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Jessica
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Anzahl der Antworten 71
zuletzt 22. Aug.

Kann aus einer Leinenpöblerin eine nette Artgenossin werden?

Hallo ihr lieben, ich habe eine teilweise freundliche/ teils ängstliche/ pöbelnde / mobbende Hündin aus Rumänien. Als Anfänger arbeiten wir mit Trainern und üben die hundebegegung über Orientierung und leinenführigkeit, weil wir die Hoffnung haben, dass ary irgendwann durchgängig entspannt durchs stadtgeschehen laufen kann. Meine Frage dazu ist: kann ich jetzt schon mal direkt meine Hoffnungen und Wünsche vergessen und einfach akzeptieren, dass sie eben keinerlei Hunde begegnen will/kann und ich sie nicht so oft mit in der Stadt dabei haben kann wie vorgestellt? Oder hat es bei euch geklappt und falls ja, wie lang hat es ungefähr gedauert, bis sich das Verhalten entspannt hat (mir ist bewusst dass es individuell ist, aber ich würde gerne einfach wissen worauf ich mich so einstellen kann, als ungeduldige Person, die jetzt schon nach 5 Monaten die Hoffnung verliert) Wir haben heute wieder ein paar Begegnungen gehabt die allesamt (4 unterschiedliche Hunde) reibungslos und lieb abgelaufen sind. Dann ein Hund den sie attackiert. Unser learning daraus ist, ab jetzt nur noch mit Maulkorb, um Hunde nicht weiter zu gefährden. Ich weiß, in dem Video wurde absichtlich vom Menschen etwas provoziert und nicht ganz richtig gehandelt, aber wir wollten uns eben ihre Kommunikation mit anderen anschauen (was im Nachhinein betrachtet unfair dem anderen gegenüber war). In Zukunft immer großen Bogen gehen ist zwar eine Maßnahme die sich umsetzen lässt aber ich träume noch davon, dass es eben einfach unkompliziert abläuft…
 
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Kimi
20. Aug. 21:07
Sie muß ja nicht jeden mögen, aber benehmen das schon. Meiner war auch schlimm, hab ein dreiviertel jahr gebraucht bis er normal an anderen vorbei geht.
Wie? Ich trainiere mit einer Trainerin seit über einem Jahr und nichts hat sich gebessert 🙈 😂
 
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Elena
20. Aug. 21:15
Ich würde das Verhalten auch gerne verstehen. Was hat das ausgelöst ? Klar, sie muss nicht jeden mögen aber oft kündigt sie schon vorher lautstark an, wenn sie nicht möchte, dass ein Hund näher kommt. Das wird natürlich respektiert. Hier hätten wir sie aus dieser angespannten Position mehr oder weniger rausschleifen müssen, daher vielleicht eher die spontane (falsche) Entscheidung dass sie schnüffeln soll.
Hm also sie hat das schon ganz am Anfang angekündigt finde ich persönlich, sie war ja Mega steif und starr im Blick, du siehst ja auch sie will nicht weiter gehen. Der kleine ist ja schon ein bisschen imposant da rein 😂

Also am Ende, wäre ich dazwischen, des kleinen wegens, weil er körperlich halt nichts zu melden hat. Wären sie gleich groß kann man sich das anschauen, allerdings habt ihr das mit dem zur Seite bzw. weiter ziehen sowieso unbewusst mit angespannt. Also wenn, muss das ohne groß einmischen passieren und wenn sie Schutz bei euch sucht solltet ihr trotzdem da sein. Ich würde sie nicht unbedingt zwingen in fremdhundekontakte. Wäre sie selbst interessiert ist das kein Thema. Es wäre natürlich toll, wenn sie lernt „da kommt ein Hund, aber der geht auch wieder und wenn er kurz näher kommt, passiert nichts“. Allerdings hab ich da keine Tipps, das klappt bei meinem noch nicht. Wir können an anderen ohne Probleme vorbei, solang er in der Nähe des Besitzers bleibt, aber wenn er direkt kommt, dann verbellt er ihn.. und am Ende denke ich persönlich, dass ich ihn dazu nicht zwingen muss
 
