Meine Erfahrung mit zwei Lieben gleicher Rasse (gleicher Züchter, Umfeld und Sozialisierung ähnlich) ist folgende.
Ja es gibt rassenspezifische Verhaltensweisen, daher gibt es ja die Rassen, aber es sind dennoch eigene Charaktere. Eddie ist viel schwieriger in der Erziehung (und viel sturer), was z. B. fremde Menschen und Hunde angeht, als es der erste war. Den ersten hätte jeder mitnehmen können, der wäre einfach so mit jedem mitgegangen, und Hunde waren iwie ne Nebensache, dafür war er halt in der Wohnung echt schwierig, was Möbel und Schuhe angeht + verfressen. Bei Eddie ist es fast umgekehrt, Wohnung und Fressen 👍, Anfassen von fremden Menschen geht erst, nachdem die nicht mehr Fremd sind, und das kann daaauuuern. Und es wurde bei beiden gut trainiert, nur diese Punkte erfordern immer noch Management.
Man weiß ja nicht immer im Voraus, welche Baustellen auf einen zukommen, wie intensiv diese sind und wie lange man fürs Wegtrainieren braucht. Und man weiß erst recht nicht, ob man dem gewachsen ist. Klar kennt man die rassenspezifischen Verhaltensweisen und Anforderungen, ein Rotweiler braucht halt ein paar km mehr Auslauf als ein Malteser usw., aber es bleiben halt auch eigene Charaktere.
Natürlich hatte/habe ich auch Situationen, wo ich mit Eddie überfordert war/bin, und von ihm und mir enttäuscht war/bin, aber zuhause und spätestens am nächsten Morgen sieht die Welt anders aus, zumindest nicht so schlimm, wie am Tag davor. Aber wenn es soweit ist, dass man den Lieben, auch am nächsten Morgen nicht ’mehr mag‘, dann ist es glaube ich schon deinerseits (innerlich) entschieden und es sollte ein neues Zuhause für ihn gefunden werden. Wie in einem andern Beitrag geschrieben, es kann Gründe geben, den Lieben abgeben zu müssen, aber es gibt keine Gründe dafür, ein schlechter Halter zu werden. Das meine ich nicht angreifend, da du ja genau das vermeiden möchtest, spricht ja für dich, und solange er noch jung ist, kann er besser vermittelt werden.
Aber eine Einschätzung von ner Fachfrau/Fachmann bist du ihm glaube ich dennoch schuldig, also jemand, der dich, dein Umfeld und ihn einschätzen kann und dir eine realistische Prognose geben kann, wie und was du zu erwarten hast, danach kannst du ja entscheiden. Denke, dass du danach auch besser mit der Entscheidung leben kannst, egal wie du dich entscheidest.
Finde auch, dass hier sehr viele gute Informationen geteilt wurden, an die du anknüpfen kannst.
Jedenfalls alles Gute für euch beide.