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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Babs
22. Feb. 10:16
Hmmm...ich sehe halt nicht viel Sinn darin, in einer Konfliktsituation zu verbleiben und selber etwas zu "regeln", wenn ich nicht zuletzt erreichen will, das diese Konflikte irgendwann garnicht mehr entstehen und Hund versteht, dass es schlicht nichts zu regeln gibt. Ich renn ja auch nicht hysterisch davon, sondern dreh ab mit der Einstellung "Na aber sicher nicht. Interessiert mich null, geht uns nix an, wir gehen weiter." Gibt es einen Grund, warum man lernen müsste, in der Konfrontation mit Rivalen auszuharren...? Vielleicht überseh ich ja was...
Es kommt darauf an, was Dein Ziel ist.

Du möchtest, dass G. neutral an seinem Erzfeind vorbei geht, oder? Dann muss er DAS lernen. Dies geht aber nur, wenn er IN dieser Situation auch in einem Lernmodus ist. Mit weggehen und Zug auf der Leine baust Du nur noch mehr Druck auf und ihr seid in keiner Kommunikation. Kann er auch gar nicht leisten. Seine Gedanken sind nur bei dem Anderen, dem seine Meinung zu sagen. Wenn ihr weit genug weg seid und es für ihn keinen Sinn mehr macht noch weiter zu meckern, hört er auf und ist wieder ansprechbar. Aber IN der Situation selber hat er nur seinen Willen bekommen und zwar dem Anderen seine Meinung zu sagen. Dieses Verhalten kannst Du nur IN der Situation selber klären.

Alternativ kannst Du das vorbereiten, indem Du für Dich eine bestimmte Haltung für diese Situation trainierst und G. in Verbindung mit Deiner Haltung ein Ersatzverhalten lernt. Das braucht viele Wiederholungen und muss generalisiert sein.

Ich persönlich schaue, was mein Hund mir in dieser Situation anbietet, aber dafür muss ich erst mal sein blödes Verhalten unterbrechen.
 
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Mailin
22. Feb. 10:40
Was mir immer wieder auffällt ist, dass viele der Situation ausweichen (weggehen und man Abstand bekommt). Aber was passiert dann? Ich selber gehe nicht mehr weg. Ich stelle mich zwischen meinem Hund und dem anderen Mensch-Hund-Team. Es geht nicht darum, dem eigenen Hund die Sicht zu verbauen oder zu blocken, sondern nur mal die Spannung rauszunehmen und den Moment der "Verwunderung/Durchbrechen des Blickkontaktes" des Hundes zu Nutzen, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. In dieser Zeit können die anderen dran vorbei gehen. Wenn mein Hund sich dann nicht zurücknimmt, dann lernt er es eben IN der Situation. Ich bin da, er ist nicht alleine und kann sich mit mir unterhalten. Ich gebe ihm Zeit, sich mit der Situation auseinanderzusetzen. MEIN Hund bekommt meine Aufmerksamkeit und nicht die Anderen. Ich muss ihm nicht zeigen:" Hey, das regel ich schon." Das weiß er und macht ja trotzdem den Konflikt auf, weil er ein persönliches Thema mit dem anderen Hund hat (vorausgesetzt, Hundebegegnungen klappen ansonsten gut). Sicherlich kann man auch weiter gehen, aber das empfinde ich schwerer, weil ich nicht mit meinem Hund kommunizieren kann. Ich muss ihn wegziehen, was Gegendruck aufbaut und genau das kann ich in solchen Situationen nicht gebrauchen (wenn die Situation da ist). Klappen Hundebegegnungen im Allgemeinen nicht, dann besteht m. E. ein Konflikt zwischen HF und Hund und der andere Hund ist nur der Auslöser (Stellvertreterkonflikt). Das nur nebenbei, um den Unterschied zwischen Erzfeindsituation und allgemeinen Hundebegegnungen herauszuarbeiten.
Also Poldi hat auch ein paar Erzfeinde. Allerdings nur bei uns in der unmittelbaren Umgebung. Fahre ich mit ihm zum spazieren woanders hin, hat er supertolle Hundebegegnungen. Es scheint also eher ein territoriales Problem zu sein. Stehen bleiben funktioniert bei uns gar nicht. Da steigert sich Poldi viel zu sehr in die Situation rein.
Ich glaube es ist wie bei vielen Dingen. Man muss es einfach ausprobieren. Was beim einen hilft funktioniert beim anderen gar nicht.
Meine Hundetrainerin meinte, sie würde gar nicht verstehen, warum sich so viele Hundehalter den Stress machen und immer wieder die Konfrontation suchen statt auszuweichen. Seit ich das mache, klappt alles viel besser. Immer kann man natürlich nicht ausweichen. Manchmal kommt auch jemand um die Ecke und ich bin in der Situation so überrascht, dass ich alles falsch mache 🙈 ich versuche, mich darüber gar nicht mehr so zu ärgern und es beim nächsten mal besser zu machen.
War ein paar Monaten war eine Situation eskaliert und ich habe mich richtig geärgert und Poldi mal eine richtige Ansage gemacht. Das hat auch richtig gut geholfen. Bisher sah mein Training ausschließlich positiv aus, aber die Ansage hat er scheinbar mal gebraucht.
Er bellt zwar seine erzfeinde immer noch an, beruhigt sich aber schon viel viel schneller.
 
