Dass man Beschwichtigungssignale seitens der Hunde übersehen kann, kann ich mir vorstellen, aber bei abbschnappen und schnappen würden bei mir und den meisten Leuten aufgehen, dass was schief läuft und mein Verhalten entsprechend hinterfragen und da kann ich auch zb. mit einer Hundeschule gegensteuern. Problematisch sehe ich die Hunde, die vom beschwichtigen direkt zum beissen übergehen und die Eskalationsstufen eben nicht einhalten.
Bei den allermeisten Hunden dauert es Ewigkeiten bis die vom beschwichtigen oder Anzeichen zeigen mal zum beißen übergehen. Deswegen sehe ich auch da eher die Schuld beim Menschen.
Ich hab meiner ersten Hündin gerne die Ohren gekrault. Das hat ein Jahr gedauert bis ich verstanden habe, dass sie das eigentlich nicht mag. Wenn die innerhalb des Jahres mal gebissen hätte, hätte ich es ihr auch nicht vorgehalten.
Viele Menschen sehen auch schnappen nicht als schnappen, sondern werten das direkt als Biss.
Ich habe letztens erst ein Video gesehen bei dem ein Kleinkind permanent einem XL Bully hinterhergerannt ist und ihn umarmt hat. Der Hund hat ohne Ende beschwichtigt, sie beschleckt, sich beschleckt, in die Luft geschnappt, … Die Mutter hat das ganze kommentiert mit „OMG, seht ihr wie sehr er sie liebt.“ und in den Kommentaren standen Dinge wie „oh, er beißt schon in die Luft um zu zeigen, dass er sie verteidigen würde. Sie kann so froh sein mit so einem Beschützer aufzuwachsen.“
Wenn dieser Hund irgendwann das Kind beißt, würde mich das überhaupt nicht wundern. Aber das würde als unvorhersehbarer zufälliger beißvorfall von einem verrückt gewordenen gefährlichen Hund in die Statistik eingehen und der Hund würde im Tierheim landen