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Laura
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Anzahl der Antworten 20
zuletzt 19. Okt.

Angst beim Gassi gehen

Hey ihr. Brauche mal Hilfe. Mein Junghund, 6 Monate, aus dem Tierschutz hat sehr viel Angst vor Geräuschen, besonders an der Straße. Im Haus bellt er dann auch viel, wenn er das Geräusch nicht einschätzen kann. Er ist jetzt 4 Wochen bei uns. Möchte ihm die Nagst nehmen, sodass wir auch mal spazieren gehen können. Oder soll man noch warten? Im Moment traut er sich keinen Meter vom Grundstück. Fahren deshalb in den Wald. Da klappt alles super. Wie sähe ein Stück für Stück Training aus? Gerne auch Tipps für Sicherheit und Vertrauen im allgemeinen schaffen. Dankeee :)
 
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CAROL
30. Sep. 12:31
Auf dem Arm ist der Hund erstmal in Sicherheit. Durchs Tragen selbst lernt der Hund nichts. In gewisser Weise muss der Hund ja aber dennoch Reizen zugeführt werden, damit ein sog. Gewöhnungseffekt überhaupt irgendwann eintreten kann. Mit dem Tragen hilfst du dem Hund sozusagen erstmal raus aus der Gefahrenzone, in eine unbedenklichere Gegend z.b. die nächste Seitenstraße etc pp. Aber ohne dass du den Hund ins einfrieren und verweigern bzw. ins durchflüchten versetzt. Hunde sind nicht doof und wissen recht schnell in welche Richtung es wieder in die sichere Wohnung geht. Natürlich muss der Hund trotzdem durch die für ihn noch rote Zone oder sich zumindest rantasten, aber der Anreiz Richtung sichere Höhle zu gehen ist für den Hund automatisch höher wie weg davon. Ohne Arbeit wie gesagt wird das nichts. Aber die TE wohnt nunmal an dieser Straße und das wird über kurz oder lang zum Lebensraum des Hundes dazu gehören. - Oder worst case es ist nicht die Umgebung in der dieser Hund leben sollte. Auf Dauer den Minimum 3 mal täglich ins Auto zu laden und da muss sie ihn ja theoretisch auch schon reintragen, wenn er von alleine nicht vor die Tür tritt, und in den Wald zu fahren oder aber seine Welt lediglich auf die eigenen 4 Wände und vielleicht noch einen heimischen Garten zu beschränken, ist ja nicht das Ziel. Der Hund wird kaum von alleine eines morgens aufstehen und sagen: ja heute gehe ich mir mal angstfrei die Welt vor der Tür anschauen.
Das sind wir nicht einer Meinung. Der Hund hat überhaupt noch keinen safe space, noch nicht einmal die eigene Wohnung, wenn Geräusche ihn dort schon so irritieren wie es sich anhört. Geschweige denn hat er nach 4 Wochen genug Vertrauen in seine neuen Halter, dass sie ihm Sicherheit vermitteln können. Dann würde er das Geräusch anzeigen, sie könnten sagen „ich mach das“ und gut wär‘s. Lass ihm doch die Zeit erstmal Haus und Hof kennenzulernen.
 
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Kerstin
30. Sep. 12:44
Unsere Holly kommt auch aus Rumänien
Sie war 7 Monate alt als sie kam und kannte nichts
Keine Geräusche und keine Wiese
Wir sind am Anfang für die ersten paar Monate zur Eingewöhnung nur mit Leine raus und das drei mal täglich nicht so lange ca 30 Minuten
Sie wollte bei jedem Jogger, Fahrradfahrer, Nordic Walking Stöcken und auch Auto am liebsten auf und davon und wir haben sie immer neben uns sitzen lassen und gesagt alles gut und ein Leckerle gegeben und gewartet bis es vorbei war. Wenn sie hinterher rennen wollte und nachgebellt hatte dann haben wir sie auch neben uns sitzen lassen und auf das Fahrrad oder Auto oder was es war was ihr Angst machte und sie hinterher wollte, drauf gezeigt und nein gesagt und das ein paar mal hintereinander und ein Leckerle gegeben, das hat geholfen
Muss aber am Anfang immerzu gesagt werden, aber bei uns hat es geholfen
Vor großen LKW und Bussen hat unsere Holly immernoch Angst obwohl sie nun schon fast 7 Jahre alt ist, das kommt davon weil die so laut und groß sind, aber alles andere ist seit Jahren kein Problem mehr
Man muss den Hund erst im Haus und dann in der näheren Umgebung eingewöhnen und dann weiter weg
Er muss sich erst vertraut machen mit allem
 
