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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Michi
28. Feb. 20:13
Ok wurde mir von Trainern und Verhaltenstherapeut anders erklärt. Ich kann die aber gerne auf deine Quellen verweisen, damit die sich mal ein bisschen weiterbilden können.
Vielleicht hast du da auch irgendwas falsch verstanden ?
Ich kenne nun wirklich viele Hunde aller Altersgruppen.
In einem Zuhause, im Tierheim oder auf der Straße.
Überdreht sein und zu Hause nicht zur Ruhe kommen.. das ist bei den Wenigsten der Fall.
Und sehr oft ist dann halt auch der Halter nicht ganz unbeteiligt.
Meine Hunde sind (bzw waren) immer nach Betreten der Wohnung unsichtbar und fallen ins Koma.
Vielleicht nicht ganz die Norm, aber bei Straßenhunden wird auch bei jungen Hunden sehr wohl selbstständig zur Ruhe gefunden.
Und eine Mama die ihren Welpen sagt, dass sie schlafen sollen, die ist mir noch nie untergekommen...
 
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Michi
28. Feb. 20:53
Oh interessant...aufgrund meines letzten Beitrags wurde ich blockiert!?
Das nennt man wohl Diskussionskultur...😄
 
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Julia 🐾Nero
28. Feb. 20:56
Oh interessant...aufgrund meines letzten Beitrags wurde ich blockiert!? Das nennt man wohl Diskussionskultur...😄
Ich habe dich nicht wegen dem Beitrag geblockt.
Der Beitrag hat mich lediglich daran erinnert dich zu blocken.
Wir hatten das Vergnügen schon mehrfach und ich möchte einfach keine Kommunikation mit dir. Tut mir nicht gut.
Und es steht mir doch zu und frei die Funktion zu nutzen, wenn die App sie anbietet.
Ich verstehe nicht, wieso sich Leute immer aufregen, wenn sie geblockt werden. Es schränkt dich doch in keinster Weise ein.
Ich werde in Zukunft nicht auf deine Beiträge antworten, also mach dir keine Mühe.
 
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Kirsten
28. Feb. 20:58
Hallo Joe, zu diesem Thema bieten Ziemer und Falke ein Online Seminar kostenlos im September an. Ich habe sie schon persönlich kennengelernt. Auch wenn ich kein Hundetrainer bin, war ich herzlich willkommen.
Ihr Wissen hätte ich nur zu gerne. Ich habe mich dafür angemeldet. LG Kirsten
 
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Michi
28. Feb. 20:59
Ich habe dich nicht wegen dem Beitrag geblockt. Der Beitrag hat mich lediglich daran erinnert dich zu blocken. Wir hatten das Vergnügen schon mehrfach und ich möchte einfach keine Kommunikation mit dir. Tut mir nicht gut. Und es steht mir doch zu und frei die Funktion zu nutzen, wenn die App sie anbietet. Ich verstehe nicht, wieso sich Leute immer aufregen, wenn sie geblockt werden. Es schränkt dich doch in keinster Weise ein. Ich werde in Zukunft nicht auf deine Beiträge antworten, also mach dir keine Mühe.
Wo habe ich mich aufgeregt?
Das ist zum Lachen 😁
Ich hatte und wollte auch noch nie Konversation mit dir.
Lediglich auf einen Beitrag habe ich geantwortet, auch freundlich...das kann ich ja auch weiterhin tun...
 
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Lena
28. Feb. 21:51
Ich glaube das Problem ist oft, dass sinnvoll und nötig aus Menschensicht oft willkürlich aus Hundesicht ist. Es gibt sicherlich Hunde, die damit keine Probleme haben. Aber es gibt auch sehr, sehr viele Hunde, die vor allem in jungen Jahren von Struktur und Regeln profitieren, die nicht immer situativ sinnvoll, aber für den Hund verständlich und vorhersehbar sind. Das Deckentraining zwingt den Hund nicht zur Ruhe, wenn es gut gestaltet ist. Sondern gewöhnt den Hund an einen Ruheplatz. Ruheplatz bedeutet in erster Linie es wird nichts erwartet, du hast Pause. Es bedeutet aber auch für den Menschen, den Hund nicht anzuquatschen und die Griffel bei sich zu behalten. Denn oft stören Menschen ihre Hunde selber beim Ruhe finden oder reißen sie durch lieb gemeinte kurze Aufmerksamkeit heraus. Viele Hunde warten ja kontinuierlich auf ein Zeichen seitens ihrer Menschen, was als nächstes passiert. Jede Bewegung, jedes beiläufige Wort könnte den nächsten Spaziergang o.ä. ankündigen. Das führt ja auch oft zum hinterherlaufen oder stalken oder wie man es nennen will (es heißt ja auch Hunde "studieren" ihre Menschen, eben durch beobachten). Die Ruhezone soll klar und simpel kommunizieren, es wird nichts passieren (für Hund und für Mensch). Und ohne Erwartungshaltung ruht es sich natürlich viel einfacher. Braucht es jeder? Sicher nicht. Aber es hilft vielen Mensch-Hunde Gespannen. Was aus meiner persönlichen Sicht nicht alleine funktioniert kann ist "Ruhe vorleben". Das ist ja das beliebte Gegenstück zum Deckentraining. Es ist sicher nicht förderlich jeden Tag eine Tanzparty im Wohnzimmer zu veranstalten. Aber wenn ich Netflix&chille, chillt mein Hund deswegen noch lange nicht. Auch wenn ich es 4 Wochen am Stück machen würde. Ruhe "lernen" ist schon komplex und dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Eigene innere Ruhe, klare Kommunikation über zum Beispiel Deckentraining, aber auch geistige und körperliche Auslastung, befriedigte Grundbedürfnisse (zum Beispiel soziale Bedürfnisse) usw usw. Unbestritten ist aber, was zu Hause nicht klappt, wird draußen bei Aufregung erst recht nicht klappen. Nur haben viele Menschen zuhause keine Regeln und Vorgaben und draußen aber auf einmal ganz viele. Daher fangen die meisten Trainer damit an, Zuahuse Regeln zu etablieren. Oft heißt es zum Beispiel "Mein Hund hört Zuahuse ganz toll, aber draußen nicht". Ist das so? Hört der Hund Zuahuse wirklich ganz toll? Würde er denn Zuhause hören, wenn da fremde Hunde, Katzen oder Eichhörnchen durchs Wohnzimmer latschen würden? Vermutlich nicht. Der Hund hört zuhause nicht ganz toll, es passiert Zuahuse einfach nichts, wo er hören sollte/müsste.
Sehr gut beschrieben! Dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen! Genau meine Ansicht zu dem Thema!👍🏻

