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Su
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Anzahl der Antworten 20
heute 15:49

Angst vor Auto, Übelkeit

Hallo, unsere Hündin ist ungefähr 2 Jahre alt, wurde letzten Winter/Frühling trächtig in Nordmazedonien eingefangen und mit dem Auto nach Österreich gebracht. Ob sie davor oder danach noch Auto gefahren weiß ich nicht. Seit August ist sie bei uns. Ihr wird im Auto schlecht. Fahrten bis 10min gehen ohne Übergeben, danach ist es ein Glücksspiel. Im Auto steht sie stocksteif in der Box im Kofferraum. Macht keinen Mucks. Wenn wir auf das Auto zugehen, will sie weg und macht sich steif. Ich muss sie hochnehmen und in die Box stellen. Sie duckt sich dann vor mir weg. Futter im Auto nimmt sie nicht an. Wenn ich sie von meiner Oma abhole, freut sie sich garnicht mich zu sehen, weil sie weiß, jetzt muss sie ins Auto. Sie versteckt sich dann in ihrem Bett. Im Auto ignorieren wir sie, kein zureden oder "trösten", um die Angst nicht zu bestätigen. Ist das richtig so? Beim Einsteigen will ich ruhiges Verhalten ausstrahlen, um zu zeigen, dass alles ok ist. Aber die letzten Meter muss ich sie zum Auto hinziehen. Das fühlt sich einfach so falsch an. Wir haben schon einen Spray fürs Auto und CBD Kekse für Hunde probiert. Es hat sich noch überhaupt nichts gebessert. Hat jemand Tipps? Danke!
 
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Svenja
heute 06:21
Hallo Su, ist schon richtig, dass man bei dem kleinschrittigen Training nicht zwischendurch Auto fahren soll. Aber das Leben fordert auch noch andere organisatorisch unumgängliche Dinge. Mein Tipp: Übe nach der Methode, wie schon beschrieben und wenn die Fahrt zur Oma ansteht, packe die Kinder ins Auto und als letztes gehst du noch mal ins Haus, nimmst deinen Hund auf den Arm und setzt ihn in den Fußraum des Beifahrers. (Die Auto Hundebox erstmal ganz in Ruhe zu Hause aufbauen) Im Fußraum könnte eine kurze Leine am Sitz fixiert sein, um ihn zu sichern. Schafft eine entspannte Atmosphäre, singt Lieder und angekommen, Hund herausheben. Das Leben geht weiter! Das wäre meine Idee.
Wenn der Hund einen unbekannten Gegenstand oder eine neue Situation gruselig findet, bin ich da total bei dir.
Aber bei einer Abneigung, die sehr wahrscheinlich durch einen inneren, physiologischen, sich in der betreffenden Situation immer wieder einstellenden Zustand, nämlich Übelkeit entstanden ist, ist das leider nicht so einfach.
 
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Maria
heute 08:53
Danke, Maria. Kann das auch klappen, wenn ich trotzdem zwischendurch mal mit dem Auto fahren muss? Ist bestimmt ungünstig, aber es lässt sich nicht immer vermeiden. 1-2 mal pro Woche muss sie mindestens zur Oma fahren (15min) und wieder heim, weil da die Oma auf sie und die Kinder aufpasst, weil ich zu lange arbeite.
Ja, ich mache es auch gerade parallel, ist nur nicht ideal.
Vielleicht kannst du sie ins Auto tragen, wenn sie mitfahren muss und ansonsten arbeitet ihr daran, dass sie sich selbstständig dem Auto nähert.

Im Auto würde ich noch darauf achten, dass sie möglichst wenig Reize mitbekommt. Licht und Schatten, alle Außenreize, Gerüche usw. Das ist sehr viel für einen Hund. Vielleicht könnt ihr parallel noch den Aufenthalt in einer Box aufbauen.
 
