Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Hund hört einfach nicht mehr

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Tom
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 66
zuletzt 22. März

Hund hört einfach nicht mehr

Ich bin etwas ratlos, wie der Titel schon sagt. Meine Brendy war zwar nie so 100% top abrufbar immer und in jeder Situation und nachts mit Beleuchtung, aber ich war soweit ganz zufrieden damit. Seit einiger Zeit wird es allerdings massiv schlechter, viel zu oft habe ich das Gefühl, dass es ihr einfach schei**egal ist, ob sie gerufen wird. Zu Hause und im Hof is alles nach wie vor echt top, da reicht wirklich ne kleine Geste oder ein Handzeichen aus und sie weiß was zu tun ist und macht das auch. Draußen muss es gar nicht mal die riesen Ablenkung sein. Wenn da n Apfel vom letzten Jahr liegt, n Mauseloch oder sie grad einfach keinen Bock hat, zu hören, dann läßt sie es einfach. Das nervt echt, weil wir darüber schon hinaus waren. Ich brauche jetzt nicht unbedingt allgemeingültige Tipps zum Rückruf Training. Vielmehr interessiert mich eure Meinung dazu: Was könnte da der Auslöser sein und kriege ich es in den Griff, ohne wieder ganz von vorne anzufangen mit Schleppleine und Leckerlis? Sie ist jetzt 4, seit 3 Jahren bei uns. War grad läufig, da wars bisher immer nicht ganz so dolle, aber diesmal wird es nach der Läufigkeit auch wochenlang nicht besser. Neben Lösungen würde mich natürlich interessieren, an welchem Punkt ich was falsch gemacht habe.
 
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Sandra
17. März 10:22
Ich wollte bestimmt niemanden angreifen mit meiner Meinung. Wir alle, die wir hier im Forum unsere Zeit verbringen, machen uns ja schon überdurchschnittlich viel Gedanken darüber. Ich glaube, wir benutzen vielleicht unterschiedliche Worte für die selbe Sache. Über meine Brendy würde ich ähnliches sagen, wie du über Chico geschrieben hast, aber mit anderen Worten: Sie ist ganz gut erzogen, dabei aber wunderbar undressiert. 😁
Keine Sorge, ich hab mich null angegriffen gefühlt. Hatte nur das Gefühl mich erklären zu müssen.
Das Klickertraining habe ich auf anraten eines Trainers vor 5 Wochen erst angefangen, da ich unter einer Erkrankung mit Schüben leide. Dann bin ich automatisch nicht so emotionslos und nutze hier den Klicker, damit Chico eine Orientierung hat. Zu diesem Zweck haben mir auch Kommandoworte erarbeitet, die keinen emotionalen Touch erkennen lassen. Ziel ist es also die Worte mit dem Klicker zu etablieren und nicht den Klicker, denn der fällt ja wieder weg. Das Training erfolgt nie im Freilauf, sondern Zuhause oder in ruhigen Bereichen an der Leine.
Hat also bei mir auch was mit klassischer Bildungsarbeit zu tun, erzetzt diese aber in keinem Fall.
 
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Tom
17. März 11:11
Keine Sorge, ich hab mich null angegriffen gefühlt. Hatte nur das Gefühl mich erklären zu müssen. Das Klickertraining habe ich auf anraten eines Trainers vor 5 Wochen erst angefangen, da ich unter einer Erkrankung mit Schüben leide. Dann bin ich automatisch nicht so emotionslos und nutze hier den Klicker, damit Chico eine Orientierung hat. Zu diesem Zweck haben mir auch Kommandoworte erarbeitet, die keinen emotionalen Touch erkennen lassen. Ziel ist es also die Worte mit dem Klicker zu etablieren und nicht den Klicker, denn der fällt ja wieder weg. Das Training erfolgt nie im Freilauf, sondern Zuhause oder in ruhigen Bereichen an der Leine. Hat also bei mir auch was mit klassischer Bildungsarbeit zu tun, erzetzt diese aber in keinem Fall.
Das ist gut. Sowas diskutiert sich einfach schwer nur schriftlich. Besser Auge in Auge, wollten wir ja eh mal
 
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Sandra
17. März 11:17
Das ist gut. Sowas diskutiert sich einfach schwer nur schriftlich. Besser Auge in Auge, wollten wir ja eh mal
Ich wollt dich eh grad anschreiben wegen nächster Woche 😊
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 15:30
Ohh, hier wird ja einiges durcheinander geworfen:

1. Klassische vs. operante Konditionierung: Der Clicker bzw. das Markerwort werden klassisch konditioniert, sprich es gibt einen Reiz und daraufhin folgt die Belohnung (Futter, Spiel, whatever). Und zwar IMMER. Auch wenn ich mal aus Versehen clicker. Der Hund lernt also "click = Belohnung, wodurch ich viel punktgenauer belohnen kann, auch Verhaltensweisen wie z.B. das Vorstehen am Wild (die Belohnung ist dann das weitere Beobachten), die der Hund von sich auszeigt. Aber auch Sachen wie Sitz auf die Entfernung. (Solange der Click im richtigen Moment kommt, ist es egal, wenn du erst später belohnen kannst). Gleichzeitig löst der Clicker automatisch positive Emotionen aus, ohne dass der Hund das beeinflussen kann. Das kann man sich z.B. in schwierigen Hundebegegnungen zunutze machen, wo der Hund eigentlich nicht mehr ansprechbar ist.

