Ob die Ary gerne (mehr) Kontakte hätte oder nicht lässt sich anhand dieser Situation meiner Meinung nach gar nicht beurteilen, nur das diese Begegnung für die involvierten Hunde kein Gewinn war.
Ihr kennt euch 5 Monate, die Hündin hat wohl Umweltängste.
Gleichzeitig hast du viele Hoffnungen und Wünsche, die das Leben mit Hund zu sein hat. Vorstellungen und Erwartungen. Das finde ich erstmal menschlich und auch normal ☺️
Bei jemanden mit dem man viel Zeit verbringt finde ich es sinnvoll genau hinzuschauen, wer dieser Charakter, diese neue Persönlichkeit überhaupt ist. Was mag dein Hund, was mag er nicht? Welche Erwartungen und Wünsche hat dein Hund, wie möchte er mit Dingen umgehen, welche Ressourcen und Möglichkeiten hat er bereits dafür? Wer kann und möchte Ary überhaupt sein? Dazu kann ich eigentlich so gut wie alle Bücher von der Ulli Reichmann empfehlen. Die ist aktuell auch in den letzten Zügen über ein Buch zu Hundebegegnungen, vielleicht ist das für euch bald auch interessant, wenn es erscheint.
Häufig versperren einem die eigenem Erwartungen dazu, wie der eigene Hund zu sein hat, die Möglichkeit ihn in mit all seinen Facetten wahrzunehmen. Ein Hund der unsicher ist, möchte sich womöglich in erste Linie sicher fühlen und benötigt ggf. einen Partner der ihm dabei hilft und unterstützt.
Einen Partner auf den er sich verlassen kann, der hilfreich und zu seinen Gunsten agiert, statt ihn in Situationen reinzuführen, die er sehr gerne wahrscheinlich noch nicht gut bewältigen kann.
Also mal ganz unabhängig von Hundebegegnungen.
Der kleine Weiße folgt seiner Person die sehr zügig geradeaus weitergeht, ohne zu schauen, wie die Begegnung abläuft. Hier wird sich für ein richtiges Kennenlernen keine Zeit genommen. Der Bordermix steht nahezu mittig auf dem Weg und somit bleibt dem Kleinen nahezu gar keine Möglichkeit kontaktfrei (außer Augen zu und durch, was nicht jeder kann/ möchte und auch nicht unbedingt sinnvoll ist) weiterzugehen. Das würde ich dabei berücksichtigen, wenn man nun ebenfalls anfängt das Verhalten des kleineren Hundes in der Situation mit zu beurteilen.
Ich würde wohl das Training erstmal hinten anstellen und ihm stattdessen erstmal vermitteln, dass seine Menschen in seinem Team spielen und sich um seine Belange kümmern.
Am Selbstbewusstsein arbeiten, den Hund ein Gefühl der Selbstwirksamkeit entwickeln lassen und ihm so helfen, zu lernen, dass er durch sein Verhalten Situationen zu seinen Gunsten verändern kann.
Was tut ihr denn nach solch aufregenden Situationen?