Mich würde mal interessieren, ob Jemand ein ähnliches Problem, mit seinem Tierschutzhund hatte oder hat.
Nach über 1,5 Jahren und großen Erfolgen, ist ein Problem bei uns geblieben. Meine Hündin will nicht raus... Bzw. reagiert drinnen auf gar nichts. Ignoriert jedes Rufen. Sobald sie draussen ist, verhält sie sich völlig anders. Rückruf kein Problem. Sind wir woanders zu Besuch, wo sie noch nie war. Auch kein Problem.
Ist die Umgebung in einer anderen Wohnung /Haus aber bereits vertraut,möchte sie den sicheren Ort am Liebsten nie wieder verlassen. Es fing schon damit an, das sie etwa 4 Monate ihr Körbchen nicht verlassen hat, geschweige denn den Raum. Das ist heute nicht mehr so. Aber sie will nicht raus. Hält einfach ein, wenn man sie ließe. Wir haben gefühlt alles probiert. Von Warten bis sie sich meldet, über Locken, über sanften Druck (ziehen/schieben am Geschirr). Freiwillig kommt sie nie mit nach draussen. Seit über 1,5 Jahren hebe ich satte 24 Kilo an, um sie in der Nähe der Tür zu postieren. Dann läuft sie los und verhält sich draussen auch völlig normal. Sie tobt mit ihren Hundekumpels, hört wunderbar. Ein völlig normaler Hund. Alles in Allem ist sie eine vorsichtige, unsichere Hündin. Vor Allem fremden Menschen gegenüber. Sie hat sich prima entwickelt. Aber das Rätsel, des nicht raus wollens haben wir nie gelöst.
Es ist nicht das Treppenhaus. Oder die Tür.
Sie reagiert einfach auf gar nichts, hebt nichtmal den Kopf, wenn ich sie drinnen rufe um raus zu gehen. Zeitweise dachte ich, sie sei vielleicht taub. Draussen funktioniert ihr Gehör allerdings prima.
Sie war bereits knapp 2,5 Jahre alt und hat diese ausschließlich im Zwinger verbracht. Ihre Welt war also sehr klein bis sie zu uns kam.
Dieses Problem kostet mich nach 1,5 Jahren immer noch Nerven und Kraft. Da 24 Kilo nun nicht so leicht zu bewegen sind, wenn sie nicht wollen.
Kennt das Jemand? Und hat einen Tipp?
Haley ist auch nicht der Hund, der einen freudig an der Tür begrüßt. Alles in Allem ist sie Tiefenentspannt und ruhig. Sie will eben einfach das Haus nicht verlassen.
Ich habe einen ehemaligen animal hoarderhund aus einer Einzimmerwohnung.
Danach kam sie "gerettet" ins Tierheim. Danach zu mir. Gassi hat für sie lange gebraucht und ist und bleibt ein lebenslanges persönliches Ding von uns.
Wir gehören also auch zur Gruppe, drinnen ist es sicher und draußen sollte nichts negatives passieren.
Erstaunlich Fortschritte haben wir dank routiniertem Rudeltreff mit bekannten Hundehaltern. Das war ein echter Wendepunkt, zu der Zeit rennt sie förmlich fordernd dorthin. Wir machen dort ab und zu übungen zum verhalten, schnüffelwiese oder gehen Mal entspannt eine runde. Meist ist Spielzeit , also laufen , spielis und hundekontakte. Seit sie vom Rudel gestützt ist, blüht sie dabei auf.
Ansonsten gibt es hier auch das Prinzip, der ungewollten Unruhe durch spazieren gehen. Es zeichnet sich auch ab, das dies eine schwer umzudenkende Belastung für sie darstellt. Es ist nicht mehr so, dass sie überfordert ist(wie anfangs), aber doch noch oft unsicher und das in vielen unterschiedlichen Stufen der Tagesform. Auch wetterbedingt.
Zu hause habe ich sie etwas vom comfort weggeschubst, damit sie mir mehr Respekt und Aufmerksamkeit entgegenbringt. Im Gegenzug wird natürlich belohnt und qualitätszeit eingebracht.
Anfangs war die Routine Grund für sichertsgefühl und überblick. Dennoch glaube ich, dass unsere Hunde, selbst wenn sie es nicht mögen oder antasten wollen, damit schnell unterfordert sind. Die Schwierigkeit -auslastung zu schaffen vs. den generellen Abwehr- und Startschwierigkeiten.
Mir ist bewusst, dass mein Hund sich "warmläuft und manchmal eine Stunde braucht, bis sie draußen vom Kopf nicht nur scheinbar klar ist. Das ist mittlerweile schon um vieles besser geworden. Ich biete Ansprache an, kommt keine Reaktion wird dies an einer ruhigeren Ecke angebracht und für Kleinigkeiten zum Einstieg schon mächtig gefeiert. Dies ist die challenge - diese Momente auszubauen. Umso positiver wir den spaziergang verlassen, umso eher wird es das nächste Mal leichter.
Es wird immer individuell sein. Doch ich wäre auch knapp mit Belohnungen und guten Worten - sodass diese eine wirkliche wende im Hund bewirken können.
Schwer, aber das nicht reden und nur im nötigsten körpersprachlich helfen, hat bei uns die Aufmerksamkeit stark verbessert. Alles was routiniert ist, ist einfach wegzudenken und immer den gewünschten weg anzubieten. Wenn man weiß, was passiert, gar nicht erst zum Hund wenden. In dem Fall hat er seine Routine bestätigt. Beharrlich seinen wunschweg verfolgen (sofern die Ziele vom Hund umsetzbar sind, gesundheitlich und annehmbar was Schreckfaktoren angeht) .anders wächst keine neue Routine. Und ja :) ich habe auch manchmal übungen, wo Akira aussieht wie ein toptrainiertet fünf Sterne Streber und zwei min später muss ich sie wegen einem Echo, einem windzug, einem geklappten Fenster Mal wieder zur Ruhe bringen, als wäre das scheue Reh zum ersten Mal draußen.