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Sabrina
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Anzahl der Antworten 19
zuletzt 7. Sep.

Eifersucht!?- Rudelzusammenführung nach Umzug

Hallo Leute, ich finde das zwar gar nicht so leicht zusammenzufassen, werde es aber mal versuchen. Ich habe zurzeit folgendes Problem: Aufgrund einer Eigenbedarfskündigung mit 3 Monaten Frist musste ich kurzfristig eine neue Bleibe für meinen Loki und mich finden. Dies stellte sich als überaus schwierig heraus. Kurz vor Ende der Frist ergab sich glücklicherweise allerdings die Möglichkeit bei einem Bekannten einzuziehen welcher ein sehr großes Haus mit Hof zur Verfügung hatte, welcher für ihn alleine viel zu groß war. Im Prinzip also eine WG allerdings mit 2 Wohnungen und nicht nur 2 eigenen Zimmern. Auf dem Hof leben noch seine 3 unkastrierten Husky Rüden im alter von 9, 10 und 11. Da meiner nie Probleme mit anderen Hunden hatte, es bisher nie Streit gab und er tendenziell alle Hunde gerne hat sind wir das Abenteuer kurzerhand eingegangen. Allerdings hatten wir nun kaum Zeit für ein langes/langsames Kennenlernen der Hunde. Und die Zusammenführung gestaltet sich schwieriger als erwartet. Meiner Auffassung nach reagiert Loki eifersüchtig, eventuell auch unsicher. Darauf komme ich, da er kein Problem damit hat, wenn die Hunde alleine auf dem Hof sind und er im Haus. Befinde ich mich draußen und er drinnen ist auch alles gut, solange die Hunde weit genug von mir entfernt sind. Kommen sie in meine Nähe beginnt er vehement zu Bellen und flippt praktisch aus. Vor allem wenn ich diese dann noch streichle etc. Die Huskys schlafen im Zwinger und sind tagsüber auf dem Hof. Wenn sich die Hunde am Zwinger gegenüberstehen reagiert Loki (meiner Auffassung nach) freundlich, interessiert und würde gerne Kontakt aufnehmen. Ich deute seine Körpersprache locker, die Rute hängt oder wedelt, teilweise wie ein Propeller im Kreis und auch sonst ist der Körper nicht starr oder nach vorne gerichtet. Die Hunde beschnuppern sich Nase an Nase oder Po, es wird auch mal gefiept und mit der Pfote am Gitter gekratzt, hin und wieder gibt es eine Vorderkörpertiefstellung. Die Huskys sind grundsätzlich entspannt, ruhig, freundlich und scheinen Loki nicht als Bedrohung wahrzunehmen. Dies ändert sich jedoch schlagartig wenn sich kein Gitter oder eine Scheibe zwischen ihnen befindet und meiner will nach ihnen schnappen, hat dies auch schon präzise getan und dabei "nur" Fell ausgerupft (keine Verletzungen). Bisher lassen wir die Hunde daher nicht zusammen, packen sie in die Autobox und gehen dann gemeinsam außerhalb im Wald spazieren. Immer mit meinem und je einem der 3 Huskys. Dabei ist Loki am Anfang immer sehr sehr aufgeregt und bellt wieder unerlässlich. Warten bis er aufhört bringt nichts, da könnten wir locker 2h rumstehen ohne Erfolg. Daher laufen wir dann einfach mit Abstand los und nach einigen Metern beruhigt sich Loki dann. Während dem Spaziergang können Sie problemlos mit 1m Abstand nebenher laufen und schnuppern auch am Wegesrand. Es wird sich immer wieder angeschaut und manchmal auch interessiert näher gekommen (auch da scheinen sie sich gegenseitig nicht als Bedrohung wahrzunehmen). Ganz zueinander lassen wir sie auch da nicht. Da Loki einem der Huskys auch dabei manchmal noch ganz plötzlich, ohne großartige Signale in den Po zwicken will. Würde er grundsätzlich aggressiv und angespannt reagieren fände ich die Situation eindeutiger. Da es aber auch viel freundliches Interesse gibt und die Körpersprache auf beiden Seiten eher locker