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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Juli

"Notfall"-Reaktion bei Leinenreaktivität

Guinness ist einigen Rivalen in der Gegend gegenüber gerade eine ziemliche Popoöffnung. In den allermeisten Fällen bemerke ich seine Vorzeichen und hab das dann sehr gut im Griff, da kann ich auch ohne sonderliche Umstände normal weitergehen. Aber manchmal verpenn ich das rechtzeitige Reagieren oder es kommt jemand um ein Eck und dann mutiert er zum Monstrum, incl ganz hässliches, geiferndes Knurren. Da denkst du, der will den Anderen fressen. Ich find das derart GACK!, dass ich Probleme hab, da vernünftig darauf zu reagieren, meist werd ich dann auf Guinness ärgerlich und wir enden in einem Gerangel um Kontrolle. Ich möchte mir jetzt dafür eine Notfall-Reaktion zurechtlegen, um diesem Blödsinn entgegenzusteuern, möchte aber gleich von vorne weg "Nebenwirkungen" möglichst vermeiden - also zB wenn ich G einfach kurz nehmen und stehen bleiben würde, könnte er daraus schließen wenn er steht und geifert, geht der Rivale weg...? Habt ihr vielleicht Vorschläge, was eine sinnvolle Reaktion sein könnte, wenn er bereits ausgelöst hat?
 
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Dogorama-Mitglied
12. Juni 17:37
Ja damit hat sie auch irgendwo recht du erwartest eine zu hohe Genauigkeit und Kritisierst auch mich zum Beispiel wenn diese nicht gegeben ist. Ich Versuche etwas mit meinen Worten zu erklären was ich für vörderlich oder sinnvoll erachte. Ich würde mir nie anmaßen das dies Gesetz, Vorschrift oder wissenschaftliche erwiesen oder sonst irgendwas ist. Nein ich versuche mit meinen Beiträgen Hilfe zu geben. Und das ganz ohne daraus gleich ein Fachgespräch zu machen. Ob das für jemanden passt muss jeder für sich selbst entscheiden. Das hatte ich dir glaube ich schon einmal versucht zu erklären.
Ich finde es wenig sinnvoll, über Sachen zu reden, wenn man sich nicht dafür interessiert, was die Sachen eigentlich sind oder wie man von ihrem besseren Verständnis profitieren kann.

Aber das sehen Viele offenbar anders, also Thema hier beendet.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Juni 17:43
Meine Absicht ist kein Bashing. Es gibt nur einen Unterschied zwischen korrekt und überkorrekt. Die Fachbegriffe haben nichts mit der Bedeutung von Bindung im Allgemeinen zu tun. Sie beschreiben nur die Arten, aber nicht die Bedeutung von Bindung ansich. Bindung geschieht auf einer tieferen emotionalen Ebene, während die Beziehung eine viel lockerere Sache ist. Das kann der Opi sein, der einmal die Woche die Leckerlis an den Hund verteilt. Da gibt es die Beziehung, aber eben nicht die Bindung. Wogegen zwischen der Bezugsperson des Hundes und dem Hund immer eine Bindung besteht, wie auch immer die aussehen mag. Bindung setzt auch immer Beziehung voraus, wogegen eine Beziehung auch ohne Bindung bestehen kann. Dafür muss man nicht noch tiefer gehen. Das meine ich mit „verkopft“, weil man ganz schnell einfach mal Dinge „zerdenkt“, wo es gar nicht nötig ist. Mir persönlich ist es jetzt gerade auch egal, ob jemand meint, das Hundeerziehung irgendwas mit Bindung zu tun hat. Derjenige wird zwangsläufig an der Beziehung arbeiten, weil man an der Bindung nicht wirklich „arbeiten“ kann. Denn Bindung entsteht durch das Zusammenleben, die guten Gefühle, die man durch‘s Füttern, Pflegen, Streicheln und einfach nur durchs ständige Zusammensein auslöst. Die verschiedenen Bindungsarten wiederum, können durch Störfaktoren entstehen, die wiederum wieder unzählig in ihrer Art und Ausprägung sein können. Aber auch das geht wieder viel zu weit für Otto-Normal-Hundehalter, der einfach nur wissen will, wie er eine verständliche Kommunikation mit seinem Hund aufbauen kann. Ich möchte nicht bashen, sondern darauf hinweisen, dass man alles auch immer komplett zerdenken kann. Und dann kommen diese Fragen zum Video auf „Könnte das bei der Mutter sein wollen vom Hund, nicht auch konditioniert sein?“ Ja, könnte es. Aber denkst Du nicht, dass ein zertifizierter Hundetrainer mit Spezialisierung auf das betreffende Thema und jahrzehntelanger Erfahrung, das nicht schon im Vorhinein, im Zuge der Anamnese abgefragt und geklärt hat? Das meine ich mit zerdenken. Ich könnte auch behaupten, der Hund kontrolliert die Mutter. Aber das gibt eben die komplette Geschichte um das Zusammenleben und die Anamnese und die Art und Weise, wie der Hund sich bewegt nicht her und wird daher auch nicht in den Raum gestellt.
Was du da beschreibst ist nicht Bindung, was der Herr im Video beschreibt ist auch nicht wirklich Bindung.

