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Ramona
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zuletzt 9. Sep.

Katastrophale Hundebegegnungen

Hallo liebe Hundeliebhaber, ich stehe vor einer neuen Baustelle. Auf einmal klappen Hundebegegnungen nicht mehr so gut, egal ob frontal oder ein Hund geht nur vor uns her. Es ist nicht bei alles Hunden. Es gibt jetzt nur häufiger Situationen, wo Mojo komplett ausrastet. Die Eskalation beginnt schon einige Meter vorher. Ich versuche ihn da raus zu holen, aber er interessiert sich gar nicht für mein trainiertes „Schau“ oder wenn ich Leckerchen in die andere Richtung zum suchen streue. Er steigert sich rein und wenn ich dann an dem Hund (auch fremde Hunde) vorbei gehen möchte, auch wenn ich ihn bereits mit Kommando „Wechsel“ auf die andere Seite gebracht habe,springt er mir in die Leine vor die Füße und bellt und schnappt nach dem anderen Hund. Ich Grenze ihn dann ein und sage ihm, dass wir weiter gehen. Es ist aber so unangenehm. Ich weiß nicht, woran das liegt und was ich falsch mache. Ganz schlimm ist es auch, wenn ich im social walk mit einem anderen Hund bin und dann kommt uns ein Hund entgegen (da sogar auch im fremden Gebiet). Was ich allerdings unterscheiden kann ist, dass er es überwiegend macht mit dem ausrasten, wenn er sich in seinem Dunstkreis befindet. Also seine Spaziergänge die zuhause in der Umgebung stattfinden. Wenn ich mit ihm woanders bin, (fremdes Gebiet) dann gibt es diese negativen Hundebegegnungen nicht. Kann mir jemand Tipps geben, wie und was ich trainieren kann, damit t negativen Hundebegegnungen nicht noch mehr werden und auch festigen ? Derzeit führe ich ihn an der Führleine mit Geschirr und Halsband gesichert ( Leinenführigkeit), dabei entscheide ich wo er schnuppern und sich lösen darf. Beim Social Walk gönne ich ihm nur das Geschirr mit Leine, dass er sich etwas freier bewegen kann. Die Spaziergänge gestalte ich derzeit schon interessant für ihn mit Suchspielen und Futterbeutel. Da sind wir aber noch am Anfang.
 
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Ilona
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30. Aug. 20:03
Warum läufst du keine Bögen? Wechselst die Strassenseite oder drehst um? Es ist nie ne gute Idee, einen Hund so durch ne Begegnung zu zwingen . Wenn das jetzt aufeinmal wieder auftritt, danm überleg doch mal, ob sich was geändert hat in eurem Alltag. Auch überprüfe mal, ob seine Befürfnisse erfüllt werden auf den Spaziergängen. Manchmal entsteht so eine Reaktivität wenn Bedürfnisse nicht genügend erfüllt werden. Das führt dann auch zu Frust und Frust wird dann an anderer Stelle gezeigt. Auch könnte eine gesundheitliche Komponente dahinter stecken. Also Schmerzen etc. Wenn du schreibst, du entscheidest wo er schnüffeln oder sich lösen darf sagt mir das , das er ganz schön begrenzt wird von dir . Warum machst du das so? Ein Hund der pinkeln muss, muss pinkeln. Schnüffeln ist ein Grundbefürfnis von Hunden. Wenn du das stark einschränkst führt das wieder zu Frust. Mein Konzept wäre die Spaziergänge entzerren: viel schnüffeln lassen, alles in Ruhe machen, wenn er pinkeln muss, lass ihn an der Stelle pinkeln wo er möchte.( ich rede nicht von markieren ). Du kann die Leinenführigkeit in kurzen Intervallen üben, aber danach sollte wieder der Freizeitmodus sein. Und zwinge deinen Hund nicht durch ne Begegnung . Halte genügend Abstand. Soviel Abstand ohne das er in die Leine geht. Das ruhige schauen bitte loben. Auch mit Leckerli. Lass ihn zu Ende schauen, damit er den Reiz verarbeiten kann . Zum Schluss noch eines: überdenke mal deinen Alltag. Gestalte die Spaziergänge entspannter. Und achte auf genügend Ruhezeiten.
 