Ich hatte gehofft, dass irgendjemand sowas antwortet😉, weil ich selbst aktuell keine Zeit und Motivation für solch ausführliche Texte hab, das Thema aber eben auch komplex ist und deshalb nicht schnell erklärt wie man das Ganze so sieht 🤷🏽‍♀️
 
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Lena
28. Feb. 22:02
Wenn man den Hund über einen Befehl an einen "Ruheplatz" gewöhnen muss, ist davor schon etwas schief gelaufen. Ein gesunder Hund, der in einem für ihn passenden Ausmass beschäftigt bzw in Ruhe gelassen wird, findet auch eigenständig Ruheplätze. Natürlich klappt das nicht immer und wenn mal Hibbeligkeit herrscht, dann kann die Aufforderung, sich hinzulegen, natürlich helfen. Woran ich mich aber zunehmend störe ist, dass das als primärer Zugang zum Thema Ruhe gesehen und geglaubt wird, Hunden kämen ohne "Ruhefähigkeit" daher und man müsste sie das erst lehren oder sie sogar mehr oder weniger sanft zu ihrem "Glück" zwingen. Dem ist, wenn keine Beschwerden vorhanden sind, ausdrücklich NICHT so und deshalb sollte imho Decke Schicken oder Anleinen bestenfalls eine Massnahme zur Fehlerkorrektur sein und keine Basismethode zum Ruhe erzeugen.
Der Hund legt sich ja vielleicht schon von sich aus ab und ruht, aber eben irgendwo, evtl. an strategischen Plätzen, wo er vielleicht nicht so richtig gut zur Ruhe kommt. Aber das sehen viele einfach nicht. Ist ja nicht bei allen Hunden so. Aber bei vielen eben doch. Und da ist es dann einfach förderlich fürs „innere Gleichgewicht“ des Hundes, dass man ihm auch mal sagt, dass er zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort ruhen soll, wo er auch wirklich Ruhe hat.

Ein kurzes Video, wo einiges zu dem Thema (leider nicht alle relevanten Punkte) meiner Meinung nach gut erklärt wird, hab ich mal rausgesucht:

https://youtu.be/Ch1-tgksaWM?si=a3sjVi_LYFTsFSqY

Was da bissl zu kurz kommt ist die Info, wie wichtig die Art des Trainings hierbei ist!
Nicht das klassische Deckentraining wie man es von vielen Trainern auch aus dem TV kennt.
Also keine Leckerlies, keine Befehle (außer das Kommando für auf den Platz gehen, welches vorher mit positiver Verstärkung und/oder Körpersprache/Raumverwaltung aufgebaut wurde; man kann’s aber auch nur körpersprachlich machen), keine Erwartungshaltung!

Bisher hab ich noch keine Argumente gehört, die mir was anderes beweisen.
Außerdem merke ich selbst was es für uns bringt in vielerlei Hinsicht!
 