ABER: Verhalten dass ich mit dem Clicker aufbaue (Sitz etc.) ist NICHT klassisch konditioniert. Denn der Hund zeigt ein Verhalten, dann folgt eine bestimmte (hier positive) Konsequenz. Damit bin ich automatisch in der OPERANTEN Konditionierung.

2. Belohnungen: Eine Belohnung muss nicht automatisch Futter sein, sondern kann alles sein, was der Hund gerade.möchte bzw. was seiner Motivation entspricht. Auch Freilauf, zu anderen Hunden hingehen, schnüffeln, buddeln, durch die Tür gehen sind Belohnungen. @Tom: was machst DU denn, wenn du die Haustür aufmachst und dein Hund stürmt raus? Richtig, du wirst warten, bis Hund sich ruhig verhält und ERST DANN gehts durch die Tür. Das durch die Tür gehen wird also zum Verstärker des.gewünschten Verhaltens (ruhig warten). Damit bist du im Bereich der operanten Kontionierung und hast, nach deiner eigenen Definition, deinen Hund "dressiert". Ich würde nur in dieser Situation zusätzlich clickern oder markern, um meinem Hund zu sagen, für welches Verhalten genau denn die Tür nun aufgeht. Kontitionierung finde nicht nur dann statt, wenn wir es bewusst planen und so nennen ^^

3. Belohnungen abbauen und variable Bestätigung: Belohnungen kann man nicht nur variieren (Art der Belohnung), sondern man geht sehr schnell in eine andere Belohnungsfrequenz über, irgendwann wird das Ganze variabel. Wie Sandra schon schrieb,.es gibt dann nicht mehr für jedes ausgeführte Verhalten einen Click (die Belohnung nach dem Click wird immer beibehalten, ich reduziere dann nur die Clicks!), sondern nur noch ab und zu bzw zunächst mal nur noch unter sehr großer Ablenkung oder besonders guter Ausführung. Irgendwann belohne ich nur noch variabel, also es gibt nur noch ab und an eine Belohnung. Dadurch wird das Verhalten meist noch intensiver gezeigt (ein bisschen wie beim Glücksspiel). Bei mir gibt es zum Beispiel vor jedem Freilauf eine kleine Trainingssequenz. Dann kommt ein Click und die Belohnung ist unser "Lauf".

4. Strafe und Belohnung: Strafe (und zwar positive Strafe) funktioniert nur dann, wenn sie IMMER unmittelbar nach einem bestimmten Verhalten erfolgt... Und zwar immer in genau der richtigem Intensität. In der Praxis passiert jedoch genau das Gegenteil: Hund hört nicht: Unfreundliches nein. Nichts passiert. Leinenruck. Nichts passiert: Heftigerer Leinenruck. Das Vorgehen ist also genau andersrum als es sein müsste (Strafe wird immer stärker). Aus diesem Grund (unter anderem) verzichten viele Hundetrainer eben auf positive Strafe: Sie ist einfach sehr schwer richtig einzusetzen. Will ich meinen Hund also körpersprachlich einschränken, muss ich das IMMER tun und zwar immer in genau der richtigen Intensität, die meinen Hund zwar beeindruckt, aber.nicht übertrieben verängstigt. Meine Windhündin (!) macht da dicht, zumindest was das Blocken an der Leine angeht (machen ja auch viele). Fakt ist aber: Auch hier bildet der Hund eine Verknüpfung (Stichwort: Konditionierung): Wenn ich mich nicht setze, werde ich körpersprachlich eingeengt. Das ist unangenehm, also setze ich mich gleich.

Auch wenn sich für viele Begriffe wie "Respekt" oder "Rudelführer" da- aus welchen Gründen auch immer- besonders toll anhören mögen: Das Prinzip bleibt das Gleiche. Hunde sind Opportunisten (Menschen übrigens auch) und tun das (oder nicht), was sich für sie lohnt (oder eben nicht lohnt). Klar, kann ich mich unterwegs verstecken, wenn mein Hund nicht aufpasst. Wenn er eine einigermaßen gute Bindung hat, wird er mich suchen und eventuell Angst bekommen. BindungsARBEIT ist das trotzdem nicht. Vielmehr nutze ich eine negative Strafe (Nähe und Sicherheit werden dem Hund entzogen) bzw. Verlustangst kommt hinzu (positive Strafe), damit der Hund ein bestimmtes Verhalten unterlässt (mich ignorieren). Das ist genauso "Dressur" wie wenn ich meinen Hund für freiwilligen Blickkontakt belohnen würde, nur dass wir uns hier lerntheoretisch in einem anderen Quadranten bewegen. :-)
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 16:08
Ich finde es immer schade, wenn man über verschiedene Themen diskutiert und dabei irgendwelche Begriffe in den Raum wirft, diese aber nicht klar defininiert. Deswegen war ich mal so frei:

"Erziehung, faßt im allgemeinen Verständnis alle Vorgänge zusammen, durch die der nachfolgenden Generation die Wertvorstellungen und Verhaltensnormen einer Gesellschaft vermittelt werden. (https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/erziehung/4415) --> erweitert man das Ganze auf den Begriff der Hunderziehung wäre das also das  Verhalten, das unsere Gesellschaft von Hunden verlangt, bzw. das Verhalten, das mir und meinem Hund ein angenehmes Zusammenleben in der menschlichen Welt ermöglicht. Das WIE ist dabei erstmal irrelevant.

Als Dressur oder Abrichtung wird die Ausbildung von Tieren zu einem bestimmten Zweck bezeichnet. Die beiden Ausdrücke sind oft austauschbar (also annähernd synonym), „Abrichtung“ wird jedoch eher für die Ausbildung von Nutztieren zu Arbeitszwecken gebraucht (etwa das Abrichten von Falken für Beizjagd (jägersprachlich: abgetragen), Lawinenhunde für Suche nach Verschütteten, Kormoranen für die Fischerei etc.), während bei einer „Dressur“ eher Kunststücke zur Unterhaltung des Halters oder des Publikums eingeübt werden (z. B. Zirkuslöwen, die vom Dompteur darauf dressiert werden, durch brennende Reifen zu springen. (wikipedia) --> auch hier geht es als eher um den Inhalt der Ausbildung als um die Mittel, mit denen das Verhalten erreicht wird.

Die Grenzen sind hier jedoch fließend: Bringe ich meinem Hund bei sich vor den Besuchern zu vorbeugen (Trick) statt diese anzuspringen, habe ich mein Erziehungsziel (Menschen sollen nicht angesprungen werden) genauso erreicht, wie wenn ich den Hund für das Anspringen schimpfe oder ihn körperlich zurückdränge. Auch die Form der Verstärkung ist die gleiche : unerwünschtes Verhalten lohnt sich nicht (negative Strafe bzw. im zweiten Fall dann halt wieder positive Strafe + positive Verstärkung = Aufmerksamkeit des Besuchs, Lob des Besitzers o.ä.

Was macht das nun mit der Bindung? Hmm, ein Hund mit einer guten Bindung wird sich sicher eher an seinem Menschen orientieren, weiß dessen Lob vielleicht auch mehr zu schätzen. Und umgekehrt hat es natürlich einen positiven Einfluss auf die Mensch-Hund-Bindung, wenn Hund lernt, dass ihm der Mensch die Regeln der Menschenwelt erklärt. Sie ist jedoch kein Garant dafür, dass der Hund automatisch tut, was wir von ihm verlangen. Ganz abgesehen davon haben neueste Studien gezeigt, dass die Bindung zwischen Hund und Mensch ähnlich entsteht wie die Bindung zwischen Eltern und Kindern. Und da gibt es bekanntlich verschiedene Bindungtypen. Ein Hund, der beim Verschwinden seines Besitzers total gelassen bleibt hat unter Umständen eine bessere (gesündere, da SICHERE) Bindung als der Hund, der diesen panisch suchen geht und seinen Menschen nicht aus den Augen lässt.
 