aussieht tippe ich eben auf Eifersucht und eventuelle Unsicherheit. Bisher war er allerdings nie eifersüchtig oder dergleichen. Auf Hundewiesen etc hatte er noch nie ein Problem damit, wenn ich mich mit anderen Hunden beschäftigt habe, hat auch nie Ressourcen verteidigt. Und wenn er mal zu aufdringlich gegenüber anderen Hunden war hat er sich von diesen auch anstandslos korrigieren lassen ohne sich zu wehren (insofern die anderen Hunde souverän genug dafür waren und das auch mit Recht- also kein Mobbing oder sowas). Wenn wir außerhalb des Grundstückes sind und beim Gassi auf fremde Hunde treffen verhält er sich auch wie gewohnt freundlich, interessiert, möchte spielen oder fiddelt eventuell, jedenfalls null Aggression. Habt ihr eventuell Tipps wie ich an der Eifersucht trainieren kann oder lest ihr da eventuell noch andere Gründe heraus? -ich schicke ihn weg, -beschäftige mich nicht weniger mit ihm, -streichle ganz bewusst die Hunde so das er es sehen kann -teils beschäftige ich mich vorm Zwinger mit ihm und streichle dabei die Huskys ( was problemlos geht) Habt ihr noch Tipps wie wir die Zusammenführung besser gestalten könnten? -bisher gehen wir gemeinsam außerhalb mit je einem Husky -Loki kam auch schon in den 2. Zwinger direkt neben die Huskys für 2h (er kam zur Ruhe auch wenn er nicht begeistert war) -wir hatten einen "Stake out" im Garten eingeschlagen und alle 4 angehängt, da hat Loki unerlässlich gebellt, bis sich Nachbarn belästigt gefühlt haben. Eigentlich wollten wir warten bis Loki sich beruhigt, das wird aber wahrscheinlich nur außerhalb im Wald machbar sein. -derzeit trainiere ich den Maulkorb auf, damit sie mal zusammen können ohne Sorge sich zu verletzten (geht ja nur von Loki aus, die Huskys machen nichts solange er sie nicht attackiert) -die Box trainiere ich zurzeit auf, damit er da in Ruhe bleiben kann wenn ich zu den Hunden raus gehe -einen Trainer oder Vehaltensberater wollen wir hinzuziehen Ich hänge mal ein paar Aufnahmen der Situationen an, vielleicht erkennt jemand ja noch mehr als ich/wir. Vielleicht ist mein Eindruck ja auch völlig falsch und ich interpretieren sein Verhalten falsch. 🤷🏼‍♀️ Ich bin über jeden Ratschlag oder Kritik dankbar. Gerade auch weil ich mich mit Mehrhundehaltung oder Rudelzusammenführungen nicht auskenne und es auch der erste Umzug mit Hund war. LG
 
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Sabrina
7. Sep. 09:19
Hey hey Auf den 2 Videos finde ich deinen Hund sehr gestresst. Er läuft nicht locker und leicht, hechelt stark, lange nach hinten gezogene Maulspalte und stresswülste im Gesicht. Was ich aus dem Video erkennen konnte, sieht das nicht entspannt aus. Er geht ja auch nicht in die Umwelterkundung. Bei den anderen Videos finde ich ihn etwas entspannter und weicher in der Bewegung. Von den Huskys sehe ich zu wenig, aber das was ich sehe finde ich nicht bedrohlich oder stressvoll. Nun seid ihr ja da erst hingezogen. Ich denke er braucht Zeit sich einzugewöhnen zumal da ja schon ein Sozialverband ist. Ich würde das mit dem Spazieren gehen weiterhin so machen, aber auf ne grössere Distanz achten. Ansonsten würde ich alles erstmal so beibehalten u d deinen nicht mit den anderen im Hof laufen lassen. Auch nicht mit Maulkorb, das wäre mir zu unsicher. Lass das mal mit dem Streicheln der Huskys sein. Ich denke damit förderst du nur den Stress. Sorge gerade jetzt für susreuchend Ruhezeiten und ich würde jetzt auch nicht jeden Tag gemeinsam gehen... Auf alle Fälle schnellstmöglich einen Verhaltensberater hinzuzuehen habt ihr ja eh vor...und hab Geduld.