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Elena
20. Aug. 21:22
Hm also sie hat das schon ganz am Anfang angekündigt finde ich persönlich, sie war ja Mega steif und starr im Blick, du siehst ja auch sie will nicht weiter gehen. Der kleine ist ja schon ein bisschen imposant da rein 😂 Also am Ende, wäre ich dazwischen, des kleinen wegens, weil er körperlich halt nichts zu melden hat. Wären sie gleich groß kann man sich das anschauen, allerdings habt ihr das mit dem zur Seite bzw. weiter ziehen sowieso unbewusst mit angespannt. Also wenn, muss das ohne groß einmischen passieren und wenn sie Schutz bei euch sucht solltet ihr trotzdem da sein. Ich würde sie nicht unbedingt zwingen in fremdhundekontakte. Wäre sie selbst interessiert ist das kein Thema. Es wäre natürlich toll, wenn sie lernt „da kommt ein Hund, aber der geht auch wieder und wenn er kurz näher kommt, passiert nichts“. Allerdings hab ich da keine Tipps, das klappt bei meinem noch nicht. Wir können an anderen ohne Probleme vorbei, solang er in der Nähe des Besitzers bleibt, aber wenn er direkt kommt, dann verbellt er ihn.. und am Ende denke ich persönlich, dass ich ihn dazu nicht zwingen muss
Aber ich denke nicht das sie nicht sozial sein kann, allerdings haben wir dazu zu wenig Infos. Wenn ihr sie in den Kontakt mit anderen lasst, spielen sie denn richtig mit z.B abwechselndem jagen und fordern sich beide Hunde gegenseitig auf? (Meine eher hundefreunde, bei fremden ist das ja meist eher abchecken anstatt ein Spiel)

In dem Video ist das ganz halt wie du sagst alles schlecht gemanagt und ehrlich gesagt, sehe ich da gar nicht sooooo einen Riesen Fehler bei ihr, denn sie kündigt direkt an dass sie Abstand will. Der kleine ist immerhin einen kleinen Bogen am Ende gelaufen, aber das hat ihr nicht gereicht, und ich finde auch das sieht man.

Kommt sie von der Straße? Da ist es ja auch nicht so gang und gebe solche nahen Interaktionen mit fremden Hunden, normal gehen die sich eher aus dem Weg. Im Alltag mit dem Menschen ist das halt nicht machbar und für viele Hunde eher ein Probleme, wenn man es nicht unbedingt trainiert oder halt von Anfang an eine große Sache draus macht
 
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Sonja
20. Aug. 23:09
Du hast ja selbst geschrieben, dass die Situation absichtlich provoziert wurde, und das nicht ganz richtig war. Es war aber vor allem Deiner Hündin gegenüber unfair, sie in diese Situation zu zwingen. Wenn sie ab und zu pöbelt, muss man solche Situationen doch nicht noch künstlich herbeiführen. Und wenn man es doch tut, muss man die Körpersprache der eigenen Hündin im Blick behalten und darauf reagieren.

Ary lebt jetzt 5 Monate bei Euch. Das ist zu kurz für eine tiefe, vertrauensvolle Beziehung. Sie weiß noch nicht, dass sie sich auf Euch verlassen kann. Und durch solche Aktionen wie in dem Video lernt sie höchstens, dass sie es nicht kann.

Friedliche Hundebegegnungen sind schon erstrebenswert. Hundekontakte sind meistens nur der Wunsch des Menschen. Selbst wenn Du Dich mit jemandem unterhältst, müssen die Hunde keinen Kontakt aufnehmen.
Du schreibst, dass es gute Hundekontakte gibt. Warum beschränkt Ihr Euch nicht erst mal darauf? Lass Ary ganz viele positive Hundekontakte zu wenigen ausgewählten Hunden haben. Dann hat sie die so wichtigen Sozialkontakte zu Artgenossen, wird allmählich sicherer im Umgang mit Hunden, und für Euch wäre das deutlich entspannter.
Die lange Leine würde ich beibehalten, sofern niemand dadurch gefährdet wird, aber einen Maulkorb aufzusetzen finde ich eine super Idee.