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Tom
17. März 16:15
Ohh, hier wird ja einiges durcheinander geworfen: 1. Klassische vs. operante Konditionierung: Der Clicker bzw. das Markerwort werden klassisch konditioniert, sprich es gibt einen Reiz und daraufhin folgt die Belohnung (Futter, Spiel, whatever). Und zwar IMMER. Auch wenn ich mal aus Versehen clicker. Der Hund lernt also "click = Belohnung, wodurch ich viel punktgenauer belohnen kann, auch Verhaltensweisen wie z.B. das Vorstehen am Wild (die Belohnung ist dann das weitere Beobachten), die der Hund von sich auszeigt. Aber auch Sachen wie Sitz auf die Entfernung. (Solange der Click im richtigen Moment kommt, ist es egal, wenn du erst später belohnen kannst). Gleichzeitig löst der Clicker automatisch positive Emotionen aus, ohne dass der Hund das beeinflussen kann. Das kann man sich z.B. in schwierigen Hundebegegnungen zunutze machen, wo der Hund eigentlich nicht mehr ansprechbar ist. ABER: Verhalten dass ich mit dem Clicker aufbaue (Sitz etc.) ist NICHT klassisch konditioniert. Denn der Hund zeigt ein Verhalten, dann folgt eine bestimmte (hier positive) Konsequenz. Damit bin ich automatisch in der OPERANTEN Konditionierung. 2. Belohnungen: Eine Belohnung muss nicht automatisch Futter sein, sondern kann alles sein, was der Hund gerade.möchte bzw. was seiner Motivation entspricht. Auch Freilauf, zu anderen Hunden hingehen, schnüffeln, buddeln, durch die Tür gehen sind Belohnungen. @Tom: was machst DU denn, wenn du die Haustür aufmachst und dein Hund stürmt raus? Richtig, du wirst warten, bis Hund sich ruhig verhält und ERST DANN gehts durch die Tür. Das durch die Tür gehen wird also zum Verstärker des.gewünschten Verhaltens (ruhig warten). Damit bist du im Bereich der operanten Kontionierung und hast, nach deiner eigenen Definition, deinen Hund "dressiert". Ich würde nur in dieser Situation zusätzlich clickern oder markern, um meinem Hund zu sagen, für welches Verhalten genau denn die Tür nun aufgeht. Kontitionierung finde nicht nur dann statt, wenn wir es bewusst planen und so nennen ^^ 3. Belohnungen abbauen und variable Bestätigung: Belohnungen kann man nicht nur variieren (Art der Belohnung), sondern man geht sehr schnell in eine andere Belohnungsfrequenz über, irgendwann wird das Ganze variabel. Wie Sandra schon schrieb,.es gibt dann nicht mehr für jedes ausgeführte Verhalten einen Click (die Belohnung nach dem Click wird immer beibehalten, ich reduziere dann nur die Clicks!), sondern nur noch ab und zu bzw zunächst mal nur noch unter sehr großer Ablenkung oder besonders guter Ausführung. Irgendwann belohne ich nur noch variabel, also es gibt nur noch ab und an eine Belohnung. Dadurch wird das Verhalten meist noch intensiver gezeigt (ein bisschen wie beim Glücksspiel). Bei mir gibt es zum Beispiel vor jedem Freilauf eine kleine Trainingssequenz. Dann kommt ein Click und die Belohnung ist unser "Lauf". 4. Strafe und Belohnung: Strafe (und zwar positive Strafe) funktioniert nur dann, wenn sie IMMER unmittelbar nach einem bestimmten Verhalten erfolgt... Und zwar immer in genau der richtigem Intensität. In der Praxis passiert jedoch genau das Gegenteil: Hund hört nicht: Unfreundliches nein. Nichts passiert. Leinenruck. Nichts passiert: Heftigerer Leinenruck. Das Vorgehen ist also genau andersrum als es sein müsste (Strafe wird immer stärker). Aus diesem Grund (unter anderem) verzichten viele Hundetrainer eben auf positive Strafe: Sie ist einfach sehr schwer richtig einzusetzen. Will ich meinen Hund also körpersprachlich einschränken, muss ich das IMMER tun und zwar immer in genau der richtigen Intensität, die meinen Hund zwar beeindruckt, aber.nicht übertrieben verängstigt. Meine Windhündin (!) macht da dicht, zumindest was das Blocken an der Leine angeht (machen ja auch viele). Fakt ist aber: Auch hier bildet der Hund eine Verknüpfung (Stichwort: Konditionierung): Wenn ich mich nicht setze, werde ich körpersprachlich eingeengt. Das ist unangenehm, also setze ich mich gleich. Auch wenn sich für viele Begriffe wie "Respekt" oder "Rudelführer" da- aus welchen Gründen auch immer- besonders toll anhören mögen: Das Prinzip bleibt das Gleiche. Hunde sind Opportunisten (Menschen übrigens auch) und tun das (oder nicht), was sich für sie lohnt (oder eben nicht lohnt). Klar, kann ich mich unterwegs verstecken, wenn mein Hund nicht aufpasst. Wenn er eine einigermaßen gute Bindung hat, wird er mich suchen und eventuell Angst bekommen. BindungsARBEIT ist das trotzdem nicht. Vielmehr nutze ich eine negative Strafe (Nähe und Sicherheit werden dem Hund entzogen) bzw. Verlustangst kommt hinzu (positive Strafe), damit der Hund ein bestimmtes Verhalten unterlässt (mich ignorieren). Das ist genauso "Dressur" wie wenn ich meinen Hund für freiwilligen Blickkontakt belohnen würde, nur dass wir uns hier lerntheoretisch in einem anderen Quadranten bewegen. :-)
Hi Paulina

<-... Edith sagt:
Oh, noch ein neuer Text, hab ich grad erst gesehen. War noch beschäftigt mit der Antwort auf den ersten...Edith Ende... >

und danke für deine ausführliche und auch sehr kompetente Antwort Punkt als erstes muss ich natürlich zurückrudern für die Verwendung des Begriffes klassische Konditionierung.
Unter Fachleuten, zu denen ich mich wohl eher nicht zählen darf, ist es ein feststehender Begriff mit klarer Definition und von der operativen Konditionierung abzugrenzen. Worüber ich reden wollte war eher die Konditionierung im klassischen bzw allgemein Sinne, also die Gesamtheit der Konditionierung wie sie jeder so kennt und versteht.
Um das abzugrenzen von dem, was ich alternativ angestrebt habe (aber scheinbar nicht gut genug dafür bin... 😥) beschreibe ich mal das:

Durch gute Bildung und sicheres Auftreten als Rudelführer muss ich den Hund nicht konditionieren sofern es mir gelingt ihn davon zu überzeugen das ist zu seinem besten ist wenn er tut was ich ihm sage.
Dabei bleibt der Hund ein Opportunist wie du - aus meiner Sicht ganz richtig - sagst. Die wenigsten Rassen sind so drauf dass ihre Mitglieder als Individuum genetisch dominant sind oder die Bude Führerschaft aktiv anstreben. Windhunde nun schon mal gar nicht.

Die meisten Hunde würden die Führung nur übernehmen wenn es NÖTIG ist, d. H. wenn sie finden, dass der Job schlecht gemacht wird.

Sofern ich es also soweit bringe, dass mein Hund sich freiwillig und vor allem aus ÜBERZEUGUNG UNTERORDNET, weil er denkt, dass es zu seinem Besten ist, weil gut für ihn, seine Ernährung und Sicherheit gesorgt wird, brauche ich keinerlei Konditionierung.
Das einzige Problem, was bleibt, ist ein rein kommunikatives. Nämlich, dass ich dem Hund natürlich irgendwie klar machen muss, was ich von ihm möchte.
Das ist natürlich ein harter Anspruch, den ich selbst gerade leider auch nicht gut hin bekomme. Weil ich als Mensch am Ende dafür im Prinzip der bessere Hund sein muss.
Dazu gibt es natürlich Zwischenbereiche und fließende Übergänge. Nehmen wir diesen vielleicht radikalen Ansatz mal als anderes Extrem oder Gegenpol dazu, eine klickernde und Leckerli werfende Drohne vorne wegfliegen zulassen, die mir meinen Hund dressiert.

Ich persönlich versuche mich der Sache soweit es geht anzunähern, ich hätte tatsächlich in der Grunderziehung auch gerne komplett auf Leckerlis verzichtet.
Aber dann hätte einerseits meine Tochter kaum eine Chance gehabt, klar zu kommen und vor allem bin ich dafür einfach nicht gut genug 😥
 
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Tom
17. März 16:27
Ich finde es immer schade, wenn man über verschiedene Themen diskutiert und dabei irgendwelche Begriffe in den Raum wirft, diese aber nicht klar defininiert. Deswegen war ich mal so frei: "Erziehung, faßt im allgemeinen Verständnis alle Vorgänge zusammen, durch die der nachfolgenden Generation die Wertvorstellungen und Verhaltensnormen einer Gesellschaft vermittelt werden. (https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/erziehung/4415) --> erweitert man das Ganze auf den Begriff der Hunderziehung wäre das also das  Verhalten, das unsere Gesellschaft von Hunden verlangt, bzw. das Verhalten, das mir und meinem Hund ein angenehmes Zusammenleben in der menschlichen Welt ermöglicht. Das WIE ist dabei erstmal irrelevant. Als Dressur oder Abrichtung wird die Ausbildung von Tieren zu einem bestimmten Zweck bezeichnet. Die beiden Ausdrücke sind oft austauschbar (also annähernd synonym), „Abrichtung“ wird jedoch eher für die Ausbildung von Nutztieren zu Arbeitszwecken gebraucht (etwa das Abrichten von Falken für Beizjagd (jägersprachlich: abgetragen), Lawinenhunde für Suche nach Verschütteten, Kormoranen für die Fischerei etc.), während bei einer „Dressur“ eher Kunststücke zur Unterhaltung des Halters oder des Publikums eingeübt werden (z. B. Zirkuslöwen, die vom Dompteur darauf dressiert werden, durch brennende Reifen zu springen. (wikipedia) --> auch hier geht es als eher um den Inhalt der Ausbildung als um die Mittel, mit denen das Verhalten erreicht wird. Die Grenzen sind hier jedoch fließend: Bringe ich meinem Hund bei sich vor den Besuchern zu vorbeugen (Trick) statt diese anzuspringen, habe ich mein Erziehungsziel (Menschen sollen nicht angesprungen werden) genauso erreicht, wie wenn ich den Hund für das Anspringen schimpfe oder ihn körperlich zurückdränge. Auch die Form der Verstärkung ist die gleiche : unerwünschtes Verhalten lohnt sich nicht (negative Strafe bzw. im zweiten Fall dann halt wieder positive Strafe + positive Verstärkung = Aufmerksamkeit des Besuchs, Lob des Besitzers o.ä. Was macht das nun mit der Bindung? Hmm, ein Hund mit einer guten Bindung wird sich sicher eher an seinem Menschen orientieren, weiß dessen Lob vielleicht auch mehr zu schätzen. Und umgekehrt hat es natürlich einen positiven Einfluss auf die Mensch-Hund-Bindung, wenn Hund lernt, dass ihm der Mensch die Regeln der Menschenwelt erklärt. Sie ist jedoch kein Garant dafür, dass der Hund automatisch tut, was wir von ihm verlangen. Ganz abgesehen davon haben neueste Studien gezeigt, dass die Bindung zwischen Hund und Mensch ähnlich entsteht wie die Bindung zwischen Eltern und Kindern. Und da gibt es bekanntlich verschiedene Bindungtypen. Ein Hund, der beim Verschwinden seines Besitzers total gelassen bleibt hat unter Umständen eine bessere (gesündere, da SICHERE) Bindung als der Hund, der diesen panisch suchen geht und seinen Menschen nicht aus den Augen lässt.
Ich versuchs mal so, weil man glaub ich keine Auszüge zitieren kann, um sich direkt darauf zu beziehen