Ich werde die Huskys erstmal nicht in seinem Beisein streicheln. Erwartet hatte ich mir davon, dass er durch die Gewöhnung und das erleben erkennt, dass die Huskys keine Bedrohung für mich darstellen und er mich nicht beschützen muss. Stress löst es aber dennoch aus und sollte ich vielleicht wirklich lieber vermeiden. Ruhezeiten sind bisher zum Glück gar kein Problem. Die Spaziergänge sind immer sehr stressig für ihn, gerade zu Beginn wie in den Videos zu sehen. Nach ca 20min gehen findet er sich vermutlich mit der Situation ab und geht dann auch in die Umwelterkundung, schnüffelt, macht seine Geschäfte und zieht dann auch nicht mehr. Allerdings hat er immer ein Auge auf den Husky was ich jetzt erstmal mit Hütehundtypisch abgetan habe und weniger wegen Stress oder sich bedroht fühlen.
 
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Sabrina
7. Sep. 09:27
Oki, schwierig. Aber zu nem anderen hin "wollen" ist halt nicht immer positiv, kann halt echt Kontrolle oder abscannen usw sein. Rocket ist zb auch eben n kleiner Kontrollfreak, anfangs dachte ich immer er will zu jedem hin, bis ich merkte das das eben antrainiert ist weil ich ihn als Welpe das leider engeprägt hab und er denkt er müsse das machen. Auch bei Hundebegegnungen hat er auf dem "Hinweg" zum Reiz immer so gewirkt als ob er da hin will, hat danach aber übel gezogen um eben aus der Situation zu kommen. Seit ich das gemerkt hab und entsprechend manage wirds immer besser. Vielleicht könntest du da versuchen mit ner Schlepp zu arbeiten, sodass er sich entfernen kann wenn er möchte und sollte er zu dem anderen Hund gehen oder anstalten machen ihn blöd anzumachen oä kannst du ihn ja blocken oder / und wegschicken. Was den HD Kram angeht würd ichs schon mal zeitnah abchecken, auch wenn n Tierarzt und / oder Physiobesuch stressig ist ist dieser Stress nur kurzfristig und wenn es stimmt und du dann ja entsprechend Hilfe kriegst würde das die Situation sicherlich auch nochmal entspannen.👀 Wenns wo zwackt werden Hunde echt unbequem oder problematisch. Das mit dem unbedingt wo hin müssen oder auch total reaktiv auf annähernde Menschen oder Hunde zu sein sieht man bei Rocket zb mittlerweile auch eigentlich nur wenn er schmerzig ist, wenn der Rücken ok ist und er relativ schmerzfrei ist ignoriert er andere mittlerweile sehr gut und ist total gechillt und souverän.