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Anja
30. Sep. 13:17
Hallo Laura, am 26.10.2025 zieht bei uns eine Angsthündin aus dem Tierschutz ein. Ich lese mal mit und bin gespannt auf die Tipps.

Mit einer lieben Bekannten, die sich auskennt mit Tierschutz Hunden habe ich mich schon ausgetauscht. Sie gab mir den Tipp, am Anfang immer die gleiche kleine Runde spazieren zu gehen. Und wenn die Hündin stehen bleiben will dann soll ich es zulassen und sie einfach schauen lassen. Es sind viele neue Eindrücke und die nimmt sie dann auf. Das laufen der gleichen Runde gibt der Hündin nach und nach Sicherheit. Jeden Tag abwechselnd neue Runde zu laufen, überfordert die Angsthündin.

Im Haus werde ich Rückzugsorte schaffen. Mit einer großen Box und auch einem Höhlenbett, damit sie sich zurück ziehen und geschützt fühlen kann.
 
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Nicole
30. Sep. 15:24
Ich finde das wirkt schon ganz gut auf den Bildern von daheim.
Ein Hund der in seitlich offener Position liegt und Vertrauensvoll auf Frauchens Schoß schläft. Das sind schon gute Voraussetzungen.

Bei Rütter das Team gibt’s eine Folge mit Angsthund Buddy und der Trainerin Ellen Marques.
Da ging es auch konkret über diese Strassensituation.
Vielleicht lohnt es sich’s da mal reinzuschauen.

Manchen Hunden hilft es auch wenn die mehrere Sinne nutzen können um sicherer zu werden.
sprich wenn die zum Gehör auch sehen und riechen können, was ein Geräusch verursacht.
 
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Laura
30. Sep. 19:30
Auf dem Arm ist der Hund erstmal in Sicherheit. Durchs Tragen selbst lernt der Hund nichts. In gewisser Weise muss der Hund ja aber dennoch Reizen zugeführt werden, damit ein sog. Gewöhnungseffekt überhaupt irgendwann eintreten kann. Mit dem Tragen hilfst du dem Hund sozusagen erstmal raus aus der Gefahrenzone, in eine unbedenklichere Gegend z.b. die nächste Seitenstraße etc pp. Aber ohne dass du den Hund ins einfrieren und verweigern bzw. ins durchflüchten versetzt. Hunde sind nicht doof und wissen recht schnell in welche Richtung es wieder in die sichere Wohnung geht. Natürlich muss der Hund trotzdem durch die für ihn noch rote Zone oder sich zumindest rantasten, aber der Anreiz Richtung sichere Höhle zu gehen ist für den Hund automatisch höher wie weg davon. Ohne Arbeit wie gesagt wird das nichts. Aber die TE wohnt nunmal an dieser Straße und das wird über kurz oder lang zum Lebensraum des Hundes dazu gehören. - Oder worst case es ist nicht die Umgebung in der dieser Hund leben sollte. Auf Dauer den Minimum 3 mal täglich ins Auto zu laden und da muss sie ihn ja theoretisch auch schon reintragen, wenn er von alleine nicht vor die Tür tritt, und in den Wald zu fahren oder aber seine Welt lediglich auf die eigenen 4 Wände und vielleicht noch einen heimischen Garten zu beschränken, ist ja nicht das Ziel. Der Hund wird kaum von alleine eines morgens aufstehen und sagen: ja heute gehe ich mir mal angstfrei die Welt vor der Tür anschauen.
Also zum Auto schaffen wir es schon. Halt mit etwas Angst. Aber er geht mit. Und ja das mehrmalige Fahren mit dem Auto nervt. Gleichzeitig dreht er durch wenn er nicht raus kommt in der Wohnung. Denkspiel usw helfen da leider nicht. Ich glaube ich brauche noch mehr Geduld für das Rantasten. Würde soooo gerne einfach mit ihm los. 🫠
 