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Heike
22. Feb. 10:55
Hey danke für den Beitrag. Blocken ist in so einem Moment sehr schwierig, er windet sich da in alle Richtungen an mir vorbei und dann tanzen wir blöd in der Gegend herum 🤦 Ich schnapp ihn dann auch oft und zieh ihn weg, bin da von Ruhe allerdings ein Stückchen entfernt. Aber eigentlich hätte ich gerne eine Alternative zu diesem körperlichen Ringen mit ihm...irgendwas, wo es mir leichter fällt in mehr Ruhe zu kommen...
Ist bei uns genauso, den Tanz meine ich😂 Dabei bin ich auch schon hingefallen.
Im Notfall, also wenn der Andere unverhofft um die Ecke kommt und keine Zeit mehr ist, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen,werfe ich eine Handvoll Leckerchen vor ihr auf den Boden. Das hilft, da sie für Essen alles tut.
 
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Mig
22. Feb. 11:29
Mein Woelfchen war bis zu dem Moment als er in einem Monat 3 mal von unangeleinten aggressiven Rüden angefallen wurde, ein gutmütiger Wulff. Nun waren das alle drei weiße Hunde, verschiedene Größen und Mixe. Aber alles intakte Rüden. Seit dem ist er auf andere Rüden nur noch bedingt gut zu sprechen.
Es hat einiges gebraucht um das poebeln wieder in Griff zu bekommen.
Es gibt einen absoluten Befehl von dem er weiß: das ist endgültig - NEIN.
Zuhause wenn er nach Leckerli fragt oder sonst was nicht soll, normal ausgesprochen. Unterwegs ein scharfes NEIN!!!!! Das bedeutet sofort aufhören.
Meine Vorgehensweise:
Merke ich das er sich gerade aufbaut um Terz zu machen kommt das NEIN! Hat am Anfang in der Situation wo er rot sieht natürlich nicht viel geholfen.
Also gleichzeitig eingedreht vor ihn hin und zwischen den "Gegner".
Und, ja, hätte nie gedacht, das ein solches Trum von Hund (65 cm, 43kg) so wendig sein kann. Aber nach einiger Zeit ging das dann. Immer gleichzeitig mit NEIN! Und Sitz!
Nächster step war ihn schon in der Aufbauphase, wenn der Feind in Sicht war sich setzen lassen. Wenn das nicht geholfen hat Platz!
Dann immer konsequent Platz machen lassen bis er runter gekommen ist.
Inzwischen geht das ganz gut.
Wenn mal der Feind überraschend den Weg kreuzt gibt's kurzes gemecker aber meist ist das schell erledigt.
Das wichtigste was ich raten kann, haben schon einige angemerkt, Selbst ruhig bleiben!
1) du bist ja nicht gemeint
2) was die beiden Kontrahenten da abziehen ist meist Natur.
3) weil es meist aktive Rüden sind
4) bei Rüden entscheidet die Sympathie
5) es also gelassen sehen
6) sich nicht vom anderen Frauchen/Herrchen beeindrucken lassen, denn meist poebeln deren
Wuffs ja mit.
LG
 