Liest sich total spannend und ich werde da in nächster Zeit nochmal ein stärkeres Auge drauf werfen. Was du schreibst klingt für mich völlig plausibel und würde ich auch nicht ausschließen wollen bei Loki. Mein Eindruck war bisher nur immer ein anderer weil Loki eher der distanzlose Kollege ist und für mich da nie eine großartige Individualdistanz erkennbar war. 🤔 Total reaktiv empfinde ich Loki eigentlich nicht. Meist ist er total gechillt und einfach nur neugierig. Meideverhalten hat er bisher auch nie gezeigt. Die HD werde ich aber trotzdem mal anpeilen und untersuchen lassen. Vielleicht macht es doch mehr aus als ich bisher dachte 🤔
 
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Sabrina
7. Sep. 09:38
Ich sehe das Gleiche wie Ilona. Loki ist auf dem Spaziergang gestresst. Eine deutliche Szene ist, als er kurz auf den anderen Hund zugeht und dabei über seinen Nasenspiegel schleckt. Das war kein Zufall. Des Weiteren hast Du einen Hütehund. Ihr habt bestimmt eine tolle Bindung, dennoch würde ich mal überprüfen, ob er Dich nicht hütet. Das kann man leicht mit "Eifersucht" verwechseln. Auch das Zwicken in den Po von dem Husky ist kein Zufall. Hütehunde zwicken gerne, wenn sich sein Gegenüber zu schnell oder komisch bewegt, er also das kommende Verhalten nicht einschätzen kann und die Kontrolle verlieren könnte. Hüpf mal blöd durch die Gegend, renne los, hüpfen, wieder rennen ... und beobachte, was Dein Hund dann macht. Möchte er Dich reglementieren, also begrenzen oder zwickt er doch mal in die Wade? Das würde ich zunächst mal alles beobachten. Wenn Du das 100 prozentig ausschließen kannst, würde ich mir als nächstes mal die Huskys anschauen. Sie bilden ein Rudel und ein fremder Hund kann da schon schlechte Karten habe, bzw. der fremde Hund muss erst mal schauen, wie das Rudel tickt. Zum Streicheln der anderen Hunde: sollte sich herausstellen, dass Dein Hund Dich hütet, ist es normal, dass er gefrustet ist. Da gilt m.E. nur so viel machen, wie Dein Hund aushalten kann. Also langsam an die Situation heranführen. Auf Abstand: Sitz, 1 Schritt auf die Hunde zu und wieder zurück zu Deinem Hund und loben, dass er toll und ruhig sitzen geblieben ist. Weggehen. Mit den Schritten musst Du einfach mal schauen, wo seine Grenze ist. Aber erst mal die Situation ein paar mal wiederholen. Er darf dann lernen in dieser Situation seine Impulse zu kontrollieren und mit Frust umzugehen. Das wäre mein Weg. Also erst mal testen, ob er Dich hütet.
Dass er mich hütet ist mir vor einigen Monaten mal aufgefallen, als ich begonnen hatte mit ihm das joggen zu üben. Dabei wollte er mich korrigieren sobald ich losgelaufen bin. Dabei habe ich ihn 2x korrigieren müssen, Seither läuft er ohne Probleme mit mir, läuft auch voraus und will auch mal währenddessen schnüffeln etc. Einzig beim Fahrradfahren trainieren fällt mir das Hüten noch eindeutig auf, schieben, draufsitzen und wie ein Laufrad nutzen ist alles oke, aber sobald ich in die Pedale treten will versucht er in den Schuh zu schnappen und bellt. Da würde ich also schon sagen er hütet mich noch. Im Alltag merke ich davon eigentlich nichts mehr. Er folgt mir nicht, bleibt liegen wenn ich Räume oder Etagen Wechsel, schläft auch immer häufiger nicht bei mir bzw kann auch ohne mich zur Ruhe kommen und auch alleine bleiben ist kein Problem. Beim Spazieren hat er zwar schon immer ein Auge oder Ohr auf mich gerichtet und entfernt sich auch nicjt zu weit, macht aber trotzdem sein Ding und erkundet die Gegend. Da achtet er nur drauf, dass auch wirklich alle mitkommen (gerade an Abzweigungen und Biegungen). Er schiebt sich nicht überall dazwischen und in bremsligen Situationen sucht er Schutz hinter mir. In welchen Situationen könnte ich das noch erkennen? Kann ich schlussfolgern, dass er mich grundsätzlich immer hütet wenn er es zb nur beim Fahrrad fahren machen möchte? Das Absitzen und einen Schritt nach dem anderen annähern finde ich eine gute Idee und werde ich auch mal so angehen👍🏻🙃
 
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Sabrina
7. Sep. 09:43
Dein Hund hat sein gewohntes zu Hause, sein gewohntes routinegassigebiet und sicher auch seine vertrauten Hundefreunde verloren. Die Huskys sehen in ihm keine Bedrohung. Er ist aber in deren zu Hause. Im Normalfall, wäre das einzelne integrieren zu den Huskys im besten Fall außerhalb des Territoriums stattfinden. Immer einen nach dem anderen und dann gut zusammenführen.im Prinzip ist es super gut, dass ihr zusammen spazieren geht. Er ist hoffentlich in der Lage(und das halte ich für extrem wichtig) zu Hause zur Ruhe zu kommen und fühlt sich dort sicher? Stress ist so eine Sache. Das kann ungünstig sein, wenn man dann das Tagespensum für den Hund nicht anpasst. Ich fürchte auch, dass er die drei hüten würde... Auch denke ich, dass vlt ein trainer hilfreich ist, der sich mit Rudelkommunikation und Hütehunden gut auskennt. Einfach so, da ihr euch ja bestmöglich integrieren möchtet und ich weiß, das in stressigen Zeiten die Zeichen des Hundes sehr uneindeutig wirken können.