--- Während bei einer „Dressur"...
--- (z. B. Zirkuslöwen)

Schönes Beispiel. Die Löwen sind NUR dressiert, nicht erzogen. Deswegen hat der Dompteur ganz schlechte Karten, wenn ihm seine Nilpferd Peitsche abhanden kommt. Is ja schon öfter genau so passiert

--- Bringe ich meinem Hund bei sich vor
--- den Besuchern zu vorbeugen (Trick)
--- statt diese anzuspringen, habe ich
--- mein Erziehungsziel .... erreicht

Genau das meine ich damit, dass Hunde und andere Tiere so gut dressiert sein können, dass fehende Erziehung gar nicht auffällt



Noch ein Zitat, auf das ich gerne reagieren möchte:
--------
"Ein Hund, der beim Verschwinden seines Besitzers total gelassen bleibt hat unter Umständen eine bessere (gesündere, da SICHERE) Bindung als der Hund, der diesen panisch suchen geht und seinen Menschen nicht aus den Augen lässt.."
--------

Da gebe ich dir absolut 200%ig recht!
Wäre komisch, wenn ich das anders sehen würde mit meinem ganzen Geschwätz über Bindung und Vertrauen 😁
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 16:35
Ich versuchs mal so, weil man glaub ich keine Auszüge zitieren kann, um sich direkt darauf zu beziehen --- Während bei einer „Dressur"... --- (z. B. Zirkuslöwen) Schönes Beispiel. Die Löwen sind NUR dressiert, nicht erzogen. Deswegen hat der Dompteur ganz schlechte Karten, wenn ihm seine Nilpferd Peitsche abhanden kommt. Is ja schon öfter genau so passiert --- Bringe ich meinem Hund bei sich vor --- den Besuchern zu vorbeugen (Trick) --- statt diese anzuspringen, habe ich --- mein Erziehungsziel .... erreicht Genau das meine ich damit, dass Hunde und andere Tiere so gut dressiert sein können, dass fehende Erziehung gar nicht auffällt Noch ein Zitat, auf das ich gerne reagieren möchte: -------- "Ein Hund, der beim Verschwinden seines Besitzers total gelassen bleibt hat unter Umständen eine bessere (gesündere, da SICHERE) Bindung als der Hund, der diesen panisch suchen geht und seinen Menschen nicht aus den Augen lässt.." -------- Da gebe ich dir absolut 200%ig recht! Wäre komisch, wenn ich das anders sehen würde mit meinem ganzen Geschwätz über Bindung und Vertrauen 😁
Aha. Immer noch fehlt mir eine Begründung dafür, wieso genau Hund A dressiert und Hund B erzogen sein soll. Das Anspringen ist ein hundlich natürliches Verhalten, was oft aus Unterwürfigkeit gezeigt wird (also das Gegenteil von Dominanz). Das Nicht-Anspringen ist ein rein menschliches Verhalten. Nur weil dein Hund nennen wir es mal Respekt vor dir hat, weiß er also nicht automatisch, dass dieses aus Hundesicht normale Verhalten nicht gewünscht ist. Eben. Der Seelöwe mag vielleicht dressiert sein, ok.

Mein Hund springt mich aber nicht an. Auch ohne Leckerlis. Mein Hund kommt auch zu mir zurück. Auch wenn da ein Apfel liegt. Wir wurden von Außenstehenden schon mehrfach auf unsere gute Bindung angesprochen. Wenn das jemand trotzdem Dressur nennen will, kann er das gerne tun.:-)
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 16:56
... wo wir schon wieder bei den nächsten Begriffen wären. ^^

Dominanz beschreibt per se eine Beziehung zwischen ZWEI Individuen. Hund B kann also gegenüber Hund A dominant sein, er ist das nicht automatisch bei jedem anderen Hund. Es gibt also keine von Grundauf "dominanten" Hunde. Dann gibt es noch die situative Dominanz: Schonmal einen wirklich souveränen Althund im Umgang mit Junghunden beobachtet? Die dürfen ihn auch mal zwicken, oder sein Spielzeug nehmen... Oder auf seinem Platz liegen. Weil es dem Hund in dem Moment total egal ist. Ein souveräner Chef hat es nicht nötig, überall seine Autorität zu demonstrieren. Er kann sich also in bestimmten Situation alles andere als dominant verhalten.