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Ilona
30. Aug. 20:03
Warum läufst du keine Bögen? Wechselst die Strassenseite oder drehst um? Es ist nie ne gute Idee, einen Hund so durch ne Begegnung zu zwingen . Wenn das jetzt aufeinmal wieder auftritt, danm überleg doch mal, ob sich was geändert hat in eurem Alltag. Auch überprüfe mal, ob seine Befürfnisse erfüllt werden auf den Spaziergängen. Manchmal entsteht so eine Reaktivität wenn Bedürfnisse nicht genügend erfüllt werden. Das führt dann auch zu Frust und Frust wird dann an anderer Stelle gezeigt. Auch könnte eine gesundheitliche Komponente dahinter stecken. Also Schmerzen etc. Wenn du schreibst, du entscheidest wo er schnüffeln oder sich lösen darf sagt mir das , das er ganz schön begrenzt wird von dir . Warum machst du das so? Ein Hund der pinkeln muss, muss pinkeln. Schnüffeln ist ein Grundbefürfnis von Hunden. Wenn du das stark einschränkst führt das wieder zu Frust. Mein Konzept wäre die Spaziergänge entzerren: viel schnüffeln lassen, alles in Ruhe machen, wenn er pinkeln muss, lass ihn an der Stelle pinkeln wo er möchte.( ich rede nicht von markieren ). Du kann die Leinenführigkeit in kurzen Intervallen üben, aber danach sollte wieder der Freizeitmodus sein. Und zwinge deinen Hund nicht durch ne Begegnung . Halte genügend Abstand. Soviel Abstand ohne das er in die Leine geht. Das ruhige schauen bitte loben. Auch mit Leckerli. Lass ihn zu Ende schauen, damit er den Reiz verarbeiten kann . Zum Schluss noch eines: überdenke mal deinen Alltag. Gestalte die Spaziergänge entspannter. Und achte auf genügend Ruhezeiten.
 
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Jochen
30. Aug. 20:13
Hallo Ramona, liest sich territorial motiviert. Und wenn ich deinen Hund anschaue, könnte da auch Herdenschutzhund mit drin sein? In jedem Fall würde ich wieder einen Gang runterschalten. Es macht keinen Sinn sehenden Auges in die Eskalation zu marschieren (alleine auch, weil du es befürchtest). Gehe zur Seite, bis seine Individualdistanz gewahrt ist und lasse den anderen passieren. Die Abstandsdistanz langsam reduzieren, immer so, dass es gerade noch geht. Erst wenn das sicher klappt wieder selber gehen, dann auch erst mit Bögen. Darüber hinaus natürlich für viele positive Hundebegegnungen sorgen, dass du und er wieder mehr vertrauen könnt. Viel Erfolg
 
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Joe
30. Aug. 20:19
Wie lief denn das bisher bzw wie hat das Problem begonnen? Die letzten 3 Jahre absolut kein Thema und dann aus heiterem Himmel plötzlich Eskalation?
 
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Ramona
30. Aug. 22:49
Wie lief denn das bisher bzw wie hat das Problem begonnen? Die letzten 3 Jahre absolut kein Thema und dann aus heiterem Himmel plötzlich Eskalation?
Anfangs war er viel zu unsicher. Bei Hunden die ihn zuerst angepöbelt haben, hab ich keine Chance mehr. Da funktioniert es gar nicht mehr.
 
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↫𝑱𝒂𝒔𝒎𝒊𝒏
30. Aug. 23:28
Das es unangenehm ist vor Anderen,ist zwar verständlich ,aber zweitrangig und muss man ganz schnell ablegen. Dieses Gefühl festigt sich in dir und ihr beiden schaukelt euch noch gegenseitig hoch. Eins meiner Pubertiere kann und konnte generell nicht gut mit einigen fremden Hunden bevorzugt anderen Rüden ,ich weiß also wie ätzend das ist🙄.Fangt wieder kleiner an(lieber ein Erfolg auf 100m als es näher erzwingen zu wollen und Drama zu haben) und beobachte dich und ihn mal genauer. Bist du generell derzeit gestresster als sonst? Er ? Da es zuvor ja zu klappen schien?
 
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Sylvi
30. Aug. 23:51
Hallo Ramona in deiner Beschreibung steht das dein Hund ein Angsthund ist. Bei ängstlichen Hunden ist es für sie wichtig ihre Umgebung scannen zu dürfen um sich sicherer zu fühlen. Deshalb würde ich ihn nicht so eingrenzen was das schnüffeln und erkunden angeht. Eventuell solltest du etwas lockerer an die Sache ran gehen. Das heißt weniger angespannt, denn das spüren Hunde und denken dann erst recht der muss ja gefährlich sein. Um bei euch mal den Stress und Druck rauszunehmen würde ich versuchen ihm mehr Abstand und Raum zu geben. Das heißt nicht Hundebegegnungen komplett zu meiden, aber ihm den Abstand den er braucht zu geben wo er noch entspannt sein kann. Du solltest da Vorrausschauend agieren. Belohne ihn in ruhigen Momenten und reduziere Stressige Situationen. Nach und nach kann man den Abstand reduzieren.
 
