Ich kann aus Berlin berichten: hier wird in der Tat jeweils das Gespann geprüft, d.h. in der Familie kann das durchaus teuer werden (mind. 150EUR pro Person… wenn noch ein Kurs dazukommt, entsprechend mehr).
Ziel der Prüfung ist nur bedingt Gehorsam, sondern der Umgang mit dem Hund mit der Maßgabe, dass der Hund nie gefährlich für andere wird! Dazu gehört z.B. ein Abbrechen des Spiels, keine Pfote auf die Straße, ruhiges Passieren von Menschenmengen und anderen Hunden (war bei uns ein Einkaufszentrum). Bei einem pöbelnden Kleinhund dort bekam ein Prüfling auch nochmal eine neue Chance, weil er sich beim ersten Mal provozieren ließ. Das 2. Mal klappte dann, weil der Halter besser gesteuert hat.
Es ging bei uns also wirklich um den Umfang & die Kontrolle im Alltag… nicht um perfektes Fuß! Letzteres kam bei uns, wenn ich mich richtig erinnere, gar nicht dran. Aber Impulskontrolle: Absitzen, weggehen und wieder abholen.
Sehr kurz war in der Prüfung der Teil ohne Leine, war nur ein kurzes Stück in einer ruhigen Wohnstraße. Wichtig da: keine Pfote auf die Straße!
Polli hatten wir da grad ein halbes Jahr und sie ist ja auch eher der ängstliche Typ. Das war aber kein Problem, da es um‘s genaue Gegenteil ging!
Kurs haben wir nicht gemacht, da Polli so dankbar zu erziehen ist… und wir sowieso nicht viele Ansprüche stellen. Sie soll einfach stressfrei funktionieren und ich will mich nicht ständig um ne Leine kümmern müssen!😀
Seitdem ist die Leine eigentlich nur noch Deko-Objekt…
Was ich allerdings in Berlin nicht verstehe: man kann sich den Hundeführerschein auch ohne Prüfung ausstellen lassen, wenn man innerhalb der letzten 5 Jahre mind. 3 Jahre einen Hund unauffällig gehalten hat… widerspricht für mich ein bisschen der eigentlichen Philosophie, dass Nichtgefährdung und eine gewisse Kontrolle nachgewiesen werden muss.🤔
Aber so grundsätzlich find ich den Hundeführerschein in Berlin bei der Hundedichte durchaus sinnvoll… nur schade, dass so wenig davon wissen!