Liebe Sandra, leider stimmen die Unterstellungen "faul sein " und " auf der Unterstützung ausruhen" groesstenteils. Die sogenannten Totalverweigerer sind nicht die vielzitierten Ausnahmefälle, sondern weit verbreitet. Bekomme ich jeden Tag berufsbedingt mit. Deshalb unterstütze ich auch ausschließlich Tiertafeln, da diese Tafeln nur von denen genutzt werden können, die ihren Arsch nicht seit Jahren auf der Couch parken.
Ich rede von leistungsberechtigten Kunden der Tiertafeln.
Ich finde es immer problematisch, aufgrund subjektiver Erfahrungen und ohne belastbare Zahlen auf die Mehrheit und ganze Personengruppen zu schließen. Pauschale Abwertungen wie ‚den Arsch nicht hochkriegen’ und Begriffe wie ‚Totalverweigerer‘ finde ich ebenfalls problematisch. Es existieren zahlreiche Untersuchungen und Berichte, die zeigen, dass der Missbrauch von Sozialleistungen existiert, jedoch nicht so weit verbreitet ist, wie oft angenommen wird.
Hier mal eine exemplarische Quelle mit Bezug auf Missbrauchsfälle u. a. in Relation zu allen Leistungsberechtigten: https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/sozialbetrug-clans-ausmass-100.html
Im Kontext Tiertafeln konnte ich keine umfassenden Daten oder Studien finden, die auf einen signifikanten Missbrauch der Angebote hinweisen; aber Berichte, wie diesen, der das Engagement der Bedürftigen für ihre Tiere hervorhebt: https://www.bmt-tierschutz-berlin.de/startseite/tiertafel/?utm_source=chatgpt.com
Sozialhilfeleistungen und Tafeln gibt es nicht, um Bequemlichkeit zu fördern, sondern um akute Notlagen zu überbrücken. Sicher gibt es Menschen, die Hilfen ausnutzen oder betrügen, aber genau so gibt es Betroffene, die lieber auf Abhängigkeiten und Hilfe von außen verzichten würden, aber keine Alternative haben.
Anstatt pauschalisierend Bedürftige zu verurteilen, wäre es sinnvoller, über Maßnahmen zur Missbrauchsvermeidung zu diskutieren, ohne dabei diejenigen zu vergessen, die tatsächlich auf Unterstützung angewiesen sind.