Eine ganz tolle Entwicklung in relativ kurzer Zeit.Gratulation! Unser Tobi kam aus Kroatien.Die Ängstlichkeit hat er immer noch nicht so ganz abgelegt.Obwohl er schon fast fünf Jahre bei uns ist. Er ist unser ganzer Sonnenschein.Ist jemand Fremd,hat er Angst und geht zurück.Klingelt es an der Tür,bellt er,als würde die Welt untergehen.Das kriegen wir einfach nicht raus.Vielleicht kannst du mir Tipps geben.Du bist bestimmt sehr erfahren.LG Marion
Dankeschön 😊
Es kommt natürlich immer auf den Charakter vom Hund an. Wie holen noch heute weniger bekannten Besuch draußen ab und gehen je nachdem auch erst mal eine kurze Runde spazieren, weil Wayne dann entspannter ist. Dabei muss er den Besuch nicht begrüßen und sich natürlich auch nicht streicheln lassen.
In der Wohnung bleibt er dann die erste Zeit hinter mir, der Besuch ignoriert ihn. Wird sich da nicht dran gehalten (der Schwiegervater ist einfach komplett beratungsresistent 🙈), hole ich Wayne sofort zu mir, damit er sich nicht drum kümmern muss.
Ihm hat es auch sehr geholfen, dass ich den Besuch durch die Wohnung dirigiere. Im ersten Jahr hat sich hier niemand durch die Wohnung bewegt, ohne dass ich ihn begleitet habe. Somit merkt der Hund, dass ich mich kümmere und er kann entspannen.
Bellt er nur wenn es klingelt? Oder auch wenn du dem Besuch einfach so öffnest, nachdem er zum Beispiel auf dem Handy angerufen hat? Oder schon wenn jemand an der Tür vorbei geht?
Das bellen beim klingeln haben wir mittlerweile raus. Ich arbeite viel mit Markerwort und vor allem Ruhe reinbringen. Der erste Schritt war, die Klingel aufzunehmen und dann beim klingeln den Blick zu mir zu markern. Das hatte er aber schnell raus, dass es nicht echt ist. Jetzt klingelt bei uns sehr oft die Post für die Nachbarn, was uns beim Training viel geholfen hat - da kommt nämlich keiner zu uns rein (wir wohnen im Mehrfamilienhaus, die stellen die Pakete dann einfach rein). Der Ablauf ist folgender: es klingelt, wayne schaut zu mir (anfangs Marker und Belohnung an der Stelle), wir laufen gemeinsam zur Wohnungstür und er setzt sich neben mich, so dass ich zwischen hund und Tür bin. Stehe ich nicht auf, bellt er übrigens auch heute noch, er will nämlich dass sich jemand darum kümmert ^^ An der Tür gab es früher dann das nächste leckerli und ich geh an die Sprechanlage. Hier fliegen auch wieder leckerli, aber möglichst ruhig und dazwischen frage ich einfache Sachen wie zb Handtouch ab - was halt geht während ich parallel an der Sprechanlage rede. Wichtig ist dabei selbst ruhig zu bleiben und den Hund auch nicht weiter aufzudrehen.
Wenn das alles komplett ohne bellen geht, kann man dann die leckerli langsam ausschleichen.
Ein weiterer trigger war bei uns das Tür öffnen per summer. Das hab ich auch einzeln konditioniert, damit es nicht jedes Mal zu Aufregung führt.
Mittlerweile bin eigentlich nur noch ich ein Problem. Ich bin leider ein Mensch, der nicht immer 100% gechillt bleiben kann. Auch früher ohne Hund schon nicht, wenn ich zb besuch erwartet habe. Und ich glaube daran liegt es, dass der (bekannte) Besuch aktuell nach dem in den Hausflur kommen noch 1-2 Minuten vor der Tür warten muss, bis Wayne und ich uns gemeinsam runter gefahren haben 🙈
Ach ja, und alles steht und fällt bei uns damit, dass der Hund darauf vertraut dass ich sinnvoll für uns alle entscheide. In allen Lebenslagen! Soweit möglich werden also alle Situationen so gestaltet, dass er sich darin wohl fühlt. Ich arbeite nie mit "da muss er durch", wenn es irgendeine andere Option gibt.