Ja, es macht fertig.
Und man kriegt in der Regel immer die Standarttipps (Box, an schöne Orte fahren, ruhigen Hund mitfahren lassen), die nett gemeint sind aber nichts bringen, wenns den Auslöser nicht behebt, oder der Hund damit nicht lernt sich zu regulieren.
Mein Ansatz war hauptsächlich desensibilisieren. Ihr versuchen ihr beizubringen, dass sie bei kleiner Aufregung nicht komplett steil geht, sondern durchhält, bis ich ihr helfen kann und das Problem anschließend wieder über Desibilisierung zu lösen.
Ich bin die ersten 2-3 Wochen zwischen 1-4 Mal am Tag nur zwischen 5-20 km/h eigentlich nur um den Block gekurvt. Mira war so spannig, die hat auf einen beliebigen Reiz gewartet, damit sie eskalieren kann, und Zack schneller als du gucken kannst, war der Hund gar nicht mehr ansprechbar, hat kein Futter genommen und da hab ich komplett verloren. Im dem Stressvideo sieht man ja ansatzweise, wie sie anfängt am Rad zu drehen. Da macht man nichts mehr 😅
Bei diesen Minifahrten hab ich zusätzliche Trigger entdeckt, die mir sonst nicht aufgefallen wären.
Diese Nervösität wollte ich erstmal raus haben.
Ich hab also erstmal alles an Schwierigkeit so weit zurückgefahren, dass sie Fahrten hinbekommt, bei denen sie nicht ansatzweise ausrastet.
Bei hohem Stresslevel super schwierig, deswegen hab ich Futter mitgenommen, damit sie eine Motivation hat sich zusammen zu reißen, statt rumzufrusten. Lieber hab ich einen futterbettelnden Hund im Auto, als einen, der die Fahrten gar nicht erträgt.
Jetzt kommt der Punkt den einige sicherlich kritisieren werden: wenn ich gemerkt hab, sie droht mir in den Stress abzurutschen, hab ich frühzeitig sehr massiv mit Futter gemanagt. Viel Futter rein, Hauptsache der Hund dreht mir nicht durch.
Ich hab mir den Trigger gemerkt und ihn bei den nächsten Fahrten kleinschrittiger abgebaut.
Größte Schwierigkeit für uns war anfangs ein höheres Tempo in den Griff zu kriegen.
Ich hab mir also Zeiten gesucht, wo ich flexibel fahren kann, ohne für andere Autos ein Verkehrshindernis darzustellen. Bevor jemand auf die Idee kam, mich zu drängeln, bin ich rangefahren und habe alle Autos hinter mir durchgelassen, damit ich keinen Stress habe und mir die Fahrten nach meinen Konditionen zurechtbasteln konnte. Wenn ich mich verkalkuliert habe, Hund wurde nervös und ich war mich nicht sicher, ob sie sich reguliert bekommt, Futter rein, Geschwindigkeit senken, Stress rausnehmen, bis sie es wieder selber schafft.
Immer wenn sie nervös geworden ist, wieder ein paar Schritte zurück, so das sie gut klar kam, also hauptsächlich Tempo reduzieren.
Einsehen, dass es zu viel war und den Hund wieder dort abholen, wo er klarkommt.
Statt Futter hänge ich mittlerweile meist nur die Hand in den Korb, wenn ich merke es fällt ihr schwer. Das funktioniert inzwischen, weil sie gelernt hat sich im Auto selber zu regulieren.
Die ersten Wochen hätte das so gar keine Wirkung gehabt.
Ob das für dich so umsetzbar ist, weiß sich nicht. Der Nachteil beim Füttern ist, dass der Hund nicht hecheln kann.
Mein Hund macht das im Auto nicht, so lange sie gut klarkommt.
Deine Anregungen sind aber gut und machen mir Mut, weiterzumachen und in neue Ansätze/ Richtungen zu denken. Denn er springt ja auch gern ins Auto. Es ist ja nicht so, als müsste ich ihn hineinzerren oder tragen oder so. Ich sag ihm Auto rein und er springt rein und macht es sich bequem. Im Cabrio noch geiler mit der Brille, weil wenn ich ihm sage Brille an, hält er mir den Kopf hin dafür 🫶
Danke für Deine vielen Rückmeldungen.