Das Video zu interpretieren ist schwierig. Es beginnt mitten im Geschehen, Ary hat den Hund bereits gesehen und fixiert. Und sie zeigt Euch die Strategie, die sie gerne weiter verfolgt hätte: Stehenbleiben.
Wenn ein Hund noch nicht weiß, was er von einer Begegnung halten soll, oder wenn sie ihm unangenehm ist, wird er in der Regel versuchen, auszuweichen. Das kann man mit Umdrehen oder Bogen laufen ermöglichen.
Geht das nicht, bleiben Hunde stehen, halten inne, um die Situation einschätzen zu können. Das hat Ary versucht, aber sie wurde weiter gezerrt.
Ary wusste auch, dass die Leine ihr Fiddeln nicht erlauben würde, also blieb ihr nur der Angriff. Ihr habt sie dazu gezwungen.
Interessant für die Problemlösung wäre aber, wie es zu dem Fixieren gekommen ist, und das sieht man in dem Video nicht.

Ihr arbeitet mit "Trainern". Mehrzahl? Habt Ihr schon öfter gewechselt? Oder habt Ihr mehrere Trainer*innen parallel?
Für Ary ist es wichtig, dass Ihr Stabilität in Ihr Leben bringt. Trainer- und Strategiewechsel sind da kontraproduktiv. Natürlich könnt Ihr wechseln, wenn der eingeschlagene Weg nichts bringt, das solltet Ihr sogar. Aber ein guter Trainer hat immer noch eine Strategie parat, wenn die bisherigen Versuche gescheitert sind. Mit so einem Trainer, der idealerweise rein positiv arbeitet, kriegt Ihr irgendwann auch hin, mit einem entspannten Hund friedlich durch die Stadt zu laufen.
 
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Lisa-Eileen
21. Aug. 04:55
Wie? Ich trainiere mit einer Trainerin seit über einem Jahr und nichts hat sich gebessert 🙈 😂
Ist halt jeder anders, manche brauchen länger oder ihr habt vielleicht noch nicht den richtigen Ansatz gefunden.
 
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Jessica
21. Aug. 05:39
Danke für eure ausführlichen Antworten. So ein realitycheck ist ab und an mal nötig.
 
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Liane
21. Aug. 05:55
Wie? Ich trainiere mit einer Trainerin seit über einem Jahr und nichts hat sich gebessert 🙈 😂
Kommt immer auf den Hund an. Trainer, Hundeschule hatte ich noch nie. Meiner hat gebissen usw. Dafür ist er jetzt top. Nur noch Freilauf, kann zu jeden hin. Manche brauchen Jahre bis ihr Hund einigermaßen funktioniert.
 
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Sonja
21. Aug. 06:05
Wie? Ich trainiere mit einer Trainerin seit über einem Jahr und nichts hat sich gebessert 🙈 😂
Wenn sich nach über einem Jahr nichts gebessert hat, ist es entweder der falsche Trainingsansatz für Dich und Deinen Hund, oder er wird falsch umgesetzt. In beiden Fällen hätte Deine Trainerin schon längst helfen müssen.
 
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Sonja
21. Aug. 06:06
Kommt immer auf den Hund an. Trainer, Hundeschule hatte ich noch nie. Meiner hat gebissen usw. Dafür ist er jetzt top. Nur noch Freilauf, kann zu jeden hin. Manche brauchen Jahre bis ihr Hund einigermaßen funktioniert.
Deine Erfolgsstory ist ja toll! Mich würde auch interessieren, WIE Du das trainiert hast.
 
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Liane
21. Aug. 06:24
Deine Erfolgsstory ist ja toll! Mich würde auch interessieren, WIE Du das trainiert hast.
Kann ich dir gerne mal schreiben, bin nur grad leider in der arbeit.