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Josi
heute 09:04
Anscheinend ist es nicht richtig wenn man gar nicht zuredet sondern ignoriert, wenn es sich nicht bessert.
 
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Josi
heute 09:05
Sie wurde von irgendwelchen wildfremden Menschen eingefangen, wahrscheinlich nicht gerade sanft, in ein Auto gesetzt (wahrscheinlich ebenfalls in eine Box) wurde irgendwo hingekarrt, wo der Stress wahrscheinlich erst richtig losging ...  und ihr wundert euch, dass sie Angst und Panik hat vor dieser Situation? 🤔 Sie hat ein absolutes Trauma erlitten, und all das natürlich mit dem Auto fahren und sicherlich auch mit der Box verknüpft! Da hilft kein Spray, da hilft nur, die negative Verknüpfung durch viele viele positive Verknüpfungen zu überschreiben, indem ihr ihr Nähe, Sicherheit, Geborgenheit gebt während des Autofahrens, ihr gut zuredet usw. ...und zwar ENG BEI euch, beim Beifahrer auf dem Schoß, oder jemand sitzt mit ihr auf dem Rücksitz. Gut gesichert natürlich. Und jedes Mal, wenn ihr aussteigt, passiert etwas ganz super Tolles..! Dann könnt ihr die negative Verknüpfung vielleicht irgendwann lösen. Aber da hinten alleine in der Box ganz sicherlich nicht, damit wiederholt ihr nur jedes Mal aufs Neue ihr Trauma. Sorry, wenn ich das so direkt sage. LG
Richtig!
 
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Sonja
heute 10:45
Einer Wurfschwurfschwester von Meinem Hund wurde in ihrer Welpen/Jungundzeit beimnAutofahten auch schlecht. Er hatt damals verschiedenes ausprobiert; also Hund mit oder ohne Box, Kofferraum , Rücksitz etc. Mit der Methode wo sie sich noch am wohlszen fphkre hat ee dann weiter trainiert und ist dafür mehrmals wöchentlich, zu beginn kurze Stecken die er nach und nach verlängerte, gefahren. Auch hst ee die Autofahrten immer mit etwas für den Hund besomderen/tollen kombiniert. Nach einigen Monaten des Trainings war es kein Problem mehr, der Hündin wurde es nicht mehr schlecht und sie geniesst mittlerweile "Autofahren " . Also erst herausfinden was demn Hund am angenehmsten ist und dann durch Übung Normalität/Routine schaffen war bein ihnen Lösung😉
 
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Kerstin
heute 11:19
Danke für eure Tipps und Gedanken zu diesen Thema! Ich fahre meistens mit ihr alleine oder mit den Kindern, die auf der Rückbank sitzen. Also ich bin die Fahrerin. Wie kann ich das lösen? Als Fahrerin kann ich sie nicht auf dem Schoß haben. Den Kindern will und kann ich diese Aufgabe nicht zutrauen. Also: langsam das Auto prinzipiell als etwas Gutes verknüpfen, so wie Maria es beschrieben hat. Und wenn ich wirklich fahren muss? Soll ich sie auf den Beifahrersitz oder dort in den Fußraum setzen und während der Fahrt gut zureden? Die gemeinsamen Fahrten mit Mann, wo ich sie auf dem Beifahrer eng beschützen kann, wären sehr selten, nur ab und zu am Wochenende, möglich.
Ja, wenn du selbst fährst, würde ich sie in den Fußraum beim Beifahrersitz setzen, mit Geschirr an einer kurzen Leine, damit sie nicht hochspringt. Und vielleicht den gesamten Bereich mit einem großen Müllbeutel oder Zeitungspapier auslegen, damit die Sauerei nicht so groß ist, falls sie erbricht 😉.

Du kannst ihr auch ein homöopathisches Mittel zur Beruhigung und gegen Übelkeit geben, am besten vom Tierheilpraktiker. Und vielleicht einen Kauknochen oder was anderes zum dran rumknabbern mit dazu geben zur Ablenkung.

