Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Hund verteidigt aggressiv Erbrochenes

Verfasser-Bild
Amy
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 28
zuletzt 25. Sep.

Hund verteidigt aggressiv Erbrochenes

Gerade das erste mal eine sehr unangenehme Situation gehabt, über die ich mich gerne austauschen möchte: Hund hat zum ersten mal in meinem Beisein erbrochen, erste Reaktion war natürlich, Zewa holen und es wegmachen wollen. Doch dann das Problem: sobald ich mich versucht habe dem Erbrochenen zu nähern, hat Benji nach mir geschnappt, ob er wirklich zugebissen hätte, kann ich nicht richtig einschätzen, aber ich hatte das erste mal wirklich Angst. Bin dann etwas zurück gewichen. Auf Kommandos wurde gehört, aber nur solange, bis ich wieder versucht habe mich dem Erbrochenen zu nähern. Besitzer angerufen, hat mir erzählt, dass es diese Situation schon einmal gab, und ich es mit leckerli probieren soll. Streicheln, anfassen am Kopf etc war kein Problem, allerdings sobald ich anstalten gemacht habe in Richtung erbrochenes an ihm vorbei zu wollen wurde wieder versucht zu zuschnappen. Habe es dann geschafft, dass Benji mit ins Bad hinter mir kommt, Tür zu, Erbrochenes wegwischen. Danach ist er zu der Stelle wo das erbrochene lag, hat ein bisschen geschnuppert, realisiert es ist weg und dann war zum Glück wieder alles in Ordnung, und es gab ein kleines Leckerli ind nun liegt er wieder seelenruhig und bequem neben mir im Bett.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Claudia
25. Sep. 06:08
Ich wäre tatsächlich interessiert daran, was passieren würde, wenn man es einfach ignoriert und es erstmal nicht wegwischt.
Ich habe zwei Ideen im Kopf:
-klassische Ressourcenverteidigung
Hier, wie du beschrieben, weglocken
-Unsicherheit, weil er selbst nicht weiß, damit umzugehen
Hier erstmal wieder Normalität reinbringen und zeigen, dass nichts schlimmes passiert ist und du es völlig ok findest
 
Beitrag-Verfasser
Liane
25. Sep. 06:28
Manche Hunde sehen ihre kotze als Ressourcen an. Hat er auf der Straße gelebt, dann machen es manche Hunde um keine Schwäche zu zeigen das es ihnen nicht gut geht anderen Hunden gegenüber.
 
Beitrag-Verfasser
Liane
25. Sep. 06:33
Er bekommt eine Bestätigung wenn er dich anknurrt etc. Würde es bei mir nicht geben. Der würde sich eine fangen.
Sowas muss man ruhig regeln, schlagen geht gar nicht. Weg locken, ihm alternativen anbieten, loben wenn er kommt. Ohne Hektik
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sandra
25. Sep. 06:42
Er bekommt eine Bestätigung wenn er dich anknurrt etc. Würde es bei mir nicht geben. Der würde sich eine fangen.
… so spricht eine - nach eigener Auskunft - Tierphysiotherapeutin und Tierbetreuerin.

Auch wenn Frau Rosenberg mich bereits blockiert hat, hier meine Replik, bezogen auf die Rechtslage:

Es gibt eindeutige Regelungen im Tierschutzgesetz und in der Tierschutz-Hundeverordnung.

Beispielhaft diese:

Grundsatzparagraph 1
TierSchG: Grundsätzlich darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

Straftatbestände: Das Misshandeln eines Hundes, also auch das Schlagen, ist nach
§ 17 TierSchG eine Straftat.
 
Beitrag-Verfasser
Liane
25. Sep. 06:50
Er bekommt eine Bestätigung wenn er dich anknurrt etc. Würde es bei mir nicht geben. Der würde sich eine fangen.
Der Hund knurrt nicht ohne Grund, wir weinen, Hunde knurren. Schlägst du auch Menschen wenn sie weinen, traurig, sowas hat Hunde
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
25. Sep. 06:56
Ich lobe meinen Hund, wenn er knurrt. Wenn er mich anknurrt, muss ich daran arbeiten, was in unserer Kommunikation nicht stimmt.
Knurren IST Kommunikation, über die man sich freuen kann wenn sie stattfindet.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Frank
25. Sep. 07:41
Baja frisst ihr eigenes Erbrochenes manchmal auch wieder auf - das entscheidet sie selbst und das halte ich für normal, schliesslich ist das immer noch Nahrung. Wird ein Relikt alter (wölfischer!) Prägung sein.
Da finde ich weitaus bedenklicher, was Hunde sonst noch unkontrolliert aufnehmen können.

Ekelgefühle diesbezüglich sind kein relevanter Entscheidungsgrund und fallen für mich unter "vermenschlichung". (Solange ich mir sicher bin dass sie nichts schlechtes gefressen hat)

Interessanter finde ich eher warum der Hund sich übergibt.
LG
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Claudia
25. Sep. 10:55
Knurren IST Kommunikation, über die man sich freuen kann wenn sie stattfindet.
Klar, da hast du recht.
Aber mein Hund sollte mich nicht anknurren müssen.
Beim Krallen kürzen oder so finde ich es völlig legitim, wenn sie mir sagt, dass es jetzt reicht oder ich zu doll gemacht habe.