Zu Hause an sich kommt er absolut problemlos zur Ruhe. Sowohl im Haus wie auch draußen (solange die anderen Hunde im Zwinger sind). Er kommt eigentlich sogar noch besser zur Ruhe oder schläft noch mehr, was ich darauf schieben würde, dass ihn die vielen neuen Eindrücke täglich, auch beim Gassi sehr müde machen. Er wirkt zurzeit auch nicht unausgelastet oder dergleichen und schläft einfach sehr viel.
 
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Sabrina
7. Sep. 09:57
Er ist quasi in einem fremden bzw. besetzten Revier von nicht nur 1 anderen, sondern gleich 3 Hunden gelandet. Wenn er sonst nicht viel mit Huskys zu tun hatte, kann er vielleicht auch ihre Körpersprache nicht so gut einschätzen, weshalb er Dich vielleicht vor Ihnen aus dieser Unsicherheit und aufgrund seiner Anlagen beschützen will? Prinzipiell wirken die Huskys sehr präsent und evtl. auch dominat (?) und Dein Hund eher vorsichtig. In einem Video hat er sogar die Rute eingeklemmt/ angezogen. Vielleicht solltest Du ihn ganz klar begrenzen, und ihm so signalisieren, dass er hier nicht in der Verantwortung ist. Wenn sich das nächste Mal so eine Situation im Hof andeutet. Z.B. in dem Du ihn körpersprachlich begrenzt und Dich wie selbstverständlich auch mit den anderen Hunden beschäftigst. Anderherum solltest Du ihn aber auch vor den anderen Hunden schützen, und die wegschicken/ begrenzen. So dass er sieht, dass Du das alles regelst. Außerdem würde ich ihn, wenn er so aussieht, als sei im die Situation nicht geheuer, nicht an der Leine voranlaufen lassen. Denn der, der am nähesten an einem "Konflikt" dran ist, ist bei Hunden automatisch in der Verantwortung... somit würde ich ihn zumindest seitlich seinen Platz zuweisen. So dass Du näher dran bist. Die gemeinsamen Spaziergänge finde ich aber prinzipiell sinnvoll. Vielleicht die Spaziergänge in eurer Wohnung beenden und die Hunde dort eine Weile zusammen und irgendwann gemeinsam wieder raus auf den Hof lassen. Erst mit 1, dann mit 2 und schließlich mit allen 3. Und dabei sehr auf das Management achten. Also, dass das alles entspannt bleibt und keiner zu aufdringlich wird. Wenn ihr noch nicht bei allen 3 seid, dann darauf achten, dass die anderen nicht schon draußen frei herumlaufen. Wenn das klappt ihn vielleicht auch mal bei den anderen im Zwinger lassen... also auch erst kurz und allmählich ausdehnen? Er sucht ja schon ihre Nähe... also legt sich zu ihnen. Da bin ich mir aber auch nicht sicher, ob er sich nicht davor legt, um besser aufzupassen. Er muss sich an viele neue Gegebenheiten gewöhnen/ umstellen. Da lässt sich kaum vermeiden, dass er auch gestresst ist. Er muss halt immer wieder die Erfahrung machen, dass das alles keine Bedrohung ist und Du die Dinge regelst. Das muss für ihn erst auch Normalität werden, dass ihr jetzt quasi um einem Rudel mit den anderen zusammenlebt. So würde ich das zumindest angehen, vorausgesetzt der Nachbar spielt mit. Bei einem Tierschutzhund gibt es die 3T-3W-3M-Faustregel. Das ist ja quasi ähnlich... außer der Bezugsperson hat sich alles verändert. Daher würde ich auch etwa vom diesem Zeitfenster ausgehen.