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Babs
22. Feb. 11:30
Also Poldi hat auch ein paar Erzfeinde. Allerdings nur bei uns in der unmittelbaren Umgebung. Fahre ich mit ihm zum spazieren woanders hin, hat er supertolle Hundebegegnungen. Es scheint also eher ein territoriales Problem zu sein. Stehen bleiben funktioniert bei uns gar nicht. Da steigert sich Poldi viel zu sehr in die Situation rein. Ich glaube es ist wie bei vielen Dingen. Man muss es einfach ausprobieren. Was beim einen hilft funktioniert beim anderen gar nicht. Meine Hundetrainerin meinte, sie würde gar nicht verstehen, warum sich so viele Hundehalter den Stress machen und immer wieder die Konfrontation suchen statt auszuweichen. Seit ich das mache, klappt alles viel besser. Immer kann man natürlich nicht ausweichen. Manchmal kommt auch jemand um die Ecke und ich bin in der Situation so überrascht, dass ich alles falsch mache 🙈 ich versuche, mich darüber gar nicht mehr so zu ärgern und es beim nächsten mal besser zu machen. War ein paar Monaten war eine Situation eskaliert und ich habe mich richtig geärgert und Poldi mal eine richtige Ansage gemacht. Das hat auch richtig gut geholfen. Bisher sah mein Training ausschließlich positiv aus, aber die Ansage hat er scheinbar mal gebraucht. Er bellt zwar seine erzfeinde immer noch an, beruhigt sich aber schon viel viel schneller.
Ja, genau. Ich habe jetzt auch nur von der Situation gesprochen, wenn man schon mitten in der Eskalation steckt. Es gibt 1000 Situationen und man muss für sich den Weg finden und gehen, der zum Ziel führt. Es kommt immer darauf an, was ICH als Endbild haben möchte. Ich finde mich ungern mit der Lösung ab:" Mein Hund muss es nur aushalten können." Ich möchte, dass mein Hund versteht und von sich aus eine Lösung anbietet. Dafür brauche ich aber seinen Lösungsweg bzw. schau mir an, wie ER Konflikte löst.
Newton war an der Leine sehr reaktiv in seiner Pubertät. Vorher war alles super. Ich habe alles "Handelsübliche" ausprobiert, aber auf das Naheliegendste bin ich erst gekommen, als ich mir sein Verhalten kurz vor Hundebegegnungen angeschaut habe. Ich habe mich gefragt, warum habe ich sein Schnuppern immer unterbrochen? Genau, wir müssen nach den gesellschaftlichen Vorstellungen vorbildlich dran vorbeigehen. OMG, wie egoistisch von mir. Also habe ich sein Schnuppern nicht mehr unterbunden und siehe da, keine Reaktion mehr an der Leine. Es war SEIN natürliches Verhalten. Sich abwenden und Stress übers Schnuppern abbauen. Das braucht er heute nicht mehr.

Dann habe ich mir angeschaut, was er für ein Typ ist, sich ankündigende Konflikte bei anderen Hunden, zu regeln. Er läuft mit weichem Körper zwischen die Streithähne, unterbricht also die Situation und wartet ab, ob das schon ausreicht. Liegt noch immer ein Knistern in der Luft, eröffnet er einen Konflikt mit dem, der den Streit proviziert und maßregelt diesen. Aber nicht mit geplärre, sondern für diesen Hund angemessen. Leichte Warnungen bishin zu passiver Demut zeigen lassen. Was es eben braucht, um den Konflikt der Streithähne zu lösen. Alles passiert IN der Situation.

