll. Er weiß nur, dass die unangenehme Situation noch unangenehmer wird. Deswegen gibt es ja Leute, die auf Weltklasse Niveau mit dem E-Halsband arbeiten und es gibt Leute, die es dem Hund aufsetzen, ihn unvorbereitet ein paar Mal grillen und sich dann wundern, wieso der Hund nicht mehr auf den Reiz reagiert und trotzdem sein Ding macht. Weil er weder gelernt hat, was der Reiz bedeutet, noch was das gewünschte Alternativverhalten ist.
So wahre Worte 🙏
 
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Dogorama-Mitglied
22. März 02:30
Nein, korrigieren klappt da nicht, weil er in seinem Tunnel ist. Führst du ihn mit Halsband oder Geschirr? Wenn du ein Geschirr mit Griff hättest, könntest du ihn in so einer Situation nicht einfach vorwärts mit dir mitnehmen? Oder kannst du die Situation schon frühzeitig kommen sehen, so dass du ihn ablenken könntest, bevor einer pöbelt?
Meist mit Geschirr, aber tw auch Halsband.
Von den Geschirren mit Griff hat ihm bisher keines gepasst. (Wir haben jetzt AnyX, da gibt es sowas glaub ich nicht)

Solange ich mit Ausweichen weggehen kann, mach ich das eh dass ich ihn einfach mitnehme. Bzw geht er da auch ganz gut mit.


Das "Problem im Problem" sind jetzt noch die Situationen, wo ich ihn eben nicht hinausführen kann, weil die Konstellation einfach blöd ist.
ZB wir neben einer Hausmauer, Hund kommt entgegen und zieht dann zu uns herüber.

Links ist die Wand, vorwärts bzw rechts würden wir auf den anderen Hund zu gehen und rückwärts hätten wir ihn knapp hinter oder neben uns.

Ich stand da eben mit G an der Mauerseite, die Hunde hatten erstmal "nur" fixiert und gedroht, auf unserer Höhe zog der Andere dann aber in unsere Richtung und G ging auch ab, wollte hinter mir auf den zu und dann war es natürlich wieder nur ein Geraufe zwischen ihm und mir.

Da wär jetzt der Notfall-Notfallplan gefragt...
 
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Dogorama-Mitglied
22. März 02:35
Wie wäre es mit 1-2 Schritten rückwärts an der kurzen Leine, so dass er sich Dir zuwenden muss?
Meinst du umdrehen oder richtig rückwärts gehen?
Da wären wir jedenfalls quasi die paar Schritte neben dem anderen Hund hergegangen.
Ich bin nicht sicher, ob das gut wäre...

Mir zuwenden würd er sich dabei wahrscheinlich auch nicht, der lässt sich dann halt mit Blick auf Feind mitschleppen.