Der "Rudelführer": Du weißt sicher, dass die komplette Alpha-Dominanz und Rudelführertheorie an in Gefangenschaft lebenden Wölfen entwickelt wurde und ohnehin nie dazu gedacht war, sie eins zu eins auf Haushunde zu übetragen, oder? Der Begründer dieser Theorie (Name müsste ich nachschauen) hat diese inzwischen für falsch erklärt. Sie gilt also nicht mal für Wölfe. Der einfache Grund: Wölfe bilden keine Rudel. Ein Wolfsrudel besteht aus den Eltern und ihren Jungtieren. Und ja, diese ordnen sich den Eltern unter, weil sie auf sie angewiesen sind. Aber das umfasst kein " du gehst immer hinter mir, du setzt dich hin. Du frisst nichts vom Boden. Du gehst nicht Jagen. Kein Hund würde einen anderen vom Jagen abhalten.

Auch Hunde bilden keine Rudel, schon gar nicht mit artfremden Lebewesen (Menschen). Ein Hund weiß also ganz genau, dass du kein Hund bist und- so Leid es mir tut, jeder Versuch die hundliche Kommunikation zu imitieren (schnauzgriff, blocken etc.) muss aus Hundesicht einfach nur lächerlich sein. Wie wenn manche Deutsche versuchen Chinesisch zu reden. Da sagen die meisten: " komm lass uns bei Englisch bleiben, das wird so nichts".

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich den Eindruck habe, dass du dich mit dem Clickern und den Prinzipien dahinter, nicht wirklich auseinander gesetzt hast. Es tut mir Leid, wenn ich da ein Weltbild zerstöre oder eine bestimmte romantische Vorstellung: Aber das, was viele Trainer als "Respekt" bezeichnen ist ganz oft einfach nur Angst. Sprich: die Hunde zeigen deutliches Meideverhalten ihren Besitzern gegenüber. Das will ich persönlich nicht und finde es auch gerade bei Aggressionsverhalten extrem gefährlich.

Der Clicker ist in erster Linie ein Kommunikationsmittel. Vieles von dem, was.ich damit erreichen kann, geht über die von dir beschriebene "Dressur" hinaus. Beispiel Hundebegegnungen: Ein Hund pöbelt nicht mehr an der Leine, sondern geht stattdessen bei Fuß, aus "Respekt" vor seinem Besitzer. Das ist in meinen Augen DRESSUR. Denn wirkliche Kommunikation findet dort nicht statt. Meine Hündin (wir haben die Leinenagression nur mit dem Clicker "bearbeitet") schaut mich inzwischen an, wenn wir einen fremden Hund sehen. Dann nähern wir uns entweder gemeinsam in einem Bogen an. Ich fordere ein Alternativverhalten (z.B. den Handtouch) oder wir machen eine Kehrtwende und drehen um, wenn ich merke,.die Situation ist für sie zu schwierig. Damit "dressiere" ich meinen Hund nicht, sondern bringe im bei eigenständig zu entscheiden und zeige im Strategien auf, die besser sind als z.B. Pöbeln. Damit habe ich genau das: Vetrauen und Respekt. Auf beiden Seiten. Bindung ist halt keine Einbahnstraße.

Zu der clickernden Drohne: Futter ist eine Ressource, hat aber immer auch eine soziale Komponente. Auch Streicheln, Lob etc. sind Ressourcen, die aber - je nach Situation - bei meimem Hund nicht so hoch im Kurs stehen. Deiner Tochter kannst du bestimmte Zusammenhänge erklären (auch moralische), dem Hund nicht. Der Clicker ist da einfach super, um dem Hund genau das zu vermitteln: Was ich von ihm möchte. Das geht mit Futter aus verschiedenen Gründen am besten. Ist einfach zu händeln, lässt sich gut timen, und je nach Ort der Belohnung kann ich ein bestimmtes.Verhalten besser erreichen. Aber gerade, wenn du wenig Leckerlis nutzen möchtest, ist der Clicker eigentlich DIE Lösung. Denn er ermöglicht es dir z.B. dem hund punktgenau zu "verclickern", dass er deine Zuneigung, das gemeinsame Rennen,... genau für das EINE bestimmte Verhalten bekommt. Und nicht für das, was er zwischendurch noch so getan hat.
 