Fühlt er sich nicht verantwortlich, dann bleibt er aus der Situation raus und macht sein Ding.
Sein Verhalten bei den beiden Streithähnen habe ich in unsere Erzfeindsituationen übernommen. Situation entspannt unterbrechen, indem ich mich dazwischen stelle. Ihn beobachten, schauen ob das reicht und wenn nicht, dann eröffne ich den Konflikt und fordere seine Aufmerksamkeit ein, aber ohne Druck und schaue dann, was es braucht. Mehr Druck, weniger Druck, braucht es auch mal ein Demutsverhalten ...

Ich versuche hier in den Threads immer nur meine Erfahrungen weiterzugeben. Was man daraus macht oder ob es zu einem passt, ist jedem selber überlassen. Vielleicht eröffnet es einen anderen Blickwinkel oder führt eine zündende Idee herbei, oder man findet es blöd, nicht für sich geeignet ...
 
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Mig
22. Feb. 11:54
Hmmm...ich sehe halt nicht viel Sinn darin, in einer Konfliktsituation zu verbleiben und selber etwas zu "regeln", wenn ich nicht zuletzt erreichen will, das diese Konflikte irgendwann garnicht mehr entstehen und Hund versteht, dass es schlicht nichts zu regeln gibt. Ich renn ja auch nicht hysterisch davon, sondern dreh ab mit der Einstellung "Na aber sicher nicht. Interessiert mich null, geht uns nix an, wir gehen weiter." Gibt es einen Grund, warum man lernen müsste, in der Konfrontation mit Rivalen auszuharren...? Vielleicht überseh ich ja was...
Joe, du hast einen intakten Rüden. Vergiss das nicht. Das ist, bei einigen mehr bei anderen weniger, Teil der Natur.
Mann kann es etwas Händeln aber, je nach Wuffs, eben nicht ganz abstellen.
Just my 2 Cent.
 
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Babs
22. Feb. 11:59
Joe, du hast einen intakten Rüden. Vergiss das nicht. Das ist, bei einigen mehr bei anderen weniger, Teil der Natur. Mann kann es etwas Händeln aber, je nach Wuffs, eben nicht ganz abstellen. Just my 2 Cent.
Genau, es liegt in ihrer Natur, aber Hunde können m. E. lernen mit diesen Situationen umzugehen. Später sagt man dann dazu, "Souveräner Rüde".
 
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SandrA
22. Feb. 12:42
Ja, genau. Ich habe jetzt auch nur von der Situation gesprochen, wenn man schon mitten in der Eskalation steckt. Es gibt 1000 Situationen und man muss für sich den Weg finden und gehen, der zum Ziel führt. Es kommt immer darauf an, was ICH als Endbild haben möchte. Ich finde mich ungern mit der Lösung ab:" Mein Hund muss es nur aushalten können." Ich möchte, dass mein Hund versteht und von sich aus eine Lösung anbietet. Dafür brauche ich aber seinen Lösungsweg bzw. schau mir an, wie ER Konflikte löst. Newton war an der Leine sehr reaktiv in seiner Pubertät. Vorher war alles super. Ich habe alles "Handelsübliche" ausprobiert, aber auf das Naheliegendste bin ich erst gekommen, als ich mir sein Verhalten kurz vor Hundebegegnungen angeschaut habe. Ich habe mich gefragt, warum habe ich sein Schnuppern immer unterbrochen? Genau, wir müssen nach den gesellschaftlichen Vorstellungen vorbildlich dran vorbeigehen. OMG, wie egoistisch von mir. Also habe ich sein Schnuppern nicht mehr unterbunden und siehe da, keine Reaktion mehr an der Leine. Es war SEIN natürliches Verhalten. Sich abwenden und Stress übers Schnuppern abbauen. Das braucht er heute nicht mehr. Dann habe ich mir angeschaut, was er für ein Typ ist, sich ankündigende Konflikte bei anderen Hunden, zu regeln. Er läuft mit weichem Körper zwischen die Streithähne, unterbricht also die Situation und wartet ab, ob das schon ausreicht. Liegt noch immer ein Knistern in der Luft, eröffnet er einen Konflikt mit dem, der den Streit proviziert und maßregelt diesen. Aber nicht mit geplärre, sondern für diesen Hund angemessen. Leichte Warnungen bishin zu passiver Demut zeigen lassen. Was es eben braucht, um den Konflikt der Streithähne zu lösen. Alles passiert IN der Situation. Fühlt er sich nicht verantwortlich, dann bleibt er aus der Situation raus und macht sein Ding. Sein Verhalten bei den beiden Streithähnen habe ich in unsere Erzfeindsituationen übernommen. Situation entspannt unterbrechen, indem ich mich dazwischen stelle. Ihn beobachten, schauen ob das reicht und wenn nicht, dann eröffne ich den Konflikt und fordere seine Aufmerksamkeit ein, aber ohne Druck und schaue dann, was es braucht. Mehr Druck, weniger Druck, braucht es auch mal ein Demutsverhalten ... Ich versuche hier in den Threads immer nur meine Erfahrungen weiterzugeben. Was man daraus macht oder ob es zu einem passt, ist jedem selber überlassen. Vielleicht eröffnet es einen anderen Blickwinkel oder führt eine zündende Idee herbei, oder man findet es blöd, nicht für sich geeignet ...
Finde ich super spannend, Deinen Blickwinkel☺️