Spannend, von der 3er Regel habe ich bisher noch nichts gehört. Klingt aber plausibel und macht auch sehr den Eindruck bei Loki, dass es zutrifft. Nach 5 Tagen hat er das erste mal Anzeichen gemacht, dass er langsam ankommt. Auf den Hof lassen wir die Hunde zurzeit gar nicht gemeinsam. Wir wollten erstmal bewirken, dass sie sich problemlos außerhalb akzeptieren können, was bisher ja leider noch nicht so gut funktioniert. Bzw wollten wir die nächste Annäherung erst wieder mit Maulkorb wagen um damit schon mal das schlimmste zu verhindern. Den Maulkorb trainieren wird aber nun ja auch sicher noch ein paar Wochen dauern, bis er wirklich angenommen wird. Zurzeit schleusen wir die Hunde aneinander vorbei und Loki darf nur in den Hof wenn die Huskys im Zwinger sind bzw dürfen die Huskys raus wenn Loki im Haus ist.
 
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Sonja
7. Sep. 10:13
Dass er mich hütet ist mir vor einigen Monaten mal aufgefallen, als ich begonnen hatte mit ihm das joggen zu üben. Dabei wollte er mich korrigieren sobald ich losgelaufen bin. Dabei habe ich ihn 2x korrigieren müssen, Seither läuft er ohne Probleme mit mir, läuft auch voraus und will auch mal währenddessen schnüffeln etc. Einzig beim Fahrradfahren trainieren fällt mir das Hüten noch eindeutig auf, schieben, draufsitzen und wie ein Laufrad nutzen ist alles oke, aber sobald ich in die Pedale treten will versucht er in den Schuh zu schnappen und bellt. Da würde ich also schon sagen er hütet mich noch. Im Alltag merke ich davon eigentlich nichts mehr. Er folgt mir nicht, bleibt liegen wenn ich Räume oder Etagen Wechsel, schläft auch immer häufiger nicht bei mir bzw kann auch ohne mich zur Ruhe kommen und auch alleine bleiben ist kein Problem. Beim Spazieren hat er zwar schon immer ein Auge oder Ohr auf mich gerichtet und entfernt sich auch nicjt zu weit, macht aber trotzdem sein Ding und erkundet die Gegend. Da achtet er nur drauf, dass auch wirklich alle mitkommen (gerade an Abzweigungen und Biegungen). Er schiebt sich nicht überall dazwischen und in bremsligen Situationen sucht er Schutz hinter mir. In welchen Situationen könnte ich das noch erkennen? Kann ich schlussfolgern, dass er mich grundsätzlich immer hütet wenn er es zb nur beim Fahrrad fahren machen möchte? Das Absitzen und einen Schritt nach dem anderen annähern finde ich eine gute Idee und werde ich auch mal so angehen👍🏻🙃
Wenn Yoshi mich hütet, legt er sich in der Wohnung total entspannt hin, auch auf den Rücken, alles von sich gestreckt. Aber - wenn ich ihn lasse - immer an strategisch günstigen Positionen. Und er ist sofort auf den Beinen, wenn ich länger in einen anderen Raum gehe. Es ist eine Frage des "wer bewegt wen?". Wenn ich Yoshi auf einen Ruheplatz in der hinterletzten Ecke schicken kann, von dem aus er nichts beobachten kann, und er dort entspannt schläft, habe ich es geschafft, seinen Hütetrieb einzudämmen. Aktuell habe ich das etwas einreißen lassen, daher diskutiert er in solchen Situationen wieder. Bei Yoshi äußert sich das auch ganz stark in dem Stress, den er hat, wenn ich weggehe. Egal, ob er dann mit den anderen Hunden alleine ist oder ob mein Mann da ist. Wenn ich ihn den Hütetrieb im Alltag ausleben lasse, regt er sich furchtbar auf, sobald ich mich seiner Kontrolle entziehe.