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Tom
17. März 17:37
... wo wir schon wieder bei den nächsten Begriffen wären. ^^ Dominanz beschreibt per se eine Beziehung zwischen ZWEI Individuen. Hund B kann also gegenüber Hund A dominant sein, er ist das nicht automatisch bei jedem anderen Hund. Es gibt also keine von Grundauf "dominanten" Hunde. Dann gibt es noch die situative Dominanz: Schonmal einen wirklich souveränen Althund im Umgang mit Junghunden beobachtet? Die dürfen ihn auch mal zwicken, oder sein Spielzeug nehmen... Oder auf seinem Platz liegen. Weil es dem Hund in dem Moment total egal ist. Ein souveräner Chef hat es nicht nötig, überall seine Autorität zu demonstrieren. Er kann sich also in bestimmten Situation alles andere als dominant verhalten. Der "Rudelführer": Du weißt sicher, dass die komplette Alpha-Dominanz und Rudelführertheorie an in Gefangenschaft lebenden Wölfen entwickelt wurde und ohnehin nie dazu gedacht war, sie eins zu eins auf Haushunde zu übetragen, oder? Der Begründer dieser Theorie (Name müsste ich nachschauen) hat diese inzwischen für falsch erklärt. Sie gilt also nicht mal für Wölfe. Der einfache Grund: Wölfe bilden keine Rudel. Ein Wolfsrudel besteht aus den Eltern und ihren Jungtieren. Und ja, diese ordnen sich den Eltern unter, weil sie auf sie angewiesen sind. Aber das umfasst kein " du gehst immer hinter mir, du setzt dich hin. Du frisst nichts vom Boden. Du gehst nicht Jagen. Kein Hund würde einen anderen vom Jagen abhalten. Auch Hunde bilden keine Rudel, schon gar nicht mit artfremden Lebewesen (Menschen). Ein Hund weiß also ganz genau, dass du kein Hund bist und- so Leid es mir tut, jeder Versuch die hundliche Kommunikation zu imitieren (schnauzgriff, blocken etc.) muss aus Hundesicht einfach nur lächerlich sein. Wie wenn manche Deutsche versuchen Chinesisch zu reden. Da sagen die meisten: " komm lass uns bei Englisch bleiben, das wird so nichts". Abschließend kann ich nur sagen, dass ich den Eindruck habe, dass du dich mit dem Clickern und den Prinzipien dahinter, nicht wirklich auseinander gesetzt hast. Es tut mir Leid, wenn ich da ein Weltbild zerstöre oder eine bestimmte romantische Vorstellung: Aber das, was viele Trainer als "Respekt" bezeichnen ist ganz oft einfach nur Angst. Sprich: die Hunde zeigen deutliches Meideverhalten ihren Besitzern gegenüber. Das will ich persönlich nicht und finde es auch gerade bei Aggressionsverhalten extrem gefährlich. Der Clicker ist in erster Linie ein Kommunikationsmittel. Vieles von dem, was.ich damit erreichen kann, geht über die von dir beschriebene "Dressur" hinaus. Beispiel Hundebegegnungen: Ein Hund pöbelt nicht mehr an der Leine, sondern geht stattdessen bei Fuß, aus "Respekt" vor seinem Besitzer. Das ist in meinen Augen DRESSUR. Denn wirkliche Kommunikation findet dort nicht statt. Meine Hündin (wir haben die Leinenagression nur mit dem Clicker "bearbeitet") schaut mich inzwischen an, wenn wir einen fremden Hund sehen. Dann nähern wir uns entweder gemeinsam in einem Bogen an. Ich fordere ein Alternativverhalten (z.B. den Handtouch) oder wir machen eine Kehrtwende und drehen um, wenn ich merke,.die Situation ist für sie zu schwierig. Damit "dressiere" ich meinen Hund nicht, sondern bringe im bei eigenständig zu entscheiden und zeige im Strategien auf, die besser sind als z.B. Pöbeln. Damit habe ich genau das: Vetrauen und Respekt. Auf beiden Seiten. Bindung ist halt keine Einbahnstraße. Zu der clickernden Drohne: Futter ist eine Ressource, hat aber immer auch eine soziale Komponente. Auch Streicheln, Lob etc. sind Ressourcen, die aber - je nach Situation - bei meimem Hund nicht so hoch im Kurs stehen. Deiner Tochter kannst du bestimmte Zusammenhänge erklären (auch moralische), dem Hund nicht. Der Clicker ist da einfach super, um dem Hund genau das zu vermitteln: Was ich von ihm möchte. Das geht mit Futter aus verschiedenen Gründen am besten. Ist einfach zu händeln, lässt sich gut timen, und je nach Ort der Belohnung kann ich ein bestimmtes.Verhalten besser erreichen. Aber gerade, wenn du wenig Leckerlis nutzen möchtest, ist der Clicker eigentlich DIE Lösung. Denn er ermöglicht es dir z.B. dem hund punktgenau zu "verclickern", dass er deine Zuneigung, das gemeinsame Rennen,... genau für das EINE bestimmte Verhalten bekommt. Und nicht für das, was er zwischendurch noch so getan hat.
Wieder mal danke, aber ich persönlich würde hier in diesem Thread lieber mit meiner eigentlichen Frage weiter kommen als über Begrifflichkeiten zu diskutieren. Vielleicht fände sich woanders ein geeigneterer Ort, wo man das tiefer klären kann?