Besonders den Impuls der gemeinsamen Situationsbewältigung und den, das Ziel, das man verfolgt, klar vor Augen zu haben. Immerhin beeinflusst dies ja auch die Gestaltung der konkreten Trainingsmaßnahmen.

Bei mir stand zu Beginn tatsächlich die Beziehungsgestaltung im Zusammenhang mit Stressmanagement im Fokus.
Mein Ziel war es, dass Neo bei hohem Stresslevel (und er geriet völlig außer sich) meine Anwesenheit als entstressend erfährt und ich in meiner Führungsrolle anerkannt und gestärkt werde.
Das bedeutete für mich anfangs - solange unsere Beziehung noch nicht stabil war - allerdings ihn auf Abstand zu auslösenden Reizen zu bringen - aber wichtig, wie Du auch geschrieben hast: dabei im Kontakt mit ihm zu bleiben.
Meine Idee war, dass ich ihn durch Stresserleben hindurch begleite und ihn in Überforderungssitustionen nicht alleine lasse. Sobald er nach Eskalationen wieder ansprechbar war, unterbreitete ich ihm Angebote zur weiteren Entspannung. Die Angebote basierten tatsächlich auch darauf, was ich durch Beobachtungen über Neo’s Verhalten erfahren habe - was tut er von sich aus, um Stress abzubauen? Wie verhält er sich vor und nach stressigen Situationen?

Es ist total hilfreich für ihn, wenn nach Anspannung proaktiv für Entspannung gesorgt wird - eine kurze Freigabe etwa, die er dankbar nutzt, um Stress weiter abzubauen: schütteln, wälzen, kurzes Rennspiel mit wilden Lautäusserungen etc.
Er bleibt dabei von sich aus in Kontakt und interagiert mit mir und so blöd es klingt, ich habe dabei immer das Gefühl, dass er sich total verstanden und abgeholt fühlt - was unsere Beziehung stark gefördert hat.
Manchmal genügt ihm auch Körperkontakt zur weiteren Beruhigung, denn dadurch, dass er es zigfach erfahren hat, hat er Stressminderung und -bewältigung mit meiner Anwesenheit, Kontakt und Nähe verknüpft.

Parallel arbeiten wir daran, dass er sicherer in hündischer Kommunikation wird. Das wirkt sich auch nochmal entspannend auf sein generelles Verhalten - auch an der Leine aus. Mittlerweile eskaliert er einfach nicht mehr derart, dass er völlig aus dem Kontakt fällt und wenn, was wirklich selten ist, sind das kurze Momente.
Somit haben wir die Voraussetzungen geschaffen, dass wir Feindbegegnungen auch ohne den Abstand zu vergrößern, meistern können. Aber es war ein Weg bis dahin und zu Beginn (zumindest für mich) tatsächlich nicht möglich.
 