 
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Babs
7. Sep. 10:38
Dass er mich hütet ist mir vor einigen Monaten mal aufgefallen, als ich begonnen hatte mit ihm das joggen zu üben. Dabei wollte er mich korrigieren sobald ich losgelaufen bin. Dabei habe ich ihn 2x korrigieren müssen, Seither läuft er ohne Probleme mit mir, läuft auch voraus und will auch mal währenddessen schnüffeln etc. Einzig beim Fahrradfahren trainieren fällt mir das Hüten noch eindeutig auf, schieben, draufsitzen und wie ein Laufrad nutzen ist alles oke, aber sobald ich in die Pedale treten will versucht er in den Schuh zu schnappen und bellt. Da würde ich also schon sagen er hütet mich noch. Im Alltag merke ich davon eigentlich nichts mehr. Er folgt mir nicht, bleibt liegen wenn ich Räume oder Etagen Wechsel, schläft auch immer häufiger nicht bei mir bzw kann auch ohne mich zur Ruhe kommen und auch alleine bleiben ist kein Problem. Beim Spazieren hat er zwar schon immer ein Auge oder Ohr auf mich gerichtet und entfernt sich auch nicjt zu weit, macht aber trotzdem sein Ding und erkundet die Gegend. Da achtet er nur drauf, dass auch wirklich alle mitkommen (gerade an Abzweigungen und Biegungen). Er schiebt sich nicht überall dazwischen und in bremsligen Situationen sucht er Schutz hinter mir. In welchen Situationen könnte ich das noch erkennen? Kann ich schlussfolgern, dass er mich grundsätzlich immer hütet wenn er es zb nur beim Fahrrad fahren machen möchte? Das Absitzen und einen Schritt nach dem anderen annähern finde ich eine gute Idee und werde ich auch mal so angehen👍🏻🙃
Das Hüten ist tief in seinen Genen verankert. Das wird er immer machen und zählt in meinen Augen zu seinen Stärken. Die Frage ist, was ist hüten und da würde ich mich mal ganz intensiv mit beschäftigen. Einfach ausgedrückt bedeutet es auf das zu hütende Objekt zu achten und es zu beaufsichtigen. Überschreitet es eine räumliche Grenze, wird es wieder in den "Raum" zurückgetrieben. Wirkt das Objekt aufgrund von bestimmten Bewegungsabläufen nicht mehr kontrollierbar, wird es ebenfalls eingeschränkt. Gerade bei schnellen Bewegungsabläufen wird dann auch mal gezwickt. Hütehunde sind nunmal meisterhafte Kontrollfreaks und "Stalker"🤣. Ihre "Ruhe"plätze wählen sie strategisch. In der Nähe von der Eingangstür ist super beliebt (der zu hütende Raum mit seinen Objekten ist z. B. das Haus). Innerhalb des Hauses darf sich jeder frei bewegen, aber das Haus wird ohne seine Kenntnisnahme nicht verlassen. Aber wie gesagt, da würde ich mich mal intensiver mit beschäftigen und noch mal genau schauen, ob Du nicht doch ein leicht zu hütendes Objekt bist welches er mittlerweile innerhalb des Hauses einen großen Freiraum lässt. Das kann ich von hier auch nicht beurteilen 😉. Bitte störe Dich nicht an dem Begriff "Objekt".
