Hab sogar noch ein video dazu gefunden :)
In der gezeigten Sequenz wirkt Ary deutlich aktivierend und treibend. Man sieht sie den braunen Hund konsequent verfolgen, mit teils hoher Körperspannung und viel Bewegungsenergie. Ihr Bewegungsmuster, enges Folgen, teils tangentiales Antreiben, häufig von hinten, erinnert stellenweise an Elemente aus dem hündischen Hütverhalten. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie genetisch ein gesteigertes Bedürfnis zur Verhaltenskontrolle anderer Individuen mitbringt.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang: Auch wenn solche Sequenzen für menschliche Beobachtende leicht als „spieltypisch“ missverstanden werden können, kann das für den gehetzten Hund durchaus unangenehm oder stressbelastet sein, insbesondere, wenn dieser keine Möglichkeit hat, sich dem Verhalten zu entziehen oder eigene Spielsignale zu setzen. Hunde, die zum Hütverhalten neigen verfolgen ein inneres Ziel: Kontrolle über Bewegung.
Es fehlt das, was gutes Sozialspiel ausmacht: Rollentausch, Impulskontrolle, Pausen, Rücksicht. Im schlimmsten Fall kann das Verhalten zu Vermeidungsstrategien, Unsicherheit oder aggressiven Abwehrreaktionen beim Gegenüber führen, insbesondere bei weniger souveränen oder sensiblen Hunden. Es kann daher sinnvoll sein, solche Sequenzen bewusst zu unterbrechen, wenn sie zu einseitig werden oder der andere Hund zunehmend meidet. Für Ary wäre es langfristig hilfreich, wenn sie lernen darf, wie sie sozial kooperativ kommunizieren kann, also Spiel mit statt Spiel über den anderen Hund.