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Mig
22. Feb. 12:55
Genau, es liegt in ihrer Natur, aber Hunde können m. E. lernen mit diesen Situationen umzugehen. Später sagt man dann dazu, "Souveräner Rüde".
Wie ich sagte der eine ist so der andere so. Jeder Rüde ist individuell. Gratuliere wenn du einen souveränen Rüden hast.
 
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Bettina
22. Feb. 12:59
Ja, genau. Ich habe jetzt auch nur von der Situation gesprochen, wenn man schon mitten in der Eskalation steckt. Es gibt 1000 Situationen und man muss für sich den Weg finden und gehen, der zum Ziel führt. Es kommt immer darauf an, was ICH als Endbild haben möchte. Ich finde mich ungern mit der Lösung ab:" Mein Hund muss es nur aushalten können." Ich möchte, dass mein Hund versteht und von sich aus eine Lösung anbietet. Dafür brauche ich aber seinen Lösungsweg bzw. schau mir an, wie ER Konflikte löst. Newton war an der Leine sehr reaktiv in seiner Pubertät. Vorher war alles super. Ich habe alles "Handelsübliche" ausprobiert, aber auf das Naheliegendste bin ich erst gekommen, als ich mir sein Verhalten kurz vor Hundebegegnungen angeschaut habe. Ich habe mich gefragt, warum habe ich sein Schnuppern immer unterbrochen? Genau, wir müssen nach den gesellschaftlichen Vorstellungen vorbildlich dran vorbeigehen. OMG, wie egoistisch von mir. Also habe ich sein Schnuppern nicht mehr unterbunden und siehe da, keine Reaktion mehr an der Leine. Es war SEIN natürliches Verhalten. Sich abwenden und Stress übers Schnuppern abbauen. Das braucht er heute nicht mehr. Dann habe ich mir angeschaut, was er für ein Typ ist, sich ankündigende Konflikte bei anderen Hunden, zu regeln. Er läuft mit weichem Körper zwischen die Streithähne, unterbricht also die Situation und wartet ab, ob das schon ausreicht. Liegt noch immer ein Knistern in der Luft, eröffnet er einen Konflikt mit dem, der den Streit proviziert und maßregelt diesen. Aber nicht mit geplärre, sondern für diesen Hund angemessen. Leichte Warnungen bishin zu passiver Demut zeigen lassen. Was es eben braucht, um den Konflikt der Streithähne zu lösen. Alles passiert IN der Situation. Fühlt er sich nicht verantwortlich, dann bleibt er aus der Situation raus und macht sein Ding. Sein Verhalten bei den beiden Streithähnen habe ich in unsere Erzfeindsituationen übernommen. Situation entspannt unterbrechen, indem ich mich dazwischen stelle. Ihn beobachten, schauen ob das reicht und wenn nicht, dann eröffne ich den Konflikt und fordere seine Aufmerksamkeit ein, aber ohne Druck und schaue dann, was es braucht. Mehr Druck, weniger Druck, braucht es auch mal ein Demutsverhalten ... Ich versuche hier in den Threads immer nur meine Erfahrungen weiterzugeben. Was man daraus macht oder ob es zu einem passt, ist jedem selber überlassen. Vielleicht eröffnet es einen anderen Blickwinkel oder führt eine zündende Idee herbei, oder man findet es blöd, nicht für sich geeignet ...
Super😁...das bedingt jedoch auch soziales verhalten des gegenüber was bei uns bei den zwei/drei "problematischen hundebegegnungen" und "überraschungs um die ecke schiessenden" nicht vorhanden ist...deswegen "meiden" wir solche situs und alles ist gut so wie es jetzt ist...rosi spiegelt halt stark und da geht garnix mit in der situ umlenken...bei uns gilt vor ecken: ist rosi entspannt und das sieht man bei ihr sehr gut gehen wir weiter und es is nix...ist sie mächtig am schnuppern und die rute unruhig wir ein anderer weg gewählt...du hast recht...letztendlich ist es bei jedem hund anders und jeder muss es selbst rausfinden👍...mitten in der eskalation gibt es bei uns so gottseidank erstmal nicht mehr...heisst nicht dass es nie wieder passiert...managment ist gefragt...immer😉