 
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Lisa-Eileen
7. Sep. 11:28
Liest sich total spannend und ich werde da in nächster Zeit nochmal ein stärkeres Auge drauf werfen. Was du schreibst klingt für mich völlig plausibel und würde ich auch nicht ausschließen wollen bei Loki. Mein Eindruck war bisher nur immer ein anderer weil Loki eher der distanzlose Kollege ist und für mich da nie eine großartige Individualdistanz erkennbar war. 🤔 Total reaktiv empfinde ich Loki eigentlich nicht. Meist ist er total gechillt und einfach nur neugierig. Meideverhalten hat er bisher auch nie gezeigt. Die HD werde ich aber trotzdem mal anpeilen und untersuchen lassen. Vielleicht macht es doch mehr aus als ich bisher dachte 🤔
Jup, war bei Rocket auch so, er braucht halt eher viel Distanz und wird die eben unterschritten ist er früher dann auf andere zugebrettert. Hatte auch erst durch die Übungsgassigänge mit den anderen dann mehr und mehr gemerkt das er garnicht so gesellig ist wie ich dachte. Aber ist halt ein Hütehund, sind ein Mann Hunde die eben mit ihrem Schäfer zusammenarbeiten und alles andere sind nur Schafe die gehütet werden können oder eben Gefahren/ Probleme die abgehalten werden müssen.... so aus Hundesicht eben.
 
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Lisa-Eileen
7. Sep. 11:34
Dass er mich hütet ist mir vor einigen Monaten mal aufgefallen, als ich begonnen hatte mit ihm das joggen zu üben. Dabei wollte er mich korrigieren sobald ich losgelaufen bin. Dabei habe ich ihn 2x korrigieren müssen, Seither läuft er ohne Probleme mit mir, läuft auch voraus und will auch mal währenddessen schnüffeln etc. Einzig beim Fahrradfahren trainieren fällt mir das Hüten noch eindeutig auf, schieben, draufsitzen und wie ein Laufrad nutzen ist alles oke, aber sobald ich in die Pedale treten will versucht er in den Schuh zu schnappen und bellt. Da würde ich also schon sagen er hütet mich noch. Im Alltag merke ich davon eigentlich nichts mehr. Er folgt mir nicht, bleibt liegen wenn ich Räume oder Etagen Wechsel, schläft auch immer häufiger nicht bei mir bzw kann auch ohne mich zur Ruhe kommen und auch alleine bleiben ist kein Problem. Beim Spazieren hat er zwar schon immer ein Auge oder Ohr auf mich gerichtet und entfernt sich auch nicjt zu weit, macht aber trotzdem sein Ding und erkundet die Gegend. Da achtet er nur drauf, dass auch wirklich alle mitkommen (gerade an Abzweigungen und Biegungen). Er schiebt sich nicht überall dazwischen und in bremsligen Situationen sucht er Schutz hinter mir. In welchen Situationen könnte ich das noch erkennen? Kann ich schlussfolgern, dass er mich grundsätzlich immer hütet wenn er es zb nur beim Fahrrad fahren machen möchte? Das Absitzen und einen Schritt nach dem anderen annähern finde ich eine gute Idee und werde ich auch mal so angehen👍🏻🙃
Ist ja von Hund zu Hund unterschiedlich, es gibt eben Situationen wo der Hund denkt er müsse was regeln und kontrollieren und welche wo er merkt er muss das nicht und es gibt natürlich auch Hunde die es überall machen weil sie eben beigebracht bekommen haben für alles verantwortlich zu sein oder das der Halter der ja führen sollte eben zu inkompetent ist. Grade Hütis fühlen sich eh immer für alles verantwortlich. Da muss man eben immer viel gucken das man Hündisch logisch und sinnvoll handelt. Bin ich auch noch viel am dran arbeiten, finds immer sehr interessant. Bei uns ist zb die Problemzone ja immer im Sozialen Umgang, da sieht man immer wo meine Schwächen sind, denn da meint er gern mal es zu regeln und mich zu behüten und zu schützen (durch fiddeln). Man merkt aber auch wenn ich entspannter bin und es besser händle das ers dann auch meist besser hinkriegt.