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Dogorama-Mitglied
28. Feb. 22:23
Der Hund legt sich ja vielleicht schon von sich aus ab und ruht, aber eben irgendwo, evtl. an strategischen Plätzen, wo er vielleicht nicht so richtig gut zur Ruhe kommt. Aber das sehen viele einfach nicht. Ist ja nicht bei allen Hunden so. Aber bei vielen eben doch. Und da ist es dann einfach förderlich fürs „innere Gleichgewicht“ des Hundes, dass man ihm auch mal sagt, dass er zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort ruhen soll, wo er auch wirklich Ruhe hat. Ein kurzes Video, wo einiges zu dem Thema (leider nicht alle relevanten Punkte) meiner Meinung nach gut erklärt wird, hab ich mal rausgesucht: https://youtu.be/Ch1-tgksaWM?si=a3sjVi_LYFTsFSqY Was da bissl zu kurz kommt ist die Info, wie wichtig die Art des Trainings hierbei ist! Nicht das klassische Deckentraining wie man es von vielen Trainern auch aus dem TV kennt. Also keine Leckerlies, keine Befehle (außer das Kommando für auf den Platz gehen, welches vorher mit positiver Verstärkung und/oder Körpersprache/Raumverwaltung aufgebaut wurde; man kann’s aber auch nur körpersprachlich machen), keine Erwartungshaltung! Bisher hab ich noch keine Argumente gehört, die mir was anderes beweisen. Außerdem merke ich selbst was es für uns bringt in vielerlei Hinsicht!
Ich hab jetzt wahrlich keinen von sich aus tiefenentspannten Hund, aber solange ich darauf achte, ihn nicht zu sehr zu überlasten und ihm genügend Ruhemöglichkeit zu geben, nimmt er sich die auch völlig eigenständig.

Die "bestimmte Zeit" ist dabei ganz einfach so gut wie immer wenn wir zu Hause sind, der "bestimmte Ort" an einem seiner bevorzugten Schlafplätze.

Dafür muss ich ihm weder was sagen noch ein Kommando geben, das geht von selbst, solange ich ihm die Ruhe lasse, die er braucht.

Ich bin ehrlich erstaunt, dass sich gegen diesen natürlichsten aller Zugänge so gesträubt und statdessen die seltsame Idee, Hunde wären irgendwie defekt und könnten nicht von sich aus schlafen gehen, so hochgehalten wird.
 
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Sina
28. Feb. 22:36
Der Hund legt sich ja vielleicht schon von sich aus ab und ruht, aber eben irgendwo, evtl. an strategischen Plätzen, wo er vielleicht nicht so richtig gut zur Ruhe kommt. Aber das sehen viele einfach nicht. Ist ja nicht bei allen Hunden so. Aber bei vielen eben doch. Und da ist es dann einfach förderlich fürs „innere Gleichgewicht“ des Hundes, dass man ihm auch mal sagt, dass er zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort ruhen soll, wo er auch wirklich Ruhe hat. Ein kurzes Video, wo einiges zu dem Thema (leider nicht alle relevanten Punkte) meiner Meinung nach gut erklärt wird, hab ich mal rausgesucht: https://youtu.be/Ch1-tgksaWM?si=a3sjVi_LYFTsFSqY Was da bissl zu kurz kommt ist die Info, wie wichtig die Art des Trainings hierbei ist! Nicht das klassische Deckentraining wie man es von vielen Trainern auch aus dem TV kennt. Also keine Leckerlies, keine Befehle (außer das Kommando für auf den Platz gehen, welches vorher mit positiver Verstärkung und/oder Körpersprache/Raumverwaltung aufgebaut wurde; man kann’s aber auch nur körpersprachlich machen), keine Erwartungshaltung! Bisher hab ich noch keine Argumente gehört, die mir was anderes beweisen. Außerdem merke ich selbst was es für uns bringt in vielerlei Hinsicht!
Wenn ein Hund sich strategische "Wachplätze" oder ähnliches sucht, dann liegt das Problem aber woanders, und zwar meist daran, dass der Mensch ihm unbewusst eine solche Verantwortung übertragen hat.
Und nicht daran, dass man versäumt hat, dem Hund beizubringen wie man ruht.

Ein Hund der Regeln kennt, sich geschützt fühlt und weiss, dass er sich in der Wohnung nicht um Sicherheit kümmern, oder kontrollieren muss, der findet auch ohne uns Menschen seinen Ruhe, ganz natürlich.
 
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Michi
28. Feb. 22:45
Wenn ein Hund sich strategische "Wachplätze" oder ähnliches sucht, dann liegt das Problem aber woanders, und zwar meist daran, dass der Mensch ihm unbewusst eine solche Verantwortung übertragen hat. Und nicht daran, dass man versäumt hat, dem Hund beizubringen wie man ruht. Ein Hund der Regeln kennt, sich geschützt fühlt und weiss, dass er sich in der Wohnung nicht um Sicherheit kümmern, oder kontrollieren muss, der findet auch ohne uns Menschen seinen Ruhe, ganz natürlich.
Genau so ist es.
Hunde passen sich auch an den Menschen an, man muss ihnen nur die Gelegenheit dazu geben.
Ich kenne es überhaupt nicht anders, als das Zuhause die Ruhezone ist.
Box hatte ich noch nie und den Begriff Deckentraining kannte ich lange garnicht.
Wenn ein Hund außerhalb der Wohnung auch ein erfülltes Leben hat ( damit meine ich nicht, dass man ihn " auspowern " soll! ), dann wird er sich Zuhause auch von alleine zur Ruhe begeben.
Genauso wie die Welpen, die eben nicht von Mama zur Ruhe erzogen werden, sondern es sich von ihr abschauen. Kommt sie zur Ruhe, dann werden sie es ihr gleichtun.