❗Aber pass bitte auf, dass du dich nicht vom Straßenverkehr ablenken lässt, sie nicht während der Fahrt anschauen und mit ihr reden! Ich spreche aus Erfahrung, ich hab deswegen auch mal einen Auffahrunfall gebaut 🙈.

Ihr wird es bestimmt schon sehr helfen gegen ihre Angst, dass sie nah bei dir ist und dich sieht, und nicht mehr in dieser Trigger-Box gefangen ist. Damit sind zwei der drei bösen Verknüpfungen schon mal eliminiert, das Autofahren kann jetzt neu und positiv erlebt und verknüpft werden.

Ich finde es übrigens echt toll, dass du dir darüber so viele Gedanken machst, wie du ihr helfen kannst! Das macht sicherlich nicht jeder.👍

Alles Gute für euch! 😊🍀
 
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Su
heute 11:46
Ich glaube garnicht, dass die Box an sich der große Trigger ist.
Sie wurde im offenen Kofferraum transportiert und war ja bei uns anfangs auf der Rückbank. Da ging es ihr genauso schlecht. Aber vielleicht hilft ihr ja der Blickkontakt zu mir und die Kurven sind vielleicht auch weniger stark, wenn sie vorne sitzt. Versuchen kann ich es ja mal.

Bevor die Box ins Auto kam, hat sie schon ihr Futter in der Box gefressen, bei offener Tür. Immerhin das.
Futter oder Kaustangerl im Auto nimmt sie aber leider garnicht an.

Ich werde jetzt folgendes machen:

Sie vorne im ausgelegten Fußraum mitnehmen.
Sie schon die letzten Meter ins Auto tragen.
Außen ans Auto immer weiter positiv annähern.
Fahrten vermeiden.
Beim Aussteigen ein super Leckerli anbieten.

Danke für eure Tipps!
 
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Maria
heute 13:29
Ich glaube garnicht, dass die Box an sich der große Trigger ist. Sie wurde im offenen Kofferraum transportiert und war ja bei uns anfangs auf der Rückbank. Da ging es ihr genauso schlecht. Aber vielleicht hilft ihr ja der Blickkontakt zu mir und die Kurven sind vielleicht auch weniger stark, wenn sie vorne sitzt. Versuchen kann ich es ja mal. Bevor die Box ins Auto kam, hat sie schon ihr Futter in der Box gefressen, bei offener Tür. Immerhin das. Futter oder Kaustangerl im Auto nimmt sie aber leider garnicht an. Ich werde jetzt folgendes machen: Sie vorne im ausgelegten Fußraum mitnehmen. Sie schon die letzten Meter ins Auto tragen. Außen ans Auto immer weiter positiv annähern. Fahrten vermeiden. Beim Aussteigen ein super Leckerli anbieten. Danke für eure Tipps!
Viel Erfolg und berichte gerne, wie es läuft. 🙂
 
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L.🐾
heute 13:40
Unsere Hündin hat den Transport aus Rumänien mitgemacht. Sie findet Auto fahren auch blöd. Ist aber nicht so panisch.
Ich sitze mit ihr immer hinten.
Wir haben viel geübt, nur ein- und aussteigen, ganz kurze Fahrten....sie findet es blöd.
Nie in der Box, sondern in einem Hundesitz mit Sicherheitsgurt.
Und sie frisst Leckerchen.....
Vielleicht wäre das eher was für Euch, als die Box? Und wir machen ganz oft Pause und laufen dann auch ne halbe Stunde.
Wenn wir in Urlaub fahren.....
 
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Susi und
heute 15:49
Meine Loulou, hatte damals das gleiche Problem, sie erbrach sich jedes Mal, vor lauter stress, meine TÄ gab uns damals Zylkene, damit haben wir es in den Griff bekommen, konnten sogar in Urlaub fahren