Zu verstehen, was Bindung wirklich bedeutet, worauf sie Einfluss hat und wie und wodurch eine sichere Bindung etabliert werden kann, hat imho sehr grossen praktischen Nutzen.

Wer sich dafür nicht interessiert, kann es aber auch jederzeit lassen.

Ende des Themas hier, wenn gewünscht bitte eigenen Thread dazu erstellen.
 
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Yvonne
12. Juni 17:49
Nein, Bindung ist nicht das, was den Hund zum Menschen zieht und es ist auch sowas von nicht egal, wie eine Bindung aussieht. Die Bindungsarten beschreiben die Art, wie ein Lebewesen seine Bezugspersonen wahrnimmt bzw wie diese sich ihm gegenüber verhalten - vereinfacht gesagt verlässlich, unzuverlässig, wankelmütig, beängstigend.
Bei der Wahl, wem der Hund letztlich folgt, ist die Art der Bindung egal. Es zeigt nur, dass eine Bindung besteht.
Der Hund kann freudig folgen, mit aufmerksam aufgestellten Ohren und lockerem Körper. Er kann aber auch meidig folgen, mit angelegten Ohren und tief getragener Rute und mit beschwichtigender Körperhaltung.

Welche Bindung auch immer, er wird folgen 🤷🏻‍♀️
 
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Jörg
12. Juni 17:49
Am besten einen mit der Überschrift "Gut gemeinte mit eigenen Worten erklärte Ratschläge durch Fachgespräch zerlegen so das keiner mehr weiß worum es im eigentlichen geht"
 
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Yvonne
12. Juni 17:55
Was du da beschreibst ist nicht Bindung, was der Herr im Video beschreibt ist auch nicht wirklich Bindung. Zu verstehen, was Bindung wirklich bedeutet, worauf sie Einfluss hat und wie und wodurch eine sichere Bindung etabliert werden kann, hat imho sehr grossen praktischen Nutzen. Wer sich dafür nicht interessiert, kann es aber auch jederzeit lassen. Ende des Themas hier, wenn gewünscht bitte eigenen Thread dazu erstellen.
Ich hatte diesen Thread leider nicht komplett verfolgt und es kann sein, dass Du Bindung schon irgendwo erklärt hattest.
Das habe ich dann leider nicht mitbekommen.
In Deinen, keine Ahnung wie vielen letzten Beiträgen dazu, hast Du Bindung leider nicht erklärt.
Vielleicht hätte das zum Verständnis beigetragen.

Daher entschuldige ich mich, wenn ich den zutreffenden Beitrag nicht gesehen und gelesen habe.

Ich wünsche trotz allem einen schönen Abend.