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Laura
30. Sep. 19:32
Hallo Laura, am 26.10.2025 zieht bei uns eine Angsthündin aus dem Tierschutz ein. Ich lese mal mit und bin gespannt auf die Tipps. Mit einer lieben Bekannten, die sich auskennt mit Tierschutz Hunden habe ich mich schon ausgetauscht. Sie gab mir den Tipp, am Anfang immer die gleiche kleine Runde spazieren zu gehen. Und wenn die Hündin stehen bleiben will dann soll ich es zulassen und sie einfach schauen lassen. Es sind viele neue Eindrücke und die nimmt sie dann auf. Das laufen der gleichen Runde gibt der Hündin nach und nach Sicherheit. Jeden Tag abwechselnd neue Runde zu laufen, überfordert die Angsthündin. Im Haus werde ich Rückzugsorte schaffen. Mit einer großen Box und auch einem Höhlenbett, damit sie sich zurück ziehen und geschützt fühlen kann.
Runde klingt immer so groß. Schaffen drei Meter. Aber naja wenigstens die 😅
 
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Laura
30. Sep. 19:33
Ich finde das wirkt schon ganz gut auf den Bildern von daheim. Ein Hund der in seitlich offener Position liegt und Vertrauensvoll auf Frauchens Schoß schläft. Das sind schon gute Voraussetzungen. Bei Rütter das Team gibt’s eine Folge mit Angsthund Buddy und der Trainerin Ellen Marques. Da ging es auch konkret über diese Strassensituation. Vielleicht lohnt es sich’s da mal reinzuschauen. Manchen Hunden hilft es auch wenn die mehrere Sinne nutzen können um sicherer zu werden. sprich wenn die zum Gehör auch sehen und riechen können, was ein Geräusch verursacht.
Ja er fühlt sich denke ich schon sehr wohl 😊
 
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Laura
30. Sep. 19:35
Ich finde das wirkt schon ganz gut auf den Bildern von daheim. Ein Hund der in seitlich offener Position liegt und Vertrauensvoll auf Frauchens Schoß schläft. Das sind schon gute Voraussetzungen. Bei Rütter das Team gibt’s eine Folge mit Angsthund Buddy und der Trainerin Ellen Marques. Da ging es auch konkret über diese Strassensituation. Vielleicht lohnt es sich’s da mal reinzuschauen. Manchen Hunden hilft es auch wenn die mehrere Sinne nutzen können um sicherer zu werden. sprich wenn die zum Gehör auch sehen und riechen können, was ein Geräusch verursacht.
🥰
 
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Laura
30. Sep. 19:38
Hallo Laura, am 26.10.2025 zieht bei uns eine Angsthündin aus dem Tierschutz ein. Ich lese mal mit und bin gespannt auf die Tipps. Mit einer lieben Bekannten, die sich auskennt mit Tierschutz Hunden habe ich mich schon ausgetauscht. Sie gab mir den Tipp, am Anfang immer die gleiche kleine Runde spazieren zu gehen. Und wenn die Hündin stehen bleiben will dann soll ich es zulassen und sie einfach schauen lassen. Es sind viele neue Eindrücke und die nimmt sie dann auf. Das laufen der gleichen Runde gibt der Hündin nach und nach Sicherheit. Jeden Tag abwechselnd neue Runde zu laufen, überfordert die Angsthündin. Im Haus werde ich Rückzugsorte schaffen. Mit einer großen Box und auch einem Höhlenbett, damit sie sich zurück ziehen und geschützt fühlen kann.
Also er zieht dann eher Richtung zuhause. Bleibe ich dann auch einfach stehen und warte?
 
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Laura
19. Okt. 08:14
Leute... Waren heute bis zum Bäcker an der Straße entlang. Er war etwas skeptisch, aber hat geschnüffelt und Schwanz war nicht am Bauch! Wir machen Fortschritte 🤗🥰