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Maike
31. Aug. 00:51
Hallo Ramona, es macht denke ich Sinn ist, genau das zu trainieren, was du dir in Hundebegegnungen wünschst: Ruhe und Souveränität?! Mojo muss lernen, dass nichts passiert, wenn er andere Hunde anbellt und dass dieses Verhalten keinen Zweck hat. Deswegen möchte ich dir gerne Ruheübungen mit Mojo empfehlen, besonders in Gegenwart anderer Hunde. Setz dich zum Beispiel auf eine Parkbank oder auf den Rasen, wo ihr andere Hunde beobachten könnt, aber noch genug Abstand habt, damit Mojo sich nicht sofort aufregt. Wenn es dir Sicherheit gibt, kannst du ihn auch an der Bank anbinden. Sucht euch dafür entweder einen Ort wo viele Hunde vorbeilaufen oder gezielt ein paar Trainingspartner. Wichtig: wenn er durchbellt oder quietscht, dann seid ihr zu nah dran. Wenn er anfängt zu bellen, reagiere nicht sofort. Warte ab, bis er sich beruhigt hat, und belohne ihn dann ruhig mit einem sanften Lob oder einem Leckerchen. Das hilft ihm, zu verstehen, dass ruhiges Verhalten die gewünschte Reaktion ist. Ich persönlich verzichte auf die Belohnung mit Leckerlies, da ich diese eher als eine Art Bestechung für ein gewünschtes Verhalten sehe und so schnell Reaktanz entsteht. Aber wenn du damit arbeitest und es für euch funktioniert, kannst du sein ruhiges Verhalten natürlich belohnen. Fang in einer ruhigen Umgebung an und verringere die Distanz zu den anderen Hunden erst, wenn Mojo ruhig bleibt. Geduld ist hier der Schlüssel – je regelmäßiger ihr das übt, desto besser wird Mojo lernen, dass Hundebegegnungen keine Aufregung erfordern. Viel Erfolg beim Training! Liebe Grüße, Bathilda 🐶 & Maike
 
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Vivi
31. Aug. 01:02
Anfangs war er viel zu unsicher. Bei Hunden die ihn zuerst angepöbelt haben, hab ich keine Chance mehr. Da funktioniert es gar nicht mehr.
Er war erst unsicher und hat sich aus der Situation heraus gezogen? Und jetzt ist er selbstsicherer und hat als Reaktion pöbeln entdeckt? Er versucht mit einer unangenehmen Situation umzugehen. Grundsätzlich ist das Pöbeln besser als die Angst. Mit Pöbeln kann man arbeiten, mit Angst nicht (gut). Ich hatte eine ähnliche Entwicklung hier. Von panisch - ängstlich - pöbelig - souverän (zumindest meistens). Den letzten Schritt haben wir über große Bögen erreicht. Bei Hundebegegnungen habe ich Pico angesprochen (im übertragen Sinne, er hört kaum was) und dann nur ihm zusammen einen großen Bogen gemacht. Mit der Zeit wurden die Bögen kleiner. Irgendwann ging das auch im Freilauf und inzwischen sind sogar Begegnungen mit fremden Hunden, ohne Management meinerseits, möglich. Wichtig ist den Punkt zu erkennen bevor dein Hund sich anspannt. Und das kann auch 200m vor dem anderen Hund sein. Bevor sich das aufbaut signalisierst du "Ich übernehme, wir lösen das mit einem Bogen" und übernimmst die Führung. Du schreibst von einigen Metern, das ist sehr sehr nah. Wenn du dich unsicher damit fühlst, dann kann ein Trainer helfen. Manchmal sorgt der Blick von außen für eine neue Perspektive. Ein neuer Trainingsansatz kann da echt hilfreich sein.
 
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Daniela mit
31. Aug. 01:22
Darf ich fragen, was ihr gemacht habt, als er noch unsicher war und sich zurückgezogen hat? Habt ihr da Hundekontakte zugelassen? Es kann natürlich auch sein, dass er noch immer unsicher ist und einfach eine neue Strategie testet, weil der Rückzug ihm nicht das gewünschte Resultat brachte. So nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" ich verschaffe mir mit großer Klappe mehr Distanz.
 
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Heike
31. Aug. 01:34
Macht er es nur bei bestimmten Fremdhunden? Oder auch bei Fremdhunden die ruhig und ohne Reaktionen auf ihn zu kommen? Bei Suki hat e geholfen, wenn beide mit ausreichend Abstand nicht vorbeigehen, sondern einfach mal stehenbleiben. Sie beruhigte sich dann wieder und wurde dann belohnt. Das aggressive Verhalten wird verstärkt, wenn der Hund dadurch das Gefühl hat den anderen Hund mit dem Getöse vertreiben zu können. Funktioniert das nicht, tritt oft wieder Ruhe ein die man durch Belohnung positiv verstärken kann. Es muss trotzdem genug Abstand vorhanden sein und ein Trainingspartner der nicht in die Pöbelei einsteigt.