Noch kurz als Nachtrag:
Ich habe noch einmal recherchiert und das, was ich und auch Herr Baumann als Bindung erklärt, das liest man als Erklärung in den verschiedensten zur Verfügung stehenden Quellen, egal ob allgemeine Quelle oder von Hundetrainern, Hundeverhaltenstherapeuten und sogar bei der Erklärung von Bindung bei uns Menschen.
Wenn Du da etwas Neues weißt, dann wäre ich interessiert.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Juni 18:30
Ich hatte diesen Thread leider nicht komplett verfolgt und es kann sein, dass Du Bindung schon irgendwo erklärt hattest. Das habe ich dann leider nicht mitbekommen. In Deinen, keine Ahnung wie vielen letzten Beiträgen dazu, hast Du Bindung leider nicht erklärt. Vielleicht hätte das zum Verständnis beigetragen. Daher entschuldige ich mich, wenn ich den zutreffenden Beitrag nicht gesehen und gelesen habe. Ich wünsche trotz allem einen schönen Abend. Noch kurz als Nachtrag: Ich habe noch einmal recherchiert und das, was ich und auch Herr Baumann als Bindung erklärt, das liest man als Erklärung in den verschiedensten zur Verfügung stehenden Quellen, egal ob allgemeine Quelle oder von Hundetrainern, Hundeverhaltenstherapeuten und sogar bei der Erklärung von Bindung bei uns Menschen. Wenn Du da etwas Neues weißt, dann wäre ich interessiert.
Ich hatte Bindung nicht erklärt, weil ich angenommen hatte, dass wer sich dafür interessiert, das mal eben googelt.
Aber ich kann es gerne noch versuchen.

Die Bindungsmodelle beschreiben ursprünglich, in welcher Art Beziehung (in Hinblick auf Verlässlichkeit, Berechenbarkeit, Zugewandtheit) ein Kind zu seinen Bezugspersonen bzw ein abhängiges, sich entwickelndes Lebewesen zu den Lebewesen steht, von denen es abhängig ist und welche Folgen diese spezifischen Beziehungsaspekte auf die emotionale und psychische Entwicklung des Abhängigen haben.

Die Lebewesen, zu denen eine sichere Bindung besteht, werden dabei gerne mit einem Hafen verglichen, von dem aus mutig zum Erkunden und Erfahrungen Samneln aufgebrochen werden kann, in dem Wissen, dass man jederzeit zu ihm zurückkehren kann und er verlässlichen Schutz bietet, wenn Unsicherheit oder Gefahr droht.
 
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R
12. Juni 18:44
Mal so nach vier Monaten Update Anfrage, Ist Guinness immernoch eine Popoöffnung? Und was hat dieser Thread bislang daran verändert?
 
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Dogorama-Mitglied
12. Juni 18:57
Mal so nach vier Monaten Update Anfrage, Ist Guinness immernoch eine Popoöffnung? Und was hat dieser Thread bislang daran verändert?
Nö, er ist keine Popoöffnung mehr. Dieser Thread hat auch durch Ausschlussverfahren sehr dazu beigetragen, einen für uns geeigneten Umgang mit dem Thema zu finden.
 
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Babs
12. Juni 19:07
Ich hatte Bindung nicht erklärt, weil ich angenommen hatte, dass wer sich dafür interessiert, das mal eben googelt. Aber ich kann es gerne noch versuchen. Die Bindungsmodelle beschreiben ursprünglich, in welcher Art Beziehung (in Hinblick auf Verlässlichkeit, Berechenbarkeit, Zugewandtheit) ein Kind zu seinen Bezugspersonen bzw ein abhängiges, sich entwickelndes Lebewesen zu den Lebewesen steht, von denen es abhängig ist und welche Folgen diese spezifischen Beziehungsaspekte auf die emotionale und psychische Entwicklung des Abhängigen haben. Die Lebewesen, zu denen eine sichere Bindung besteht, werden dabei gerne mit einem Hafen verglichen, von dem aus mutig zum Erkunden und Erfahrungen Samneln aufgebrochen werden kann, in dem Wissen, dass man jederzeit zu ihm zurückkehren kann und er verlässlichen Schutz bietet, wenn Unsicherheit oder Gefahr droht.
Vielen Dank für die Definition.

Meinem Verständnis nach sollte eine gesunde Bindung nicht zu einer "emotionalen" Abhängigkeit führen.

Ich selber habe ja auch eine emotionale Bindung zu meinen Hunden, aber bin ja nicht von ihnen abhängig.
 
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Yvonne
12. Juni 19:23
Aber das ist doch genau das, was gesagt wurde.
Bindung setzt Beziehung voraus, die Bindungsmodelle beschreiben die Art der Beziehung.

Aber Beziehung benötigt keine Bindung.
Wo war denn jetzt die ganze Zeit das Problem?
Bin ich zu spät ins Thema eingestiegen?